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myGully |
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16.09.08, 12:58
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#1
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Banned
Registriert seit: Sep 2008
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Beiträge: 1.579
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"Killerspiele haben gefährliche Wirkung auf labile Charaktere"
Nachdem der bayerische Innenminister Joachim Herrmann vehement ein Verbot sogenannter Killerspiele forderte, baten wir den in Spielerkreisen umstrittenen Politiker zusammen mit PC Games zum Interview.
PCGH: Sie wollen die Herstellung von Killerspielen in Deutschland verbieten - welche "Killerspiele" sind Ihres Wissens nach in Deutschland bereits produziert worden?
Herrmann: Ich fordere nicht nur ein Herstellungs-, sondern auch ein Verbreitungsverbot virtueller Killerspiele. Deshalb ist die Frage, wo Killerspiele produziert werden, unerheblich.
PCGH: Wir beschäftigen uns von Berufs wegen seit fast 20 Jahren mit Computer- und Videospielen, indes ist uns in diesem Jahrtausend noch kein Spiel untergekommen, das in Deutschland legal erhältlich ist und "bei denen der Spieler Pluspunkte dafür erhält, dass er seine Gegner auf möglichst grausame Weise zu Tode quält." Sie sind ausgewiesener Experte auf diesem Gebiet - können Sie uns helfen?
Herrmann: Mir ist eine Darstellung gezeigt worden, wo im Spiel "Der Pate / Don Edition" ein brutaler Verbrecher mit einer sogenannten "sizilianischen Kerze" eine Krankenschwester abfackelt. Die Frau verbrennt unter erbärmlichem Todesgeschrei. Dafür erhält der Spieler Punkte. Dieses Spiel kann in Deutschland gekauft werden.
PCGH: Bei Ihrer Pressekonferenz am vergangenen Montag haben Sie die Wirkung von brutalen Computerspielen mit Kinderpornographie verglichen und wortwörtlich davon gesprochen, dass "Dinge, die virtuell am PC umgesetzt werden, irgendwann auch in der Realität umgesetzt werden." Womit begründen Sie diese These? Können Sie verstehen, wenn sich viele Millionen Erwachsener durch eine solche Aussage kriminalisiert und dadurch verletzt fühlen?
Herrmann: Niemand behauptet, dass Killerspiele monokausal für Gewalttaten wie z.B. Amokläufe oder andere Straftaten verantwortlich sind. Es gibt aber über die gefährliche Wirkung von Killerspielen, gerade auf labile Charaktere, in der Wissenschaft keine ernsthaften Zweifel. Die Amokläufe von Erfurt oder von Emsdetten wurden von Tätern begangen, die intensiv Killerspiele gespielt haben. Nach der übereinstimmenden Erkenntnis amerikanischer und deutscher Wissenschaftler löst dies bei labilen Persönlichkeiten Desensibilisierungsprozesse aus und schränkt die Empathiefähigkeit weit stärker ein als das passive Betrachten eines entsprechend brutalen Films.
Ich glaube nicht, dass Menschen, die auf ihren Computern aktiv reihenweise Leute umbringen, die am Boden liegende angeschossene Opfern "regelrecht hinrichten", so dass das Blut spritzt - dass diese Menschen sich durch meine Worte verletzt fühlen können. Wenn sie virtuelle Grausamkeiten verüben, müssen sie schon auch meine Argumente aushalten.
PCGH: Wie wollen Sie ein Verbot von Erwachsenenspielen im Hinblick auf offene EU-Binnengrenzen konkret durchsetzen?
Herrmann: Ich fordere kein Verbot von Erwachsenenspielen, sondern ein Verbot gewaltverherrlichender Killerspiele. Zunächst fordern wir das Herstellungs- und Vertriebsverbot in unserem Wahlprogramm. Ein EU-weites Verbot muss auf der europäischen Ebene durchgesetzt werden. Auch im Ausland verfolgt man die in Deutschland laufende Debatte aufmerksam. Auch der Rat der EU-Innen- und -Justiz-minister hat sich mit der Thematik befasst. Die Diskussion in Deutschland wird dazu beitragen, dass auch in anderen Staaten vermehrt über Verbote nachgedacht wird. Im übrigen zeigt die Erfahrung, dass die Verbreitung eines Spiels, das verboten ist und damit nicht mehr beworben werden kann, massiv zurückgeht.
PCGH: Inzwischen gibt es eine Reihe von Computerspielen, die ausschließlich via Internet vertrieben und betrieben werden. Wie wollen Sie diesen Bereich kontrollieren?
