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07.08.20, 06:59
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#1
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Silent Running
Registriert seit: Feb 2010
Beiträge: 7.256
Bedankt: 22.367
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Diskussion über Kevin Kühnert - Schluss mit Abschlüssen!
Zitat:
Diskussion über Kevin Kühnert
Schluss mit Abschlüssen!
Eine Kolumne von Samira El Ouassil

In Deutschland gilt ein akademischer Grad nach wie vor als Siegel der Integrität - dahinter steht konservatives Klassendenken. Das zeigt sich auch im Umgang mit dem stellvertretenden SPD-Chef.
06.08.2020, 18.28 Uhr

SPD-Politiker Kühnert: Für sein abgebrochenes Studium kritisiert
Foto:
Sascha Steinbach/ EPA-EFE
Kevin Kühnert möchte für den Deutschen Bundestag kandidieren. Da schauen wir doch gleich mal nach, wie er sich bislang so beruflich geschlagen hat. Ist er für diesen Job denn überhaupt geeignet und qualifiziert? Aha! - blättert durch den Lebenslauf - Noch kein Fall von Korruption. Und bisher hat er offenbar auch noch kein Start-up gegen die Wand gefahren. Und verrückt: Anscheinend hat er noch gar keine Promotion herbeiplagiiert! Tja, das sieht leider schlecht aus. So wird das nie was mit der politischen Karriere.
Gewiss ist es für einige Berufe sinnvoll, wenn man sich die Lebensläufe von Bewerbern und Bewerberinnen ansieht. Mit welchen Argumenten allerdings einige PolitikerInnen der Union oder der AfD versuchen, Kühnert zu diskreditieren, folgt einer eher langweiligen kommunikativen Taktik des kleinen Handbuchs politischer Attacken, die spätestens seit der Diffamierung von Greta Thunberg wieder im Boomer-Fundus verschwinden sollte.
Heutzutage ist es nicht einmal mehr peinlich, wenn versucht wird, Menschen durch Hinweise auf ihre lückenhaften oder fehlenden Meilensteine in ihren Biografien herabzusetzen; oder wie im Falle von Kühnert: wenn jemand sowohl aufgrund seines Alters wie auch wegen einer angeblich mangelhaften Ausbildung nicht geeignet sein soll. Der Vorwurf: kein Studienabschluss, keine abgeschlossene Ausbildung, keine Berufserfahrung.
Der Sound solcher Zurechtweisungen ist jovial-abwertend. Wie ein unterbezahlter Bote soll der ehemalige Juso-Chef erst mal abliefern - aber auch ein Doktortitel wäre nett und unverzichtbar, wenn er sich bald seine politische Cohiba anzünden möchte.
Vom Briefeschreiber Franz Josef Wagner musste Kühnert sich letztes Jahr vorwerfen lassen, "keine schwieligen Hände" zu haben, denn: "Er hat noch nie in einer Fabrik gearbeitet. Er hat keinen Lohn bekommen durch seine Muskelkraft." Das allerdings trifft auf sehr viele in der Politik wie auch auf einen Großteil aller Berufstätigen zu.
Aus dem Tadel des "Er hat ja nicht einmal richtig studiert" spricht eine Verklärung des konventionellen, beruflichen Aufstiegs, die glaubt, dass - weil dieser in Deutschland selbstredend auf Leistung und Fleiß basiere - dieser natürlich gerecht sein müsse. Daran festzuhalten, ist vielleicht für das demokratische Selbstverständnis auch deshalb so wichtig - insbesondere für das der Konservativen -, weil an diese Idee des klassischen Aufstiegs als faires Erfolgsversprechen auch die naive Annahme einer Chancengleichheit in unserer Gesellschaft gekoppelt ist.
Diese Auffassung verkennt jedoch, dass die Zugänge zu Bildung und auch der Luxus, eine Ausbildung ökonomisch durchzustehen, nicht allen gleichermaßen zur Verfügung steht.
