[MunichEast]

Trump, Johnson, AfD Konservativ ist das Gegenteil von rechts

Rechts hat mit konservativ nichts zu tun. Ein Rechtspopulist, der sich konservativ nennt, lügt. Ein Kommentar.



In dem Begriff „konservativ“ schwingen Recht und Ordnung mit, Sicherheit und Sekundärtugenden, heteronormative Kleinfamilien, religiöser Glaube, etwas Spießertum und die schwäbische Hausfrau, von der Angela Merkel einst sprach. Aus dem Lateinischen übersetzt heißt das Wort „conservare“ „bewahren“ und „beibehalten“. In der Medizin ist mit einer konservativen Behandlung eine schonende, vorsichtige Therapie gemeint, möglichst ohne chirurgische Eingriffe.

In seinem ersten Brief an die Thessalonicher empfiehlt der Apostel Paulus: „Prüft aber alles, und das Gute behaltet.“ Der Brief liest sich wie eine Urform des Konservatismus. „Tröstet die Kleinmütigen, tragt die Schwachen, seid geduldig mit jedermann, seht zu, dass keiner dem andern Böses mit Bösem vergelte.“

Der Konservative ist nicht gern radikal, Neuerungen steht er zunächst ablehnend bis skeptisch gegenüber. Der Begriff „konservative Revolution“, wie er in der Weimarer Republik entstand und dezidiert völkische, antidemokratische und antiliberale Strömungen bezeichnete, die später in die Ideologie des Nationalsozialismus mündeten, ist ein Widerspruch in sich. Der Konservative ist vieles, nur kein Umstürzler. Lieber eine schlechte, stabile Ordnung als gar keine.

Links und Rechts eint die radikale Attitüde


Eine andere, pointierte Definition der konservativen Grundhaltung stammt vom englischen Philosophen Michael Oakeshott, der in Cambridge, Oxford und an der London School of Economics gelehrt hatte, bevor er 1990 starb. Der Konservative, schreibt Oakeshott, „zieht das Vertraute dem Unbekannten vor, das Bewährte dem Unbewährten, die Tatsache dem Mysterium, das Vorhandene dem Möglichen, das Begrenzte dem Unbegrenzten, das Nahe dem Fernen, das Ausreichende der Überfülle, das Zweckmäßige dem Perfekten und die Freude im Jetzt dem utopischen Heil“.

Insofern sind Konservative das genaue Gegenteil von so genannten Rechtspopulisten. Eine gigantisch hohe Staatsverschuldungsrate, wie sie US-Präsident Donald Trump zu verantworten hat, lehnen sie ab. Vor den Unwägbarkeiten eines No-deal-Brexits, mit dem der britische Premierminister Boris Johnson liebäugelt, graut ihnen. Die oft antiwissenschaftliche Einstellung von Klimawandelleugnern und Impfgegnern ist ihnen zuwider. In der Islamfeindlichkeit der AfD wittern sie einen Angriff auf die Religionsfreiheit. Das Sprunghafte, Wankelmütige und Unernste, mit dem Trump und Johnson in der Politik kokettieren, ist ihnen charakterlich zuwider. Als ebenso abstoßend empfinden sie die frauenfeindlichen und rassistischen Bemerkungen eines Trump. Verschwörungstheorien über angebliche Machenschaften eines „Tiefen Staates“ halten sie für unbelegt, wenn nicht gar absurd.

Konservative wollen die bürgerliche Ordnung bewahren

Links- und Rechtspopulisten eint die radikale Attitüde, die Härte im Ausdruck, die Bereitschaft zur Revolution, die Polarisierungslust, der ideologisch motivierte Furor. Nach dem alten Sponti-Motto: Macht kaputt, was euch kaputt macht. Die Ziele mögen unterschiedlich sein, doch die Wege dahin ähneln sich. Oskar Lafontaine und Alexander Gauland stehen sich jedenfalls näher als Alice Weidel und Annegret Kramp-Karrenbauer.

Denn rechts hat mit konservativ nichts zu tun. Ein Rechtspopulist, der sich konservativ nennt, lügt. Er stellt sich in eine Tradition, die ihm nicht gehört. Er beansprucht Tugenden für sich, gegen die er agitiert. Rechtspopulisten verachten die bürgerliche Ordnung, die Konservative bewahren wollen.

