Auftritt ohne Reue - Vater des Amokläufers von Winnenden vor Gericht
Zitat:
Stuttgart (dpa) - Er kam als letzter und sagte kaum mehr als seinen Namen. Dabei hatten die Hinterbliebenen der Opfer vom Vater des Amokläufers von Winnenden wenigstens eine Entschuldigung erwartet. Schließlich konnten viele Opfer-Eltern ihm beim Prozessauftakt in Stuttgart zum ersten Mal in die Augen sehen.
Sein 17-jähriger Sohn hatte am 11. März vergangenen Jahres mit der Pistole des Vaters 15 Menschen und sich selbst erschossen. Der Verteidiger stellte den Geschäftsmann am Donnerstag aber nicht als Mitverantwortlichen, sondern als Leidtragenden der Tat dar: «Die schweren Folgen der Tat wiegen so schwer, dass der Staat ihn nicht bestrafen sollte», sagte Anwalt Hubert Gorka. Der Angeklagte sei sozial isoliert, infarktgefährdet, erhalte Drohungen und denke über Selbstmord nach.
Ohne sichtliche Regung verfolgte der Vater die Verhandlung. Er war mit Vollbart zu seinem ersten öffentlichen Auftritt nach dem Massaker an der Albertville-Realschule erschienen. Dem Blitzlichtgewitter entzog er sich, indem er den mit Angehörigen, Zuschauern und Journalisten vollbesetzten Saal warten ließ, bis die Kameraleute und Fotografen abgezogen waren.
Der emotionslose Auftritt und die Erklärung der Verteidigung lösten heftige Reaktionen aus. «Das ist feige», riefen mehrere Zuhörer, als sich nur die Anwälte des Vaters zu Wort meldeten. «Seinen Schmerz in den Vordergrund zu rücken, fand ich nicht richtig», sagte Andrea Stoppel, die Mutter einer getöteten Schülerin. «Ich hätte mir ein paar persönliche Worte direkt an die Hinterbliebenen gewünscht.»
Auch Uwe Krechel, der Anwalt des Nebenklägers Hardy Schober, Mitbegründer des Aktionsbündnisses Amoklauf Winnenden, wundert sich über die Strategie der Verteidigung des 51-Jährrigen: «Er hätte, wenn er geschickt gewesen wäre, etwas mehr an die Opfer und nicht an sein eigenes Leid denken sollen, denn sein eigenes Leid kam nach meiner Einschätzung etwa zu 95 Prozent in seinen Wortbeiträgen vor.» Krechel fügte hinzu: «Ich würde mich an seiner Stelle nicht so sicher wähnen, dass es so gut für ihn ausgeht.»
Und tatsächlich zieht das Landgericht in Erwägung, den Angeklagten wegen fahrlässiger Tötung in 15 Fällen und fahrlässiger Körperverletzung in 14 Fällen zu verurteilen. Bisher lautet die Anklage nur auf Verstoß gegen das Waffengesetz. Sollte er wegen fahrlässiger Tötung verurteilt werden, droht ihm eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren. Der Vorsitzende Richter Reiner Skujat will das im Verfahren klären.
Die entscheidende Frage des Prozesses ist: Hat der Vater eine Ursachenkette angestoßen, die zum Amoklauf führte? Eines ist laut Ermittlungsakten sicher: Der versierte Sportschütze hatte die Tatwaffe im unverschlossenen Schlafzimmerschrank aufbewahrt. Zum Schutz der Familie für den Fall eines Einbruchs, wie er der Polizei in Vernehmungen sagte.
Hätte der Amokläufer die Tat auch verüben können, wenn sich der Vater rechtmäßig verhalten, seine Waffen und Munition also im Waffenschrank aufbewahrt hätte? Nachermittlungen der 3. Jugendkammer ergaben, dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass Tim K. die Zahlenkombination des Waffentresors seines Vaters kannte. Die Argumentation: Hätte der 17-jährige Waffennarr und Fan von Gewalt- und Horrorfilmen den achtstelligen Code gekannt, wäre er auch dann an die Mordwaffe gekommen, wenn sein Vater sie wie vorgeschrieben im Safe verschlossen hätte. Dann wäre der Verstoß des Vaters gegen das Waffengesetz nicht die Ursache für das Massaker seines Sohnes gewesen.
Für den Tatvorwurf der Fahrlässigkeit ist ferner die Frage von Bedeutung, ob die Tat vorhersehbar war. Besonders die Nebenklage dürfte interessieren, ob der Vater hätte ahnen müssen, dass sein Sohn die Waffe für eine solche Tat nutzen könnte. Hier kommt die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Weinsberg ins Spiel. Tim K., der sich viel mit Ballerspielen am Computer beschäftigte, war dort zu mehreren Gesprächen mit einer Psychologin. Dort berichtete er über Mord- und Tötungsfantasien, die ihn quälten. Die Eltern bestreiten, davon gewusst zu haben.
Die Angehörigen der Opfer hoffen derweil weiter auf ein Zeichen des Vaters vor Gericht. Hardy Schober, der seine Tochter verloren hat, stellt aber klar: «Wir wollen keine Rache.»
Ich hab da nee ganz einfache Einstellung: Jeder der direkt oder indirekt für den Tod eines Menschen verantwortlich ist, muss einen Knast von innen sehen- und wenn es nur für ein paar Monate ist. Aber es kann nicht sein, das man dann wieder mit irgendso einer Bewährungsscheiße ankommt.
