[ziesell]

LKA Sachsen: Polizei nimmt DDoS-Plattform vom Netz

Die Polizei Sachsen ist im September 2023 Ziel einer DDoS-Attacke geworden. Nun ist ihr ein Schlag gegen die Quelle des Angriffs gelungen.



Im Rahmen einer internationalen Strafverfolgungsoperation namens Power Off wurde am 17. April die IT-Infrastruktur der DDoS-as-a-Service-Plattform stresser.tech zerschlagen.

Neben dem FBI war auch das Cybercrime Competence Center des Landeskriminalamtes Sachsen an der Aktion beteiligt. Das Ermittlungsverfahren wurde nach Angaben des LKA von der Generalstaatsanwaltschaft Dresden geführt.

Nutzer von stresser.tech konnten auf der Plattform gegen Bezahlung mit Kryptowährungen sogenannte DDoS-Angriffe erwerben, bei denen ein ausgewählter Server gezielt einer großen Flut von Anfragen ausgesetzt wird, um eine Überlastung herbeizuführen. Die Folge ist, dass beispielsweise eine attackierte Webseite für reguläre Besucher vorübergehend nicht erreichbar ist.

Die sächsische Polizei wurde selbst attackiert

Ziel einer solchen DDoS-Attacke war auch die sächsische Polizei selbst. Sie wurde der Mitteilung des LKA zufolge am 28. September 2023 über stresser.tech attackiert. Der Angriff dauerte etwa eine halbe Stunde an.

Während dieser Zeit seien die Webseite sowie die Onlinewache der sächsischen Polizei zeitweise nicht erreichbar gewesen, hieß es. Ein Datenabfluss habe – wie für DDoS-Angriffe üblich – nicht stattgefunden.

Für die Ermittlungsarbeiten erwies sich der Vorfall allerdings als vorteilhaft. "Aufgrund des Angriffs auf die Polizeiseite konnten wir die Attacke zurückverfolgen", erklärte Polizeisprecherin Kathleen Zink gegenüber Bild. Quelle des DDoS-Angriffs sei ein Server in Deutschland gewesen.

Wer die Webseite stresser.tech aufruft, findet dort nun ein Banner vor, das auf die Beschlagnahmung der IT-Infrastruktur des Dienstes hinweist. Es ist nicht der erste DDoS-as-a-Service-Anbieter, der durch Power Off stillgelegt wurde.

Die Operation läuft bereits seit 2022 und führte seitdem zur Zerschlagung mehrerer DDoS-Dienste. Involviert sind Strafverfolger aus verschiedenen Ländern wie den USA, Deutschland, Großbritannien, Polen und den Niederlanden.

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