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Deep Sea Mining: ISA lässt Frist für Regelwerk für Tiefseebergbau ablaufen

Einige wichtige Frist für die Regulierung des Tiefseebergbaus ist verstrichen. Das bedeutet aber nicht, dass automatisch Rohstoffe aus dem Meer geholt werden dürfen.



Beginnt jetzt der Run auf die Rohstoffe in der Tiefe? Eine wichtige Frist für die Regulierung des Tiefseebergbaus ist abgelaufen. Erste Genehmigungen dafür könnten demnach erteilt werden.

Die in Kingston auf Jamaika ansässige Internationale Meeresbodenbehörde (International Seabed Authority, ISA) der Vereinten Nationen arbeitet seit etwa zehn Jahren an einem Regelwerk zum Abbau von Rohstoffen am Meeresgrund in internationalen Gewässern. In Zukunft könnte die Behörde gezwungen sein, entsprechende Anträge zu prüfen, ohne dass ein Regelwerk dafür zur Verfügung steht, wie die französische Nachrichtenagentur Agence France Press (AFP) berichtet.

Auf dem Grund der Meere lagern viele begehrte Rohstoffe, wie etwa Manganknollen, die aus Eisen und Mangan bestehen, aber auch wertvolle Metalle wie Kobalt, Kupfer, Nickel oder Titan, Metalle der Seltenen Erden, Platinmetalle oder Wolfram enthalten. Hinzu kommen kobaltreiche Krusten sowie Massivsulfide, die beispielsweise Kupfer, Zink, Gold, Silber, Indium, Germanium, Wismut oder Selen enthalten. Küstenstaaten dürfen den Abbau nur ihrer ausschließlichen Wirtschaftszone genehmigen. Für die internationalen Gewässer ist die ISA zuständig.

Nauru will Rohstoffe vom Meeresgrund ausbeuten

Diese wollte einen sogenannten Mining Code schaffen, anhand dessen Anträge auf Abbau von Rohstoffen in der Tiefsee bearbeitet werden. Bislang ist das Vorhaben jedoch gescheitert. Vor zwei Jahren hatte Nauru, ein Inselstaat im Pazifik, ein Verfahren nach dem Seerechtsabkommen ausgelöst, wonach dieses Regelwerk innerhalb von zwei Jahren fertig sein muss.

Die Frist ist am Sonntag abgelaufen. Ab sofort muss die Behörde also Anträge auf Abbaulizenzen bearbeiten, ohne dass dafür verbindliche Vorgaben existieren. Nauru plant, mit einem kanadischen Bergbauunternehmen The Metals Company eine Lizenz zu beantragen. Dass kein Regelwerk dafür zur Verfügung steht, heißt jedoch nicht, dass eine Lizenz automatisch erteilt wird. Die ISA kann den Antrag auch ablehnen.

Tiefseebergbau oder Deep Sea Mining ist sehr umstritten, weil er das Ökosystem des Meeresbodens für einen langen Zeitraum schädigt. Zuletzt hat Team des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven festgestellt, dass die Manganknollen vom Meeresboden radioaktiv sind.

Der Rat der ISA tagt noch bis Ende des Monats. Man könne nicht zulassen, dass mit dem Tiefseebergbau begonnen werde, bevor es angemessene Regelungen gebe, sagte der Vertreter Chiles der AFP.

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