Das der Typ sich in Selbstmitleid badet ist ein Skandal. Wenn mein Sohn oder meine Tocher dabei umgekommen wäre, könnte ich für nichts garantieren. Sollte er tatsächlich ohne Haftstrafe davonkommen, ich wüsste nicht was ich als Angehöriger der Opfer tun sollte. Oder ich wüsste es schon, aber ich will zu keiner Straftat aufrufen
naja, man sollte den vater schon angemessen bestrafen, dass er es dem jungen so einfach gemacht hat und gegen das waffengesetz verstoßen hat.
aber was mich mehr aufregt, ist, dass die scheiß gerichte auch korrumpiert sind. und solche billigen verteidigungen wie: "er ist ja gesundheitlich schlecht dran...etc." mehr gelten lassen.
aber das ist halt deutsches recht! :S
__________________
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
"95% aller Computerprobleme befinden sich zwischen Tastatur und Stuhl"
Ob im Safe oder auf dem Küchentisch ist doch völlig egal. Niemand kann mir glaubhaft erzählen, man könnte nicht Passwörter oder Schlüssel bekommen wenn man zusammen unter einem Dach lebt. Und das in einem gewissen Vertrauensverhältnis.
Ich finde wenn dann, kann man der Familie den Vorwurf machen, dass sie sich zu wenig mit ihrem Sohn auseinandergesetzt haben.
Kann Thraciel nur zu stimmen. Auch vor Gericht, klar sind da die Opfer vertreten. Ich wuesste nicht, wenn mein Kind soetwas tun wuerde, ob ich vor Gericht, bei direkten Augenkontakt, irgnewelche nutzlosen Woerter rauskriege wie 'es tut mir leid, dass es soweit kam' - Dadurch kommen diese Kinder auch nicht wieder zurueck und sein(in diesen fiktiven Fall meiner) nicht zurueck. Wer weiss, was fuer ein Mensch er ist und diese Tat zerfrisst ihn von innen?
Man kann bei soetwas nicht so monoton drauf schauen. Vorallem man kriegt diese 'Codes' so einfach raus. Laber auf der Arbeit mal mit einem Kumpel, der gerade seinen Schrank aufschliesst. Man kann sich sofort den Code ablesen, auch wenn er 6 stellig ist, sowas merkt man sich. Zur Not kurz Handy rausholen und sagen, oh SMS und kurz eintippen.
Hätte der Typ nicht vollkommen ohne Grund zuhause seine Knarre aufbewahrt, inklusive reichlich Munition, wäre es nie soweit gekommen. Ist mit scheißegal ob das rechtlich einwandfrei war oder nicht, der Typ hat verdammt noch mal Schuldgefühle und Demut zu zeigen.
Ich hab keinen Bock auf irgendwie Waffennarren. Sollen sie lieber Ego-Shooter spielen, da können sie genug schießen. Mit dem Unterschied das virtelle Kugeln niemals töten können.
Ich will das Ganze noch mal auf den Punkt bringen. So, es ist also kinderleichtt diese Codes rauszukriegen wenn z.B. der Sohn daneben steht während er die Schießeisen rausholt? Das ist kein Argument. Er hat laut Gesetz zu verhindern das da irgendwer dran kommt. Und wenn es verdammt nochmal sein eigener Sohn ist! Das ist scheißegal!
15 Tote sind kein bedauerlicher Betriebunfall. Der Typ hat nicht gut genug auf seine Waffen aufgepasst und gehört deshalb bestraft! Und wenn das nicht das Gesetz macht sollen das die Angehörigen selber in die Hand nehmen!
Das der Typ eine Strafe verdient ist schon richtig, aber ich kann viele Leute hier nicht verstehen. Klar, das der Vater sich nicht entschuldigt, ändern würd es ja eh nichts und dann kommen bei sowas meist dann auch Aussagen wie "Mit einer Entschuldigung ist es nicht getan!" oder " Mehr fällt dir dazu nicht ein?!". Wenn er sich entschuldigt hätte würde man ihn noch mehr angreifen, so wird das nämlich meist gemacht.
Ich glaube nicht das mich der Verlust der anderen gekümmert hätte ich würde eher um meinen Sohn trauern und überlegen wieso es dazu kam, wieso mein Sohn soetwas getan hat. Ich würde nicht mehr leben wollen, denn ich würde eh nichts auf der Welt hinterlassen, es würde ja keinen geben um den ich mich kümmern könnte. Klingt zwar nicht gerade mitfühlend, aber ich glaube wird die meisten der Verlust des Sohnes mehr erschüttern als das ganze andere, und die Tatsache das er nicht alleine gehen wollte.
Zitat:
Hätte der 17-jährige Waffennarr und Fan von Gewalt- und Horrorfilmen...
Zitat:
Tim K., der sich viel mit Ballerspielen am Computer beschäftigte,...
Was soll man dazu noch sagen, da muss man ja von vornerrein gewusst haben das er Amok läuft, tut doch jeder der mal einen Taktikshooter gespielt hat oder mal einen Horrorfilm mit seiner Freundin angesehen hat. *Ironie off*
Zitat:
Hier kommt die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Weinsberg ins Spiel. Tim K., der sich viel mit Ballerspielen am Computer beschäftigte, war dort zu mehreren Gesprächen mit einer Psychologin.
Glaube nicht das er wegen dem Spielen die Psychiatrie besuchte, denke eher das das hier aus dem Zusammenhang gerissen wurde.(Wenns nicht stimmt, könnt ihr mich auch berichtigen.)
Hätte der Typ nicht vollkommen ohne Grund zuhause seine Knarre aufbewahrt, inklusive reichlich Munition, wäre es nie soweit gekommen.
Das weißt du woher? Es ist nun beileibe kein Kunststück in Deutschland an eine Pistole zu kommen und 15 Menschen zu töten. Da brauch ich nicht die vom Vater.
Zitat:
Ist mit scheißegal ob das rechtlich einwandfrei war oder nicht, der Typ hat verdammt noch mal Schuldgefühle und Demut zu zeigen.
Warum hat er das? Jeder Mensch hat das Recht mit Verlust umzugehen wie er das möchte und auch der Vater hat eine geliebte Person verloren. Mit dem Tod der Kinder hat der Vater nichts aber auch garnichts zu tun. Sich für seinen Sohn entschuldigen wären nur leere Worte für die er noch mehr angegriffen werden würde.