Jemand, der einen anderen Weg auf der sozialen Matrix nimmt, stellt also die Sinnhaftigkeit und die behauptete Fairness einer gar nicht mal existierenden Meritokratie infrage. Und auch die eigene, angeblich durch Disziplin und Entschlossenheit erreichte Lebensleistung steht damit zur Disposition. Da reagieren bildungsbürgerliche Akademiker mit verschnupfter Selbstvergewisserung, wie vorbildlich sie selbst auf der Bildungsleiter balancierten, wie sehr sie selbst eben doch lebender Beweis für die Gerechtigkeit der sozialen Rolltreppe sind. Kein Studium absolviert zu haben und nun in ein elitäres Milieu wie das der Politik aufsteigen zu wollen, wird daher von manchen als eine ungehörige wie unverdiente Abkürzung empfunden, die einem Bruch mit dem Gesellschaftsvertrag gleichkommt.
Die Steilvorlage dieser unkreativen klassistischen Kritik wurde von Kühnert selbst recht unaufgeregt angenommen und gekontert: "Menschen, ob in CDU oder AfD, die Leuten ohne Hochschulabschluss Vorwürfe machen, sie seien nicht satisfaktionsfähig in Parlamenten, die treffen in erster Linie nicht mich, sondern Hunderttausende, wahrscheinlich Millionen Menschen, die auf ganz ähnliche Biografien gucken und deren Lebensleistung damit mit Füßen getreten wird."
Und hier sagt er etwas sehr Wesentliches: In der politischen Kommunikation existiert eine fast wie selbstverständlich vorgetragene Abwertung von Menschen ohne Abschluss, die immerhin fast ein Fünftel der Bevölkerung ausmachen.
Woher kommt diese protestantische Leistungsnachweisbesessenheit? Woher kommt dieser Glaube, dass nur die- und derjenige sich politisch betätigen darf, der in von vornehmlich konservativen Menschen für gut befundenen Kategorien etwas "geleistet" hat? Als müsste man sich erst mal mit einem bruchlos-glatten Lebenslauf seine demokratische Teilhabe verdienen.
Interessanterweise schien dieses scheinbare Manko die Union mehr umzutreiben als zum Beispiel die auf Bundestagsbriefpapier verewigte Lobbyarbeit eines ihrer jungen Abgeordneten. Auch das ist eine Form von Klassismus.
Noch immer gilt in Deutschland eine Art akademisches TÜV-Siegel
Festhalten können wir zumindest, dass weder die Abwesenheit eines Studienabschlusses wie zum Beispiel bei Horst Seehofer, Sebastian Kurz, Tobias Hans, Paul Ziemiak und Willy Brandt, als auch der Besitz eines solchen wie bei Andreas Scheuer (Politikwissenschaft), Julia Klöckner (Politikwissenschaft), Armin Laschet (Jura), Philipp Amthor (Jura) nicht wirklich viel über die Performance im politische Amt voraussagen kann. Dennoch gilt der Uni-Abschluss in Deutschland nach wie vor gewissermaßen als akademisches TÜV-Siegel der Integrität einer Person.
Diese sommerlochgroße Debatte über Kühnert und der Umstand, dass der französische Soziologe und Sozialphilosoph Pierre Bourdieu diese Woche 90 Jahre alt geworden wäre, sind gute Anlässe, den bildungsbürgerlichen Elitarismus und dessen Fixierung auf den Abschluss zu hinterfragen.
Die Veränderung der europäischen Bildungssysteme nach dem Zweiten Weltkrieg, hin zur versuchten Herstellung von Chancengleichheit, Demokratisierung der Schulen und zu einer Auffassung von Bildung als Recht für alle, sollte die Beziehung zwischen Bildung und Elite verändern und Egalitarismus begünstigen. Allerdings hallen soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten immer noch in Klassenzimmern und in Weiterführung an Universitäten nach, beispielsweise in Form von Studiengebühren, kaum bezahlbaren Wohnmöglichkeiten in den Universitätsstädten oder in ökonomischen Abhängigkeiten, die das kostenpflichtige Studieren im Vergleich zu bezahlter Arbeit zum Luxus werden lassen. Dies wurde vom Soziologen Ralf Dahrendorf bereits 1965 in seiner Studie "Arbeiterkinder an deutschen Universitäten" dargelegt.
