[Entertainment] Wegen 2,30 Euro. Wie ein „Influencer“ ganz Spanien erzürnte

TinyTimm · 17.08.22, 22:57

Zitat:

Was tun, wenn man gerne gut isst, dafür aber nicht zahlen möchte? Ein YouTuber in Spanien glaubte, die Lösung gefunden zu haben, und versuchte, sich als Influencer durchzuschnorren. Vergeblich. Stattdessen ist er nun seine Online-Konten los, hat Restaurantverbot und zu allem Überdruss wohl auch bald eine Klage am Hals.

Weil er keine 2,30 Euro für sein Essen zahlen wollte, drohte YouTuber Borja Escalona damit, für seine „Werbung“ 2500 Euro in Rechnung zu stellen.

Was war passiert? Borja Escalona, selbst ernannter Influencer mit zuletzt rund 35.500 Followern auf YouTube, hatte während eines Livestreams mit 3700 Zuschauern zeigen wollen, wie er sich kostenlos durch die nordspanische Stadt Vigo futtert. Er landete in der Bar „A Tapa do Barril“, bestellte eine Empanadilla (gefüllte Teigtasche), aß diese, erzählte währenddessen von den verschiedenen Geschmacksrichtungen und wollte bereits wieder gehen, als die Kellnerin ihm sagte, dass er das Essen bezahlen müsse - 2,30 Euro in Summe.

„Nun, dann haben wir ein Problem“, erwiderte Escalona. „Dann muss ich diese Werbung, die ich gerade für Sie gemacht habe, in Rechnung stellen. Das wird ein bisschen teurer“, drohte er laut „Gizmodo“, um schließlich fortzufahren: „Folgendes wird passieren. Ihr werdet alle eine Rechnung für die Aktion bekommen, die ich gerade gemacht habe, und zwar in Höhe von 2500 Euro.“ Die Kellnerin gab allerdings nicht klein bei, und so bezahlte der YouTuber am Ende sein Essen doch, wenn auch nur widerwillig.

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Fans strafen Lokal ab
Die Geschichte könnte hiermit zu Ende sein, nahm stattdessen allerdings erst so richtig an Fahrt auf. Denn Escalona behauptete, zuvor eine entsprechende Vereinbarung mit dem Lokal getroffen zu haben. Zahlreiche seiner Fans machten daraufhin auf Google ihrer Empörung Luft und straften „A Tapa do Barril“, teils mit direktem Bezug zu Escalona, mit negativen Bewertungen ab - ohne jemals überhaupt dort gegessen zu haben.

YouTube- und Twitch-Kanal gesperrt
Der Vorfall ging daraufhin viral und landete schließlich auch in den spanischen Medien, woraufhin die Stimmung allmählich zu Escalonas Ungunsten kippte. Die Folgen: „A Tapa do Barril“ erhielt zahlreiche positive Bewertungen, Escalona dagegen zahlreiche negative Kommentare und auch Drohungen. Zusammen mit seiner Frau wurde er zudem in Madrid eines Restaurants verwiesen, ein Fitness-Studio kündigte seine Mitgliedschaft auf.

Wohl am schlimmsten aber für ihn: Sowohl sein YouTube- als auch sein Twitch-Kanal wurden zwischenzeitlich gesperrt. Der spanischen Website „hipertextual“ zufolge dürften sich Tausende Mitglieder des Online-Forums Foro Coches koordiniert haben, um den Influencer mit einer Fülle an Beschwerden zumindest vorübergehend verstummen zu lassen. Immerhin reklamierte das Forum die Sperrung für sich: „Gern geschehen, Internet“, hieß es in einem Tweet von Foro Coches.

Lokal kündigt rechtliche Schritte an
Und es könnte noch ungemütlicher für Escalona werden. In einem Instagram-Posting vom Dienstag erklärte „A Tapa do Barril“, nichts von einer vorherigen Absprache mit dem Influencer gewusst zu haben: „Es gibt kein Dokument, keinen Anruf und keine Zahlung, die diese Vereinbarung bestätigen“, erklärte das Lokal. „Daher sehen wir uns nach den verschiedenen verleumderischen Äußerungen über unser Unternehmen und unsere Mitarbeiter gezwungen, rechtliche Schritte einzuleiten.“

Sollte man dennoch eines Tages einen YouTuber oder Influencer zu Werbezwecken einstellen, „gäbe es eine Reihe von Werten, die in ihren Inhalten vorherrschen müssten: Respekt, Bildung und Empathie“.

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MotherFocker · 18.08.22, 05:53

Wer kennt das noch?
"Wer nichts wird, wird Wirt. Wer gar nichts wird, wird Gast und fällt dem Wirt zur Last"

Heute darf sich jeder Depp Influencer nennen und dämliche Videos verbreiten.

Sehr gute Entscheidung!

elise · 18.08.22, 07:05

berufswunsch influencer... mittlerweile wahrscheinlich häufiger als "modell" oder "sänger"

eigentlich unglaublich, was diese typen für einen einfluss haben...

Shao-Kahn · 18.08.22, 07:09

Das errinnert mich an eine Szene aus The Big Bang Theorie in der Sheldon den Bekanntheitsgrad von Will Weaton zu erklären versucht.

Ich bekomme das nicht wort-wörtlich auf die Reihe, aber inhaltlich lautete es:

Zitat:

Das ist Will Weaton. Er ist eine Berühmtheit. Wenn man den Leuten erklärt, wer er ist, erkennen ihn sogar einige.