Im Osten Deutschlands nehmen AfD-Anhänger Anleihen bei Bürgerrechtlern und Willy Brandt. Sie wissen, dass sie den politischen Gegner damit kräftig ärgern können. Der US-Botschafter in Deutschland wiederum, Richard Grenell, führt Besucher gern zur neuen Ronald-Reagan-Terrasse mit Blick über das Brandenburger Tor.

Reagan schätzte eine freie Presse und den Wert von Einwanderung. Seine letzte Rede als Präsident war eine Art Liebeserklärung an Migranten. „Wir sind führend in der Welt, weil die Stärke unseres Landes und unserer Nation aus jedem Land und jeder Ecke dieser Welt stammt“, sagte Reagan. „Jeder Mensch von überall her kann nach Amerika kommen und Amerikaner werden.“
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Ein wirklich spannender Kommentar und Gedanke ...

[Nana12]

Dieser Text ist ein großes Wübsch-dir-was das keiner kritischen Betrachtung stand hält. Konservativismus ist die Keimzelle des Rechtsextrmismus, und dazu muss man nicht mal darauf hinweisen, dass die Anhänger von AfD und Pegida sich als Konservative sehen. Das fängt schon damit an, das Konservativismus nichts von der Gleichheit der Menschen wissen will, wie der Liberalismus oder der Sozialismus.

Ich werde dazu am Wochenede mal was schreiben.

[DJKuhpisse]

Das fängt schon damit an, das Konservativismus nichts von der Gleichheit der Menschen wissen will,

Menschen sind unterschiedlich und nicht gleich. Gleichmacherei a la Linke+SPD+Grüne will einfach nicht jeder.

In der Islamfeindlichkeit der AfD wittern sie einen Angriff auf die Religionsfreiheit.

Dann sollte der sich mal bei den Konservativen in Bayern umhören. Dort wird das bei vielen anders gesehen, konservativ heißt definitiv nicht weltoffen, jeder darf hier alles so ausführen wie er will (Siehe die Kreuze in Schulen usw.).

[renegade666]

Zitat von DJKuhpisse

Menschen sind unterschiedlich und nicht gleich. Gleichmacherei a la Linke+SPD+Grüne will einfach nicht jeder.

Das hat damit genau gar nichts zu tun. Linke, SPD und Grüne sagen auch nicht, dass alle Menschen gleich im Sinne von "dieselben" sind.
Es gilt in Deutschland jederzeit das Grundgesetz, in diesem Fall Artikel 3:

(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Da kannste noch so konservativ tun, das gilt und nichts anderes.

[DJKuhpisse]

Unter Gleichmacherei verstehe ich nicht die Gleichbehandlung vor Gesetzen, sondern so ideale wie gleicher Lohn für alle, gleicher Besitz/Eigentum für alle, Tarifzahlungen usw.

[Uwe Farz]

Zitat von Nana12

Das fängt schon damit an, das Konservativismus nichts von der Gleichheit der Menschen wissen will, wie der Liberalismus oder der Sozialismus.

Völlig richtig.
Dazu ein treffender Kommentar aus der FR:

Die AfD und der Neoliberalismus: Wie eine Traumhochzeit der „deutschen“ Kernfamilie

von Markus Krecik

Mit dem Neoliberalismus und der „deutschen“ Kernfamilie haben sich zwei, ganz unerwartet, gefunden. Das spiegelt auch das Programm der AfD wider. Die Gastwirtschaft.

Das Wahlprogramm der AfD liest sich auf den ersten Blick sehr widersprüchlich. So befürwortet es einerseits Wirtschaftsliberalismus, andererseits wirbt es aber mit einer rechtskonservativen Familienpolitik. Beide Positionen sind tatsächlich nur konsistent, wie sich auf dem zweiten Blick offenbart.

