[Melvin van Horne]

Moin,

wenn ich das für lächerlich halten würde, wäre nach einem Beitrag Schluss gewesen. Ich habe Kinder. Und ich habe erlebt wie das ist, wenn im Kindergarten und in der Schule Regeln aufgestellt werden die man als Elternteil nicht will, die man aber befolgen muss um Ärger von sich und den Kindern fernzuhalten.

Dieser ständige Zwiespalt. Was machst du? Sagst du was du denkst und riskierst Ärger für dich und die Zwerge? Oder bringst du den Kindern bei das eine zu sagen und das andere zu machen. Also: Lügen darf man nicht aber ...

Also "Zum Fasching beim Fussball kannst Du als Indianer gehen wenn Du das unbedingt willst. Aber erzähl es nicht im Kindergarten!" Natürlich bekommst du Zuhause dein Nutellabrötchen. Aber pass auf, das Frau Meier das nicht mitbekommt" "Klar darfst du zuhause drei mal in der Woche nur zum spielen (meine Mäuse haben es geliebt) in die Wanne. Aber erzähl das nicht im Kindergarten. Eigentlich soll man ja Wasser sparen."

Nein! Ich hab das durch. Und ich fand es beschissen. Und niemand kann von mir erwarten das ich mich wieder still darüber ärgere und nichts sage. Ich habe die Möglichkeit hier und anderswo etwas dazu zu sagen. Und die nutze ich. Vielleicht bringt es den einen oder anderen dazu sich meiner (vielleicht etwas zu *******n) Position zu solchen Themen etwas anzunähern. Vielleicht mal darüber nachdenken ob das wirklich alles so toll oder so bedeutungslos ist was die da machen.
Und wenn nicht, dann habe ich es wenigstens versucht. Heute kann ich das und ich sehe keinen Grund es nicht zu tun. Das mich viele deshalb für einen Idioten halten ist mir scheissegal.

Völlig klar. Der Ärger den einem die Kita machen kann ist harmlos im Gegensatz zu dem was die früher konnten. Aber wenn ich mir den oben verlinkten Thread ansehe bin ich geneigt zu sagen: Sie holen auf!

Ich habe 1990 vieles auf dem Müllhaufen der Geschichte verschwinden sehen. Und bei vielem war ich sehr glücklich darüber. Und wenn ich das Gefühl habe das einiges davon durch die Hintertür schleichend wieder eingeführt wird weil irgendjemand meint das es eigentlich doch recht praktisch war, dann halte ich nicht die Klappe. Nicht noch einmal.

[Bluejeans4]

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humorlose welt

[SUNWARRIOR]

Zitat von Bluejeans4

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humorlose welt

Völkermord ist eben nicht lustig.

[lilprof]

Zitat von SUNWARRIOR

Völkermord ist eben nicht lustig.

Kommt mir in diesem Zusammenhang etwas weiter hergeholt vor.
In dem von Bluejeans4 verlinkten Artikel spielt dieser unrühmliche Teil der amerikanischen Geschichte überhaupt keine Rolle!
Die "Natives" fühlen sich falsch wahrgenommen, respektlos und peinlich imitiert. Angesichts spielender Kinder im Kindergartenalter solche Gedankengänge zu entwickeln finde ich maßlos überzogen - möglicherweise stammen sie ja von kinderlosen Erwachsenen, denen hier der Einblick fehlt.

Dass Erziehung kein leichtes Geschäft ist wussten wir ja schon immer, aber wenn ich ableitend von diesen (angedachten) Regeln für eine gesellschaftliche und moralische Werteentwicklung bei 3 - 5jährigen darüber nachdenke, was ich beim kindlichen Spiel meines eigenen Nachwuchses alles versäumt haben könnte, wird mir Angst und Bange.

"Spiel ist eine freiwillige Handlung oder Beschäftigung, die innerhalb gewisser festgesetzter Grenzen von Zeit und Raum nach freiwillig angenommenen, aber unbedingt bindenden Regeln verrichtet wird, ihr Ziel in sich selber hat und begleitet wird von dem Gefühl der Spannung und Freude und einem Bewusstsein des Andersseins als das gewöhnliche Leben." hat der niederländischer Kulturhistoriker Johan Huizinga mal gesagt. Gerade für Kindergartenkinder trifft es das voll und man sollte nicht versuchen, an dieser Stelle schon das Spielen mit pädagogischen Zielen zu überfrachten!

[Bluejeans4]

Zitat von SUNWARRIOR

Völkermord ist eben nicht lustig.

und das wissen kleinkinder die sich als cowboy und indianer verkleiden?

hast du dich als kind nie als indianer oder cowboy verkleidet und mit anderen kindern gespielt?

nie winnetou geguckt oder indianerfilme und indianerbücher gelesen?

