Neue Clearingstelle: Provider könnten jährlich bis zu 250 Domains sperren
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Die großen Internetprovider in Deutschland haben sich auf die Sperre des illegalen Streaminganbieters Serienstream.sx geeinigt. Die Sperre basiert auf einer Empfehlung der [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], die gemeinsam von Providern und Rechteinhabern gegründet wurde. Die Stelle soll "nach objektiven Kriterien" prüfen, ob die Sperrung des Zugangs einer "strukturell Urheberrechtsverletzenden Webseite" (SUW) rechtmäßig ist.
An der CUII sind die fünf Provider Deutsche Telekom, Vodafone, 1&1, Telefónica und Mobilcom-Debitel beteiligt. Zu den acht Rechteinhabern gehören der Börsenverein des deutschen Buchhandels, der Bundesverband Musikindustrie, die Deutsche Fußball-Liga, der Verband der deutschen Games-Branche (Game), die Motion Picture-Association (MPA), der Fernsehsender Sky, der Verband STM und der Verband der Filmverleiher.
Dreiköpfiger Prüfausschuss
Den Angaben zufolge prüft ein Ausschuss auf Antrag der Rechteinhaber und empfiehlt bei Vorliegen der Voraussetzungen eine DNS-Sperre. Die Empfehlung des Prüfausschusses erfolge jeweils einstimmig und nur bei eindeutigen Urheberrechtsverletzungen. Die Empfehlung werde anschließend noch von der Bundesnetzagentur (BNetzA) geprüft. "Ergibt die Prüfung durch die Bundesnetzagentur, dass eine DNS-Sperre unter den Maßgaben der Netzneutralitätsverordnung unbedenklich ist, teilt die CUII dies den Internetzugangsanbietern und den Antragstellern mit", heißt es weiter.
Die Clearingstelle basiert auf einem 24-seitigen Verhaltenskodex [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] der Beteiligten. Demnach gehören dem Prüfausschuss drei Personen mit der Befähigung zum Richteramt an. Diese werden jeweils von den Providern, den Rechteinhabern und aus einem Pool "unabhängiger Prüfer" bestimmt. Die Zahl der Prüfungsanträge ist auf 200 pro Jahr begrenzt. Wird diese Zahl im ersten Jahr nicht ausgeschöpft, könnten im kommenden Jahr sogar 250 Domains gesperrt werden.
"Den Vorsitz des Ausschusses haben jeweils renommierte pensionierte Richter des Bundesgerichtshofes, die mit der Materie rechtlich und technisch vertraut sind", teilte die CUII mit [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].
Auch legale Inhalte können blockiert werden
Die Sperre einer Webseite umfasst demnach sowohl die eigentliche Domain als auch weitere Domains und Mirror-Domains. "Legale Inhalte, die auf einer SUW auch öffentlich wiedergegeben werden, stehen einer Einordnung als SUW nicht entgegen, wenn es sich in Bezug auf das Gesamtverhältnis von rechtmäßigen zu rechtswidrigen Inhalten um eine nicht ins Gewicht fallende Größenordnung von legalen Inhalten handelt", heißt es. Die Sperre über die CUII sei nur möglich, "wenn die Unterbindung der Urheberrechtsverletzung durch die Inanspruchnahme des Betreibers der verletzenden Webseite oder dessen Hosting-Dienstes erfolglos geblieben ist oder erkennbar keine Aussicht auf Erfolg hat".
Die Bundesnetzagentur begrüßte in einer Mitteilung [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] den Start der Clearingstelle: "Das neue Verfahren hilft, langwierige und kostspielige Gerichtsverfahren zu vermeiden, auf die Rechteinhaber bislang angewiesen sind. Die Bundesnetzagentur leistet ihren Beitrag, um die Vorgaben zur Netzneutralität zu sichern", sagte Behördenchef Jochen Homann. Ähnlich äußerte sich das Bundeskartellamt in einer Stellungnahme [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].
