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the_crawl 08.09.21 07:29

Reicht der Bachelor, oder lieber Master ranhängen?
 
Hallo Zusammen,

ich bin momentan am Ende meines Bachelors (Maschinenbau) und Frage mich, ob es sinnvoll ist den Master gleich danach zu machen, oder nicht. Ist ein Master denn überhaupt so viel sinnvoller als ein Bachelor? Wie seht ihr das?

Ich bin mir unsicher, da ich momentan eingentlich echt froh bin mal aus diesem ganzen "Lerntrott" raus zu sein und mal wieder Vollzeit zu arbeiten. Ich hab vor dem Studium eine Ausbildung als Zerspanungsmechaniker gemacht, deswegen "wieder" Vollzeit arbeiten.

Unter Anderem frage ich mich, ob man mit einem Bachelor "nur" der Handlanger der Ingeniuere ist und gröstenteils simple sich wiederholende Aufgaben bekommt, was ich nicht möchte.

Also wie seht ihr das? Ist ein Master zwingend notwendig um wirklich spannende und herausfordernde Aufgaben zu bekommen, oder ist das möglicherweise auch total vom Betrieb/Unternehmen abhängig?

Bin gespannt was ihr dazu sagt!

csesraven 08.09.21 22:46

Ich kann nur für die IT sprechen... ich hatte den Master nach 6 Jahren angefangen weil bestimmte Positionen die ich gerne hätte einen verlangen. Habs wieder dran gegeben.

Ich hab meinen Weg als Bachelor mMn gemacht aber in der IT geht das auch echt gut.

DokuQuelle 09.09.21 11:49

Zitat:

Zitat von the_crawl (Beitrag 41768770)
Also wie seht ihr das? Ist ein Master zwingend notwendig um wirklich spannende und herausfordernde Aufgaben zu bekommen, oder ist das möglicherweise auch total vom Betrieb/Unternehmen abhängig? Bin gespannt was ihr dazu sagt!

Ich habe persönlich nicht "richtig" studiert, nur über den dritten Bildungsweg den Betriebswirt (VWA) erworben, kann also nur das wiedergeben was ich so aus dem studierten Freundes-, Bekannten- und Arbeitskollegenkreis mitbekomme und medial so aufschnappe.

Ein Bachelor ist "umgerechnet" ein Vordiplom. Ein Dipl.-Ing. ist einem Master gleichzusetzen. Schon deshalb würdest du gegenüber einem Dipl.Ing. den Kürzeren ziehen, rein von der Qualifikation her. Es macht also zur eigenen langfristigen Wertsteigerung durchaus Sinn die extra Jahre mit Zähne zusammenbeißen durchzuhalten. Ich hatte überlegt nach dem Betriebswirt noch den Bachelor anzugehen, habe mir das allerdings auf Grund der Umstände (Ü30, Vollzeitjob, Vater geworden etc.) wieder aus dem Kopf geschlagen.
Wenn man noch weitestgehend ohne größere Verpflichtungen und U30 ist, sollte man am Ball bleiben.

Wenn es um die Frage geht ob man als Master spannendere Tätigkeiten bekommt als ein Bachelor : Pauschal würde ich nein sagen, das ist vom Betrieb abhängig. Es soll durchaus Master-Absolventen geben, die sich in ihrem beruflichen Umfeld wegen der nicht sehr fordernden Tätigkeiten (für die man theoretisch nicht mal studiert haben muss) zu Tode langweilen und Bachelor-Studierte, die mit Aufgaben betraut werden, die sie fachlich fordern und fördern.

Lange Rede kurzer Sinn : Hänge den Master noch dran. Du bist noch im Lernflow, was du jetzt nicht anpackst wird später nur noch mit weitaus mehr Mühen und Entbehrungen möglich sein.

blappderzweite 09.09.21 15:53

Schließe mich dem Vorredner an. Ich "quäle" mich derzeit auch noch durch den Master, vorallem mit Corona wirklich kein Spaß. Aber was weg ist, ist weg und das kann dir dann keiner mehr nehmen.

Falcon999 14.09.21 20:02

Ein Master ist zwar eine feine Sache, aber letztlich kommt es auf die Firma und dich an, was man dir am Ende zutraut. Je größer die Firma, desto eher wird auf den Master geachtet, wenn es um höhere Aufgaben geht. Kleinere Firmen sind da dynamischer und haben eher den Blick darauf, was der Einzelne leistet.