Zitat:
Ich hab keinen Bock auf irgendwie Waffennarren. Sollen sie lieber Ego-Shooter spielen, da können sie genug schießen. Mit dem Unterschied das virtelle Kugeln niemals töten können.
Diese Gehaltvollen Verallgemeinerungen
Als ob jedes Mitglied in einem Schützenverein krank im Kopf ist.
Zitat:
Ich will das Ganze noch mal auf den Punkt bringen. So, es ist also kinderleichtt diese Codes rauszukriegen wenn z.B. der Sohn daneben steht während er die Schießeisen rausholt? Das ist kein Argument.
Natürlich ist es das. Der Sohn muss doch nichtmal persönlich anwesend sein. Selbst wenn der Vater jedesmal bevor er die Waffe rausholt alleine im Raum ist gibt es Zig Möglichkeiten ihn dabei auszuspionieren.
Zitat:
Er hat laut Gesetz zu verhindern das da irgendwer dran kommt. Und wenn es verdammt nochmal sein eigener Sohn ist! Das ist scheißegal!
15 Tote sind kein bedauerlicher Betriebunfall. Der Typ hat nicht gut genug auf seine Waffen aufgepasst und gehört deshalb bestraft! Und wenn das nicht das Gesetz macht sollen das die Angehörigen selber in die Hand nehmen!
Allerdings werde ich dein Gefasel ab sofort nicht weiter beachten. Wer zu sinnentleerter Selbstjustiz aufruft hat noch viel mehr einen Schaden weg.
NUr kurz zu deinem zweiten Post:
Es wird immer ein Drama um die Opfer des Amoklaufes gemacht. Aber dass einen psychisch labilen Menschen massive Angriffe gegen seine Person + eine kaputte Familie daheim zum Selbstmord oder eben zum Amoklauf treiben können, wird dabei gerne vergessen.
Ich sehe eine Mitschuld bei den Eltern, Lehrern, Freunden, Klassenkameraden und denen die ihn so massiv und rücksichtlos auf dem Kieker hatten.
Selbstmord oder ein Amoklauf sind da natürlich nicht die richtige Lösung, in seinem Kopf war es aber wahrscheinlich der einzige Ausweg. Hätte er einen guten Freund/ eine gute Freundin gehabt wäre all das vielleicht nicht passiert.
er soll für das bestraft werden, was er verbrochen hat.
ab wie viel jahren kann man sich selbst waffen kaufen? ab 18 oder ab 21? wenn er keine über seinen vater bekommen hätte, hätte er eben noch 1 oder 4 jahre gewartet.
wenn man zu so etwas im stande ist, sind jahre egal.
oder noch einfacherer, er hätte einfach das auto von seinem vater klauen können und wäre damit in die schule gefahren, am besten auf den pausenhof wenn gerade pause ist.
ich denke, es ist scheiß egal, der junge wäre so oder so ausgetickt, ihm wurde es nur "leicht" gemacht. und für dieses "leicht" machen hat sich der vater zu verantworten. er hat nicht den abzug betätigt, er hat nur fahrlässig gehandelt.
und wenn man sich das recht überlegt, handeln tagtäglich menschen fahrlässig, weil sie ihren kindern vertrauen, oder wer von euren eltern schließt den autoschlüssel weg oder schließt die guten küchenmesser ein?
__________________
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein
Er vertraut dem Sohn, der wahrscheinlich gemobbte Schüler macht nen Amoklauf mit der Waffe des Vaters, und der Vater, welcher nicht mal der Auslöser dafür ist darf kassieren.
Aber die eigendlichen Auslöser bleiben ungestraft...
Der Vater kann ja nen Dreck dafür. Hätte der Sohn seine Waffe nicht nehmen können, dann hätte er halt alle abgestochen, oder die Schule angezündet oder so... Wäre aufs gleiche Rausgekommen!
Aber die eigendlichen Auslöser bleiben ungestraft...
Was sind denn die eigentlichen Ursachen?
Diese Frage meine ich total ernst.
Sein Umfeld weil es ihn gemobbt hat? Die Mädels weil sie ihn nicht mochten? Die böse kapitalistische Gesellschaft?
Die Ursache ist, das dieser Typ ein unglaublich kranker Wichser war, der ernsthaft glaubte er könne damit irgendwas erreichen. Es hat 15 Menschen umgebracht! Ich hoffe er schmort bis in alle Ewigkeit in der Hölle. Der Typ hat echt nichts als Abscheu verdient. Es gibt nichts womit man eine solche Tat begründen, rechtfertigen oder eine Ursache sehen könnte.
Und der Vater ist mitschuldig. Hätte, wäre, könnte. Er hat aber nun mal keine Messer und kein Auto verwendet (mit der er es wohl niemals geschafft hätte, gleich 15 Menschen umzubringen) sondern die Waffe des Vaters weil der die nicht ordnungsgemäß gesichert hat. Und dafür gehört er in den Knast.
mit dem auto kann man mehr als 15 menschen umbringen und noch einige so verletzen das ein normales leben nicht mehr möglich sein wird, aber egal. spielt keine rolle.
__________________
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein
mit dem auto kann man mehr als 15 menschen umbringen und noch einige so verletzen das ein normales leben nicht mehr möglich sein wird, aber egal. spielt keine rolle.
Yo, deshalb gibts auch so regelmäßig Auto-Amokläufe
Yo, deshalb gibts auch so regelmäßig Auto-Amokläufe
mit ner waffe is es cooler, eindeutig. aber wenn ich keine zur verfügung habe und mein ding trotzdem durchziehen möchte. ich kann natürlich auch ne bombe bauen, nägel hat jeder. und ja, es gab schon "amokläufe" mit autos. (sogar einen auf irgend eine königsfamilie, vor ein paar jahren)
da ham wirs ja
Zitat:
Karst T. hatte es auf die niederländische Königsfamilie abgesehen - und tötete bei einer Amokfahrt mit seinem Auto sechs Menschen.