Hinzu kommt der globale Wettbewerb der Universitäten, bei welchem die Demokratisierung der Hochschulbildung an einigen Standorten zugunsten eines Wettlaufs um Exzellenz und für die Rekrutierung der besten StudentInnen und ForscherInnen aufgegeben wird.
Es sind also nicht unbedingt formale, sichtbare Beschränkungen, die Einkommensschwache ausschließen und diskriminieren, sondern unsichtbare ökonomische und habituelle - also systemische.
So gehen Bildung und die Aufrechterhaltung von Machtverhältnissen in der Gesellschaft Hand in Hand. Mit Bourdieu kann man sagen, dass der Wunsch, die Zugänge zur Politik von einem akademischen Hintergrund abhängig zu machen, zugleich eine Forderung nach Aufrechterhaltung der bestehenden Ordnung ist, wobei der sozialen Ungleichheit ein Anschein von Legitimität durch ein scheinbar egalitäres Leistungsprinzip verliehen wird. Der Trick hierbei ist, den vom politischen Tisch Ausgeschlossenen und die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass dieser selbst und allein für seinen Ausschluss verantwortlich ist.
Deshalb ist es umso wichtiger, dass Menschen ohne akademischen Hintergrund in die Politik gehen, um Politik für alle Bürger zu machen - und dem egalitären Ideal demokratisch überhaupt erst gerecht werden.
Kevin Kühnert sollte also unbedingt Bundestagsabgeordneter werden, nicht obwohl er keinen Uni-Abschluss hat, sondern gerade weil er keinen besitzt.
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Quelle:
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei pauli8 bedankt:
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07.08.20, 07:22
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#2
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.311
Bedankt: 23.526
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Eine völlig sinnfreie Diskussion. ..
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei MunichEast:
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07.08.20, 11:33
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#3
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Master of Desaster
Registriert seit: Dec 2014
Beiträge: 4.265
Bedankt: 3.354
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Sinnfrei ist so eine Sache.
Es gab Zeiten, wo man nur Fuehrungsqualitaeten im politischen Alltag besitzen KONNTE , wenn man adelig war ( dort lenkte und dachte man schon lange Perioden), wenn man gedient hatte oder eben ein erhebliches Schwergwicht der Wirtschaft darstellte, usw..
Adel und Wehrverpflichtung wurden abgeschafft.
Wobei letzteres jetzt ja wieder zur Diskussion steht, aber in einer anderen Zeit
Geändert von Caplan (08.08.20 um 05:48 Uhr)
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07.08.20, 09:56
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#4
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eigenständig denkender
Registriert seit: Jun 2011
Beiträge: 255
Bedankt: 292
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oha, Klein-Kevin baut vor und will sich die Rente sichern
__________________
Meine Frau sagt:
sei vorsichtig mit deiner Meinung, sonst wirst du wieder gesperrt
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08.08.20, 09:56
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#5
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Banned
Registriert seit: Feb 2016
Beiträge: 867
Bedankt: 785
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Meine Meinung dazu ist zwiegespalten.
Einerseits braucht der Bundestag qualifizierten Nachwuchs. Und damit ist nicht die Erfahrung im politischen Umfeld gemeint, sondern auch eine gewisse Lebenserfahrung. Und da sollte man Bildungstechnisch wenigstens irgendwas aufweisen können, was über einen Schulabschluss á la Haupt-/Realschule/Gymnasium hinausgeht.
Ein Politiker, der nur 3 Jahre seiner Lebensjahre aktiv in der freien Wirtschaft Geld verdient hat (bei Kevin wars ein Callcenter) und ansonsten mit 31 Jahren absolut nichts vorweisen kann, nicht mal einen Bachelor-Abschluss (der heutzutage ohnehin schon fast für Lau unters Studierendenvolk geworfen wird), der wird bei der potentiellen SPD-weiten Wählerschaft nur schwer Sympathien finden.
Aber da steht der Herr Kühnert nicht allein da, man kann ruhig auch auf Persönlichkeiten wie den CDU´ler Kaczmierzak verweisen. Oder Nahles. Von der Seite aus betrachtet verwundert es nicht das die SPD in der Wählergunst so abgestürzt ist.
