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myGully |
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31.01.21, 17:48
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#1
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.572
Bedankt: 34.773
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Sex-Pistols-Ikone und Rebell Johnny Rotten wird 65
Zitat:
Seinen Geburtstag will John Lydon auch heuer nicht feiern. „Das hab ich noch nie gemacht“, erzählt die Punkikone im dpa-Gespräch. „Ich weiß noch, wie ich Rotz und Wasser geheult habe, als ich 21 geworden bin.“ Damals waren die Sex Pistols nicht nur in Großbritannien berüchtigt. Unter seinem Pseudonym Johnny Rotten sorgte Lydon mit der Punkband für einige Skandale. Ein Provokateur ist der Sänger heute noch immer - außerdem ein innovativer Künstler und sensibler Familienmensch.
Vor seinem 65. Geburtstag heute, am 31. Jänner, hat Lydon seine Familie und Freunde gewarnt. „Sie wissen, dass sie mich an meinem Geburtstag nicht anrufen sollen. Aber sie tun es natürlich trotzdem. Und ich freue mich natürlich drüber“, sagt er gut gelaunt. „Ich freue mich auch, dass ich gesagt habe, sie sollen es lassen, und sie nicht auf mich gehört haben.“ Sein knarziges Lachen schallt aus dem Telefonhörer.
Aggressiver Rüpel
Bloß nicht anpassen, bloß nicht gehorchen - das war schon immer Lydons Motto. Als die Punkfans in den 70ern den Look der Sex Pistols kopierten, ärgerte sich Lydon über das, was er als Uniform empfand, und änderte seinen Stil. Später trat er bei Konzerten vereinzelt sogar im Pinocchio-Outfit auf, nur um sein Publikum zu irritieren. Als aggressiver Rüpel Johnny Rotten war der in London geborene Sohn irischer Einwanderer in den 70er Jahren eine absolute Reizfigur. Der benachteiligte, stille Jugendliche aus der Gosse überwand seine Schüchternheit und wurde im von Rezession und Arbeitslosigkeit geplagten England zum Anführer der Revolution namens Punk.
Sex Pistols - God Save The Queen
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Nur knapp drei Jahre blieben die Sex Pistols zusammen. Im Jänner 1978 zerbrach die Band auf einer US-Tour. „Wir hatten die Nase richtig voll voneinander“, erinnert sich Lydon. Obwohl die Sex Pistols damals nur ein einziges Album veröffentlicht haben - den Klassiker „Never Mind The Bollocks, Here‘s The Sex Pistols“ - zählen sie heute zu den bekanntesten und einflussreichsten Bands der Musikgeschichte. Ihre provokanten Texte schockierten das britische Establishment. Insbesondere die Single „God Save The Queen“ - mit der Zeile „the fascist regime“ (das faschistische Regime) - erzürnte viele Briten. Die ehrwürdige BBC weigerte sich, den Song, den die Punk-Chaoten passend zum silbernen Thronjubiläum von Königin Elizabeth II. herausgebracht hatten, in ihrer wöchentlichen Hitparade zu spielen.
Geliebte Provokation
Die Royals sieht Lydon bis heute kritisch. „Aber ich hatte nie etwas gegen sie als Menschen“, stellt er klar, „sondern ich hatte etwas gegen die Institution. Und damit hab ich mir viele Feinde gemacht.“ Er wurde auf der Straße bepöbelt, sogar mit dem Messer angegriffen. „Davon stand nie etwas im Handbuch ,Wie man ein Popstar wird‘“, scherzt Lydon, der ein entschiedener Gegner von Gewalt ist. Als Kind musste er häufig einstecken, wenn Nachbarskinder es auf den schüchternen Buben abgesehen hatten. Sein Vater habe ihm beigebracht, Kontra zu geben - ein Ratschlag, den sich der Punk-Musiker womöglich etwas zu sehr zu Herzen nahm. In Interviews trieb er regelmäßig - und mit Genuss - Gesprächspartner mit Provokationen zur
Verzweiflung.
