[MunichEast]

Polen
17 Tonnen menschlicher Asche nahe NS-Lager entdeckt


Pressekonferenz der Führung des polnischen Instituts für nationales Gedenken in einem Waldstück bei Działdowo, in dem das Massengrab entdeckt wurde Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

In einem Wald unweit des ehemaligen deutschen Konzentrationslagers Soldau wurde ein grausiger Fund gemacht.

Es ist ein grausiger Fund: In einem Waldstück bei Działdowo, rund 150 Kilometer nördlich der Hauptstadt Warschau und unweit des ehemaligen deutschen Konzentrationslagers Soldau, haben Forscher des polnischen Instituts für nationales Gedenken (IPN) mehr als 17 Tonnen menschlicher Asche entdeckt.

Dem Gewicht der Überreste nach zu schließen seien dort wahrscheinlich 8000 Menschen ermordet und dann verbrannt worden, sagte Staatsanwalt Tomasz Jankowski. Die Überreste wurden in Ilowo Osada im Bialucki-Wald ausgegraben. Ganz in der Nähe hatten die deutschen Besatzer 1939 ein KZ errichtet, in dem Historikern zufolge bis zu 30.000 Menschen – darunter auch viele Juden – ermordet wurden.

��The IPN finds proof of #WW2 German crime - a grave of several thousand prisoners of the Soldau German concentration camp has been discovered and several tons of human ashes have been unearthed. Details will be revealed today at a press conference held near Działdowo at noon. [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
— Institute of National Remembrance (@ipngovpl_eng) July 13, 2022

Experten zufolge befahlen die Nazis 1944 einigen jüdischen Häftlingen, die Leichen der Ermordeten zu exhumieren und in Brand zu stecken, um so die Spuren des Verbrechens zu verwischen. Anschließend seien auf dem Massengrab Bäume gepflanzt worden.

Die menschlichen Überreste würden nun im Labor auch auf DNA-Spuren hin untersucht, um möglicherweise doch noch Rückschlüsse auf die Identität der Opfer ziehen zu können. Es wird vermutet, dass es sich bei den meisten der Ermordeten um Mitglieder der polnischen Oberschicht handelt, die nach dem deutschen Einmarsch im September 1939 ermordet wurden. [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Ein furchtbares Mahnmal wohin Rassenhass und Herrenmenschenwahn führt...

[elise]

da mögen vermutungen sein... aber ich denke, es ist trotz "experten zufolge" und "vermutet" doch klar, dass es sich um opfer des 3. reiches handeln muss...#
nachdem man sicher keinen grund hatte, die asche zig kilometer weit zu fahren, wird sie aller wahrscheinlichkeit nach (und das dürfte sicher sein) aus dem KZ soldau sein.

ich tippe ja, anderweitig wäre das auslöschen von gut 8000 leben aufgefallen. und dass ein krematorium hier überflüssige asche ablädt dürfte auch unwahrscheinlich sein.

[MunichEast]

Es steht sogar im Artikel das es Beweise für deutsche Kriegsverbrechen sind. Anhand der darauf gepflanzen Bäume ist die zeitliche zuordnung auch sehr einfach, die Lage nah dem KZ zusätzlich.

[Caplan]

Es ist aber schwer den Artikel zu verstehen.
Zuerst war es ein Massengrab mit Leichen, die logischerweise nach Ermordung
unweit des KZ's vergraben wurden. Fuer den Neuzeitsteinzeitmensch , das war noch Hardware
Im spaeteren Verlauf wurden diese wieder ausgegraben und an Ort und Stelle verbrannt. Fuer den Neuzeitsteinzeitmenschen; nach-vaporisiert.

Und die Vermutung, die im Raum steht, da es sich um Personen handelt, die man der polnischen Oberschicht zumisst, dazu wird es sicher aus Familienchroniken, Vermisstenfaelle, schriftlich fixiert, etc, etc, am Ende noch Zeugen, die Listen des roten Kreuzes, die irgendwas vermerkten, eine anzunehmende Zuordnung geben.
Die polnische Oberschicht bestand nicht nur aus rein polnischen Menschen mit christlicher Auspraegung, sondern wie in vielen Laendern auch, aus juedischer Auspraegung.

Das verkleinert jedenfalls insgesamt die Dinge, wohin man in etwa forscht.

Und , es wurde alles angewendet von Benzin ueber Holzbeigaben , etc etc..es musste lodern und sicherlich haben die in kleineren Stapel gearbeitet..der Vermoderungsprozess von ueber 70 jahren tut noch am Ende das seinige.
fuer luxerieuse Krematoriumverbrennung ausserhalb des Lagers, hat sich da sicherlich niemand stark gemacht, das war Sache der Gefangenen, wenn Sie nicht selbst zum Stapel dazugehoeren wollten.
Was Brandprozesse eher ueberdauern kann, sind Zaehne z.B.

[JohnDose]

Enterdung nannte man das.
Die Frage die man sich hier stellen sollte ist, woher weiß man das es sich um genau 17 Tonnen handelt, hat man alles ausgegraben? Wie kommt man hier auf 8000 Personen?
Wenn jemand professionell eingeäschert wird sind das ca 3Kilo, das wären nicht mal 6000 Personen und ich denke mal das die Opfer dort sicherlich nicht professionell eingeäschert wurden, also das Gewicht der Überreste eher höher sein müsste.
Und die Zeit, ist da nicht schon viel Material vergangen oder wie lange bleibt so eine Asche erhalten?
Ansonsten glaube ich nicht das man da noch Groß genetisches Material bergen kann, dafür sind die Reste zu zerstört.

[MunichEast]

Zitat von JohnDose

Enterdung nannte man das.
Die Frage die man sich hier stellen sollte ist, woher weiß man das es sich um genau 17 Tonnen handelt, hat man alles ausgegraben? .

Art und Umfang der Asche Gruben. Es waren zwei mit einer Tiefe von drei Metern. Ich denke es ist völlig deplatziert nun in Frage zu stellen ob es 8.000 oder "nicht mal 6.000" ermordete und verbrannte KZ Häftlinge waren.