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myGully |
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06.08.21, 08:01
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#1
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Survivor
Registriert seit: Jul 2010
Beiträge: 9.324
Bedankt: 171.656
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Braucht Europa Hyperloops?
Zitat:

Passagiere, die mit 1000 Kilometer pro Stunde in schnittigen Kapseln durch eine Vakuumröhre rasen, wetterunabhängig, klimaneutral: Diese Vision des "Hyperloops" wurde unter anderem von Tesla-Chef Elon Musk 2013 präsentiert. Als erste Strecke für das Verkehrsmittel schlug er die 570 Kilometer zwischen Los Angeles und San Francisco vor. Mittlerweile ist auch eine 300 Kilometer lange Trasse zwischen den kanadischen Städten Calgary und Edmonton im Gespräch, die bislang nur mit einer Autobahn verbunden sind.
Könnte die Technik auch für Europa eine Option sein? Das glauben zumindest mehrere europäische Start-ups, die derzeit an eigenen Hyperloop-Systemen arbeiten. Auch die EU-Kommission hat ein erstes Forschungsprojekt aufgelegt.
Allerdings sind die Hürden für die Umsetzung groß. Da wäre zunächst die Konkurrenz durch andere Verkehrsmittel. Im Vergleich zu den USA ist das Schienennetz in der EU viel dichter ausgebaut, viele Städte sind mit Hochgeschwindigkeitstrassen verbunden. "Wenn ein Zug länger als drei Stunden braucht, bevorzugen die Menschen das Flugzeug", sagt Juan Vicén von der Hyperloop-Firma Zeleros aus Valencia. Im Gegensatz zum Flugzeug ließe sich ein Hyperloop jedoch allein mit erneuerbaren Energien betreiben. Zeleros ging einst aus einem Design-Wettbewerb Elon Musks zur Entwicklung erster Hyperloop-Kapseln hervor. Vicén hält Hyperloops vor allem für Distanzen von 400 bis 1500 Kilometer für überlegen, etwa um europäische Hauptstädte wie Paris und Madrid miteinander zu verbinden. Die Firma will nun eine drei Kilometer lange Teststrecke in Spanien bauen.
Die wenigen Sitzplätze in den Kapseln führen zu einer vergleichsweise niedrigen Kapazität
Ein wichtiges Argument für Hyperloops ist ihre Energieeffizienz. So soll die Luft aus der Röhre gepumpt werden, um weniger als ein Zehntel des Umgebungsdrucks zu erreichen oder gar ein komplettes Vakuum. Das senkt den Luftwiderstand bei der Fahrt. Zusätzlich sollen die Kapseln reibungslos auf Elektromagneten durch die Röhren schweben. Ein Forscherteam der Schweizer Hochschule EPFL schätzt, dass ein Hyperloop auf diese Weise zwischen 10 und 50 Wattstunden Energie pro Kilometer und Passagier benötigen würde, im Vergleich zu 100 Wattstunden bei einem Elektroauto und mehr als 500 bei einem Flugzeug. Eine erste 120-Meter-Teststrecke im Maßstab 1:16 hat die EPFL bereits gebaut.
Das klingt beeindruckend, bewegt sich aber nach wie vor im Bereich von Magnetschwebebahnen wie dem Transrapid. In Japan wird derzeit eine 286 Kilometer lange Magnetschwebebahnlinie von Tokio nach Nagoya gebaut, auf der ab 2027 durchschnittlich 420 km/h erreicht werden sollen. Ob Hyperloops da auch ökonomisch mithalten können, hängt wesentlich von ihrer Kapazität ab. Eine Abschätzung des Verkehrsforschers Ingo Hansen von der Universität Delft fällt wenig schmeichelhaft aus. Bei 28 Sitzplätzen in einer Kapsel, wie von Musk vorgeschlagen, und zwölf Starts pro Stunde, könnte ein Hyperloop maximal 336 Passagiere pro Stunde in einer Richtung transportieren. Eine Bahnlinie erreicht Werte zwischen 5000 und 10 000 Passagiere pro Stunde. Damit könnten Hyperloops nicht mehr als fünf Prozent des derzeitigen Passagieraufkommens im Luftverkehr und in Hochgeschwindigkeitszügen auf europäischen Hauptverkehrsrouten abdecken, schreibt Hansen im Fachmagazin Transportation Planning and Technology. Mittlerweile streben Hyperloop-Unternehmen aber auch mehr Sitzplätze an; Zeleros plant etwa Kapseln mit bis zu 200 Sitzplätzen, die 24 Mal in der Stunde starten sollen.
