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Chandrayaan-3: Indiens Mondmission überrascht mit Rückkehr in Erdumlaufbahn

Die indische Mondmission Chandrayaan-3 hatte überraschenderweise noch genügend Treibstoff übrig. Deswegen hat man sich in Indien für ein neues Manöver entschieden.



Die indische Raumfahrtbehörde Isro gab am 4. Dezember 2023 überraschend bekannt, dass sie das Antriebsmodul der Raumsonde ihrer Mondmission Chandrayaan-3 erfolgreich in eine hohe Umlaufbahn um die Erde zurückgebracht hat. Im August dieses Jahres konnte Indien als viertes Land eine erfolgreiche Mondlandung absolvieren.

Dafür musste eine Raumsonde zunächst die Mondlandefähre Vikram in die Mondumlaufbahn befördern. Diese Umlaufbahn befand sich etwa 100 Kilometer über der Mondoberfläche. Nach der Abkapselung von der Landefähre und dem Antriebsmodul, bewegte sich das Antriebsmodul in einer Umlaufbahn um den Mond in 150 Kilometern Höhe. Dort wurde ein wissenschaftliches Experiment mit der Bezeichnung Shape durchgeführt.

Dabei geht es um die Beobachtung der Erde und ihrer atmosphärischen Signaturen aus der Ferne. Dieses Experiment soll für Indien den Maßstab für die Beobachtung von Exoplaneten setzen und die Suche nach möglichem Leben unterstützen.

Mehr Treibstoff ermöglicht ein neues und ungeplantes Manöver

Nach einem Monat in dieser Umlaufbahn stellten die indischen Missionsbetreiber fest, dass das Raumfahrzeug über eine Reserve von mehr als 100 Kilogramm Treibstoff verfügte. Das Antriebsmodul war mit 1.696 Kilogramm Treibstoff (Monomethylhydrazin) und Oxidationsmittel auf Stickoxidbasis gestartet. Dieser Überschuss an Treibstoff eröffnete der Isro die Möglichkeit, zusätzliche Manöver durchzuführen, denn das Shape-Experiment kann auch von anderen Umlaufbahnen gemacht werden.

Also testeten die indischen Ingenieure, die Fähigkeit zur Rückkehr zur Erde. "Es wurde beschlossen, den verfügbaren Treibstoff im Antriebsmodul zu nutzen, um zusätzliche Informationen für zukünftige Mondmissionen zu gewinnen und die Betriebsstrategien für eine Probenrückführungsmission zu demonstrieren", teilte die indische Raumfahrtbehörde am Montag mit.

Rückkehr zur Erde

Am 9. Oktober erhöhte das Antriebsmodul seine Mondumlaufbahn von 150 auf 5.112 Kilometer. Vier Tage darauf zündete das Triebwerk erneut, um mit dem Verlassen der Mondumlaufbahn zu beginnen. Am 22. November erreichte das Antriebsmodul sein erstes Perigäum (erdnächsten Punkt) mit einem Abstand von 154.000 Kilometern. Innerhalb der nächsten Tage wurde der Abstand zur Erde immer wieder angepasst. Schließlich näherte sich das Antriebsmodul der Erde auf 115.000 Kilometern.

Eine derart hohe Umlaufbahn wird nach Angaben der Isro keine operativen Satelliten in der Nähe der Erde gefährden. Außerdem kann die Shape-Nutzlast von dieser Umlaufbahn aus ihre Beobachtungen der Erdatmosphäre fortsetzen.

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