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Wikipedia zukünftig mit Werbung?

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Ungelesen 26.03.08, 03:03   #1
Trava
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Standard Wikipedia zukünftig mit Werbung?

Weltweit befindet sich Wikipedia unter den zehn meistbesuchten Webseiten im Internet. Alle anderen Mitstreiter sind kommerziell ausgerichtet und werden von Unternehmen betrieben, Wikipedia ist die einzige Nonprofit-Organisation mit einem solchen Stellenwert im Netz. Yahoo!, YouTube, Windows Live, MSN, Google, Myspace, Facebook oder Hi5 sind alles Websites, hinter denen ein völlig anderes Konzept steht. Seit der Gründung im Jahr 2001 finanziert sich die Online-Enzyklopädie alleine durch Spendengelder. Diese kommen von den zahlreichen freiwilligen Autoren und von den Nutzern der offenen Plattform. Aktuell gibt es immer wieder Spekulationen über den Einsatz von Werbung. Daneben diskutiert man auch über Finanzspritzen von Risikokapitalgebern, unter anderem von einer Firma des U2-Sängers Bono.

Am 1. März 2006 erreichte die englischsprachige Variante von Wikipedia bereits eine Artikelanzahl von einer Million einzelner Seiten. Im März 2005 entstand der 500.000 Artikel, womit sich die Zahl der Artikel binnen einen Jahres verdoppelt hat. Das Onlinelexikon Wikipedia existiert mittlerweile in 125 Sprachen. In allen Sprachausgaben zusammen bestehen derzeit mindestens 3,3 Millionen Artikel. Doch diese Datenmenge will auch verwaltet werden.

Finanziell betrachtet geht es Wikipedia dennoch nicht schlecht. Im Jahr 2007 nahm man Spenden in Höhe von etwa 2,2 Millionen US-Dollar ein, in 2006 waren es nur 1,3 Millionen Dollar. Insgesamt verfügt die Foundation über ein Budget von über 4,6 Millionen Dollar. Trotzdem könnten die Kosten auf Dauer die Einnahmen überwiegen. Die Verantwortlichen diskutieren im Moment verstärkt über neue Pläne. Manche schlagen vor mit Online-Werbung zusätzliche Gelder einzustreichen, um die Zukunft von Wikipedia garantieren zu können. Dabei würde man natürlich gegen eine der Grundsäulen der eigenen Philosophie verstoßen.

Seit der Ernennung der neuen Leiterin Sue Gardner im Dezember 2007 weht beim Betreiber bereits ein anderer Wind. Man erweiterte das Team von zehn auf 15 Mitarbeiter und veranlasste einen Umzug nach San Francisco. Sue Gardner will auch professionelle "Fundraiser" anheuern und die Beziehungen zu den privaten Sponsoren verbessern. Die Belegschaft soll in den kommenden zwei Jahren auf 25 Angestellte aufgestockt werden. Nach den Vorstellungen von Frau Gardner wäre das Budget bis dahin bereits auf rund sechs Millionen Dollar angewachsen. Gleichzeitig spricht sie sich gegen Werbung aus. Das käme nur in Betracht, wenn man sonst vor dem Aus stünde. Mitgründer Jimmy Wales rief dazu auf, die Werbeeinnahmen konkreter zu analysieren, die man sich derzeit noch entgehen lässt.

Interesse an der Wikimedia Foundation zeigte auch die Risikokapitalfirma "Elevation Partners", ein Unternehmen gegründet vom Sänger der irischen Rockband U2. Elevation Partners beteiligt sich derzeit am Magazin Forbes und dem Smartphone-Hersteller Palm. Paul David Hewson aka Bono schlug der Foundation unter anderem ein U2-Konzert in Mexiko-Stadt vor, um das Projekt weitergehend zu unterstützen. Wikipedia antwortete, derzeit seien keine Geschäfte mit Elevation Partners geplant. Man wird aber auf solches Kapital bzw. auf die allseits verpönte Werbung zurückgreifen müssen, wenn die Finanzierung der Foundation ansonsten ins Trudeln gerät.

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