__________________
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein
Eure Argumente in allen Ehren, aber für mich ist das alles nee direkte oder indirekte Legitimation von Amokläufen. Und dafür habe ich kein Verständis. Selbst wenn er jahrelang gemobbt wurde, ist mir alles latte. Das ist weder Ursache, Grund oder Legitimation. Ich lehne das ab. Ich wurde auch lange Zeit gemobbt, ich weiß wie das ist.
Und zur Waffe: So leicht kommt man in Deutschland nicht an einer Waffe und mit einem Auto kann man zwar leicht Menschen töten aber nicht so gezielt und in der Zahl wie er es getan hat. Er hat die Waffe vom Vater und er hat die nicht ordentlich gesichert.
Sonst wäre es da nicht rangekommen.
Wenn du mit deinem Auto unterwegs bist, und es läuft dir ein Kind vors Auto dann bekommst du auch in 95 % der Fälle die Schuld und nicht das Kind oder die Eltern. Obwohl du in der konkreten Situation vielleicht wirklich überhaupt nichts machen konntest. Und genauso sehe ich hier den Fall auch. nach 15 Toten ist bei mir kein Platz mehr für Mitleid oder Verständnis für den Mittäter- nichts anders ist für mich der Vater
Eure Argumente in allen Ehren, aber für mich ist das alles nee direkte oder indirekte Legitimation von Amokläufen. Und dafür habe ich kein Verständis. Selbst wenn er jahrelang gemobbt wurde, ist mir alles latte. Das ist weder Ursache, Grund oder Legitimation. Ich lehne das ab. Ich wurde auch lange Zeit gemobbt, ich weiß wie das ist.
Grund und/oder Ursache war es vielleicht schon, das wird man nie erfahren. Deswegen ist es aber noch lange keine Legitimation.
Nur weil ich den Vater aus der Schuldfrage ausschließe legitimiere ich keine Amokläufe. Ebensowenig ist das der Fall nur weil ich nach den Ursachen und Auslösern dahinter frage.
Was wollt ihr mir eigentlich erzählen? Der Vater is Schuld weil er seine Waffe nich richtig weggepackt hat,okay,einverstanden,was kriegt man dafür? 6Monate auf Bewährung?
Ihm teilschuld an den Morden zu geben ist falsch! Der Junge hätte sich auch woanders eine besorgen können(es ist nicht leicht,aber möglich,ich weiß wovon ich rede) oder mit nem Küchenmesser von mir aus Amok laufen können. Sicher,die Zahl der Toten wär nicht so hoch,aber fakt ist das den Vater keine Schuld trifft.
Und die Medien sollten aufhören dieses Thema so breit zu schlagen es is echt zum kotzen.
Wieviele Amok läufe würden vermieden wenn nicht jeder durch die penetrante Medien-Attacke schon fast zu der Idee GEWZUNGEN wird wenn man sich eh schon killen will?
"Ach gott,in der dritten Klasse hat mich mein Lehrer mal gemobbt. Und jetz verlässt mich auch noch meine Freundin.. will nimma leben! und die anderen Wich*er welche nie nett zu mir waren,nehm ich auch noch gleich mit.."
Ich bin ernsthaft der Meinung das die Medien schuld sind das wir soviele Amokläufe haben
Und die Medien sollten aufhören dieses Thema so breit zu schlagen es is echt zum kotzen.
Wieviele Amok läufe würden vermieden wenn nicht jeder durch die penetrante Medien-Attacke schon fast zu der Idee GEWZUNGEN wird wenn man sich eh schon killen will?
"Ach gott,in der dritten Klasse hat mich mein Lehrer mal gemobbt. Und jetz verlässt mich auch noch meine Freundin.. will nimma leben! und die anderen Wich*er welche nie nett zu mir waren,nehm ich auch noch gleich mit.."
Ja das mein ich ja auch zum Teil! Dieses "och der wurde gemobbt, da muss man sich ja nicht wundern!"
Ich hätte es auch besser gefunden, man hätte die Bilder von dem Typen nicht so groß rumgezeigt. Musste sein Bild wirklich Zeitschriften schmücken? Das die Öffentlichkeit ein Intresse an Informationen hat, ist klar aber das kann man auch machen ohne das Bild des Täters auf jedes Cover zu setzen.
kommt es mir nur so vor oder hat es früher tatsächlich weniger amokläufe gegeben in der "jugendszene"
wenn ja was könnte der grund dafür sein,dass das schon fast eine art trend für psychisch labile wird?
ich kann mir keinen reim drauf machen, werden wir jugendlichen einfach immer skrupelloser oder hat man früher solche dinge wie mobbing,"das gefühl von niemanden geliebt zu werden, usw usw einfach besser verdaut?
...oder kümmern sich die eltern einfach nicht mehr aufmerksam genug um ihren nachwuchs?
__________________
"Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." Albert Einstein
ich denke, wir haben eine unheimlich gute berichterstattung in unserer zeit. früher hat man das alles nicht so mitbekommen und wenn mans mitbekommen hat, wars nich mehr aktuell.
aber ich könnte mir auch vorstellen, dass oftmals ein, nach heutiger definition, amoklauf nicht als solcher aufgefasst wurde.
ich hatte mir mal was drüber durchgelesen und der früheste amoklauf, der mir jetzt einfällt, war im 19 jhd. (der amokläufer ist dann noch in die bahngestiegen und hat in der nächsten großstadt noch jemanden umgebracht, der amokläufer war jedoch erwachsen)
aber zum teil werden auch die medien dazu führen, dass personen, die vor 20 jahren vielleicht spektakulär suizid begannen hätten, heute eben amok laufen.