Neoliberale Wirtschaftspolitik befürwortet einen schlanken Staat mit Abbau von Sozialleistungen und einen „freien“ Markt. Die Familienpolitik der AfD „bekennt sich [...] zum klassischen Leitbild der Familie“ und „lehnt [...] die Stigmatisierung traditioneller Geschlechterrollen ab“. Mit anderen Worten, es wird klar das Alleinverdienermodell befürwortet.
Der Neoliberalismus braucht die funktionierende Familie

Tatsächlich ist das neoliberale Wirtschaftsmodell auf eine funktionierende Familie angewiesen. Ist das soziale Auffangnetz abgebaut, sind Familien wirtschaftlichen Schwankungen viel stärker ausgesetzt. In dieser Situation muss sich der Verdiener flexibel an die Marktlage anpassen können, währenddessen die (Haus-)Frau sich vollständig um Sorgearbeit daheim zu kümmern hat, um ihm den Rücken freizuhalten.

Die starke Kernfamilie wird zur Notwendigkeit, um die Stabilität des Wirtschaftssystems nicht zu gefährden. Diese Idee ist keinesfalls neu und wurde schon von Kritikerinnen wie Melinda Cooper in „Family Values“ beschrieben und von Neoliberalen wie Gary Becker erkannt.
Ein Familienmodell, das Geschlechtergerechtigkeit ausschließt

Diese Auffassung ist von verschiedenen Standpunkten aus problematisch. Einerseits gibt dieses Familienmodell keinerlei Freiheit, sich seiner geschlechtlichen Identität bewusst zu werden, und Geschlechtergerechtigkeit in Bezug auf (Re-)Produktionsarbeit wird ausgeschlossen. Andererseits sorgt das neoliberale Wirtschaftssystem für finanzielle Unsicherheit und prekäre Arbeitsverhältnissen.

Mit dem Neoliberalismus und der „deutschen“ Familie haben sich zwei, ganz unerwartet, gefunden. Das familienpolitische Programm der AfD ist äußerst gut geeignet, das neoliberale System aufrechtzuerhalten. Aus diesem Grund fürchtet die AfD, dass alle Familienkonzepte außerhalb der Norm diese ökonomischen Verhältnisse destabilisieren.

Und so offenbart sich erst in der Verbindung beider, wie die AfD auf verschiedenen Ebenen versucht, nicht nur den Sozialstaat, sondern auch eine antirassistische und geschlechtergerechte Gesellschaft zu untergraben.

Quelle:
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[DJKuhpisse]

sich seiner geschlechtlichen Identität bewusst zu werden

Diese ist i.d.R. durch die Natur festgelegt.
Den Gender-Wahnsinn mit vielen Geschlechtern halte ich für eine Ideologie, die nicht jeder haben will.

[MunichEast]

Zitat von DJKuhpisse

Diese ist i.d.R. durch die Natur festgelegt.
Den Gender-Wahnsinn mit vielen Geschlechtern halte ich für eine Ideologie, die nicht jeder haben will.

So ein blanker Unsinn. In der Natur gibt es Homosexualität, Bisexualität und Transexualität. Das hat nichts mit Ideologie zu tun, eher mit prüder Intoleranz.

[Uwe Farz]

Zitat von MunichEast

Das hat nichts mit Ideologie zu tun, eher mit prüder Intoleranz.

So ist es.
Er sagt ja auch "die nicht jeder haben will" mit Betonung auf "jeder". Dummerweise besteht die Gesellschaft nicht nur aus Männern.

[DJKuhpisse]

In der Natur gibt es Homosexualität, Bisexualität und Transexualität.

Ersteres schließt die binäre Bestimmung des Geschlechts nicht aus.

Transsexualität ist doch einfach Blödsinn. Warum muss jeder von dem Irrsinn mitbekommen, wenn sich ein Mann als Frau fühlt oder umgekehrt. Von mir aus sollen die Fühlen, was sie wollen, aber die anderen in Ruhe lassen. Die körperlichen Merkmale sind hier das entscheidende Kriterium und nicht das Gefühl.

[renegade666]

Zitat von DJKuhpisse

Unter Gleichmacherei verstehe ich nicht die Gleichbehandlung vor Gesetzen, sondern so ideale wie gleicher Lohn für alle, gleicher Besitz/Eigentum für alle, Tarifzahlungen usw.

Und das fordern die von dir genannten Parteien? Tarifzahlungen haben damit überhaupt nichts zu tun...

Zitat von DJKuhpisse

Transsexualität ist doch einfach Blödsinn. Warum muss jeder von dem Irrsinn mitbekommen, wenn sich ein Mann als Frau fühlt oder umgekehrt. Von mir aus sollen die Fühlen, was sie wollen, aber die anderen in Ruhe lassen.

