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07.09.22, 05:38
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#1
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Freigeist
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Ort: München
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Bedankt: 23.527
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Extremismusverdacht:Verfassungsschutz beobachtet jetzt die gesamte AfD in Bayern
Zitat:
Extremismusverdacht:Verfassungsschutz beobachtet jetzt die gesamte AfD in Bayern

Stephan Protschka, Bundestagsmitglied und Bayern-Chef der AfD, bei der Rede auf dem Gillamoos-Volksfest in Niederbayern. Er sieht die Beobachtung durch die Verfassungsschutz in Bayern "gelassen". (Foto: Nicolas Armer/dpa)
Die Behörde will aufklären, inwieweit "Bestrebungen vorliegen, die den Kernbestand des Grundgesetzes zu beeinträchtigen oder zu beseitigen versuchen". Erlaubt ist nun etwa auch das Abhören von Telefonen oder der Einsatz von V-Leuten.
Das Landesamt für Verfassungsschutz stellt die bayerische AfD als Gesamtpartei unter Beobachtung. Dies bestätigte ein Sprecher des Innenministeriums am Dienstagabend der Süddeutschen Zeitung. Demnach wurde die Beobachtung bereits aufgenommen. "Das dient der Aufklärung, inwieweit in der AfD als Gesamtpartei Bestrebungen vorliegen, die den Kernbestand des Grundgesetzes zu beeinträchtigen oder zu beseitigen versuchen", heißt es aus dem Ministerium. Zunächst hatte der Münchner Merkur darüber berichtet.
An diesem Donnerstag wird Innenminister Joachim Herrmann (CSU) die Halbjahresinformationen des Landesamts vorstellen. Dabei sollte es laut Ankündigung im Schwerpunkt um den "Nährboden für Extremisten" gehen, den die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine mitsamt seinen geopolitischen Auswirkungen darstellten. Die Aufmerksamkeit dürfte sich nun indes auf die AfD richten, deren Landeschef Stephan Protschka betont gelassen reagiert. Er nennt die Entscheidung "politisch motiviert". Die CSU versuche, "einen politischen Gegner, wie die AfD einer ist, mundtot zu machen". Er habe mit der Beobachtung gerechnet und "sehe dem Ganzen sehr entspannt entgegen. Das wird uns weder beim Wahlkampf aufhalten noch in der politischen Arbeit", sagte Protschka auf SZ-Nachfrage.
Bisher werden in Bayern lediglich Einzelpersonen sowie die völkische AfD-Gruppe "Flügel" und der Nachwuchs Junge Alternative (JA) beobachtet. Laut Verfassungsschutz sei zuvorderst der im Flügel "vertretene ethnisch homogene Volksbegriff" problematisch, er stehe "im Widerspruch zu zentralen Grundprinzipien der freiheitlichen demokratischen Grundordnung". Der Flügel gilt deutschlandweit formal als aufgelöst, zuletzt wollten oder konnten die Sicherheitsbehörden im Freistaat das genaue Personenpotenzial der Strömung auch nicht mehr beziffern.
Die Mitglieder der Landtagsfraktion bleiben unbehelligt
Ein offizielles Beobachtungsobjekt, wie nun beim gesamten Landesverband mit seinen mehr als 4000 Mitgliedern, bedeutet: Der Verfassungsschutz wertet fortan nicht mehr nur öffentliche Informationen aus, sondern kann bei Bedarf auch nachrichtendienstliche Mittel anwenden, wie Telefone abhören, verdeckt Auskünfte beschaffen oder V-Leute einsetzen.
Die Beobachtung ist noch keine feste Kategorisierung als verfassungsfeindliche Partei - aber sozusagen der Auftakt, um Belege dafür zu sichern und zu versuchen, diese These verlässlich zu verifizieren. Zuletzt hatten einige Bundesländer bereits mitgeteilt, die jeweiligen Landesverbände der AfD zum Beobachtungsobjekt zu machen, im Sommer etwa Baden-Württemberg. Es lägen "tatsächliche Anhaltspunkte vor, die den Verdacht begründen, dass die AfD eine rechtsextremistische Bestrebung ist, die sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung richtet", hieß es.
Hintergrund der Entscheidung des Landesamtes in Stuttgart war die später gerichtlich bestätigte Erhebung der Gesamtpartei der AfD zum Beobachtungsobjekt durch das Bundesamt für Verfassungsschutz im März 2021. Landesverbände könnten "nicht isoliert vom Bundesverband der Partei betrachtet werden", erklärte das Landesamt in Baden-Württemberg. Daran dürfte sich nun auch Bayern orientieren. Außerdem dürfte es um den Einfluss der ostdeutschen, radikaleren AfD-Verbände auf die Strukturen und Abläufe der Partei im Freistaat gehen.