The Sex Pistols - Anarchy In The U.K
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John Joseph Lydon, der heute abwechselnd in Malibu und Venice Beach und nur noch selten in seiner Heimatstadt London lebt, wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Mit seinen Eltern und drei jüngeren Brüdern, um die er sich als Teenager oft kümmerte, lebte er in einer nach eigenen Worten „hundsmiserablen Nachbarschaft“. Mit sieben Jahren fiel er durch eine Hirnhautentzündung ins Koma und verlor sein Gedächtnis. Nicht einmal seine Eltern erkannte er wieder. Das traumatische Erlebnis prägte ihn fürs Leben. „Ich habe immer noch Albträume, wenn ich schlafen gehe“, berichtet er, „dass ich aufwachen könnte, und dann nicht mehr weiß, wer ich bin.“
Große Liebe
Heute helfe ihm diese Erfahrung, sagt Lydon, denn seine Frau Nora ist demenzkrank. Er will sie pflegen, solange es noch ohne professionelle Hilfe geht. „Ich schaue zu, wie der wunderbarste Mensch auf der Welt langsam abbaut, und es ist unglaublich schmerzhaft für mich“, erzählt der Sänger. „Das ist kein Jammern, das ist nur die Realität.“ Während des Interviews bittet er um eine Pause, um sich um Nora zu kümmern. Seit über 40 Jahren ist er mit der 15 Jahre älteren Deutschen verheiratet, die er liebevoll Babby nennt. Gemeinsame Kinder hat das Paar nicht, was Lydon bedauert. „Aber vielleicht war es besser so“, meint er. „Ich glaube, wir waren zu der Zeit vielleicht beide zu egoistisch und egozentrisch, um ein Kind vernünftig großzuziehen.“
Public Image Limited - This Is Not A Love Song
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Die Vaterrolle übernahm er dennoch für ein paar Jahre. 2000 bekam das Paar das Sorgerecht für Noras Enkel. Die Zwillingssöhne der 2010 gestorbenen Punk-Sängerin Ari Up waren damals im Teenageralter und rebellierten. „Denen hat meine autoritäre Position zuhause nicht gefallen: Tut mir leid, aber ihr dürft hier nichts kaputtmachen!“ John lacht. „Aber sie sind zu liebevollen Menschen herangewachsen.“ Musikalisch ging es für Lydon nach den Sex Pistols direkt weiter. Im Jahr der Trennung 1978 gründete er die experimentelle Postpunk-Band Public Image Ltd, kurz PiL. Ihren größten Hit landeten PiL 1983 mit „This Is Not A Love Song“. Nach einer längeren Pause, in der Lydon wieder mit den Sex Pistols auftrat, ist die Band bis heute aktiv.

Lydon und Ari Up
Godfather Of Punk
Nach der Coronapandemie will Lydon möglichst bald wieder Konzerte mit Public Image Ltd geben. „Ich muss. Es ist der Kern und das Wesen meines Seins“, erklärt er. Außerdem brauche er das Geld. Vorher will er noch in diesem Herbst mit seinem neuen Buch „I Could Be Wrong, I Could Be Right“ auf Reise durch England gehen. Dass er wohl für immer zuallererst mit den Sex Pistols assoziiert werden wird, stört ihn gar nicht. Im Gegenteil. „Dafür werde ich ewig dankbar sein, ich bin stolz drauf“, betont John Lydon und freut sich, dass er weiter als Punk-Ikone und als „Godfather Of Punk“ verehrt wird. „Bis ich abdanke, werde ich diese Krone auch nicht abgeben.“
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Happy Birthday John Lydon. Für mich ist und bleibt Anarchy In The U.K. das beste Lied der Sex Pistols. Als ich mir auf Netflix die Serie "The Crown" angesehen habe, hatte ich immer wenn Margaret Thatcher aufgetreten ist, die Sex Pistols im Ohr. Sie gehören einfach dazu.
Konträr und trotzdem ebenbürtig finde ich nur Shane McGowan von The Pogues und seinen Folk-Punk.
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei TinyTimm bedankt:
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31.01.21, 18:21
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#2
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Profi
Registriert seit: Jan 2013
Beiträge: 1.698
Bedankt: 1.922
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 so sehen Halbgötter aus, eine solche Ära wird es nie wieder geben.