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08.08.20, 10:24
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#6
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.311
Bedankt: 23.526
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Zitat:
Zitat von Klopperhorst
Meine Meinung dazu ist zwiegespalten. ..
Einerseits braucht der Bundestag qualifizierten Nachwuchs. Und damit ist nicht die Erfahrung im politischen Umfeld gemeint, sondern auch eine gewisse Lebenserfahrung....und ansonsten mit 31 Jahren absolut nichts vorweisen kann, nicht mal einen Bachelor-Abschluss (der heutzutage ohnehin schon fast für Lau unters Studierendenvolk geworfen wird), der wird bei der potentiellen SPD-weiten Wählerschaft nur schwer Sympathien finden.
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Ich finde die ganze Diskussion fragwürdig. Die Doktoranden und Akademiker sind im Bundestag überrepräsentiert. Der Bundestag soll Interessen aller Bürgerschichten vertreten. Gerade die SPD mit dem historischen Ruf als Arbeiterpartei benötigt Menschen ohne Studienabschluß.
In unserem bayerischen Landtag haben 75 % der Mandatsträger*innen einen Studium bzw. sogar den Doktorgrad. In der Bevölkerung sind das übrigens 18 %. Das ist keine sinnvolle Entwicklung und nicht wirklich eine breite Interessensvertretung.
Geändert von MunichEast (08.08.20 um 10:56 Uhr)
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08.08.20, 10:56
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#7
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eigenständig denkender
Registriert seit: Jun 2011
Beiträge: 255
Bedankt: 292
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Zitat:
Zitat von MunichEast
Ich finde die ganze Diskussion fragwürdig. Die Doktoranten und Akademiker sind im Bundestag überrepräsentiert. Der Bundestag soll Interessen aller Bürgerschichten vertreten. Gerade die SPD mit dem historischen Ruf als Arbeiterpartei benötigt Menschen ohne Studienabschluß.
In unserem bayerischen Landtag haben 75 % der Mandatsträger*innen einen Studium bzw. sogar den Doktorgrad. In der Bevölkerung sind das übrigens 18 %. Das ist keine sinnvolle Entwicklung und nicht wirklich eine breite Interessensvertretung.
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Das ist ein Grund für den Niedergang der SPD. Die Entfernung von der Basis,
Ein Studium oder Dr-Titel ist keine Rechtfertigung für ein Mandat, aber ich finde etwas Berufserfahrung sollte schon vorhanden sein.
Und die Berufserfahrung von Klein Kevin ist praktisch nicht vorhanden.
__________________
Meine Frau sagt:
sei vorsichtig mit deiner Meinung, sonst wirst du wieder gesperrt
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08.08.20, 11:17
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#8
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Banned
Registriert seit: Feb 2016
Beiträge: 867
Bedankt: 785
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Zitat:
Zitat von MunichEast
Ich finde die ganze Diskussion fragwürdig. Die Doktoranden und Akademiker sind im Bundestag überrepräsentiert. Der Bundestag soll Interessen aller Bürgerschichten vertreten. Gerade die SPD mit dem historischen Ruf als Arbeiterpartei benötigt Menschen ohne Studienabschluß.
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Die Zeiten haben sich bei der SPD aber geändert. Es gibt kein traditionelles Arbeiterklientel mehr. Keine Sau weiß heutzutage noch für was die SPD überhaupt steht. Deswegen schneiden die bei den Wahlen auch immer schlechter ab. Der "Arbeiter" (extra in Anführungszeichen) wählt Links, der Beamte, Hipster etc. wählt Grün, der Rest wird zwischen FDP,CDU und AfD aufgeteilt.
Zitat:
In unserem bayerischen Landtag haben 75 % der Mandatsträger*innen einen Studium bzw. sogar den Doktorgrad. In der Bevölkerung sind das übrigens 18 %. Das ist keine sinnvolle Entwicklung und nicht wirklich eine breite Interessensvertretung.
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Dann sollten sich mehr Nichtakademiker in Parteien engagieren.
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08.08.20, 12:50
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#9
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.311
Bedankt: 23.526
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Zitat:
Zitat von Klopperhorst
Dann sollten sich mehr Nichtakademiker in Parteien engagieren.
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Genau das macht Kevin Kühnert ..