[parlheinz]

Ich möchte nochmal auf das Startposting kommen: Es geht also um vorurteilsfreie Erziehung.

Wer hat denn hier welche Vorurteile? Für mich ist der Begriff Indianer positiv besetzt, so wie wir ihn aus den Kinderbüchern kennen, so wie es auch in unserer Zeit die Kiddies wahrnehmen dürften. Ein Indianer kennt keine Angst und keine Schmerzen, ist mutig, schnell, schlau und kann gut reiten. Er kann sich gut anschleichen, trifft immer und ist zumindest am Ende der Held, der gewinnt. Einfach ein guter und sympathischer Typ.

Was sind das also für Vorurteils-Phantasien, die da so einen Schmarrn ausbrüten, dass ein Kind nicht als Indianer zum Fasching gehen soll ?

.

[Melvin van Horne]

Moin,

Die Damen Larrá und Nienaber kämpfen ja als Leiterinnen des Elbkindervereins für das Seelenleben der indigenen Völker. Das ist richtig. Und das sieht toll aus. Kampf für die entrechteten. Da kann man sich doch Sätze wie „Wir achten im Kitaalltag sehr auf eine kultursensible, diskriminierungsfreie und vorurteilsbewusste Erziehung“ rausdrücken.

Das hören die Eltern in den besseren Vierteln sicher gerne. Mit einem dezenten Hinweis in einem pädagogischen Konzept macht man den Eltern aus der besseren Gesellschaft klar das es in ihrem Viertel keine Probleme mit dem Pöbel und schon mal gleich gar nicht mit ausländischem Pöbel zu erwarten sind. Man hat also die Zeit sich um Indianer und Meerjungmänner zu kümmern.

Zitat: „Einzugsgebiet unserer Klientel“. Darin steht, dass die finanzielle Situation der Eltern in Wellingsbüttel gut oder sogar sehr gut sei, die meisten seien Anwälte, Ärzte oder Makler. „Viele Familien leben in eigenen Häusern, Reihenhäusern oder Villen.“ Der darauf folgende Satz wurde mittlerweile aus dem Konzept gestrichen:„[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Man hätte natürlich auch gleich schreiben können: "Haben sie keine Angst. Bringen sie ihren Schatz und ihre Kohle ruhig zu uns. Probleme mit Ausländern haben wir hier nicht".

Der letzte Satz steht inzwischen nicht mehr in dem Papier. Muss er ja auch nicht. Erst mal raushauen das Ding. Dann wird es publik. Dann zurückrudern. Je nach Bedarf nimmt man ein Missverständnis, einen Druckfehler, eine absichtliche Falschdarstellung durch die bösen Medien. Für die richtig saftigen Sachen opfert man auch schon mal einen Mitarbeiter. Ach, was erzähl ich das. Das kennt ihr hier ja aus jedem zweiten AfD Thread. Bei denen ist das Standard. Aber offensichtlich ist es als gut funktionierend erkannt und in den Werkzeugkasten übernommen worden.

Missverständnis? Absichtliche Falschdeutung? Soll ich das als Ausrede hier gelten lassen? Und wenn ja, nur hier oder auch in etwaigen kommenden Threads zu "ähnlichen" Themen?

Und ich soll glauben das solch scheinheiliges Pack nur Empfehlungen ausspricht? Kein Grund zum aufregen? Was war denn wohl der Grund auf den geringen Migrantenanteil in der Klientel hinzuweisen? Im besten Fall ging es um Geld.

Denkt von mir was ihr wollt. Aber ich bleibe dabei. Leuten die ihre Moral und ihre Wertvorstellungen ausschalten können wie eine Lampe traue ich alles zu. Man sollte ein wachsames Auge auf sie haben und gegenhalten wenn sie anfangen Empfehlungen zu Themen abzugeben die sie nichts angehen. Das Faschingskostüm der Kinder gehört für mich dazu.

So, und jetzt habe ich alles gesagt. Für mich ist die Sache beendet.

[SUNWARRIOR]

Die verzerrte Wahrnehmung der Indigenen ist ja Folge der historischen Hintergründe. Wenn man Kinder zum Spielen anleitet darf man sich schon Gedanken machen wie sie sich verkleiden.
Das in Deutschland populäre Nachspielen eines Völkermordes durch „Cowboy-Indianer-Spiele“ ist möglicherweise ein Ausdruck der gewalttätigen Erfahrungen an den Völkermord in Osteuropa der Kriegsgeneration. Anders kann ich es mir nicht erklären.

[The Dam]

Zitat von SUNWARRIOR

Das in Deutschland populäre Nachspielen eines Völkermordes durch „Cowboy-Indianer-Spiele“ ist möglicherweise ein Ausdruck der gewalttätigen Erfahrungen an den Völkermord in Osteuropa der Kriegsgeneration. Anders kann ich es mir nicht erklären.