__________________
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein
Das Passende Wort dazu nennt man "Provokation".
Und seine Aktion "Rache" war rein psychologisch gut nachvollziehbar. Nur nicht in diesem Ausmass.
Ein gutes Beispiel dafür wäre der 1. Weltkrieg. Dieser ist auch nur durch "Provokation" (Imperialisierung) und "Rache" (Mord an Ferdinand, so hiess er glaubich) entstanden.
Ich weiss echt nicht was in einem vorgeht der so was macht, totaler Hass und Frustration.
Wenn einer weiss dass Waffen im Haus sind, und das wuste er, dann findet wenn man will immer eine Möglichkeit um an diese zu kommen. Ob sein Vater Schuld daran ist, kann man nicht sagen, denn wenn einer so was plant und macht kommt er immer an Waffen egal ob zuhause oder wo anders,
Karst T. hatte es auf die niederländische Königsfamilie abgesehen - und tötete bei einer Amokfahrt mit seinem Auto sechs Menschen.
Und, hamse den Tankwart verklagt, der ihm den Sprit verkauft hat. Nein
Meiner Meinung nach hätte man es zwangsläufig nicht verhindern können. Der sohn wird wohl seinen Eltern nicht gesagt haben, das er demnächst vor hat Amok zu laufen.
Einzig durch solche Aussagen vom Amokläufer hätte mans verhindern können.
Das er dabei die Waffe seines Vaters genommen hat, hat ihm nur sein Vorhaben vereinfacht. Selbst weggeschlossen oder garkeine im Hause, er hätte sich wie jeder andere mit 99% Wahrscheinlichkeit mit n bisschen Kleingeld ne Waffe besorgen können.
Den Vater für seine Verstöße gegen das Waffengesetz zu verklagen mag sicher richtig sein. Doch die Frage ist ja, hätte dies den Amoklauf verhindert?
Nein.
Dann müsste man beide Elternteile verklagen, weil Tim sich denen nicht offenbart hat. Was widerrum völliger Schwachsinn wäre.
Der Vater steht vor Gericht und muss sich von den Medien hinstellen lassen, als hätte er die Opfer erschossen, oder als hätte er dem Sohn die Waffe in die Hand gedrückt und gesagt: Hab nen schönen Schultag.
Und das finde ich persönlich, trotz des schlimmen Amokslaufs und der daraus resultierenden Emotionen, nicht korrekt.
Da muss man den Vater auch sein Recht lassen, das er nicht zwangsläufig von dem Vorhaben des Sohnes geahnt oder gewusst hat.
Mag ja sein das auf die Eltern nur eine kleine Schuld fällt.
Nach wie vor bleibt aber war: Ohne Waffe, wäre der Amoklauf so nicht möglich gewesen.
Und tut bitte nicht so das man nee Waffe an jeder Ecke bekommt oder er es geschafft hätte mit nem Messer 15 Leute abzumurksen. Amokläufe mit Autos mag es geben, aber ist nicht gerade der Renner.
Deshalb hätte ich mir zumindest eine drastische Verschärfung des Waffenrechts gewünscht. Okay ist jetzt passiert, die Eltern haben nur eine sehr kleine Schuld können wir uns drauf einigen.
Dennoch sehe ich echt kein Grund warum jemand solch ein Waffe zu hause lagern darf. In anderen Lebensbereich schreitet der Staat doch auch ein. Wenn ich nee Hanfplanze habe, gibts auch ruckzuck Ärger. Aber nee Waffe darf man zuhause lagern? Für mich nicht nachvollziehbar. Genauso wenig wie das man das als Hobby haben darf. Ich seh da keinen Grund für- Ende aus.
Leider hat sich die Waffenlobby durchgesetzt und es nichts passiert. Naja vielleicht beim nächsten Amoklauf (...)
Und tut bitte nicht so das man nee Waffe an jeder Ecke bekommt oder er es geschafft hätte mit nem Messer 15 Leute abzumurksen.
Es muss doch nicht zwingend eine Schusswaffe sein. Axt, Molotow-Cocktail, Rauch und Rohrbomben dürften ganze Klassenräume mitsamt Schülern leeren. Dafür braucht man weder Waffenschein noch fragwürdige Kontakte. Das Ergebnis dürfte weitaus verheerender sein als eine Pistole mit 9-/33-Schuss Magazin auf die Köpfe der Lehrer und Mitschüler gerichtet.
Der Junge war psychisch am Ende, anders kann man das nicht erklären. Er hätte alles getan, um es den Leuten heimzuzahlen, die ihm jahrelang das Leben zu Hölle gemacht haben.
Mädchen, die ihn nicht mochten, so sagst Du...Wie wär´s mit Mädchen, die ihn ausgelacht, gedemütigt und andere Mitschüler zur Mittat angestiftet haben? Natürlich kenne ich keine Wahrheit über diese Schicksale, aber an die absolute Unschuld glaube ich auch nicht.
Vielleicht helfen Texte wie diese, die es auch aus anderer Perspektive darstellen können:
Liebes M!-Team,
gerade habe ich den Leserbrief des ’geschockten Pädagogen’ gelesen und möchte hiermit mal eine Sichtweise ermöglichen, die es in der Form vielleicht noch nicht gegeben hat. Auch ich war fest entschlossen einen Amoklauf zu starten, verhindert wurde dies nur durch einen Zufall.
Sollte Euch interessieren wie Menschen zu Amokläufern werden können, möchte ich hiermit meine Geschichte erzählen. Vielleicht wirft diese ein etwas anderes Licht auf diese grausamen Taten, die immer wieder geschehen. Die Person, die es am meisten betrifft kann man leider nicht mehr fragen, da sich die Täter traditionell am Ende selbst richten.