Herrmann: Der Internet-Bereich wäre sicher nicht leicht zu kontrollieren, wenn wir ein Herstellungs- und Verbreitungsverbot von Killerspielen erreichen. Dies ist aber kein Argument gegen ein Verbot. Wir haben auch in anderen Bereichen mit Internet-Kriminalität zu tun. So bekämpfen wir mit sogenannten Cyber-Cops die Kinderpornografie im Internet. Ein Schwerpunkt polizeilicher Arbeit ist auch die Bekämpfung des illegalen Waffenhandels, der im Internet stattfindet.
PCGH: Es fällt auf, das es kaum Politiker gibt, die gegen TV-Serien oder Kinofilme mit gewalttätigem Inhalt vorgehen wollen - etwa Krimis oder James-Bond-Filme. Gibt es nach Ihrer Auffassung Unterschiede im kulturellen Wert von Filmen, Büchern, Musik und Games?
Herrmann: Gewaltverharmlosende und gewaltverherrlichende Darstellungen in Filmen sind nach Paragraf 131 Strafgesetzbuch bereits verboten. Dieser Straftatbestand ist aber nicht auf Computerspiele zugeschnitten und muss entsprechend geändert werden. Killerspiele unterscheiden sich von anderen Darstellungen darin, dass der Spieler aktiv ins Geschehen eingreift. Dadurch steigt bei labilen Persönlichkeiten die Gefahr, dass sie sich mit dem Spielinhalt so identifizieren, dass sie solche Erlebnisse auch in die reale Welt tragen.
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17.09.08, 21:32
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#2
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myGullys Hoffnung
Registriert seit: Aug 2008
Beiträge: 93
Bedankt: 21
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Wundert mich, dass sich keine Gamer hierzu äußern :-)
Hatte eine heiße Diskussion erwartet.
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Es grüßt
stefan1333
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17.09.08, 23:26
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#3
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Banned
Registriert seit: Sep 2008
Ort: 127.0.0.1
Beiträge: 1.579
Bedankt: 134
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die können alle nich lesen oder wollen nich wegen soviel Text. Hätte vieleicht noch das ein oder andere Flash Game einbauen sollen
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18.09.08, 10:58
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#4
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Anfänger
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 8
Bedankt: 16
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Och doch lesen können wir schon.Nur wir müssen nicht jede Gehirnblähung in Sachen Ego-Shooter von Politikern kommentieren.
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19.09.08, 00:17
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#5
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Junior Member
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 17
Bedankt: 0
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Generell würde ich sagen das Jugendschutzgesetz reicht. Es müssten halt die Eltern mehr in die Verantwortung genommen werden. Da das Jugendschutzgesetz und auch kein anderes im Internet durchsetzbar ist ohne gleich massenhaft Sachen zu Sperren, müssen aber auch die Eltern verstärkt Verantwortung übernehmen.
Ein generelles Verbot ist einfach nur schwachsinnig, ich meine als Erwachsener Mensch muss ich mir noch noch mehr Gebote in DE gefallen lassen.
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19.09.08, 18:32
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#6
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Anfänger
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 1
Bedankt: 44
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[ironie] ja ich bin auch dafür das man ab 18 bzw wenn mein sein führerschein hat keine spiele mehr spielen darf wie nfs undergroud (steigert illegale straßenrennen wo jedes jahr mehr verletzte und tote sein dürften als durch amoklaufende schüler) achja und dann ist da ja noch flatout da bekommt man sogar extrapunkte wenn man sein gegner besonders stark kaputt macht oder durch tankstellen fährt usw... [/ironie]
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21.09.08, 12:30
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#7
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Erfahrener Newbie
Registriert seit: Aug 2008
Ort: im grünen herz von germany
Beiträge: 110
Bedankt: 7
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Auf,Gehts! (wer arbeitet vergeutet wertvolle zeit)
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28.09.09, 00:57
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#8
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Dramaturgieschrottkomet
Registriert seit: Jan 2009
Ort: Schwabenland gelobtes Land
Beiträge: 4.203
Bedankt: 2.441
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derartige spiele können für leute die schon "übergeschnappt" , also bereits bei der planung der tat, sind tatsächlich eine anregende wirkung haben. jedoch nicht mehr oder weniger als brutale filme, comics oder generell literatur (american psycho um nur ein beispiel zu nennen). ein geistig klarer mensch kann zwischen fantasie bzw. unterhaltung und der realen ausübung von gewalt eine grenze ziehen und sich an diese halten. ein psychopath kann das nicht.
edit: sehe grad dass der fred vom letzten jahr ist. 1a aktion Seele80 für diesen unnötigen bump, die diskussion hat sich längst erledigt.
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