Booster-Stationen oder Batterien: Die Energieversorgung ist noch offen
In den Niederlanden wird derzeit zwischen dem Hafen von Rotterdam und Amsterdam eine Cargo-Hyperloop-Strecke für den Güterverkehr untersucht. Der Ökonom Walther Ploos van Amstel von der Fachhochschule Amsterdam nennt den Hyperloop einen "Gamechanger" für den Transportsektor, vergleichbar mit dem Container in den 1960ern. "Fracht wird zuerst transportiert werden, auch weil die Anforderungen nicht so hoch sind wie bei Passagieren", sagt Juan Vicén von Zeleros.
Vor allem für längere Distanzen ist allerdings die Energieversorgung von Hyperloop-Reisen noch offen. Musks ursprüngliches Konzept sieht vor, die Kapseln beim Start magnetisch zu beschleunigen und an "Booster-Stationen" etwa alle 100 Kilometer erneut von außen anzuschieben. Solarmodule an der Röhre sollen den Strom dafür produzieren. Zeleros will die Kapseln zusätzlich mit Batterien ausstatten, damit diese ihre Reisegeschwindigkeit nach dem Start selbst halten können. Das soll auch die Baukosten für die Röhre senken.
Die EU-Kommission lässt Hyperloops derzeit im Forschungsprojekt "Hypernex" untersuchen. Neben Universitäten sind darin die vier Hyperloop-Start-ups aus der EU vertreten, Zeleros aus Spanien, Hardt aus den Niederlanden, Transpod aus Frankreich und Nevomo aus Polen. Mar�*a Luisa Mart�*nez Muneta von der polytechnischen Universität Madrid, die Hypernex koordiniert, schätzt, dass bis 2025 erste Teststrecken in der EU in Betrieb sein könnten und bis 2030 die ersten Passagierverbindungen. "Das ist sehr ambitioniert", räumt die Forscherin jedoch ein.
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Die folgenden 9 Mitglieder haben sich bei mannix70 bedankt:
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06.08.21, 15:21
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#2
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.084
Bedankt: 13.128
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Gibt es in der Schweiz schon seit längerem zwischen Bern und Zürich.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei karfingo:
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06.08.21, 16:09
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#3
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Super Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 7.755
Bedankt: 9.250
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Zitat:
Zitat von karfingo
Gibt es in der Schweiz schon seit längerem.
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Davor hatten die CERN, was ja prinzipiell ähnlich funktioniert und als die Wiege des World Wide Web gilt.
Mir persönlich gefällt die Idee in eine Rohrpost zu steigen um mich dann nach Berlin, oder wohin auch immer, schiessen zu lassen.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Draalz:
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06.08.21, 16:25
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#4
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Rentner
Registriert seit: Jul 2019
Beiträge: 279
Bedankt: 6.522
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Wenn das mal spruchreif wird, gibt es sicher viele Naturschützer, die den Bau der Trasse verhindern möchten.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei rentner66today bedankt:
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06.08.21, 21:44
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#5
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.084
Bedankt: 13.128
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In der nationalen Schweiz wurden die Naturschützer überstimmt.
Wer weiß wie die Wahl im Herbst ausgeht?
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei karfingo:
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07.08.21, 05:41
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#6
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viel-leserin
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 1.874
Bedankt: 4.940
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Zitat:
Zitat von rentner66today
Wenn das mal spruchreif wird, gibt es sicher viele Naturschützer, die den Bau der Trasse verhindern möchten.
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simmer ehrlich... je nachdem, was es schon für verkehrswege dort gibt, mag es durchaus sein, dass ein verhindern sinnvoll ist.
so zugebaut wie alles ist, macht ein neues verkehrsmittel nur dann sinn, wenn es ein altes, schmutzigeres ersetzt wird. ZUSÄTZLICH brauchen wirs nicht wirklich.
umwelttechnisch sind wir momentan an einem punkt, an dem wir gut überlegen müssen, was wir noch aufbauen und dafür grün vernichten.