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08.08.20, 12:58
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#10
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Banned
Registriert seit: Feb 2016
Beiträge: 867
Bedankt: 785
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Zitat:
Zitat von MunichEast
Genau das macht Kevin Kühnert .. 
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Ein Nichtakademiker mit Lebenserfahrung wäre mir allerdings lieber. Ich weiß, gerade in der jungen Politikergeneration faktisch nicht vorhanden, da wird vom Klassenraum in den Hörsaal und danach direkt in den Plenarsaal gesprungen.
Das würde die Chance für realitätsnahe Politik allerdings gewaltig steigern.
Wenn man so liest was Kevin vom Stapel lässt scheint ihm nämlich genau das zu fehlen. In der SPD-Blase mögen seine Vorstellungen noch ANklang finden, die Realität ist das aber nun mal nicht.
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09.08.20, 13:01
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#11
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Stammi
Registriert seit: Jan 2010
Beiträge: 1.142
Bedankt: 1.457
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Eventuell richtet sich der hinweis darauf, das er kein abgeschlossenes studium vorweisen kann, explizit an den lebenslauf und die lebensumstände von hr kühnert und weniger pauschal an alle oder irgend jemanden. Der hinweis im artikel, dass es auch in diesem land menschen gibt, die sich das unter umständen nicht leisten können, ist berechtigt - hat wahrscheinlich aber nichts mit kevin zu tun, dessen eltern beide beamte sind und der sich in ein studium eingeklagt, es dann aber nach 3 jahren abgebrochen hat.
Unsere parlamente sind mit - verglichen mit der gesamtbevölkerung - überdurchschnittlich vielen akademikern besetzt. Ob das gut oder schlecht ist, darüber kann man streiten. Jede diskussion zu einem einzelnen, in diesem fall eben herr kühnert, ist allerdings unnötig und albern.
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Irgendwie komisch, dass das was wir gemeinhin als "unmenschlich" bezeichnen, ausschließlich Verhalten von Menschen beschreibt.
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09.08.20, 12:03
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#12
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Echter Freak
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 2.357
Bedankt: 3.177
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Zitat:
Zitat von Klopperhorst
Meine Meinung dazu ist zwiegespalten.
Einerseits braucht der Bundestag qualifizierten Nachwuchs. Und damit ist nicht die Erfahrung im politischen Umfeld gemeint, sondern auch eine gewisse Lebenserfahrung. Und da sollte man Bildungstechnisch wenigstens irgendwas aufweisen können, was über einen Schulabschluss á la Haupt-/Realschule/Gymnasium hinausgeht.
Ein Politiker, der nur 3 Jahre seiner Lebensjahre aktiv in der freien Wirtschaft Geld verdient hat (bei Kevin wars ein Callcenter) und ansonsten mit 31 Jahren absolut nichts vorweisen kann, nicht mal einen Bachelor-Abschluss (der heutzutage ohnehin schon fast für Lau unters Studierendenvolk geworfen wird), der wird bei der potentiellen SPD-weiten Wählerschaft nur schwer Sympathien finden.
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Der Klische-Politiker studiert Jura und ist in einer Burschenschaft. Da lernt er von Anfang an das Geklüngel kennen und bindet sich an seine Kameraden und die Partei.
Andere haben häufig kaum die Möglichkeit Beruf und Politik-Karriere unter einen Hut zu bringen. Quereinstieg auf Bundes oder Landesebene so gut wie unmöglich.
Wenn die Leute deshalb jemanden nicht wählen, sind die selber schuld, dass nur noch Juristen in der Regierung sitzen.
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09.08.20, 12:37
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#13
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Registriert seit: Feb 2016
Beiträge: 867
Bedankt: 785
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Zitat:
Zitat von csesraven
Der Klische-Politiker studiert Jura und ist in einer Burschenschaft. Da lernt er von Anfang an das Geklüngel kennen und bindet sich an seine Kameraden und die Partei.
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Das angesprochene Geklüngel gibt es in jeder Volkspartei. Niemand sollte denken, das es das bei den Grünen oder der SPD nicht gibt. Gerade die die SPD mit ihren Netzwerken Richtung Gewerkschaft und Medien ist da ein Schwergewicht.
