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Ungelesen 14.01.18, 22:55   #19
derpan77
Anfänger
 
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Als ich sechzehn war dachte ich, ich würde die Welt kennen. Alles war irgendwie langeilig. Das Problem war, dass ich jedem Ding ein Schild verpasst habe. Das machen wir übrigens alle. Ein Ding bekommt ein Schild, und wir glauben es zu kennen. Oder anders gesagt, wir haben Meinungen zu allem. Das ist gut, das ist schlecht. Dieser Mensch ist so und jener so.
Wir verlernen die Dinge zu erfahren und unvoreingenommen auf Dinge, Menschen und Situationen zuzugehen. Wenn wir unvoreingenommen sind, sind die Dinge immer wieder neu und immer wieder überraschend. Es ist gut, sich damit anzufreunden, dass man eigentlich gar nichts weiß.
Leute behaupten immer wieder sie wüssten Bescheid – über das Leben, über Menschen und über Dinge. Das sind aber alles Meinungen, die aus einem sehr engen Blick auf die Welt resultieren. Dann denkt man, man kennt alles – und alles wird langweilig.
Ich bin mal mit zwanzig an der spanisch-französischen Grenze gestanden. Ich hatte quasi kein Geld mehr. Ich schaute in den Himmel und dachte: „Okay Leben, ich muss jetzt irgendwie nach Hause kommen, und Du musst das irgendwie klar machen.“ Zwei Tage später wurde ich dreißig Kilometer von meinem Heimartort abgesetzt. Taxi war zu teuer, also noch Leute angequatscht und bei denen gepennt. Eine der coolsten Erfahrungen meines Lebens und ich wusste gar nichts.
Das Leben ist ein Abenteuer. Wenn es da nicht gut ist, wo Du bist, geh woanders hin. Um zu leben, und wenn es nicht langweilig sein soll, muss es unsicher sein. Ich behaupte, das Leben hat sich um mich gekümmert. Am Ende stirbt man eh, da würde ich bis dahin noch ne geile Zeit haben ;-)
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