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„Nur weil du dein Talent noch nicht gefunden hast, heißt das nicht, dass du keins hast.“
Kermit
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei elise bedankt:
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07.08.21, 14:43
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#7
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.084
Bedankt: 13.128
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Zitat:
Zitat von elise
was wir noch aufbauen und dafür grün vernichten.
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… und Tiere vertreiben
In Berlin gab's mal 'ne Transrapidteststrecke. War sehr laut das Teil und unangenehme Vibrationen.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei karfingo:
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08.08.21, 10:33
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#8
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Süchtiger
Registriert seit: Sep 2013
Beiträge: 817
Bedankt: 941
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So, wie es immer Argumente für oder gegen einen Fortschritt gibt, argumentiere ich mal mit einem Augenzwinkern dagegen
Es ist zum Beispiel nicht notwendig, mit 1000 Kilometer pro Stunde durch eine Vakuumröhre zu rasen. Dass das klimaneutral sein könnte, bestreite ich, denn es ist ein erheblicher Energieaufwand notwendig und die Gesetze der Physik gelten auch hier. Die halbe Geschwindigkeit würde also weniger Energie benötigen, wenn man mit nur einen Bruchteil der Geschwindigkeit arbeiten würde, wird das alles noch viel sparsamer. Dann braucht man auch keine Vakuumröhre mehr und es reicht vielleicht auch die Fahrt mit z. B. der Eisenbahn. Das würde auch die Kosten der Errichtung einer solchen Anlage einsparen und die damit verbundenen Gefahren vermeiden. Auch die hier schon erwähnten Einschnitte in die Umwelt entfielen, sowie jede Menge Aufwand für Genehmigungs- und Einspruchsverfahren.
Selbst wenn Energie vollständig "grün" erzeugt werden würde, gibt es jede Menge Argumente, diese Energie nicht zu verschwenden.
Alles, was ich hier angeführt habe, kann argumentativ vielseitig verwendet werden: Wenn über das Tempolimit auf Autobahnen diskutiert wird oder wenn wir überlegen, wie schnell ein ICE unterwegs sein soll usw.. Sinn und Nutzen, Energieaufwand, Umweltbelastung und Gefährdungsminimierung sind Verwandte ersten Grades. Deshalb meine ich in Anbetracht der derzeitigen Herausforderungen beim Klimaschutz, wir brauchen momentan keine Hyperloops.
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08.08.21, 11:16
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#9
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Master of Desaster
Registriert seit: Dec 2014
Beiträge: 4.262
Bedankt: 3.355
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Was mich eher etwas stutzig macht:
In der betrieblichen Realitaet, weiss man , das gerade die Erzeugung von Luft, ein erheblicher Energiefresser ist und auch Kostenverusacher.
Wer Pneuanlagen schon mal genauer unter die Lupe nehmen musste auch in der Kostenrechnung, wird das sicher nachvollziehen koennen.
Wie wird das da schoen gerechnet..da fehlt mir derzeit die Vorstellungskraft oder auch richtige Information.
Geändert von Caplan (09.08.21 um 05:10 Uhr)
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Caplan:
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08.08.21, 16:43
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#10
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.312
Bedankt: 23.535
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Die Deutsche Bahn ist ideal für den Warentransport über lange Strecken und der LKW für die regionale Verteilung. Die Hyperloops sind ohne Frage eine technische Meisterleistung, aber in der Breitenanwendung zur Zeit weder wirtschaftlich noch nötig.
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09.08.21, 06:11
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#11
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: Mar 2010
Beiträge: 675
Bedankt: 655
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Es gab schon vor einigen Jahren mehrere sehr kritische Videos auf Youtube die sich mit der Hyperloop auseinandergesetzt haben. (einfach mal "Thunderfoot Hyperloop Busted" auf YT suchen).
Nur ein Aspekt, die die Hyperloop zu einer dummen Idee machen: Die Energie die im Vakuum einer Städteverbindenden HL steckt entspricht der einer mittleren Atombombe. Ein Versagen der Röhre würde die Konstruktion nahezu instantan vollständig zerstören.
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my brain has two parts, the right and the left...on the left, there is nothing right...on the right, there is nothing left
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