Zitat:
Wenn die Leute deshalb jemanden nicht wählen, sind die selber schuld, dass nur noch Juristen in der Regierung sitzen.
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Die Menschen wählen einen Politiker nicht wegen fehlender Hochschulabschlüsse, sondern weil sie Müll reden.
Ein Kühnert ist so ein Fall. Will Großkonzerne verstaatlichen, den Menschen maximal den Wohnraum besitzen lassen, in dem er selbst wohnt und den Kapitalismus endgültig überwinden. Den würde ich auch nicht wählen wollen. Es sei denn ich bin selbst im Staatsdienst, wo das Thema Verstaatlichung natürlich nur Vorteilhaft sein kann.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Klopperhorst:
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09.08.20, 17:07
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#14
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Echter Freak
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 2.357
Bedankt: 3.177
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Zitat:
Zitat von Klopperhorst
Das angesprochene Geklüngel gibt es in jeder Volkspartei. Niemand sollte denken, das es das bei den Grünen oder der SPD nicht gibt. Gerade die die SPD mit ihren Netzwerken Richtung Gewerkschaft und Medien ist da ein Schwergewicht.
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Als Gewerkschaftspartei ist das ja auch nachzuvollziehen. Das jeder 2. bei der CDU in irgendwelchen Vorständen und Aufsichtsräten sitzt, auch.
Dennoch ist der Anteil an Juristen in der CDU am Höchsten, gleiches gilt für Burschenschaften.
Zitat:
Die Menschen wählen einen Politiker nicht wegen fehlender Hochschulabschlüsse, sondern weil sie Müll reden.
Ein Kühnert ist so ein Fall. Will Großkonzerne verstaatlichen, den Menschen maximal den Wohnraum besitzen lassen, in dem er selbst wohnt und den Kapitalismus endgültig überwinden. Den würde ich auch nicht wählen wollen. Es sei denn ich bin selbst im Staatsdienst, wo das Thema Verstaatlichung natürlich nur Vorteilhaft sein kann.
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Warum sollte ich im Staatsdient wollen, dass andere in den Staatsdienst gehen? Wenn man mal die liberale Brille abzieht, sieht man was Immobiliengesellschaften für einen Großteil der Bevölkerung bedeuten. Gleiches gilt für Großkonzerne.
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09.08.20, 18:29
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#15
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Banned
Registriert seit: Feb 2016
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Zitat:
Zitat von csesraven
Warum sollte ich im Staatsdient wollen, dass andere in den Staatsdienst gehen?
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Es geht eher um die eigenen Möglichkeiten der sich bereits im Staatsdienst befindlichen Beamten.
Zitat:
Wenn man mal die liberale Brille abzieht, sieht man was Immobiliengesellschaften für einen Großteil der Bevölkerung bedeuten.
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Ich kann dir sagen was aktuell verordnete DDR-Wohnraumverordnungen für den Großteil der Bevölkerung in Berlin bedeutet : Noch weniger Wohnraum
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Das Hauptproblem sind nicht Wohnbaugesellschaften, sondern eine seit 2015 plötzlich extrem ansteigende Nachfrage inklusive ein Bürokratieirrsinn im Baurecht, der die Bau- und Erhaltungskosten massiv hochschnellen lässt.
Zitat:
Gleiches gilt für Großkonzerne
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Die Groß-Kombinate in der DDR haben dem Bürger genau wieviel Wohlstand gebracht ?
Geändert von Klopperhorst (09.08.20 um 18:38 Uhr)
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10.08.20, 08:31
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#16
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Freigeist
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Zitat:
Zitat von Klopperhorst
1. Eine durch Masseneinwanderung verursachte plötzliche stark gestiegene Nachfrage nach Wohnraum die dazu führt, das die Kommunen gezwungen werden faktisch "jeden Preis" für verfügbare Wohnungen zu zahlen.
ist.
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Nee ist klar, immer die Flüchtlinge schuld und verdrängen Ur-Deutsche aus dem sozialen Wohnungen oder verschärfen den Wohnungsmangel. 
Ich kann diesen Unsinn wirklich nicht mehr hören und schlimm das Zeitungen dem nach eifern.