Ich komme ursprünglich aus einem kleinen Dorf mit geschätzten 400 Einwohnern und besuchte natürlich auch die dortige Schule. Ich war, als ich eingeschult wurde, sehr lern- und wissbegierig, in den ersten Jahren mit der Klassenbeste und las bereits Bücher als die meisten anderen gerade erst mit dem ABC fertig waren. Ich war ein sehr ruhiges Kind - relativ unauffällig, friedlich und freundlich. Mit anderen Worten: Ich war anders als die meisten anderen. Zudem auch nicht besonders sportlich und körperlich schwächer als der Rest. Ein gefundenes Fressen für Menschen mit schwachem Geist und eingeschränkter Persönlichkeit.
Im Laufe der Jahre wurde ich zum Prügelknaben und Sündenbock für alles mögliche abgestempelt. Als ich in die fünfte Klasse kam, begann ein Leben, dass ich im Nachhinein nur als Horrorszenario beschreiben kann. Ich interessierte mich eher für Naturwissenschaften, Bücher und seit meinem 12. Lebensjahr (als ich ein NES geschenkt bekam) auch mit absoluter Begeisterung für Videospiele. Gerüchte wurden laut, teilweise verbreitet durch Eltern, ich würde, wenn ich älter wäre, bestimmt mal ’anders’ werden. Schwul, für Dorfbewohner also die niederste Lebensform die für sie überhaupt existiert. Dies griffen einige Schüler auf und verbreiteten das Gerücht, welches wohlwollend von vielen aufgenommen wurde. Meine Situation verschlimmerte sich auch noch dadurch, dass ich mich nicht dem Gruppenzwang unterordnen wollte. Ich interessierte mich nicht für Zigaretten oder Alkohol, Discotheken waren nie mein Ding und das Thema Sex bzw. überhaupt erstmal eine Orientierung in dieser Richtung zu finden war mir erstmal auch egal. Jemanden wie mich würde man wohl als Spätzünder bezeichnen.
Dies führte natürlich dazu, dass ich nicht ’cool’ genug war und noch mehr ausgeschlossen wurde - was wiederum dazu führte, dass ich mich für die oben genannten Dinge noch weniger interessierte und deswegen wurde ich noch uncooler wurde usw. - ein Teufelskreis. Ich hatte nur zwei Freunde, die sich in einer ähnlichen Situation befanden und mir nicht wirklich helfen konnten, ich hatte manchmal den Eindruck dass jeder von uns froh war, wenn mal ein anderer gemobbt wurde.
Bereits auf dem Weg zur Schule wurde ich gehänselt, durch den Schuleingang an den dort herumstehenden Schülern zu gehen war jeden Tag ein Spießrutenlauf. Man warf mir Beleidigungen an den Kopf, teilweise bespuckte man mich, quälte mich, schubste mich herum und tat mir sowohl psychisch als auch physisch weh. Ich war verzweifelt. Körperlich unterlegen sah ich irgendwann keinen anderen Ausweg als selbst Gewalt gegen einen dieser Sadisten anzuwenden. Dieser Versuch wurde jedoch im Keim erstickt - indem man mir sofort den Arm verdrehte und mich anderen vorführte. Wenn man allein ist und versucht sich zu wehren, wird alles nur noch schlimmer. Man hat als Einzelner keine Chance, wenn andere sich immer wieder gegen einen verbünden.
Ich versuchte etwas anderes. Mich anzupassen. Ich trank Bier, fing an zu rauchen und versuchte, Anschluss zu finden. Indem ich so tat, als ob mich die Themen der anderen interessierten. Partnersuche, Disco, Drogen. Im Grunde genommen versuchte ich, jemand zu sein der ich nie sein und werden wollte. Dies wurde erst skeptisch beäugt bis man dann kollektiv beschloss, es lächerlich zu finden. Meine Eltern wussten von diesen Dingen so gut wie nichts. Ihnen war klar dass ich nicht sonderlich beliebt war, was aber wirklich in der Schule und vor allem in mir vorging, wussten sie nicht.
Lehrer beobachteten diese Szenarien zwar, schauten aber wohlwollend weg. Sind ja nur Kinder. Die meinen das nicht ernst. Ist ja nur Spaß. Dass dabei aber jemand innerlich zugrunde geht, interessierte niemanden. Eine Lehrkraft meinte einmal zu einem der obersten Rädelsführer, er solle doch seine überschüssige Kraft an einem Baum abreagieren, andere zu ärgern wäre unfair. Und das war es dann auch schon.
Ein Highlight war, als ein hinter mir sitzender ‚Klassenkamerad’ versuchte, mich im Unterricht anzuzünden - indem er mir ein brennendes Feuerzeug in den Nacken hielt. Den Lehrer interessierte dies herzlich wenig. Ich hatte danach eine offene, nässende Wunde im Nacken, die ich versuchte vor meinen Eltern zu verstecken. Sie fanden es trotzdem heraus und fragten geschockt was passiert wäre. Ich versuchte die Sache herunterzuspielen um das folgende Szenario zu vermeiden. Mir war klar, dass eine Einmischung meiner Eltern alles nur noch schlimmer machen würde. Am nächsten Tag fingen sie den Verursacher meiner Brandwunde ab (mein Elternhaus lag auf dem allgemeinen und einzigen Schulweg) und stellten ihn zur Rede. Sie ermahnten ihn, mich zukünftig in Ruhe zu lassen.
Das war der Beginn eines noch schlimmeren Alptraumes. Sowieso schon täglich gehänselt und ausgeschlossen, in der Schule ängstlich immer nur auf den nächsten Angriff wartend, war ich nun als Petze abgestempelt die sich nicht wehren kann und Mama und Papa vorschickt.
