[Draalz]

»Furiosa«-Star

Wie Anya Taylor-Joy für weibliche Wut auf der Leinwand kämpft

Immer nur weinen, wenn der Frau, die sie darstellt, übelst mitgespielt wird? Das schien Anya Taylor-Joy, gerade als »Furiosa: A Mad Max Saga« im Kino, schon oft absurd. Sie hat eine Botschaft für Regisseure.

26.05.2024, 09.51 Uhr


Foto: Christophe Simon / AFP

Tiefe weibliche Emotionen – das sich dahinter auch für die Leinwand mehr verbirgt als Tränen, scheint bei Einigen in der Filmbranche noch nicht angekommen zu sein. So zumindest wirkt es, wenn man Anya Taylor-Joys Aussagen (»Das Damengambit«) in der aktuellen Titelstory [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] liest.

Oft habe sie nur weinen sollen, wenn in der Situation doch ein ganz anderes Gefühl angebracht gewesen wäre, nämlich Wut: »Ich habe mir den Ruf erworben, für die weibliche Wut zu kämpfen«, sagte die Schauspielerin dem Magazin. Sicher trete sie nicht für Gewalt ein, »aber ich trete dafür ein, dass Frauen als Menschen gesehen werden. Wir haben Reaktionen, die nicht immer niedlich oder dosiert sind.«

Angefangen habe alles am Set von »The Witch«, als sie eine Szene drehte, in der ihr Charakter Thomasin vom Hof geschleppt und beschuldigt wird, das Böse zu sein. Laut Regieanweisung habe sie weinen sollen, so Taylor-Joy. Doch obwohl sie normalerweise in der Lage sei, auf Kommando zu weinen, seien ihr einfach keine Tränen gekommen. »Schließlich sagte ich: Sie ist wütend, sie ist verdammt sauer. Man hat ihr immer wieder die Schuld gegeben, und sie tut nichts. Wir müssen mit dem Weinen aufhören.«

Später habe sie in der Horrorkomödie »The Menu« eine ähnliche Situation erlebt. Als ihre Figur entdeckte, dass ihr Date sie absichtlich zum Sterben in das Restaurant gebracht hat, habe das Drehbuch vorgesehen, dass sie mit einer einzigen Träne reagiert, die ihr über die Wange läuft. Absurd, fand Taylor-Joy. »Auf welchem Planeten leben wir eigentlich? Ich habe gesagt: Lass es mich dir erklären: Ich werde über den Tisch springen und versuchen, ihn buchstäblich mit bloßen Händen zu töten.«

Starke, trotzig und denkwürdig

In »The Northman« wiederum fügte sie einer Szene, in der ihre Figur gezwungen wird, gegen ihren Willen mit einem Mann zu schlafen, einen Anflug von wilder Wut hinzu. »Es war Anyas Idee, dass Olga ihre Hand mit ihrem eigenen Menstruationsblut tränkt, bevor sie Fjölnir ins Gesicht schlägt«, sagte Regisseur Robert Eggers der »GQ«: »Eine sehr starke, trotzige und denkwürdige Entscheidung.«


Macht viele ihrer Stunts selbst: Anya Taylor-Joy in »Furiosa: A Mad Max Saga« Foto: Jasin Boland / Warner Bros.

Dass Taylor-Joys Einwände und Ideen die Filme, bei denen sie mitwirkt, immer wieder bereichern, zeigte sich auch bei ihrem aktuellen Blockbuster [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Hier habe Taylor-Joy immer wieder darum gekämpft, Dinge auszuprobieren, die ihrer Meinung nach für die Rolle der Furiosa sinnvoll waren, sagte Regisseur George Miller. Mehrmals habe er später im Schneideraum gesagt: »Gott, ich bin so froh, dass sie das gemacht hat.«

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An die Szene aus Northman kann ich mich gut entsinnen und sie war sehr unerwartet. In Dune II war sie ja nur kurz zu sehen, aber diese Rolle dürfte, wenn denn ein 3. Teil kommt gewaltig werden.
Ich bin gespannt auf den Film, bei dem sie Regie führen wird.