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Und wieder ist einer gefallen, ein Star, ein Musterschüler. Wieder war da einer, der zu viel wollte. Ein Schlauer. Einer, der dank seines Ehrgeizes blitzartig Karriere machte in der CDU von Angela Merkel. Umweltminister, CDU-Landeschef, Führungsreserve, so nannten sie ihn. Kanzlertauglich. Donnerwetter.

Aus, vorbei. Umweltminister Norbert Röttgen ist über seine eigenen Ambitionen und über seinen Hang zum Taktieren gestolpert. Er hat andere gerne spüren lassen, dass er sich für überlegen hielt, viele politische Freunde hatte er deshalb schon lange nicht mehr. Die Restschar seiner Unterstützer verdampfte nach der Blamage von NRW. Wenn einer immer alles besser weiß, es dann aber nicht besser macht, wird irgendwann gnadenlos abgerechnet - das ist in der Politik genauso wie im richtigen Leben.

Die Kanzlerin musste von Röttgen abrücken. Sein Versuch, die Wahl in NRW zu einer Abstimmung über ihre Euro-Politik zu machen, war ein Akt der Illoyalität. So wenige Tage vor der Wahl wussten alle, dass er es verbockt hatte, doch er versuchte noch, sie mit hineinzuziehen - das konnte sie ihm nicht verzeihen.

Dann die Energiewende: Mehr und mehr zeigte sich, dass Röttgen zwar ein Meister der Ankündigungen ist, doch bei der Umsetzung dieses gigantischen Projekts kaum Erfolge vorzuweisen hatte. Die Wirtschaft stöhnte seit Wochen über das Chaosmanagement der schwarz-gelben Koalition. Merkel muss sich um den Euro kümmern - sie braucht deshalb jemanden, der das Projekt Energiewende zumindest einigermaßen geräuschlos organisieren kann. Sollte das die lahme Ente Röttgen besorgen?

Und dann noch Horst Seehofer: Nach dem polternden Auftritt des CSU-Chefs im ZDF musste Merkel fürchten, dass ein längeres Festhalten an Röttgen zur Last für ihre gesamte Koalition geworden wäre. Letztlich war Seehofers kalkulierter Zornesausbruch im ZDF nichts anderes als eine unverhohlene Aufforderung an Röttgen zum Rücktritt. Wenn einer dann nicht selber gehen will, muss er eben gegangen werden.

Röttgens politisches Ende ist ein Einschnitt, auch für Merkel. Nun zeigt sie sich von ihrer brutalen Seite, den Rauswurf eines Kabinettsmitglieds hätte ihr bis jetzt wohl kaum jemand zugetraut. Damit ist auch ein Signal an die eigene Minister-Truppe verbunden: Es wird wirklich ernst für Schwarz-Gelb, viele Fehler kann sich diese Regierung nicht mehr erlauben. Wenn sie bei der nächsten Wahl noch eine Chance haben will, muss jetzt durchregiert werden.

Es zeigt sich, auf welch wackligen Füßen diese schwarz-gelbe Koalition steht: Merkel mag dank guter Umfragewerte immer noch der Fels in der Brandung sein, doch sie führt eine Koalition mit zwei Partnern, die ums nackte Überleben kämpfen.

Und wieder ist einer gefallen. Man kann die Namen der Gescheiterten in der Union schon alle nicht mehr aufzählen. Angela Merkel ist jetzt ziemlich allein in dieser Partei. Es bleiben noch Ursula von der Leyen und Thomas de Mazière als potentielle Nachfolger - dann kommt lange nichts.

Natürlich kann man sagen, das ist Merkels Schuld. Aber man kann auch sagen, das ist der Gang der Dinge. Der Union geht es wie jeder Regierungspartei, sie zerfällt bei der Arbeit. Auf der Strecke wird die Mannschaft aufgerieben, bis am Ende kaum noch jemand übrig bleibt.

Von Angela Merkels Regierungszeit wird sich diese Partei lange nicht erholen.

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[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] Merkel entlässt Umweltminister Röttgen.

Meiner Meinung nach die richtige Entscheidung der Kanzlerin. Wenn sie überhaupt noch eine Chance im anstehenden Wahlkampf haben will, dann nur mit einem starken Ministerkabinet hinter ihr.

Außerdem würde ich sagen das diese Entscheidung, wenn auch nur Nebensächlich, ein wichtiges Signal ans Ausland ist. Merkel muss als Kanzlerin der Bundesrepublik stark auftreten, nicht zuletzt in der Euro-Frage und da kann in den anstehenden Wochen ein schwächelnder Minister keine große Unterstützunh bieten.

[Skyler9000]

Ob das richtig ist oder nicht will ich nicht einmal sagen.
Ich find es richtig geil wie alle der meinung sind das die CDU nur verloren hat weil Röttgen sich zu anfang nicht festgelegt hat.
Kommt eigentlich keiner auf die Idee das die SPD und Grüne einfach mal eine Politik gemacht hat die vielen Menschen gefallen hat und diese möchten das dies ersteinmal weiter geführt wird.
Nein ich bin kein SPD wähler ich hab Piraten gewählt da es für mich keine Ordentliche alternatieve gab und bevor ich garnicht wähle dann lieber so.
Aber für mich ist es ersteinmal ok das SPD und Grüne weiter machen dürfen.

[Octal]

Fakt ist: Bis vor dem Wahlergebsnis war Röttgen aus Sicht der CDU ein guter Umweltminister. (Ich fand seine Politik eigentlich auch ganz angemessen).

Und kurz danach ist er der Buhmann...solche Lächerlichkeiten können ja nur von Merkel kommen

[gentleman-smart]

Weniger Lächerlichkeiten, als eiskaltes Kalkül von Madame Chancelor ...

Röttgen war in der Tat ein brauchbarer Mann, aber Merkel letztendlich im Weg, um sich weiterhin als alleinige Gallionsfigur zu präsentieren.

Auch wenn Röttgen sich den groben Verbalpatzer über den Wählerentscheid leistete, so ist er doch (so zuvor auch Rösler) nur ein Bauernopfer.

Immerhin steht bald der Gang zur Urne an.

[Octal]

Dieser Versprecher war mal wieder nichts anderes als ein gestellter Skandal von bestimmten Medien...eigentlich nicht der Rede wert.

Auf den Gang zu Urne freue ich mich auch...eine dritte Merkelperiode würde ich nicht aushalten.