Ab da war mein Leben kein Leben mehr. Ich verkroch mich nur noch in meinem Zimmer, die Schule war jeden Tag ein emotionaler Trip in die Hölle. In den Pausen war ich oft ’fällig’, im Sportunterricht sowieso. Schwächlinge mit schlechten sportlichen Leistungen waren bei der damaligen Sportlehrerin sowieso nicht beliebt - dies war auch die ideale Gelegenheit dem Idioten, also mir, immer wieder richtig eins reinzuwürgen. Im wahrsten Sinne des Wortes, ich sage nur Völkerball….
Videospiele waren von da an mein täglicher Begleiter. Ich brauchte diese um mich abzureagieren. Ego-Shooter waren nie mein Ding, aber Prügelspiele, Horrorspiele, Rollenspiele. Ich flüchtete mich in Phantasiewelten, um nicht wahnsinnig zu werden.
Als wir eines Tages wieder Sportunterricht hatten, begab sich die Klasse in Richtung Sporthalle am anderen Ende des Dorfes, um dort auf den Unterrichtsbeginn zu warten. Keine Lehrkraft in der Nähe (da mal wieder zu spät) und aggressive Raufbolde die Langeweile hatten. Bis jemandem einfiel, die umherliegenden Steine und Schieferplatten als Wurfgeschosse gegen mich zu verwenden. Die Idee fand wachsenden Zuspruch und so fing man quasi an, mich zu steinigen.
Ich hatte keine Chance mich zu wehren. All die Jahre der Qualen und Erniedrigungen ohne Aussicht auf Besserung oder Akzeptanz meiner Person brachen in diesem Moment über mich herein. Ich wollte flüchten und schaffte es irgendwie mit meinem Fahrrad zu entkommen… natürlich nicht ohne den Versuch mich daran zu hindern und mir weitere Steine hinterherzuwerfen. Man könnte ja noch den einen oder anderen Treffer landen. Ich fuhr zum Haus meiner Eltern, fing an zu weinen und wollte nur noch eines. Töten oder getötet werden. Mein Leben war sinnlos. Ich hatte an diesem Tag begriffen, dass es nicht besser werden würde, egal was ich auch versuchen sollte. Ich sah den Tod - in welcher Form auch immer - als den einzigen Ausweg. Ich traf unterwegs meine Sportlehrerin und rief Ihr zu, dass ich nicht mehr kann. Es schien sie kaum zu interessieren. Als ich an der Werkstatt meines Vaters war ließ ich mein Fahrrad fallen und begab mich tränenüberströmt zum Waffenschrank. Mein Vater hatte Waffen und ich wusste auch damit umzugehen, wir hatten immer wieder Zielübungen auf Bierdosen oder Ü-Ei Figuren unternommen. Mir war alles egal. Ich wollte diese Menschen töten, einen Befreiungsschlag ausüben, Rache nehmen für die Jahre der Hölle auf Erden, die man mir bereitet hatte. Ich wollte nur noch den Tod. Den der anderen und/oder meinen eigenen. Egal. Es sollte einfach nur enden. An diesem Tag. Mir war alles egal.
(Un)glücklicherweise war der Waffenschrank meines Vaters an diesem Tag verschlossen. Ich rüttelte daran, erreichte aber nicht das was ich wollte. Waffen um zu töten. Als ich begriff, dass nicht einmal dies funktionierte, war alles für mich vorbei. Ich lebte in der Hölle und es gab keinen Ausweg. Eine Weile später fanden mich meine Eltern heulend und zitternd in meinem Zimmer. Ich hatte einen totalen Nervenzusammenbruch. Natürlich waren diese sofort in Panik und fragten was passiert wäre, meine Antwort drauf war immer wieder, dass ich am Ende wäre und nur noch einen Wunsch habe: Meine Peiniger zu töten oder mich umzubringen. Es sollte einfach nur vorbei sein.
Ich ging von da an nicht mehr in die Schule. Psychologische Hilfe lehnte ich ab. Was sollte dies bringen? Besser damit umzugehen, dass ich misshandelt werde? Verständnis für meine Peiniger aufbringen? Lächerlich….
Als in der Schule der Ernst der Lage erkannt wurde, wurden Diskussionen im Unterricht darüber geführt, wie ich später erfuhr. Nach einigen Tagen kam einer der schlimmsten Folterknechte zu mir nach Hause, um sich zu entschuldigen. Klar, dass er dies nur tat weil er dazu gezwungen wurde. Man sah ihm an, dass es nicht wirklich ernst gemeint war. Ich ging daraufhin wieder zur Schule - an meinem ersten Tag bekam ich von einer Mitschülerin eine Blume überreicht und eine Entschuldigung im Namen der ganzen Klasse. Lächerlich, dachte ich nur. Diese Schweine hätten von mir aus auch elendig verrecken können, aber ich nahm dankend an und machte gute Mine zum bösen Spiel, denn keine zwei Wochen später ging es - wenn auch in wesentlich abgeschwächter Form - weiter wie vorher.
Ich beendete nach der Realschule freiwillig meine Schullaufbahn, der Gedanke auf ein Gymnasium zu gehen und 3 weitere Jahre den Horror zu erleben, war unerträglich. Ich machte eine Ausbildung und tat das einzig Richtige: Ich zog sofort weg.
Ich konnte endlich, nach fast 20 Jahren in Hamburg einen Neuanfang starten, in einer Stadt, in der mich niemand kannte und ich Menschen kennenlernen durfte, die mir gegenüber unvoreingenommen waren. Ich war am Anfang sehr schüchtern und ängstlich, blühte aber von da an förmlich auf. Heute kann ich sagen : Mein Leben begann erst mit 20, alles andere davor war ein Alptraum, die Hölle auf Erden. Viele Jahre lang. Heute habe ich viele Freunde, alles Menschen die mich mögen und auf die ich mich verlassen kann, ich habe mein Abitur an der Abendschule nachgemacht (diese Zeit zählt zum schönsten überhaupt - hätte nie gedacht, dass so etwas in einer Schule möglich wäre), studiere demnächst Psychologie, habe einen tollen Job und führe ein zufriedenes Leben. Ich weiß mich meiner Haut zu erwehren und habe mittlerweile ein derartig starkes Selbstbewusstsein entwickelt, dass mich heute niemand mehr auch nur ansatzweise angreifen kann. Ich habe vor einigen Jahren in einer Psychotherapie meine Vergangenheit aufgearbeitet und kann nun besser damit leben.