Ausgenommen von der Beobachtung in Bayern sind laut Innenministerium die Mitglieder der Landtagsfraktion. "Denn die vom Bundesverfassungsgericht entwickelten Anforderungen an die Beobachtung von Abgeordneten sind bislang nicht erfüllt", heißt es. Für die Beobachtung von Abgeordneten gelten hohe Hürden, 2013 wurden in einer Grundsatzentscheidung in Karlsruhe "Voraussetzungen und Grenzen" konkretisiert. Wenn ein Parlamentarier sein Mandat "zum Kampf gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung missbraucht oder diese aktiv und aggressiv bekämpft", rechtfertige das die Maßnahme, gaben die Richter vor. Generell müsse aber trotzdem die Verhältnismäßigkeit mit Blick auf das freie Mandat einzeln geprüft werden.
AfD-Kreise sorgen sich, dass die Beobachtung zu einem Mitgliederschwund führen könnte
In dieser Logik hatte das Landesamt zum Jahresbeginn 2019 die Beobachtung von drei Mitgliedern der bayerischen AfD-Fraktion eingestellt; sie waren noch im vorherigen Wahlkampf und beim Einzug ins Maximilianeum im Fokus der Behörde gestanden. Auch bei der internen Prüfung hierfür hatte man sich damals am Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2013 orientiert.
Seit ihrer Gründung 2018 ist die AfD-Fraktion im Landtag durch Austritte geschrumpft, von 22 auf 17 Abgeordnete - zuletzt verabschiedete sich Fraktionschef Christian Klingen, damals wurde in der Partei gemunkelt, als Beamter habe er Angst vor einer drohenden Beobachtung durch den Verfassungsschutz. Er selbst sprach von "gewissen Tendenzen", der er nicht mehr mittragen könne. In bayerischen AfD-Kreisen geht schon länger die Sorge um, dass eine Beobachtung zu einem Schwund bei Mitgliedern führen könnte, die Beamte sind oder im öffentlichen Dienst arbeiten.
Mitglieder beobachteter Gruppen und Parteien werden im Freistaat in das "Verzeichnis extremistischer oder extremistisch beeinflusster Organisationen" aufgenommen. Dieser umfangreiche Katalog mit Vereinigungen jeglicher Couleur, national wie international, wird zum Beispiel Anwärtern bei der Verbeamtung vorgelegt. Es obliegt dann den Personalbehörden, insbesondere bei Einstellungen zu entscheiden, ob im konkreten Fall die Nähe zu einer Gruppierung Zweifel an der Verfassungstreue begründet.
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Dieser Schritt ist schon lange überfällig und nach den vielen Vorkommnissen bei AfD Landtagsabgeordneten, wie Katrin Ebner-Steiner aber auch bayerischen Bundestagsabgeordneten und Vorsitzender des bayerischen AfD-Landesverbands wie zum Beispiel Stephan Protschka, sinnvoll.
Diese Partei gefährdet die Demokratie und die Freiheit der Menschen die hier leben.
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Die folgenden 6 Mitglieder haben sich bei MunichEast bedankt:
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09.09.22, 20:29
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#2
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Banned
Registriert seit: Aug 2020
Beiträge: 724
Bedankt: 1.115
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@Munich Wahnsinn seine Recherche .....Hut ab , ich find dich einfach nur Geil !!!!
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Die folgenden 4 Mitglieder haben sich bei Luke_Sky123 bedankt:
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14.09.22, 10:51
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#3
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Banned
Registriert seit: Mar 2022
Beiträge: 141
Bedankt: 108
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"Diese Partei gefährdet die Demokratie und die Freiheit der Menschen die hier leben.
"
Falsch.
Die Umstände, die einen guten Prozentsatz der Wähler zu dieser Partei treiben, gefährden Demokratie und Freiheit.
Und für die Umstände kann man nun wirklich nicht gerade die Partei verantwortlich machen, die noch nie mit regiert hat, die noch nie Steuern erhöht hat, die noch nie einen Angriffskrieg mitgetragen hat, die noch nie die Privatisierung des Gesundheitssystems betrieben hat. ... wenn ich mirs recht überlege... doch man kann sie verantwortlich machen, und man tut es auch... und es wird geglaubt...
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei RefugesWelcome:
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14.09.22, 11:52
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#4
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Master of Desaster
Registriert seit: Dec 2014
Beiträge: 4.265
Bedankt: 3.354
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Oh, okay, das dies ein Sammelbecken aller teils auch verbotenen Parteien der Vergangenheit ist (teils bis in die 70iger Jahre zurueck liegend), und etablierte Gruendungsmitglieder aus Altparteien, die eine ALTERNATIVE ( das kann man machen) schaffen wollten, auch hochgradig nicht mehr present sind und das diese nicht nur innerhalb der letzten 3 Jahre austraten, spricht fuer die Partei als solches und auch fuer ihre Hauptakteure.
