[ziesell]

Elektromobilität: Vulcan Energie startet Gewinnung von Lithiumchlorid

Lithium kam bisher meist aus Südamerika. Jetzt sprudelt der Rohstoff für Akkus in Rheinland-Pfalz aus dem Untergrund.



Erstes Lithiumchlorid aus dem südwestdeutschen Untergrund: Das deutsch-australische Unternehmen Vulcan Energie Ressourcen hat mit der Produktion von klimaneutralem Lithiumchlorid begonnen.

Das Lithium wird in der Lithiumextraktionsoptimierungsanlage (Leop) in Landau in Rheinland-Pfalz aus Tiefengrundwasser gewonnen. Direkte Lithiumextraktion durch Adsorption (A-DLE) nennt das Unternehmen das Verfahren, mit dem bis zu 95 Prozent des Lithiums aus geothermischer Sole gewonnen werden können. Es ist laut Vulcan Energie Ressourcen "das erste Lithium, das vollständig in Europa hergestellt wurde".

"Der Produktionsstart der Leop markiert einen bedeutenden Meilenstein bei dem Aufbau einer inländischen Wertschöpfungskette, um die europäische Batterieindustrie mit Lithium zu versorgen", sagte Unternehmenschef Cris Moreno. Die Anlage in Landau wurde im vergangenen Jahr in Betrieb genommen. Dort wird Lithiumchlorid gewonnen, gereinigt und konzentriert.

Das Akkumaterial wird in Frankfurt produziert

Für Akkus muss das Lithiumchlorid zu Lithiumhydroxidmonohydrat (LHM) weiterverarbeitet werden. Dafür baut das Unternehmen eine Zentrale Lithiumelektrolyse-Optimierungsanlage (Cleop) im Industriepark in Frankfurt-Höchst. Dort wurde dieser Tage Richtfest gefeiert. Im Sommer soll die Anlage ihren Betrieb aufnehmen.

Das Tiefengrundwasser unter der Oberrheinischen Tiefebene hat eine sehr hohe Mineralisation: In einem Liter sind etwa 120 Gramm Mineralien gelöst, darunter zwischen 180 und 200 Milligramm Lithium. Etwa seit der Jahrtausendwende wird dort das Thermalwasser für Tiefengeothermie genutzt.

Die Idee von Vulcan Energie ist, Geothermie und Lithium-Abbau zu kombinieren: Das etwa 140 bis 180 Grad Celsius heiße Wasser, das wegen des hohen Drucks in 2.000 bis 5.000 Metern Tiefe trotz der hohen Temperatur flüssig ist, wird in Geothermie-Kraftwerken für die Energie- und Wärmegewinnung gefördert.

Vulcan will diese Anlagen durch Filter ergänzen, die das im Wasser gelöste Lithium extrahieren. Dafür kaufte Vulcan Energie 2021 die Geothermie-Anlage in Insheim. Dort gewann das Unternehmen erstmals Lithiumchlorid und verarbeitete es in einem Labor in Karlsruhe weiter.

Leop und Cleop sind erst Vorläufer späterer kommerzieller Anlagen. Die kommerzielle Produktion soll spätestens 2026 starten, mit zunächst 24.000 Tonnen LHM pro Jahr.

Abnehmer sind der belgische Kathoden-Hersteller Umicore, der südkoreanische Akku-Hersteller LG Energy Solutions sowie die Automobilkonzerne Stellantis, Renault und Volkswagen. "Wir haben die ersten fünf Jahre unserer Produktion schon verkauft", sagte Horst Kreuter, einer der zwei Gründer des Unternehmens, 2022 im Gespräch mit Golem.de. Weitere Interessenten "haben wir auf die Jahre nach 2030 vertrösten müssen".

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[talkie57]

das ist doch schon mal nicht schlecht. Endlich mal was positives. Oder bin ich schon wieder zu naiv?