Also möchtest du eher nicht mit "unnormalem" belästigt werden? Das kommt mir ideologisch doch recht bekannt vor. Und nein, nicht aus dem Konservatismus heraus.
Und warum sollte Transsexualität Blödsinn sein? Hast du da Erfahrungen damit, wie es ist, wenn man sich als genetischer Mann nicht als Mann fühlt? Wie kannst du bitte über Probleme urteilen, von denen du selbst nicht betroffen bist? Sind Schizophrenie oder Depressionen auch Blödsinn?

[DJKuhpisse]

Also möchtest du eher nicht mit "unnormalem" belästigt werden?

Der Irrsinn, dass diese Dinge normal sein sollen, der soll überall eingeführt werden.

Hast du da Erfahrungen damit, wie es ist, wenn man sich als genetischer Mann nicht als Mann fühlt?

Nein, habe ich nicht. Jeder, der sich als etwas anderes fühlt, darf das gerne weiter tun, ich möchte aber nicht, dass das als normal angesehen wird, wenn sich ein Mann als Frau fühlt. Genetisch ist er ein Mann und wird es auch immer bleiben.
Wo liegt da das Problem?
Jemand mit blauen Augen bekommt auch in seinen pass keine Grünen eingetragen, weil er grüne fühlt.

[Uwe Farz]

Letzendlich gehts nicht um DJs Nebenkriegsschauplätzchen, die er bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit wie ein Mantra vor sich her schiebt, sondern darum, wie der Autor konservativ definiert.
In diesem Zusammenhang sei noch mal daran erinnert, dass es die Konservativen waren, die Hitler zur Macht verhalfen:
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Das sollte man nie aus den Augen verlieren.

[MunichEast]

Zitat von Cityrave

Absoluter Bullshit dieser Kommentar, jeder mit bisschen geschichtlicher Bildung weiß, dass die Nationalsozialisten keine Rechten waren, sondern Linke. ...Die Nationalsozialisten waren Sozialisten, nicht umsonst hat sich die NSDAP „NationalSOZIALISTISCHE Deutsche ARBEITERpartei“ genannt. ... Hitler hat konservative Menschen verfolgt, nicht anders herum.

Das ist glaube ich das dümmste und bar jeder Realität was ich in diesem Forum je gelesen habe !

Die NSDAP waren ******* Rechtsnationalisten. Die letzten Sozialisten haben 1930 die Partei verlassen ( Strasser Gruppe), wurden erschossen und/oder endeten in den KZs später. Hitler's NSDAP hatte den Sozialismus nur noch im Namen ....

Eigentlich allgemeine Schulbildung, außer man ist Revisionist.

[nichdiemama]

Zitat von Cityrave

Die Nationalsozialisten waren Sozialisten, nicht umsonst hat sich die NSDAP „NationalSOZIALISTISCHE Deutsche ARBEITERpartei“ genannt. Es war eine Linke Bewegung mit einem linken Parteiprogramm. Hitler hat konservative Menschen verfolgt, nicht anders herum.

Hätte ich hier was zu sagen, würde ich dich wegen Dummheit bannen. So wie DJ nich davon belästigt werden möchte wenn Männer sich als Frau wahrnehmen oder Frauen sich zu Frauen hingezogen fühlen, möchte ich von derartig selbstbewusst zur Schau gestellter Dummheit nicht belästigt werde.
Ich möchte auch nicht, dass Dummheit als Normalzustand wahrgenommen oder gar etabliert wird.

edit:
Die "sozialistischen" Punkte kannst du gern mal suchen: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
PS wenn man das grad so liest sind (teilweise vorsichtiger formuliert) Parallelen zu Zielen / Kommunikation heutiger Akteure kaum von der Hand zu weisen. Komisch, dass die dann auch als Nazi wahrgenommen werden.

[DJKuhpisse]

Rechts/Links ist nur durch die Position im Parlament (meist Halbkreis) entstanden. Wahrscheinlich saß die NSDAP da rechts (das weiß ich aber nicht genau, wäre interessant wenn das jemandem bekannt ist).
EDIT:
Links saßen immer die Sozialisten (international).
Rechts oft die nationalen Parteien.