Keine Kooperation bei Pornoseiten
Der betroffene Streamingdienst hat auf die Entscheidung ebenfalls schon reagiert. "Wir sind ab sofort nur noch unter der neuen Domain Serien.sx erreichbar. Da Internetprovider wie 1&1, Telekom & Vodafone kein Interesse an Meinungsfreiheit und der freien Meinungsäußerung haben, wird Serienstream.sx und S.to nun mittels DNS Sperre blockiert", hieß es auf deren Internetseite. Es dürfte jedoch nicht mehr lange dauern, bis die neuen Domains ebenfalls blockiert werden.
Bei der geplanten Sperrung von Pornoseiten haben sich die Provider zuletzt weniger kooperativ gezeigt. Entsprechende Forderungen der Landesmedienanstalten zum Jugendschutz wurden im September 2020 zurückgewiesen. Vodafone bezog sich dabei auf ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) zu Störerhaftung und Internetsperren aus dem November 2015. In diesem Fall ging es um den Zugang zu illegalen Musikangeboten. Der BGH-Entscheidung zufolge ist eine Störerhaftung der Zugangsanbieter an die Verhältnismäßigkeit gebunden. Der Rechteinhaber muss zunächst zumutbare Anstrengungen unternommen haben, direkt gegen die Betreiber der illegalen Angebote und die Host-Provider vorgegangen zu sein.
DNS-Sperren umgehen und Streaming-Portale aufrufen
1. Möglichkeit: DNS over HTTPS aktivieren (Empfehlung)
Google Chrome
Zuerst kopierst du die Adresse chrome://settings/security rufst die Website über die Adressleiste wie eine normale Website auf.
Dann nach ganz unten scrollen zu "Erweitert -> Sicheres DNS verwenden"
Dann aktivierst du den graun Punkt rechts neben "mit Benutzerdefiniert" und wählst du in der Box "Cloudflare (1.1.1.1)" oder einen anderen Anbieter aus.
Fertig! Nun surfst du dauerhaft sicher und kannst gesperrte Seiten aufrufen.
Firefox
Öffne "Einstellungen" über das Menü oben rechts in deinem Browser.
Scrolle dort herunter zum Reiter "Allgemein" zum Absatz "Verbindungs-Einstellungen"
Setze den Haken vor "DNS über HTTPS"
Fertig, nun kannst du Seiten dauerhaft ohne Einschränkungen aufrufen.
Opera
Öffne "Einstellungen" über das Menü oben rechts in deinem Browser. (der Menüpunkt befindet sich ganz unten)
Suche in den Einstellungen nach "DNS" oder gehe zu Grundeinstellungen > Erweitert > Betriebssystem > DNS-over-HTTPS
Setze den Haken vor "DNS-over-HTTPS"
Fertig, nun kannst du Seiten dauerhaft ohne Einschränkungen aufrufen. Wenn du willst, kannst du auch noch zusätzlich einen anderen DNS Anbieter nutzen.
Egde
Öffne "Einstellungen" über das Menü oben rechts in deinem Browser. (der Menüpunkt befindet sich ganz unten)
Suche in den Einstellungen nach "DNS" oder gehe zu Datenschutz, Suche, und Dienste > Sicherheit (unten)
Setze den Haken nach "Verwenden Sie sicheres DNS (...)"
Setze den Haken nach "Einen Dienstleister auswählen"
Wähle in der Box Google (Public DNS) aus.
Fertig, nun kannst du Seiten dauerhaft ohne Einschränkungen aufrufen.
Bitte wähle dein Betriebssystem aus, um die passende Anleitung anzuzeigen.
Windows
Die folgende Methode funktioniert bei Windows 7, 8 und 10 gleich. Hier die Anleitung mit Screenshots für Windows 10 Nutzer. Du kannst die nachfolgene Anleitung verwenden, oder das Tool DNS-Jumper
Klicke mit der rechten Maustaste unten links auf das Windows-Logo
Klicke jetzt auf SUCHEN
Gib den Suchbegriff Systemsteuerung ein.
