[ziesell]

Urteil in Hannover: Vater wegen Quecksilber-Vergiftung seiner Tochter zu 13 Jahren Haft verurteilt

Ein ehemaliges Paar ist in Niedersachsen wegen versuchten Mordes schuldig gesprochen worden. Sie haben der Tochter des Mannes Quecksilber gespritzt – wohl, um sich an der Mutter des Mädchens zu rächen.





Das Landgericht Hannover hat einen 30-Jährigen zu 13 Jahren Haft verurteilt, weil er seiner Tochter Quecksilber in den Fuß gespritzt hatte. Er wurde wegen versuchten Mordes schuldig gesprochen. Seine mitangeklagte frühere Lebensgefährtin erhielt eine zwölfjährige Freiheitsstrafe, ebenfalls wegen versuchten Mordes. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Beide Angeklagten hatten den Vorwurf des gemeinschaftlichen versuchten Mordes zunächst bestritten. Kurz vor Prozessende räumten sie ein, dem einjährigen Mädchen am 24. Juli 2023 gemeinsam Quecksilber in den linken Fuß und rechten Knöchel gespritzt zu haben.

Die Beschuldigten warfen sich während des Strafprozesses allerdings gegenseitig vor, das Quecksilber tatsächlich injiziert zu haben. Rechtlich aber kam es auf die Klärung dieser Frage am Ende nicht an: Das Gericht ging von einem gemeinschaftlichen Tatplan aus.

Langwierige gesundheitliche Folgen

Laut Anklage wollte sich der Mann aus Springe in der Region Hannover mit der Tat an der Mutter des Kindes rächen, die ihn kurz nach der Geburt des Mädchens verlassen hatte. Der Vater und seine neue Freundin hätten gewusst, dass das Gift nicht unmittelbar zum Tod führt, und der Einjährigen besonders starke Schmerzen zufügen wollen. Das Kleinkind erlitt nach der Quecksilber-Injektion eine eitrige Infektion im Fuß und Hautausschlag am ganzen Körper. Erst beim dritten operativen Eingriff wurde das Quecksilber zufällig gefunden. Wie Zeugen aussagten, leidet das Mädchen heute noch unter den gesundheitlichen Folgen.

Das Kind überlebte die Vergiftung wohl, weil seine Mutter nach dessen Rückkehr vom Vater den verschlechterten Gesundheitszustand bemerkte und ein Krankenhaus aufsuchte. Dort wurde die Vergiftung festgestellt und behandelt. Kurz darauf wurden der Kindsvater und dessen neue Partnerin in Untersuchungshaft genommen.

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