Mich hat das vollkommen überraschende Ableben von Heiner Trüllpfeifer (1912-2021) unsagbar schwer getroffen und auch fassungslos gemacht.
Keiner konnte so gekonnt auf dem Kamm blasen wie er. Unzählige Vereinsfeste hat er hier mit seinen musikalischen Darbietungen verschönert und die Zuhörer verzaubert. Atemlos lauschten wir seiner Interpretation der 11. Sinfonie von Karl Taub, von Trüllpfeifer für sein Instrument geschickt umgeschrieben. Beim Festumzug anlässlich des 50-jährigen Vereinsjubiläums des ortsansässigen Karnickelzuchtvereins, bei dem auch Kanzlerin Merkel zugegen war (die eine begeisterte Anhängerin des Kammblasens ist, was leider kaum bekannt ist), wurde Trüllpfeifer das kleine Verdienstkreuz mit Halbstern verliehen, ein Ereignis, das nicht nur in der Musikwelt hohe Wellen geschlagen hat.
Im Dorf wurde Trüllpfeifer ein recht schönes Denkmal gesetzt, welches durch sein Instrument gekrönt wird: Ein Kamm aus der berühmten Wekstatt des italienischen Renaissance-Meisters Girolamo Garibaldi.
Heiner Trüllpfeifer hinterläßt eine musikalische Lücke, die auf absehbare Zeit nicht überzeugend wird gefüllt werden können, ist doch die hohe Kunst des Kammblasens seit Jahren dem Niedergang geweiht.
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