Klicke auf Systemsteuerung
Gebe in die Suchleiste der Systemsteuerung den Begriff Netzwerkverbindungen anzeigen ein.
Klick mit der rechten Maustaste auf dein Wlan oder Ethernet Anschluss.
Klicke nun auf Eigenschaften
Klicke doppelt auf Internetprotokoll, Version 4(TCP/IPv4)
Aktiviere die Option Folgende DNS-Serveradressen verwenden
Trage nun in die 2 Zeilen 8.8.8.8 und darunter 8.8.4.4 ein.
Klicke abschließend auf OK
Glückwunsch! Du kannst jetzt wieder alle Seiten aufrufen.
Android
Du kannst den DNS-Nameserver mit der nachfolgenden Anleitung ändern, oder du verwendest die Cloudflare oder die DNSchanger App.
Öffne die Android-Einstellungen und tippe auf WLAN
Tippe etwas länger auf das WLAN-Netz, mit dem du verbunden bist.
Klicke bei dem Popup auf Netzwerk ändern
Aktiviere Erweiterte Optionen einblenden
Tippe auf Statisch
Trage bei DNS 1 8.8.8.8 und bei DNS 2 8.8.4.4 ein
Speichere die Anpassungen mit Klick auf SPEICHERN
Glückwunsch! Du kannst jetzt wieder alle Seiten aufrufen.
iOS
Nachfolgend die Anleitung, wie du die DNS Nameserver auf deinem iPhone, iPad etc. anpasst. Du kannst alternativ auch die kostenlose Cloudflare App verwenden.
Öffne die Einstellungen deines Geräts.
Tippe auf WLAN
Tippe auf dein WLAN-Netz
Tippe auf DNS
Ändere die DNS IP-Adresse:
entweder: Trage 8.8.8.8, 4.4.4.4 ein (mit Komma)
oder: Tippe auf DNS-Konfigurieren danach auf Manuell und trage Server hinzufügen die IPs 8.8.8.8 und 8.8.4.4 ein.
Glückwunsch! Du kannst jetzt wieder alle Seiten aufrufen.
Linux
Die Konfiguration ist je nach Linux-System unterschiedlich.
Öffne die Einstellungen
Navigiere dich zu Netzwerk/Network
Klicke auf Options/Optionen
Gib bei DNS-Server die IP-Adressen 8.8.8.8, 8.8.4.4 ein (mit Komma).
Speichere die Einstellungen mit Klick auf Speichern.
3. Möglichkeit: Alternative Domains (kurze Haltbarkeit)
Alternativ zu der oben genannten Lösung kann man auch die Alternativ-Domains der Website verwenden. Hierbei ist aber zu beachten, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis auch diese Domains blockiert werden.
Danke für deinen Beitrag und deine Tipps. Leider funktioniert das bei mir nicht.
Im Router (FritzBox) habe ich als ersten DNS-Server 8.8.8.8 und als zweiten DNS-Server 8.8.4.4 eingetragen.
DNS over TLS (DoT) habe ich auch aktiviert mit dns.google
Im Firefox habe ich DNS über HTTPS aktiviert und den Browser neu gestartet. Hilft ebenfalls nicht. Ich teste das gerade mit SerienStream.to. Interessiert mich zwar nicht die Seite, aber ich denke das hier im mygully im deutschen Netz auch bald die Lichter ausgehen.
Jemand eine Idee was zu tun ist? Bin bei der Telekom.
Im Router (FritzBox) habe ich als ersten DNS-Server 8.8.8.8 und als zweiten DNS-Server 8.8.4.4 eingetragen.
DNS Abfragen stellt der Client. Dem ist es egal, was Du bei der FritzBox eingetragen hast. Der Client, also Dein Webbrowser, oder auch von mir aus der JD fragen nach, nicht die FritzBox. Nur zum Verständnis.