Allerdings solltest du dir auch darüber im Klaren sein, dass du den Master am Ende wahrscheinlich nicht mehr machen wirst, wenn du ihn jetzt nicht machst. Mit Ausbildung und einem Studium dürftest du Ende 20 sein?! Fängst du jetzt mit dem Arbeitsleben an, dann wird dir mit großer Wahrscheinlichkeit die Kraft fehlen das noch einmal mit Ende 30 anzugehen.

Hinterfrage dich einfach, ob du dir weitere Jahre Studium leisten kannst und willst. Wo willst du hin? Was willst du für einen Verdienst? Schaffst du weitere Jahre Theorie noch, oder besteht die Gefahr es am Ende nicht zu schaffen?

bambamfeuerstein 14.09.21 21:22

stell dir einfach vor, du bewirbst du um eine stelle z.B. als konstrukteur.
die meisten unternehmen werden einen SGT dir vorziehen, dieser kommt mit berufs- und praktischer erfahrung daher.
ich würde dir den master auf jedenfall empfehlen....zumindestens im maschinenbau

jerry_data 15.09.21 11:26

Habe den Master auf dem zweiten Bildungsweg in Vollzeit nachgeholt. War echt hart!
Hätte ich den mal lieber gleich gemacht, dann hätte ich mir viel Ärger, Zeit und geld gespart.

Nein, nicht Maschinenbau, sondern BWL. Wir haben fast nur Ingenieure mit Master bei uns eingestellt. Wie ein Vorredner geschrieben hat: Bachelor ist nicht Fisch und nicht Fleisch.
In gesuchten Berufen mag er aber genügen, das möchte ich nicht ausschliessen.

Ein Anruf bei einem Personaler bringt evtl. Licht ins Dunkel.
Viel Erfolg!

the_crawl 16.09.21 07:20

Hey Leute, danke erstmal für eure ganzen Antworten!
Im Endeffekt ist mir schon klar, dass ich mit einem Master breiter aufgestellt bin und warscheinlich auch bessere Jobs als "nur" mit Bachelor bekomme, momentan muss ich mich für mein Studium aber jeden Tag aufs neue nur noch "Quälen" und versuchen durchzuhalten.

Es hat sich leider auch schon eine "mittelwschwere" Depression daraus gebildet, was ich eigentlich echt nicht fördern möchte mit einem Master-Studium. Aber eine vorschnelle Entscheidung möchte ich jetzt auch nicht treffen. Mal abwarten, wie es mir direkt nach dem Bachelor geht und ob ich dann vlt erstmal 1-2 Semester aussetzte um dann wieder duirchstarten zu können.. Mal gucken..

Bloodflowers 08.03.22 11:28

Meine Erfahrung als Maschinenbau Dipl.-Ing. nach rund 10 Jahren bei Daimler und jetzt Porsche sind da eher andere.

Der Master bringt ein paar wenige tausend Euro Bruttojahresgehalt mehr als der Bachelor. Allerdings gibt es deswegen auch weniger Stellen zu besetzen. Möchte man Teamleiter oder Abteilungsleiter werden, ist es ziemlich egal ob man Bachelor oder Master ist. Wenn man gute Arbeit liefert und Teamleiter werden möchte, wird man für das Teamleiterprogramm vorgeschlagen. Der Rest liegt dann in der eigenen Hand und nicht am Titel. ;)

Bei Daimler gab es sogar Teamleiter die gar kein Studium hatten und nur über Leistungsbereitschaft zum Ziel kamen.

Spammerman 09.03.22 17:45

Ich würde jedem empfehlen den Master zu machen.
1. man ist noch "im Lernen drin"
2. Es ebnet die Eingangshürde bei der Einstellung
3. Etwas mehr Geld ist sicher auch nicht schlecht

Was man nach 5 oder 10 Jahren Beruf dann macht ist oft ganz was anderes als die Erststelle. Und falls man in die Personalführung geht ist ein technisches Grundverständnis sicher hilfreich - Menschenführung braucht aber andere Qualitäten als ein Master in einem technischen Fach.

Ich mache seit 15 Jahren Projektleitungen und Teilprojektleitungen - mache fachliche Führungen, keine Personalverantwortung. Nach meinem Diplom fragt mich heute keiner mehr; viel interessanter ist das, was ich seit X Jahren mache. Auch bei meinem aktuellen Wechsel.


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