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Jeder Tag ohne Zettel am Zeh ist ein guter Tag!
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei acherontia bedankt:
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31.01.21, 19:21
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#3
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Are YOU a people person?
Registriert seit: Apr 2015
Beiträge: 2.722
Bedankt: 4.803
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Zitat:
Bis ich abdanke, werde ich diese Krone auch nicht abgeben.
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Ach Johnny, du komischer Butterverkäufer... nichts schreit mehr Anti-Establishment, als für Donnie Trump, Nigel Farage und Konsorten den Hodenwascher zu geben.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei muavenet:
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31.01.21, 22:02
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#4
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.572
Bedankt: 34.773
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Im Präfix steht "Entertainment" und nicht "Politik".
Muss man sich jetzt Musiker, Schauspieler usw. nach deren politischer Einstellung aussuchen? Mich interessiert die nicht. Entweder gefällt mir was ein Künstler bietet oder nicht. Ist ja schon schlimmer als in China hier mit dem ungefragten "auf Linie bringen".
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei TinyTimm bedankt:
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01.02.21, 07:33
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#5
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Are YOU a people person?
Registriert seit: Apr 2015
Beiträge: 2.722
Bedankt: 4.803
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Zitat:
Zitat von TinyTimm
Muss man sich jetzt Musiker, Schauspieler usw. nach deren politischer Einstellung aussuchen?
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Nein, du "musst" dir deine Lieblinge nich nach deren politischer Einstellung aussuchen. Wenn mir aber irgendein ein Lieder-Opi klarmachen will wie Punk er doch ist, dann sollte das auch in dessen Worten und Taten erkennbar sein. Findeste im Wörterbuch unter anderem unter "Authentizität" oder "Glaubwürdigkeit". Selbiges gilt natürlich auch für den wählerischen Konsumenten, welcher sich ernst genommen sehen will. Being a boomer with idols ain't easy.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei muavenet:
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01.02.21, 16:35
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#6
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AZOR AHAI
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 5.353
Bedankt: 22.610
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Many happy returns John Lydon
Auch wenn ich als Queen-Fan nicht ganz hinter den pistols stehe 
Sie waren einfach zu sehr talentfrei ^^
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] hatte da so seine eigene Ansichten über die
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei MotherFocker:
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01.02.21, 18:49
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#7
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.572
Bedankt: 34.773
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Zitat:
Zitat von MotherFocker
Sie waren einfach zu sehr talentfrei ^^
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Die Musik war ja auch nicht als Unterhaltung, sondern als Protest gedacht, und sie haben wir sie damals auch verstanden. In Irland krachten die Bomben, und Thatchers Politik würgte die eigenen Landsleute.
Auch wenn sich das heute keiner von den Jungen vorstellen kann, die uns Alte für bequeme verknöcherte Säcke hält, wir wollten auch mal die Welt auf den Kopf stellen. Hat nur nicht geklappt. Von ein paar Ausnahmen abgesehen, wie dem Atomkraftwerk bei uns, das nie in Betrieb ging.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei TinyTimm:
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01.02.21, 20:14
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#8
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Super Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 7.533
Bedankt: 9.064
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Was soll ich sagen?
Die Sex Pistols waren musikalischer Schrott, aber was daraus erwuchs, kann sich sehen lassen. Ich hau mal, ganz grob, 15 Jahre drauf: - Nirvana
- Alice in Chains
- Ramones
- Adam and the Ants
- Agnostic Front
- Bad Religion
- Beastie Boys
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- The Damned
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- Green Day
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- NOFX
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- Ramones
- Descendents
- MC5
- Die Toten Hosen
- The Offspring
- The Stooges
- Rollins Band
Um nur einige zu nennen.
Aus Punk entwickelte sich Hardcore und darüber wieder viele 'Spielarten'.
Mir ist bewusst, dass der Punk schon lange vor der Pistols brodelte, aber, und ich denke, dass man ihnen das zugestehen sollte, mit den Pistols wurde der Bann gebrochen.
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02.02.21, 00:24
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#9
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: Feb 2011
Beiträge: 579
Bedankt: 785
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Also ich verbinde immer nur Crass mit dem wirklichen Punk.
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