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Zum Tod von Traute Lafrenz Die letzte Weiße Rose

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Ungelesen 10.03.23, 01:36   #1
pauli8
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Standard Zum Tod von Traute Lafrenz Die letzte Weiße Rose

Zitat:
Zum Tod von Traute Lafrenz

Die letzte Weiße Rose

Traute Lafrenz trug die Botschaft der Weißen Rose von München nach Hamburg, sie war eine Emissärin des Widerstands gegen das NS-Regime. Jetzt ist sie im Alter von 103 Jahren gestorben.

09.03.2023, 21.50 Uhr



Traute Lafrenz im Alter von 99 Jahren
Foto: Ralf Günther / BILD

Zu ihrem hundertsten Geburtstag bekam sie endlich das Bundesverdienstkreuz: für ihre Beteiligung am Widerstand der Hamburger und Münchner Weißen Rose gegen die Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten – jener Gruppe, zu der auch die Geschwister Sophie und Hans Scholl gehörten, die 1943 hingerichtet wurden. Nun ist Traute Lafrenz am 6. März im Alter von 103 Jahren gestorben.

Die jüngste von drei Töchtern wurde 1919 in Hamburg geboren. Ihre Eltern, ein Finanzbeamter und eine Hausfrau, schickten das Mädchen auf die Lichtwarkschule, eine Institution mit reformpädgogischem Unterricht. Leseabende bei ihrer Lehrerin Erna Stahl hinterließen bei Traute Lafrenz einen bleibenden Eindruck, sie seien »ein Geschenk fürs ganze Leben« gewesen, sagte sie einmal. Diese Erfahrung, diese Förderung des selbständigen Denkens, hat gewiss ihren Lebensweg geprägt. In der Hansestadt begann sie 1939 Medizin zu studieren und lernte dabei Alexander Schmorell kennen.

Mit einem Flugblatt nach Hamburg

Schmorell dürfte es gewesen sein, der sie mit Hans und Sophie Scholl bekanntmachte, nachdem sie 1941 ihr Studium in München fortsetzte. Mit Hans verband sie bald eine enge Freundschaft, eine Zeitlang waren die beiden ein Liebespaar. Es gab einen Freundeskreis, zumeist Studenten und Studentinnen, die sich regelmäßig trafen, über Literatur und sehr kritisch über das nationalsozialistische Regime sprachen, doch die Autorenschaft von Scholl und Schmorell für die in München auftauchenden Flugblätter gegen die Nazis konnte Lafrenz lange nur erahnen.

Dann brachte sie ein erstes Flugblatt von München nach Hamburg, berichtete Freunden von den Bemühungen, das Regime zu schwächen – und wurde so ein wichtiges Verbindungsglied zwischen den Weiße-Rose-Gruppen der beiden Städte. 1942 kaufte sie gemeinsam mit Sophie Scholl Papier und Umschläge, um weitere Flugblätter herstellen zu können, außerdem versuchte sie, einen Vervielfältigungsapparat zu organisieren. Jede einzelne Aktion für sich genommen brachte sie in Lebensgefahr.

Als die Geschwister Scholl am 18. Februar 1943 beim Verteilen der Flugblätter an der Münchner Universität festgenommen und zum Tode durch das Fallbeil verurteilt wurden, geriet auch Lafrenz ins Visier der Gestapo. Sie wurde verhaftet und vom Volksgerichtshof im April des gleichen Jahres wegen »Mitwisserschaft« zu einem Jahr Haft verurteilt. Kurz nach ihrer Freilassung kam es zu einer erneuten Verhaftung, sie saß ein paar Monate in Gestapohaft in Hamburg-Fuhlsbüttel, dann wurde sie ins Frauenzuchthaus Cottbus überstellt. Dort waren auch andere Hamburgerinnen inhaftiert, darunter ihre alte Lehrerin Stahl.

Ein reiches Leben nach dem NS-Terror

Mitte April 1945 wurde sie von amerikanischen Soldaten befreit. Im Rückblick sagte sie einmal: »In den langen Monaten meiner Haft musste ich immer wieder nachsinnen, wieso ich übrig geblieben war.« Von den Mitgliedern der Weißen Rose waren sechs hingerichtet worden.
Lafrenz schaffte es, wieder ins Leben zurückzufinden. Sie siedelte 1947 in die USA über. Dort schloss sie ihr Studium ab, heiratete den Arzt Vernon Page, bekam mit ihm vier Kinder und leitete später eine heilpädagogische Schule.

Ihre Rolle im NS-Widerstand machte sie kaum zum Thema, ein Satz ist von ihr überliefert, der diese bescheidene Haltung begründet: »Jedes Klagen verbietet sich angesichts der Schicksale der anderen.« Trotz all der schrecklichen Erlebnisse in ihrem langen Leben bewahrte die Anthroposophin sich den Glauben an die Menschlichkeit.
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