Tausende Walrosse haben sich in Alaska an Land geflüchtet, weil ihnen die Eisschollen unter dem Bauch wegschmolzen sind. Die amerikanische Behörde US Geological Survey schätzt die Zahl der Riesensäuger, die derzeit Strände am Nordpolarmeer und an der Beringstraße bevölkern, auf 10.000 bis 20.000.
Das Pazifische Walross sucht seine Nahrung auf dem Meeresboden. Es taucht dafür bis zu 250 Meter tief und nimmt pro Tag bis zu 50 Kilo Muscheln, Schnecken und Krebse zu sich. Zum Verdauen ruhen sich die Kolosse anschließend normalerweise auf Eisschollen aus.
Im Sommer gibt es allerdings auf der Wasserstraße zwischen Russland und dem Nordwestzipfel Nordamerikas so wenige Eisschollen, dass die Tiere sich für einen Platz zwischen der Nähe zum Futter und einem Platz zum Schlafen entscheiden müssen.
"So etwas noch nie gesehen"
Einer dieser "optimalen" Orte ist das 234 Einwohner zählende Dorf Point Lay, das von der Invasion der Walrosse besonders betroffen ist. "Ich lebe jetzt schon 37 Jahre hier. Aber so etwas habe ich noch nicht gesehen", sagte der Chef der örtlichen Feuerwehr, Bill Tracey, der Zeitung "Alaska Dispatch".