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Pilotprojekt an A 81: Erstes Autobahn-Solardach vor der Fertigstellung

Mit Solarzellen überdachte Autobahnen könnten viel Strom erzeugen. Doch der großflächige Einsatz dürfte zu teuer sein.



In Kürze soll erstmals ein Solardach an einer deutschen Autobahn Strom produzieren. "Auf der Rastanlage Hegau-Ost an der A 81 steht ein Pilotprojekt kurz vor der Fertigstellung", teilte das Bundesverkehrsministerium anlässlich einer Besichtigung des Projekts durch Minister Volker Wissing (FDP) am 27. Juni 2023 mit. Erwartet werde eine Energieproduktion von bis zu 40.000 Kilowattstunden im Jahr, was dem Verbrauch von bis zu zehn 4-Personen-Haushalten entspreche.

Die 12 mal 14 Meter große Dachfläche aus Photovoltaik-Modulen ruht demnach auf einer Stahlträgerkonstruktion und befindet sich etwa 5,50 m über der Durchfahrgasse der Rastanlage. Die Anlage werde im Juli fertiggestellt.

Nach Angaben des zuständigen Bundesamt für Straßenwesen (BASt) soll das Projekt in Hegau zeigen, "dass eine solche Konstruktion unter realen Verkehrsbedingungen kostenmäßig darstellbar und baubar ist sowie dauerhaft betrieben werden kann, wobei die Fähigkeit zur Produktion erneuerbarer Energie hier nicht im Vordergrund steht".

Das im Februar 2022 angekündigte Pilotprojekt an der A 81 wurde laut Ministerium von den Forschungsinstituten Fraunhofer ISE (Freiburg), Forster FF und Austrian Institute of Technology (beide Österreich) konzipiert. Das Konsortium war von der gemeinsamen Verkehrsinfrastrukturforschung der drei Nachbarländer Deutschland, Österreich und Schweiz beauftragt worden.

Hohe Kosten zu erwarten

Das BASt geht bislang nicht davon aus, dass die Autobahnen künftig großflächig mit Solarpanels überdacht werden. Das sei mittelfristig unter anderem aus Kostengründen nicht zu erwarten. Eine Markteinführung über fließendem Verkehr werde vermutlich zunächst sektoral und punktuell durchgeführt, beispielsweise bei der Auf- und Abfahrt zu unbewirtschafteten Park- und Rastanlagen mit WC-Gebäuden (PWC-Anlage), an Tunnelportalen, Brücken oder kurzen Streckenabschnitten.

Dem Ministerium zufolge bietet sich ein Solardach über der Autobahn grundsätzlich dort an, wo der Strom direkt genutzt werden kann, beispielsweise in der Nähe von Tunneln oder Rastanlagen. "Dabei müssen hohe Sicherheitsanforderungen für den darunter sehr schnell fließenden Verkehr beachtet werden", heißt. Es habe sich aber gezeigt, dass besonders Lärmschutzwälle als Aufstellflächen für Photovoltaik-Anlagen gut geeignet seien. Dafür werde derzeit ein Kataster sämtlicher potenziellen Flächen erstellt.

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