[SUNWARRIOR]

Zitat von Cityrave

Die Nationalsozialisten waren Sozialisten, nicht umsonst hat sich die NSDAP „NationalSOZIALISTISCHE Deutsche ARBEITERpartei“ genannt. Es war eine Linke Bewegung mit einem linken Parteiprogramm.

Alles klar Hase und die Demokratische Volksrepublik Korea (Nordkorea) ist Demokratisch - wie der Name schon sagt.

[TinyTimm]

Zitat von DJKuhpisse

Rechts/Links ist nur durch die Position im Parlament (meist Halbkreis) entstanden. Wahrscheinlich saß die NSDAP da rechts (das weiß ich aber nicht genau, wäre interessant wenn das jemandem bekannt ist).

Mit der NSDAP kenne ich mich nicht aus. Ich kann dir aber sagen woher rechts und links in der Politik kommt:

Die politische Einteilung in „links“ und „rechts“ entstand Anfang des 19. Jahrhunderts in Frankreich mit der Sitzordnung der Nationalversammlung. In der französischen Deputiertenkammer saßen links die „Bewegungsparteien“, deren Ziel es war, politisch-soziale Verhältnisse zu verändern, rechts die „Ordnungsparteien“, die im Wesentlichen auf die Bewahrung der politisch-sozialen Verhältnisse hinwirkten. Noch heute sitzen im Deutschen Bundestag aus Sicht des Bundestagspräsidenten links bis zur Mitte die Abgeordneten der Linken, der SPD und von Bündnis 90/Die Grünen, rechts bis zur Mitte die Abgeordneten der bürgerlich-konservativen Parteien CDU und CSU.

Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Edit: Die AfD gab es zum Erscheinungsdatum des Textes noch nicht.

[painjester]

Zitat von DJKuhpisse

Warum muss jeder von dem Irrsinn mitbekommen, wenn sich ein Mann als Frau fühlt oder umgekehrt. Von mir aus sollen die Fühlen, was sie wollen, aber die anderen in Ruhe lassen. Die körperlichen Merkmale sind hier das entscheidende Kriterium und nicht das Gefühl.

Sollten nicht wir Anderen diese Leute in Ruhe lassen? Man braucht nicht zu akzeptieren aber kann zumindest tolerieren. Schließlich werden auch Rechte und Konservative toleriert.
Seltsames Weltbild, so ganz ohne klares Schwarzweiß, hmm?

[DJKuhpisse]

Sollten nicht wir Anderen diese Leute in Ruhe lassen?

Doch, sollten wir. Wir werden aber mit den genannten Punkten mittlerweile überall konfrontiert und es wird so dargestellt (meine Ansicht) als sei dies neuerdings völlig normal.

[MunichEast]

Zitat von DJKuhpisse

... und es wird so dargestellt (meine Ansicht) als sei dies neuerdings völlig normal.

... es ist auch völlig normal. Unnormal machen und halten es immer nur die anderen....

[Thorasan]

Es sollte auch normal sein, dass jeder Mensch sich so ausleben kann, wie es die eigene Empfindung ist. Leider werden diese Menschen oft immer noch sehr extrem ausgegrenzt, weshalb sie eben mehr auf sich und ihre Rechte aufmerksam machen müssen, als manch anderer.

Und gerade du, DJ, zeigst doch hier, wieso sie das müssen. Sie müssen sich anpassen, müssen sich zurückhalten, sind unrealisitisch, da das ja eh überhaupt nicht sein kann...

[Lord_Wellington]

Zitat von MunichEast

Eigentlich allgemeine Schulbildung, außer man ist Revisionist.

In letzter Zeit ist mir die Behauptung, dass die NSDAP und Hitler links gewesen wären, erstaunlich oft untergekommen. Natürlich ist das völliger Unsinn, aber ich fürchte, da steckt Methode dahinter: Rechts******* versuchen auf diese Weise, ihre mörderische Ideologie reinzuwaschen. Nationalismus, Rassismus und Rechtsextremismus lassen sich viel einfacher als "normale" politische Strömungen verkaufen, wenn sie plötzlich nicht mehr für Millionen Tote verantwortlich sind.