Wir hatten als Kinder beim "Cowboy und Indianer"-Spielen wohl eher die Geschichten von Karl May im Kopf, als dass wir an Völkermord dachten.

[Bluejeans4]

Zitat von SUNWARRIOR

Die verzerrte Wahrnehmung der Indigenen ist ja Folge der historischen Hintergründe. Wenn man Kinder zum Spielen anleitet darf man sich schon Gedanken machen wie sie sich verkleiden.

damit man auch ja niemanden auch nur ansatzweise "verletzen" kann? also in etwa so?

vater: heute ist fasching, als was wollt ihr euch verkleiden
tochter: prinzessin
sohn: pirat
vater: geht nicht, da veraltete rollenbilder

tochter: als frosch
sohn: als bär
vater: geht nicht, weil ausbeutung der tiere. veganer mögen so etwas nicht

tochter: als indianerfrau
sohn: als cowboy
vater: argh geht nicht weil sich native americans dadurch verletzt fühlen könnten

sohn: jim knopf (augsburger puppenkiste)
tochter: jasmin (aladin)
vater: geht nicht, blackfacing ist rassistisch

sohn: mr. spock
tochter: uhura
vater: geht nicht, es gibt glaubensrichtungen die verneinen ausserirdische und uhura ist rassistisches blackfacing

sohn: veganer
tochter: naturschützer
vater: geht nicht, sohn du isst gerne wurst, tochter die naturschützer wollen das sicher auch nicht

sohn und tochter: als was können wir uns dann verkleiden?
vater: fabelwesen sofern kein copyrightsverletzung oder am besten ihr geht als ihr selbst. dann könnt ihr auch niemanden verletzen

kinder: heulen und haben kein spass bei fasching

Zitat von SUNWARRIOR

Das in Deutschland populäre Nachspielen eines Völkermordes durch „Cowboy-Indianer-Spiele“ ist möglicherweise ein Ausdruck der gewalttätigen Erfahrungen an den Völkermord in Osteuropa der Kriegsgeneration. Anders kann ich es mir nicht erklären.

mir fällt ein: winnetou, pokahontas, karl may, coole indianerfilme, indianerbücher für kinder wie fliegender stern, die karl may festspiele in elspe.

[Thorasan]

"Ich verstehe den Sinn hinter etwas nicht.. Mach ich mich halt drüber lustig"..

[Caplan]

Ja sicherlich kann man das, auch wenn es im Uebereifer voellig am Ziel vorbei schiesst.

[SUNWARRIOR]

Zitat von Bluejeans4

mir fällt ein: winnetou, pokahontas, karl may, coole indianerfilme, indianerbücher für kinder wie fliegender stern, die karl may festspiele in elspe.

Winnetou, Pokhahontas usw.. spielen genau in der Epoche in der der Genozid an den amerikanischen Ureinwohnern besonders grausam war. Wenn das keine Geschichtsverklärung ist was dann?

[Bluejeans4]

Zitat von SUNWARRIOR

Winnetou, Pokhahontas usw.. spielen genau in der Epoche in der der Genozid an den amerikanischen Ureinwohnern besonders grausam war. Wenn das keine Geschichtsverklärung ist was dann?

es sind filme für kinder. die verkleiden sich als indianer weil diese ihre helden sind in den filmen. die guten also.

der massenmord an indianern wäre ein gutes thema für den geschichtsunterricht an schulen. dies dort zu vertiefen.

[Caplan]

Wenn man alle Befindlichkeiten der Geschichte ausleben will, dann muss man alle Ereignisse der Menscheit, solange es sie gibt in die Waagschale werfen. Restlos.
Selbst die Voelker unter sich , angetrieben von terretorialen Gruenden, Blutliniengruenden, usw,suw, haben es untereinander nicht gelassen, sich an sich zu vergehen.

[Terothe]

Zitat von SUNWARRIOR

Die verzerrte Wahrnehmung der Indigenen ist ja Folge der historischen Hintergründe. Wenn man Kinder zum Spielen anleitet darf man sich schon Gedanken machen wie sie sich verkleiden.
Das in Deutschland populäre Nachspielen eines Völkermordes durch „Cowboy-Indianer-Spiele“ ist möglicherweise ein Ausdruck der gewalttätigen Erfahrungen an den Völkermord in Osteuropa der Kriegsgeneration. Anders kann ich es mir nicht erklären.

Eigentlich ist es ja den Indianer Büchern und Karl May Verfilmungen geschuldet. Winnetou und Old Shatterhand Filme oder die Karl May Spiele in Bad Segeberg und nicht dem Völkermord.

[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

[ichbinshier]

wie wäre es mit KREUZRITTERköstum?
da kann das Kind dann endlich mal die moslems in der kita legal verprügeln!