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Die Zahl der Flüchtlinge, die im August in Deutschland Asyl beantragt haben, hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Innenminister Hans-Peter Friedrich findet die Zahlen alarmierend.

Die Zahl der Asylbewerber in Deutschland ist deutlich gestiegen. Rund 9500 Menschen hätten im Juli einen Asylantrag gestellt, teilte das Bundesinnenministerium in Berlin mit. Das seien mehr als doppelt so viele wie im Vorjahresmonat.
Mit weitem Abstand stärkste Gruppe unter den Antragstellern - 1590 Personen - seien Russen. Danach folgten knapp 1000 Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien, 960 Serben und 730 Afghanen. In diesem Jahr haben damit 52.750 Menschen Asyl in Deutschland beantragt, darunter allein 11.560 Russen. Dies ist ein Anstieg um 90 Prozent gegenüber den ersten sieben Monaten des Jahres 2012.
Innenminister Hans-Peter Friedrich nannte die Zahlen in der "Augsburger Allgemeinen" alarmierend. "Wir werden noch in diesem Jahr die Marke von 100.000 Asylerstanträgen erreichen", sagte der CSU-Politiker. Die Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt warf Friedrich deshalb populistische Stimmungsmache vor. "Wir müssen uns mit den Ursachen von Flucht - etwa in Syrien oder Afghanistan - auseinandersetzen, anstatt mit Hardliner-Rhetorik die realen Ursachen zu verleugnen", sagte sie.
Besorgnis über tschetschenische Flüchtlinge
Die Einreise der Russen bereitet auch den Sicherheitsbehörden Kopfzerbrechen. Sie gehen nach Angaben aus Sicherheitskreisen davon aus, dass 90 Prozent der Asylbewerber aus der russischen Teilrepublik Tschetschenien stammen. Unter ihnen sollen auch Anhänger der radikalen Islamistenorganisation "Kaukasisches Emirat" und ihres Anführers Doku Umarow sein.
Umarow ist der meistgesuchte Islamistenführer in Russland und hat Gewalttaten bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi angekündigt. Seine Organisation hat sich zu einem Selbstmordattentat am Moskauer Flughafen Domodedowo im Januar 2011 bekannt, bei dem 37 Menschen umkamen. Auch das Bombenattentat 2010 in der Moskauer U-Bahn mit 40 Toten soll auf ihr Konto gehen.
Nur etwa ein Zehntel der Antragsteller erhält allerdings tatsächlich Asyl. Bei 11,8 Prozent aller Asylentscheidungen im Juli seien die Antragsteller als Flüchtlinge anerkannt worden, erklärte das Innenministerium. Weitere 10,6 Prozent erhielten eine Duldung und dürfen damit nicht abgeschoben werden.

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