[MunichEast]

Zitat von Lord_Wellington

Natürlich ist das völliger Unsinn, aber ich fürchte, da steckt Methode dahinter

Ein zweiter Aspekt, sie können alle Schuld den Linken geben und blöken auch ohne unterlaß Links wäre ja viel schlimmer ! Versuchen sich aus der medialen Aufmerksamkeit zu bringen. Es ist ein rundes Bild rechter Propaganda.

[Nana12]

Diesem Artikel kann man nur in wenigen Punkten zustimmen. "Ein Rechtspopulist der sich konservativ nennt, lügt". Das ist richtig, und dennoch leiten sich die meisten seiner Ideen aus dem Konservativismus ab. Und das ist ein Fakt um den die Vordenker seit eh und je herumschwafeln.

Was ist Konservativ?

Eigentlich müsste man an der Stelle auf Edmund Burke verweisen. Wieso der Autor des Artikels lieber Versatzstücke aus der Bibel zitiert ist angesichts des abartigen Menschenbildes, welches Burke vertrat, auch nur verständlich. Burke ist nicht massentauglich. Aber wer sich mit seinen Thesen befasst, wird schnell merken, dass er nicht einfach ein Kind seiner Zeit war, sondern wahrlich als Vater des Konservativismus gilt. Denn im Kern arbeiten Konservative heute teilweise darauf hin. So ist für ihn der Bauer auf dem Feld ein Werkzeug für den Landbesitzer, so wie der Ochse ein Werkzeug für den Bauern ist. Denn der Bauer versteht nichts von der Organisation Allgemeinwohls, und würde nur im eigenem Sinne entscheiden - Vox Populi, Vox Rindvieh und zwar buchstäblich. Und ähnliche Thesen habe ich hier in diesem Forum schon lesen dürfen. Burke, und viele Zeitgenossen, hielten revolutionäre Entwicklungen ihrer Zeit für einen barbarischen und gottlosen Akt der Unordnung.

Konservative Ideologie propagiert den Glauben an gott- oder naturgegebene Hierarchien. Es wird deshalb ein radikales Konzept sein, dass Menschen schon vor dem Gesetz gleich angesehen werden. Heute haben wir keinen Absolutismus mehr, aber es gibt Menschen für die sich durch die (gekaufte) Qualität der Rechtsberatung praktisch eine andere Situation ergibt. Der Adel ist dem Geldadel gewichen. Auch die Gleichstellung von Mann und Frau steht seit Jahrzehnten in unserem Grundgesetz, und keiner will hier wohl ernsthaft behaupten wir haben diese erreicht - konservative Politik sei dank.

Wer hingegen aber daran glaubt, dass die Menschen gleich geschaffen sind kann kein Konservativer sein und - was viel wichtiger ist - kann eben nicht in den Rechtsextremismus abgleiten. Und das nur mal zum Aspekt zu der Gleichheit der Menschen innerhalb des Konservatismus. Deswegen halte ich auch diese Ideologie nur bedingt mit einem Rechtsstaat vereinbar.

Ein weiterer Hinweis wurde bereits genannt: Die französische Deputiertenkammer. Es ging um die Ständegesellschaft und um Wahrung der Interessen des Adels bzw der Landbesitzer. Rechts saßen diejenigen, die alles so lassen wollten wie es ist. Rechts saßen eben jene die nicht glauben, dass der Mensch gleich geschaffen ist, sondern es eben Bessermenschen durch Geburt gab - und die gibt es heute noch. Man nehme nur die Diskussion um die Begriffe "Chancengleichheit" vs "Chancengerechtigkeit" innerhalb der Union.

Zum Artikel selbst:

Der Artikelschreiber hat in dem Bereich "konservative Revolution" Recht. Konservative können keine Revolution auslösen. Es war aber auch keine Revolution, sondern eher ein Zurückspulen auf einen Punkt von dem jeder meinte es war mal so. Glanz und Glorie der Vergangenheit (Hl. Römisches Reich und Kaiserreich) werden beim dritten Mal erstrahlen für tausend Jahre (nebst religiösen Anstrich). Die Weimarer Republik ist hingegen aufgezwungen worden. Der Trick: Die Vergangenheit ist die moderne Zukunft. Anders als echte Revolutionen, wird nichts Neues erschaffen, sondern eine Abart der Vergangenheit. Und eben jene Vorstellung von Vergangenheit, ist auch in konservativen Kreisen beliebt. Jeder kennt den Spruch "Früher war alles besser".

