[ziesell]

Japan: Google investiert eine Milliarde in zwei neue Seekabel

Google lässt von NEC Seekabel zwischen Japan und den USA bauen. Die Regierungschefs beider Länder lobten das Projekt.



Der US-Konzern Google wird eine Milliarde US-Dollar in den Bau von zwei neuen Seekabeln zwischen den USA und Japan investieren. Das gab Google in seinem Unternehmensblog bekannt. Die Seekabel Proa und Taihei werden vom japanischen Technologiekonzern NEC gebaut.

Weitere Partner sind der japanische Netzbetreiber KDDI, Arteria und Citadel Pacific. Proa wird von Japan zu der inoffiziell zu den USA gehörenden Inselgruppe Commonwealth der Nördlichen Marianen (CNMI) und Guam führen, das Seekabel Taihei soll Japan und Hawaii verbinden.

Googles Cloudbereich verkabelt

Um die Resilienz in der Region zu erhöhen, soll ein weiteres Seekabel, das derzeit von NEC für Google entwickelt wird, das Taiwan-Philippinen-US-Kabel (TPU) zu den Nördlichen Marianen erweitert werden. Es wird auch Verbindungen nach Taiwan, den Philippinen, Guam und den USA herstellen und soll 2025 in Betrieb gehen.

"Nach ihrer Fertigstellung werden die Seekabel Taihei und Tabua eine weitere Verbindung zwischen den kontinentalen USA und Takahagi in Japan schaffen", erklärte Brian Quigley, Vice President Global Network Infrastructure bei Google Cloud.

Tatsuya Abe, der Chef des japanischen B2B-Telekomanbieters Arteria Networks, erklärte, dass die Konnektivität zwischen Tokio und Übersee stark auf Minami-boso in der Präfektur Chiba konzentriert sei. "Die Region Ibaraki, einschließlich Takahagi, verfügte über 20 Jahre über überhaupt kein Seekabel, bis Topaz mit Unterstützung von Arteria landete." Arteria Networks betreibt und mietet Glasfaserstrecken und Rechenzentren.

Biden und Fumio: Seekabel für die freie und offene Welt

Die Seekabel wurden bei dem Treffen des japanischen Premierministers Kishida Fumio und US-Präsident Joe Biden am 10. April 2024 thematisiert. Sie würden "einen freien und offenen Indopazifik und eine freie und offene Welt schaffen", hieß es offiziell.

Die großen Content und Application Provider (CAPs) Google, Meta, Amazon und Microsoft haben in den vergangenen Jahren stark in eigene Telco-Infrastruktur investiert, meist in Form von Seekabeln und Rechenzentren. Wenn sie diese der Öffentlichkeit zur Verfügung stellten, gehörten diese Konzerne "zu den größten TK-Unternehmen der Welt", sagte Stefan Lechler, Deputy Head der Unit DG Connect bei der Europäischen Kommission, im Mai 2023 auf der Branchenmesse Anga Com in Köln.

Ob Proa und Taihei öffentlich sein werden, gab Google nicht bekannt. Sylvia Luke, Vizegouverneurin des Bundesstaates Hawaii, sagte jedoch: "Die Pacific Connect-Initiative ergänzt unsere geplanten Bemühungen perfekt und wird unsere zukünftigen Verbindungen von Hawaii in die kontinentalen Bereiche der USA und Japans erheblich verbessern und sicherstellen, dass Gemeinden im gesamten Pazifik gleichberechtigten und zuverlässigen Zugang zu digitalen Diensten haben." Angaben zur technischen Kapazität der Seekabel wurden nicht gemacht.

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