Wenn ich heutzutage lese dass ’Killerspiele’ Menschen zu Monstern mutieren lassen, kann ich nur mit dem Kopf schütteln über soviel Ahnungslosigkeit und Dummheit. Menschen machen aus Menschen Killer, nicht Spiele - egal ab gewaltverherrlichend oder nicht. Auch ich zocke heute “Resident Evil“, “Silent Hill“ und freue mich tierisch auf “Mad World“. Allerdings haben mich solche Spiele nie aggressiv gemacht und werden es auch nie tun. Es sind Spiele. Nicht mehr, nicht weniger. Man wird nicht zum Amokläufer weil man Killerspiele spielt, man spielt diese, um sich abzureagieren. Ein Ventil, nichts weiter.
Im Gegensatz zu vielen anderen kann ich nur sagen: Mir tut der Amokläufer von Herzen leid. Ich denke, ein normaler Mensch kann sich nicht vorstellen wie es ist, ausgestoßen und nicht akzeptiert zu sein. Damit könnte man vielleicht noch leben, wenn man wenigstens in Frieden gelassen werden würde.
Ich würde nur zu gern mit den Menschen ein Gespräch führen, die der Meinung sind, dass Games als Sündenbock zur Verantwortung zu ziehen sind und Ihnen gern mal meine Sichtweise schildern. Vielleicht hilft es ja, wenn diese Leute anstatt einfach groß das Maul aufzureißen, jemandem zuhören der wirklich weiß, wie es in solch gequälten Seelen aussieht. Aber das zählt ja nicht, solange sogenannte ’Experten’ ihre ’wissenschaftliche’ Meinung publizieren.
Mittlerweile bin ich froh, dass mein Amoklauf nicht stattfand. Einige meiner Peiniger sind heute tot, gestorben bei Autounfällen, andere sind drogenabhängig oder seit Jahren arbeitslos und hängen an der Flasche - andere wiederum haben innerhalb der Dorfgemeinschaft geheiratet und führen ein erbärmliches Leben, während ich meines in vollen Zügen genieße. So hat am Ende jeder bekommen, was er verdient und zu sehen wie sich die anderen selbst zu Grunde richten, ist in meinen Augen besser als jeder Amoklauf und mehr als eine Genugtuung.
Vielleicht gibt es ja da draußen Menschen denen es jetzt ähnlich geht wie mir damals. Sollten diese Stütze oder einen Rat benötigen, bin ich gern bereit zu helfen. mein Leserbrief veröffentlichen Resonanz hervorrufen, könnt Ihr meine Mail-Adresse gern weiterleiten.
Im übrigen: Ich bin jetzt 30 Jahre alt, spiele seit fast 18 Jahren Videogames und kenne (unter anderem) die MAN!AC seit ihrer ersten Stunde. Ich weiß also, wovon ich rede, wenn ich über Games und Gewalt hier meine Meinung äußere.
Mit freundlichen Grüßen
(Aus nachvollziehbaren Gründen verzichten wir darauf, Namen und Bild des Autors zu veröffentlichen. Wer mit ihm in Kontakt treten möchte, kann dies - über uns – gerne tun: per E-Mail an [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ])
Ich will keinesfalls solche Taten rechtfertigen, unter keinen Umständen! Aber der Mensch ist sowohl psychisch, als auch physisch in seiner Belastbarkeit begrenzt. Auf Aktion folgt Reaktion und so folgt aus Leid Wut. Aus Spaß macht man soetwas nicht, dazu benötigt es auch nicht zwingend Dummheit. Aber wie schon gesagt, glaube ich kaum, dass sein Umweld absolut unschuldig an den Ereignissen ist - wenn auch schwer nachvollziehbar oder gar unbegründet.
und zwar ob waffen in ein familienhaus gehören (meiner meinung nach nein, aber es gab ja auch schon der fall, in dem sich der attentäter waffen besorgt hat, in dem er in den schießverein des ortes eingebrochen ist. )
Man kann die Schützenvereine nicht verbieten, sie sind einfach in unserer kultur verankert (das wäre so, wie wenn man den bayern das bier wegnehmen würde) und jetzt muss man sich fragen, was ist gefährlicher: Einzelhaushalte, die Waffen besitzen oder ein riesiges Lager in einem Schützenverein (und diese vereine haben selten das geld um waffen richtig zu lagern)
und aus der sicht sind waffen in haushalten weniger gefährlich als in schützenvereinen.
__________________
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein
anfangs hab ich gezweifelt ob man wirklich die lehrer als einen weiteren Erzieher neben den Eltern dafür verantwortlich machen kann
aber der heutige schultag hat mich doch ein wenig an der kompetenz der lehrkörpers zweifeln lassen
da hat der lehrer EINEN einen schüler nicht unter kontrolle was passiert? er macht den rest der klasse dafür verantwortlich
"er kann den unterricht in dieser art nicht führen" und hat uns direkt dazu aufgefordert diesen aus der klassengemeinschaft regelrecht zu verbannen man solle ihn nicht weiter ansehen oder in irgendeiner form beachten, nicht bei normalen schulaktivitäten mitmachen lassen.....würden wir dieser aufforderung nachkommen hätten wir in nächster zukunft wohl einen potenziellen amokläufer mehr, eine kalte schulter kann genauso wehtun wie eine beleidigung oder ein schlag ins gesicht
__________________
"Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." Albert Einstein