[ziesell]

Energiewende: Stark-Watzinger will ein Gesetz für Kernfusion

Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger glaubt an die Kernfusion. Sie hält ein wirtschaftliches Fusionskraftwerk bis 2050 für möglich.



Es gibt sie noch nicht, aber Deutschland will schon ein Gesetz erlassen: Die mögliche Energiegewinnung aus Kernfusion möchte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) in einem eigenen Gesetz regeln.

Das bestehende Atomgesetz passe hier nicht, sagte Stark-Watzinger im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Denn es handelt sich um unterschiedliche Technologien mit unterschiedlichen Risiken. Wir benötigen daher ein eigenständiges Fusionsgesetz."

Ein solches Gesetz sei wichtig, damit Unternehmen und Investoren Rechts- und Planungssicherheit hätten, sagte sie. "Deshalb wollen wir innovationsfreundliche Regelungen."

Ein Pilotprojekt soll noch 2024 starten

Noch in diesem Jahr solle ein entsprechendes Pilotprojekt für einen Rechtsrahmen in engem Austausch mit der Wissenschaft gestartet werden. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte vor Kurzem ebenfalls angeregt, einen besseren rechtlichen Rahmen für die Kernfusionsforschung in Europa zu schaffen.

Die Kernfusion (g+) ist der große Hoffnungsträger für saubere Energieerzeugung. Dabei werden die Wasserstoffisotope Deuterium (D) und Tritium (T) verschmolzen wie im Innern eines Sterns. Die Kerne fusionieren bei einer Temperatur von 150 Millionen Grad und setzen dabei viel Energie frei. Allerdings ist das bisher noch nicht gelungen.

Stark-Watzinger glaubt an diese Technik und verwies auf "eine Reihe von vielversprechenden wissenschaftlichen Durchbrüchen in der Fusion", wo wie etwa den neuen Energierekord am europäischen Forschungsreaktor Joint European Torus.

"Zukunftsenergie Fusion wird kommen", sagte die Ministerin. "Es ist nicht die Frage ob, sondern nur noch wann und ob Deutschland dabei ist.". Sie hält es für möglich, dass "noch vor Mitte des Jahrhunderts ein wirtschaftlich arbeitendes Fusionskraftwerk in Deutschland ans Netz gehen" könnte.

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