Der virtuelle Krieg in Afghanistan erscheint hierzulande entschärft: Electronic Arts entfernt auf Druck der USK einige Elemente aus dem Ego-Shooter Medal of Honor. Der umstrittene Multiplayermodus ist nicht betroffen.
Wie wichtig ist das Feature "durch Schüsse abtrennbare Gliedmaßen" für einen Shooter, den der Publisher als authentisches Kriegserlebnis vermarktet? Bei der deutschen Fassung ist Derartiges offenbar verzichtbar, ebenso wie Ragdoll-Physikeffekte bei Leichen und drastische Darstellungen von Kopfschüssen. Alle drei Elemente entfernt Electronic Arts aus Medal of Honor, um so von der USK eine Freigabe ab 18 Jahren zu erhalten. In der Schweiz und in Österreich erscheint eine ungeschnittene Version, die - wie in solchen Fällen üblich - von Spielern fleißig nach Deutschland importiert werden dürfte; bei Einfuhren aus Österreich geht das auch ohne Importzoll-Problematik.
Der Multiplayerteil von Medal of Honor ist nicht betroffen. Er stand zeitweise in der Kritik, weil Spieler darin als Mitglied der Taliban antreten und so unter anderem auf amerikanische Soldaten feuern können. Der britische Verteidigungsminister Liam Fox hatte den Einzelhandel deshalb gebeten, das Programm nicht in sein Sortiment aufzunehmen. Das Actionspiel soll am 14. Oktober 2010 für Xbox 360, Playstation 3 und Windows-PC erscheinen. (ps)