Insofern sind Konservative das genaue Gegenteil von so genannten Rechtspopulisten. Eine gigantisch hohe Staatsverschuldungsrate, wie sie US-Präsident Donald Trump zu verantworten hat, lehnen sie ab.

Sehr interessant, war es doch der weiter unten im Text zitierte Ronald Reagan - ein konservativer Politiker - der den Abbau der Schuldenquote ins [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Papa Bush fand das auch ganz toll. Erst Clinton drosselte die Neuverschuldung auf null während Bush Jr. wieder den Hahn aufdrehte. Der einzige nicht-konservative Politiker, der eine hohe Staatsverschuldung zu verantworten hatte, war Obama, und der hatte eine gute Ausrede: Die Bankenrettung.

Kurzum: Wunsch und Wirklichkeit gehen seit 40 Jahren weit auseinander. Trump steht in bester konservativer Tradition die Staatsverschuldung durch Steuergeschenke ins Unermessliche zu treiben.

Hier kann man auch munter weiter machen: Impfgegner und Klimwandelleugner rekrutieren sich vornehmlich im konservativen Umfeld. Alex Jones, der wohl größte Verschwörungsspinner jenseits des Ozeans, sieht sich als konservativen patriotischen Amerikaner. Stammwähler der CSU für Religionsfreiheit? Wie oft konnte ich hören wie sie sich auf dem Land brüsten, dass "sowas hier nicht her kommt". Die Gleichstellung von Mann und Frau wurde jahrzehntelang nicht gegen den Widerstand der AfD sondern der CDU erkämpft und wird auch weiter erkämpft werden müssen. Wie bereits gesagt: Wünsch dir was.

Oskar Lafontaine und Alexander Gauland stehen sich jedenfalls näher als Alice Weidel und Annegret Kramp-Karrenbauer.

Dieses alberne Links = Rechts Gequatsche. War es nicht Erika Steinbach, die 27 Jahre für die Union im Bundestag saß und meinte Nationalsozialismus wäre eine linke Ideologie? Es ist doch treffend, dass sie heute bei einer parteinahen AfD Stiftung arbeitet.

PS: Mir geht es nicht darum alles für sakrosankt zu erklären was "neu" ist. Gerade beim Thema Klimawandel fehlt die Versachlichung aktueller Reformbestrebungen dringend notwendig. Aus den Reihen der Konservativen kommt aber meist nur Dreck und die Hoffnung, dass möglichst viel davon hängen bleibt. Diese Ideologie will keine Versachlichung, sondern sich gegen die Realität selbst stemmen. Damit werden sie auf Dauer verlieren, wie die letzten Jahrhunderte bereits demonstriert. Die Frage ist ob wir es uns bei Themen wie dem Klimawandel solche Bremsklötze noch leisten können, da dieser kein rein menschlicher Vorgang ist.

[MunichEast]

Manchmal wird man hier im Forum echt überrascht, da kommt Nana12 unerwartet um die Ecke und verweist auf Edmund Burke ! Plötzlich sieht man sich am Tisch sitzen mit John Locke und Immanuel Kant ! Vielen Dank Nana12 ....

Deutlich wird man hat im Grundsatz vier gesellschaftliche Strömungen in unterschiedlicher Prägung und Mischformen. Das Konservative, Liberale, Soziale und Nationale. Jede dieser Strömungen hat das Potential in eine radikale Form zu wechseln.

Dies passiert besonders häufig bei großen Veränderungen die bewältigt werden müssen. Eine Periode der Ausgewogenheit aller Kräfte ist selten. Heute haben wir viele große Veränderungen auf die jede Strömung unterschiedlich reagiert. Globalisierung, Umweltkatastrophen, Migration und Demografie.

Deutschland, besser gesagt die Einwohner, erkennen die limitierte Einflußmöglichkeit ihrer Nation und das führt nun zu verschiedenen *******n um mit diesen Veränderungen in ihrem Empfinden klar zu kommen.

Saudi Arabien ist übrigens ein gutes Beispiel für *******n Konservatismus ...