Ich betreute Flüchtlinge, die eigentlich als anerkannte aus den Unterkünften müßten. Ein bis zwei Jahre weil auf dem freien Markt so gut wie kein Vermieter denen Wohnungen geben will. Auch die Gemeinden schaffen es selten anzumieten und wenn nur zu horrenden Mieten ! Bei den Sozial Wohnungen geht die große Masse an Deutsche hier in München zum Beispiel, weil ein Flüchtling ohne Familie kaum Chancen im Vergaberanking hat. Aber hier wieder die Schwächsten zum Sündenbock stempeln, ich kann es echt nicht mehr hören !
Zitat:
Klar ist: Die These, dass Geflüchtete seit dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise massenhaft Deutsche aus den Sozialwohnungen drängen, lässt sich auch in der Landeshauptstadt nicht halten. Seit Ende 2015 entstanden in München fast 9800 zusätzliche Sozialwohnungen. Der Mehrbedarf an Wohnungen für Flüchtlinge aus den wichtigsten Fluchtstaaten (ohne Türkei) in der gleichen Zeit belief sich jedoch nur auf 1400.[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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Damit ist das Thema für mich beendet, die rechte Propaganda will hier niemand !
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10.08.20, 08:55
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#17
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Banned
Registriert seit: Feb 2016
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Bedankt: 785
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Zitat:
Zitat von MunichEast
Nee ist klar, immer die Flüchtlinge schuld und verdrängen Ur-Deutsche aus dem sozialen Wohnungen oder verschärfen den Wohnungsmangel. 
Ich kann diesen Unsinn wirklich nicht mehr hören und schlimm das Zeitungen dem nach eifern.
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Ist eine simple Rechnung. Wohnraumeinheiten X stehen plötzlich 2 Millionen Neubürgern gegenüber, die natürlich ebenfalls Wohnraum brauchen.
Diese Wohnraummenge hat das Land aber nicht zur Verfügung. Resultat : steigende Wohnraumpreise.
Zitat:
Ich betreute Flüchtlinge, die eigentlich als anerkannte aus den Unterkünften müßten. Ein bis zwei Jahre weil auf dem freien Markt so gut wie kein Vermieter denen Wohnungen geben will. Auch die Gemeinden schaffen es selten anzumieten und wenn nur zu horrenden Mieten !
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Sage ich ja. Ich als Vermieter würde denen allerdings eine Wohnung zur Verfügung stellen. Nicht aus reiner Menschenliebe, sondern weil ich auf diesem Wege den Staat nach Strich und Faden ausnehmen könnte. Mit extra hohen Mietpreisen plus Zusatzvereinbarungen, worum sich die Kommune auf eigene Kosten zu kümmern hat. zB. eine fix vertraglich vereinbarte Totalrenovierung nach Auszug.
Das Finanzamt will profitorientierte Mieten, die bekommt sie von mir. Und zwar bis zum maximalen möglichen legalen Anschlag.
Sei mal froh das ich keine Immobilien besitze
Zitat:
Bei den Sozial Wohnungen geht die große Masse an Deutsche hier in München zum Beispiel, weil ein Flüchtling ohne Familie kaum Chancen im Vergaberanking hat. Aber hier wieder die Schwächsten zum Sündenbock stempeln, ich kann es echt nicht mehr hören !
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Wieso sollte er als Einzelperson auch gegenüber Bedürftigen mit Familien bevorteilt werden ? Nur weil er Flüchtling ist ? Den Rest regelt der Vermieter nach seinem Gutdünken. Wenn der keine Flüchtlinge bei sich haben will ist das zu akzeptieren.
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13.08.20, 16:36
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#18
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
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Es fährt ein Zug nach Nirgendwo ....
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13.08.20, 19:01
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#19
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Anfänger
Registriert seit: Jun 2020
Beiträge: 15
Bedankt: 8
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Der Bub heißt Kevin, damit ist er eigentlich schon genug bestraft....
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14.08.20, 05:25
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#20
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Master of Desaster
Registriert seit: Dec 2014
Beiträge: 4.265
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ja, heute waer es der Marvin,
und er ist wirklich nicht allein in der SPD..
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