Seh ich nicht.
Geändert von Caplan (14.09.22 um 15:46 Uhr)
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Caplan:
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14.09.22, 12:08
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#5
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.311
Bedankt: 23.527
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Zitat:
Zitat von RefugesWelcome
"Diese Partei gefährdet die Demokratie und die Freiheit der Menschen die hier leben.
"
Falsch.
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Gerichtsurteile, nicht nur bei Höcke, das man einzelne Politiker der AfD Faschisten nennen darf, Gerichtsurteile wegen Rassismus oder Antisemitismus, die eindeutigen Erkenntnisse der Landesämter zeichnen ein deutliches Bild einer verfassungsfeindlichen und demokratiegefährdender Partei.
Viele Wähler wählen deshalb auch bewusst die AfD, denn die Partei, Aussagen und Haltungen sind nun wahrlich kein Insiderwissen. Es schreit von Plakaten und über die Marktplätze bei Wahlveranstaltungen.
Dieser falsche Nationalismus und Ausländerfeindlichkeit spricht viele an und sollte man nicht verharmlosen.
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14.09.22, 12:59
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#6
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Uploader
Registriert seit: Aug 2018
Beiträge: 336
Bedankt: 433
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Zitat:
Extremismusverdacht:Verfassungsschutz beobachtet jetzt die gesamte AfD in Bayern
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Verdächtigen kann man alles, zumindest wenn man das Zepter der Macht in der Hand hält und so unliebsame Gegenspieler ausspielen kann. Unabhängig der Afd würden die das bei jeder Partei machen die gegen ihre Interessen wären. Meine Meinung nur....
__________________
Es muß demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben.
Walter Ulbricht (1893-1973), Deutscher Politiker (SED / DDR))
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Terothe:
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14.09.22, 13:29
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#7
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Banned
Registriert seit: Mar 2022
Beiträge: 141
Bedankt: 108
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Zitat:
Zitat von MunichEast
Gerichtsurteile, nicht nur bei Höcke, das man einzelne Politiker der AfD Faschisten nennen darf, Gerichtsurteile wegen Rassismus oder Antisemitismus, die eindeutigen Erkenntnisse der Landesämter zeichnen ein deutliches Bild einer verfassungsfeindlichen und demokratiegefährdender Partei.
Viele Wähler wählen deshalb auch bewusst die AfD, denn die Partei, Aussagen und Haltungen sind nun wahrlich kein Insiderwissen. Es schreit von Plakaten und über die Marktplätze bei Wahlveranstaltungen.
Dieser falsche Nationalismus und Ausländerfeindlichkeit spricht viele an und sollte man nicht verharmlosen.
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Genau. Die AfD kokettiert mit Ausländerfeindlichkeit und Nazisprüchen, und wird nicht trotzdem, sondern genau deshalb gewählt.
Sehe ich genauso. Jetzt ist nur die Frage: Was kann man dagegen tun?
"AfD ist Nazi!" rumposaunen bedeutet zwar, dass man die Schuld nicht bei sich selber suchen muss, und ist schön bequem und einfach wird aber nicht helfen.
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15.09.22, 08:59
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#8
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Süchtiger
Registriert seit: Sep 2013
Beiträge: 817
Bedankt: 941
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Zitat:
Zitat von MunichEast
Gerichtsurteile, nicht nur bei Höcke, das man einzelne Politiker der AfD Faschisten nennen darf, Gerichtsurteile wegen Rassismus oder Antisemitismus, die eindeutigen Erkenntnisse der Landesämter zeichnen ein deutliches Bild einer verfassungsfeindlichen und demokratiegefährdender Partei.
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Die "eindeutigen Erkenntnisse der Landesämter" - das sagt doch alles - und man kann weitere Quellen finden, die belegen dass das BA f. Verfassungsschutz die AfD bereits als rechtsextrem eingestuft hat. Man beobachtet und beobachtet hier und beobachtet da, aber was soll dabei herauskommen? Entweder es geht um regelmäßige Schlagzeilen oder die Geheimdienstler haben da eine Beschäftigung, die in die Zukunft reicht, so lange das keine Konsequenzen hat. Und die hat es ja nicht und deshalb ist es, wie es ist. Ganz grundsätzlich wäre es auch nicht besonders schlau, wenn Zielpersonen auf solche Art zuvor gewarnt werden. Werden sie hier aber.
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15.09.22, 09:15
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#9
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.311
Bedankt: 23.527
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Hier liegt es aber an der Politik. Die Verfassungsschutz Ämter sind nichts anderes als Sammler von Erkenntnissen. Ein Verbot beantragen kann nur die Bundesregierung, der Bundestag oder der Bundesrat. Dieser Weg wird gescheut auch wegen dem Fiasko mit dem NPD Verbotsverfahren. Man wartet schlicht bis das Kind in den Brunnen gefallen ist.
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