Willkommen |
|
myGully |
|
Links |
|
Forum |
|
|
|
29.05.25, 17:18
|
#1
|
Super Moderatorin
Registriert seit: Mar 2009
Ort: South Bronx
Beiträge: 24.051
Bedankt: 62.816
|
Die Abschaffung des 8-Stunden-Tags ist nicht die Lösung
Zitat:
Um wessen Vorteil geht es, wenn der Kanzler mehr Arbeit fordert und ansonsten den wirtschaftlichen Niedergang beschwört?
Sicher nicht um das Wohl der Beschäftigten.
Denn für sie bringt die Lockerung der Arbeitszeit mehr unbezahlte Überstunden, mehr Hamsterrad und weniger Gesundheit. Für Unternehmen bedeutet eine Flexibilisierung dagegen weniger Kosten. Sie könnten dank mehr Überstunden zusätzliche Schichten fahren, ohne dafür teure Zuschläge oder mehr Arbeitskräfte einzusetzen – also mehr Gewinn auf dem Rücken von weniger Personal.
Deshalb macht es misstrauisch, wenn die Union versucht, Arbeitnehmer mit dem Versprechen “mehr Lebensqualität durch Flexibilität” zu ködern. Um 14 Uhr könne das Kind aus der Kita geholt werden, lässt Linnemann gestresste Eltern wissen. Er verschweigt: Das geht auch jetzt schon ohne Änderungen am Arbeitszeitgesetz;
in tarifgebundenen Betrieben sind Vertrauensarbeitszeit, Gleitzeit, flexible Modelle längst Alltag.
Aber unsere Arbeitswelt besteht nicht nur aus Büroangestellten. Sie besteht aus Paketdienstfahrern in Leiharbeit beim Sub-Unternehmen. Sie besteht aus Kellnern und Köchinnen, die stundenlang auf den Beinen sind, abends, nachts, an Wochenenden und Feiertagen. Aus Menschen, die Schicht schieben in der Pflege, welchen, die auf der Baustelle Zementsäcke schleppen bei Hitze, Regen oder Schnee, Kolleg*innen, die Busse und U-Bahnen fahren, damit alle sicher ans Ziel kommen. Alles Menschen mit wenig Einfluss auf ihre Arbeitszeitgestaltung, die dringend Grenzen ihrer Arbeitszeit brauchen, um gesund zu bleiben. Deshalb gibt es Tarifpartnerschaft; sie macht auch bei bestehendem Arbeitsgesetz mit Tarifverträgen
passgenaue Lösungen für jede Branche möglich.
Wer länger arbeitet, ist auch nicht zwingend produktiver. Ab 8 Stunden nimmt die Produktivität ab, es passieren mehr Fehler und gesundheitliche Probleme nehmen zu. Die skandinavischen Länder mit kürzeren Arbeitszeiten haben nachweislich oft eine höhere Produktivität, das zeigen Studien. Die Deutschen arbeiten außerdem nicht zu wenig, sondern schieben pro Jahr einen Berg von 1,2 Milliarden Überstunden vor sich her, die Hälfte davon unbezahlt.
Wenn der große Wurf der Arbeitgeber und der Union zur Wirtschaftsförderung also mehr Überstunden und die Abschaffung des 8-Stunden-Tags sein sollen, dann können sie mit einem ganz sicher rechnen: Zoff mit den Gewerkschaften.
|
Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Geht gar nicht, was sie da beschließen wollen. Lasst euch nicht verarschen kämpft um eure 8 Std Tage.
Dafür haben wir nicht gekämpft, dass man sich das alles nach und nach wieder wegnehmen lässt.
|
|
|
Die folgenden 8 Mitglieder haben sich bei Avantasia bedankt:
|
|
Forumregeln
|
Du kannst keine neue Themen eröffnen
Du kannst keine Antworten verfassen
Du kannst keine Anhänge posten
Du kannst nicht deine Beiträge editieren
HTML-Code ist Aus.
|
|
|
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 04:27 Uhr.
().
|