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[Brisant] Strack-Zimmermann will Scholz kritisieren - beleidigt aber Autisten
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30.05.24, 09:54
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#1
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das Muster ist das Muster
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Strack-Zimmermann will Scholz kritisieren - beleidigt aber Autisten
Zitat:
"Autistische Züge" des Kanzlers: Strack-Zimmermann will Scholz kritisieren - beleidigt aber Autisten
Diese Kritik am Bundeskanzler ging völlig daneben. Eigentlich wollte FDP-Spitzenkandidatin Strack-Zimmermann Scholz‘ soziale Kompetenz infrage stellen. Indem sie ihm aber "geradezu autistische Züge" zuschreibt, diskriminiert sie stattdessen Menschen mit Behinderung.

Die FDP-Spitzenkandidatin für die Europawahl, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, kritisiert Bundeskanzler Olaf Scholz scharf. Dabei vergreift sie sich in ihrer Wortwahl. "Nach drei Jahren stelle ich fest, dass er geradezu autistische Züge hat, sowohl was seine sozialen Kontakte in die Politik betrifft als auch sein Unvermögen, den Bürgern sein Handeln zu erklären", sagt Strack-Zimmermann über Scholz in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Sie fügt an, er sei ein "krasser Rechthaber", den niemand erreiche. Was sie damit meint: Scholz' Überheblichkeit mache ihn sozial inkompetent. Was sie stattdessen sagt: Scholz sei ein Autist - und Autisten seien sozial inkompetent. Das ist Diskriminierung.
Statt also berechtigte Kritik am Kanzler zu üben, beleidigt Strack-Zimmermann Menschen mit Behinderung. Ihnen schreibt Strack-Zimmermann mit ihrer Aussage folgende Eigenschaften zu: Sie können nicht empathisch kommunizieren, nicht mit anderen Menschen in Kontakt treten, nicht reflektieren. Das ist völlig falsch.
Der Bundesverband zur Förderung von Menschen mit Autismus hat eine andere Definition: "Autismus ist eine komplexe und vielgestaltige neurologische Entwicklungsstörung." Die Störung kann sich demnach auf Interaktion, Kommunikation und Verhalten auswirken. Damit ist ein autistischer Mensch aber nicht grundlegend unfähig zur sozialen Interaktion. Und mit der Arroganz, die Strack-Zimmermann bei Scholz feststellt, hat die Behinderung überhaupt nichts zu tun.
Für Diskriminierung darf es keine Legitimation geben
Manch einer fühlt sich von Strack-Zimmermanns Aussage vielleicht an ähnliche oder sogar gleich lautende Urteile über Scholz im eigenen Bekanntenkreis erinnert. Auch das ist problematisch. Es macht aber einen Unterschied, ob jemand solche Behauptungen im Privaten oder in der Öffentlichkeit hinausposaunt. Die FDP-Spitzenkandidatin hat sich nicht die Mühe gemacht, die Fakten zu Behinderungen zu checken, bevor sie ihre medienwirksame Äußerung kurz vor der Europawahl in die Welt setzt. Dies falsch zu finden, hat nichts mit "Political Correctness" oder irgendeiner Verbotskultur zu tun. Strack-Zimmermann kann sagen, was sie möchte. Diskriminierung ist das trotzdem.
Für Diskriminierung darf es keine Legitimation geben. Das Schielen einer Politikerin im Wahlkampf auf Schlagzeilen ist ganz bestimmt keine. Strack-Zimmermann ist eine beliebte Interviewpartnerin - gerade durch ihre Überspitzungen gelingt es ihr oft, Dinge auf den Punkt zu bringen. Dieses Mal jedoch zielte sie auf Scholz und traf stattdessen eine marginalisierte Gruppe. Aus Überspitzung darf keine Diskriminierung werden.
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