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21.01.12, 18:32
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Legende
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Arbeit an Supervirus gestoppt - zu gefährlich
Zitat:
Hoch ansteckend und tödlich
Ein Forschungsprojekt zur Entwicklung eines neuartigen Grippevirus sorgt seit Wochen für heftige Diskussionen. Viele Länder - besonders die USA - befürchten, dass Terroristen mit dem tödlichen und hoch ansteckenden Virus Biowaffen bauen könnten. Bisher waren die Forscher bemüht, Ängste dieser Art zu zerstreuen. Doch scheinbar sind sie nun selbst nicht mehr sicher, ob ihre Arbeit auch wirklich unter Verschluss bleibt. Weltweit wurden alle Arbeiten an dem Supervirus vorerst gestoppt.
Gemeinsame Erklärung von 39 Forschern
Aus Angst vor Bioterrorismus haben Wissenschaftler vorübergehend ihre Forschungen an einem im Labor entwickelten Supervirus gestoppt. Sie unterbrechen freiwillig ihre Experimente mit der neuen Variante des Vogelgrippe-Erregers H5N1 für 60 Tage. Gesundheitspolitiker sollen in dieser Zeit Maßnahmen beschließen, damit der Erreger nicht in falsche Hände gerät.
„Wir sehen ein, dass wir und andere Wissenschaftler die Vorteile unserer wichtigen Untersuchungen klar darlegen und Maßnahmen zur Reduzierung möglicher Risiken vorschlagen müssen“, hieß es in einer in den Wissenschaftszeitschriften „Nature“ und „Science“ veröffentlichten gemeinsamen Erklärung von 39 H5N1-Forschern aus aller Welt. Darin fordern die Unterzeichner ein internationales Forum zur Debatte über die Gefahren des Erregers und angemessene Gegenmaßnahmen.
WHO-Konferenz zu dem Thema geplant
Nach Angaben der Journale will die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Experten und Behörden zu einer Konferenz Ende Februar in Genf einladen. Der größte internationale Wissenschaftlerverband AAAS (American Association for the Advancement of Science) werde das Thema bei seiner Jahresversammlung Mitte Februar im kanadischen Vancouver ebenfalls in Vorträgen und Seminaren erörtern, hieß es.
Die Viren waren von Ron Fouchier (Erasmus Universität in Rotterdam/Niederlande) und Yoshihiro Kawaoka (US-Universität von Wisconsin-Madison) hergestellt worden. Beide Teams entdeckten, dass es nur weniger Mutationen bedurfte, um den tödlichen Erreger unter Säugetieren - Menschen eingeschlossen - hoch ansteckend zu machen.
Suche nach Impfstoff gegen H5N1
Nachdem die Existenz des Supervirus im Dezember bekanntgeworden war, appellierte unter anderem Washington an Forscher und Fachjournale, die Daten des Erregers unter Verschluss zu halten. Die USA und andere Länder befürchten, dass Terroristen mit dem gefährlichen und hoch ansteckenden Virus Biowaffen bauen könnten. Doch unter den Wissenschaftlern verbreitete sich die Studie rasch.
Fouchier und Kawaoka verteidigen sich stets damit, dass ihre Arbeit die Suche nach Impfstoffen und anderen Mitteln gegen das Supervirus fördert. Seit seinem Auftauchen im Jahr 1996 sind bereits mehrere hundert Menschen an der Vogelgrippe H5N1 gestorben. Mit einer letalen Rate von 60 Prozent der Infizierten ist es eine der gefährlichsten bekannten Grippearten.
Mutation hoch ansteckend und tödlich
Allerdings ist die Übertragung nur durch direkten Kontakt des Geflügels mit Menschen möglich. Die von Fouchier entwickelte Variante ist mit nur fünf Mutationen in zwei Schlüsselgenen aber mit Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragbar. Auch ein zweites Forschungsteam, geleitet von Yoshihiro Kawaoka von der University of Wisconsin-Madison, entwickelte einen solchen Virusstamm.
Finanziert wurden die Studien ausgerechnet von einer US-Behörde: Die Nationalen Gesundheitsforschungsinstitute (NIH) gaben sie in Auftrag, um die Infektionsgefahr des H5N1-Virus besser einschätzen und Vorbeugungsmaßnahmen treffen zu können. Beide Arbeiten hätten gezeigt, dass das Infektionspotenzial des Virus für Säugetiere, Menschen eingeschlossen, deutlich größer ist als bisher angenommen, teilten die NIH jetzt mit.
„Wir müssen extrem vorsichtig sein“
Der Leiter des Nationalen Forschungsinstituts für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) der USA in Bethesda, Anthony Fauci, begrüßte das Moratorium der führenden Grippeforscher weltweit. „Wir müssen extrem vorsichtig sein, was die Sicherheit angeht. Jeder stimmt darin überein. Aber ich sorge mich auch um Überreaktionen.“ Er hoffe, dass der vorübergehende Forschungsstopp „mehr Transparenz und eine intelligente Diskussion“ über das Virus erlaube.
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Zitat:
So gefährlich ist der H5N1-Virus
Keine wirksamen Medikamente
Infektionen mit dem Virus der Vogelgrippe sind für den Menschen lebensgefährlich, weil sich die Erreger besonders schnell vermehren und heftige Reaktionen des Immunsystems auslösen. Zu diesem Schluss kommen Mediziner nach der Untersuchung von 18 Menschen, die sich in Vietnam mit dem gefährlichen Virus H5N1 ansteckten.
Der Virusansturm hätte das Immunsystem der Patienten zu harschen Reaktionen bewegt, schreibt die Gruppe um Menno de Jong von der Universität im britischen Oxford (CTSU). Häufig gehe eine H5N1-Infektion mit einem starken Rückgang der Zahl weißer Blutkörperchen im Blut einher.
Botenstoffe sorgen für Atemversagen
Zugleich schütteten viele Zellen große Mengen Botenstoffe aus. Einige dieser sogenannten Zytokine stießen die Entstehung von akutem Atemversagen mit an, schreiben die Forscher. Das könnte eine wesentliche Rolle für den Verlauf der H5N1-Erkrankung spielen.
Zudem könnten diese Botenstoffe eine Erklärung dafür sein, dass Medikamente gegen die Viren die Krankheit im fortgeschrittenen Stadium nicht mehr aufhalten könnten. Wer die Infektion bekämpfen wolle, müsse daher sowohl die Zahl der Viren als auch die massive Immunantwort des Körpers in den Griff bekommen.
Konzentration auf Nasen- und Rachenraum
Für ihre Studie verglichen die Ärzte die H5N1-Infektionen mit den Krankheitsverläufen bei acht Menschen, die sich mit anderen Grippeviren angesteckt hatten. Das H5N1-Virus habe sich in viel größeren Mengen im Nasen-Rachenraum der Infizierten gefunden als andere Grippeviren. Manche Patienten hätten die Erreger auch im Darm gehabt - ein Teil der Betroffenen litt unter Durchfall.
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