Die Hinweise auf einen baldigen israelischen Angriff auf den Iran verdichten sich: Israels Premier Benjamin Netanjahu hat einen neuen Minister für Zivilverteidigung berufen. Der Ölpreis steigt.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat mitten in der Debatte um das Für und Wider eines Angriffs auf den Iran einen neuen Minister für die Zivilverteidigung berufen. Der Ex-Chef des Inlandsgeheimdiensts Schin Bet, Avi Dichter, werde voraussichtlich kommenden Donnerstag vom Parlament bestätigt werden, sagte Netanjahu.
Das Ministerium soll den Schutz der Zivilbevölkerung in Kriegszeiten sicherstellen. Es war erst im vergangenen Jahr geschaffen worden.
"Es gibt immer Probleme"
Am Sonntag hatte Netanjahu Kritik an einer mangelnden Vorbereitung der Zivilverteidigung auf mögliche Raketenangriffe des Irans und der Hisbollah-Miliz aus dem Libanon zurückgewiesen. Diese werden befürchtet, sollte Israel iranische Atomanlagen bombardieren. "Es gibt immer Probleme. Aber jede Bedrohung der Heimatfront wird bei weitem von einer anderen Gefahr übertroffen. Es darf dem Iran nicht erlaubt werden, Nuklearwaffen zu besitzen."
Dichter wird den Informationen zufolge sein Parlamentsmandat niederlegen und auch aus der Oppositionspartei Kadima austreten, um den neuen Posten zu übernehmen. Er löst Matan Vilna ab, der Botschafter in Peking wird.
Am Wochenende hatte die Zeitung "Times of Israel" berichtet, dass Israel einen militärischen Alleingang gegen den Iran noch vor der US-Präsidentenwahl im November plane. Netanjahu und Verteidigungsminister Ehud Barak hätten einen solchen Entschluss schon "fast endgültig" gefasst, berichtete die Zeitung.
Netanjahu misstraue der Zusicherung von US-Präsident Barack Obama, Amerika werde eine iranische Atombombe notfalls militärisch verhindern. Zuletzt hatte die Furcht vor einem Militärschlag auch den Ölpreis in die Höhe getrieben. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete am Montag mit 93,30 Dollar 0,5 Prozent mehr als am Freitag. Brent-Öl verteuerte sich um 0,8 Prozent auf 113,82 Dollar.
Update: Israel treibt Kriegspläne gegen Iran weiter voran
Zitat:
Israel plant weiter einen Militäranschlag auf den Iran. Einen Monat soll der Krieg dauern, 500 Tote in den eigenen Reihen werden pro Tag erwartet. Aufhalten können den Angriff nur das Militär und das Sicherheitskabinett.
Jerusalem.Die israelische Regierung geht davon aus, dass ein Angriff auf die iranischen Atomanlagen in einen einmonatigen Konflikt münden würde. „Die Analysen deuten auf einen Krieg an mehreren Fronten hin, der 30 Tage dauern würde", sagte Zivilschutz-Minister Matan Vilani der Zeitung "Maariv" (Mittwochausgabe). Er bestätigte die Einschätzung von Verteidigungsminister Ehud Barak, dass etwa 500 Israelis sterben dürften, wenn jeden Tag Hunderte Raketen auf die Städte des Landes niedergingen. „Es gibt keinen Anlass zur Hysterie", sagte Vilani. Der Zivilschutz sei so gut vorbereitet wie nie zuvor.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Barak befürworten einem Zeitungsbericht vom Freitag zufolge einen Schlag gegen den Iran noch vor der US-Präsidentenwahl im November. Allerdings fehle beiden Politikern dazu die entscheidende Unterstützung sowohl im Militär als auch im Sicherheitskabinett.
Im Falle eines Angriffs drohen Vergeltungsangriffe mit Raketen aus dem Iran, von Islamisten in den Palästinenser-Gebieten und von der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon. Es wird davon ausgegangen, dass die Palästinenser im Gaza-Streifen über 10.000 und die Hisbollah über 50.000 Raketen verfügen, die auch Tel Aviv erreichen könnten. Der israelische Raketenschild dürfte ein Teil abwehren.
Experten diskutieren derweil, ob die israelische Bevölkerung psychologisch zu einem Krieg bereit ist. Zwar wären 500 Tote nicht mit den Verlusten im Unabhängigkeitskrieg von 1948 vergleichbar, bei dem etwa ein Prozent der Bevölkerung starb. Auch bei den Konflikten 1967 und 1973 waren die Totenzahlen höher. Der Militärhistoriker Martin van Creveld bezweifelt jedoch den Durchhaltewillen. Es sei fraglich, ob die israelische Bevölkerung bereit sei, den Preis für einen solchen Krieg zu zahlen.
Unter Anspielung auf die Islamisten im Libanon und den Palästinenser-Gebieten sagte er: „Mehr als 20 Jahre des Kämpfens gegen die Schwachen haben in Israel eine widerliche Mischung von Aggression und Selbstmitleid hervorgebracht."
Der ehemalige israelische Luftwaffenchef David Ivry, der den Angriff auf den irakischen Atomreaktor 1981 geplant hatte, weist die Bedenken zurück. „Wenn das Land entscheidet, dass die nationale Sicherheit auf dem Spiel steht, dann wird der Preis gezahlt." Für den Schriftsteller Amos Oz ist der Rückhalt in der Bevölkerung davon abhängig, ob der Konflikt als unbedingt notwendig gesehen werde. „Es kommt darauf an, ob es Krieg ohne Alternative ist oder ein Wahl-Krieg", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Einen israelischen Angriff auf den Iran halte er für einen Fehler: „Der Iran ist das Problem der ganzen Welt."
´´Er bestätigte die Einschätzung von Verteidigungsminister Ehud Barak, dass etwa 500 Israelis sterben dürften, wenn jeden Tag Hunderte Raketen auf die Städte des Landes niedergingen. „Es gibt keinen Anlass zur Hysterie", sagte Vilani. Der Zivilschutz sei so gut vorbereitet wie nie zuvor.´´.....Lachhaft
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