[Prince]

Die Betreiber des spanischen Filesharing-Forums CVCDGO.com wurden in Madrid vom Gericht freigesprochen. Es liege in dem Fall keine Straftat vor, so die Entscheidung der Richter laut einem Bericht von 'TorrentFreak'.

Das Forum wurde im Jahr 2004 gestartet und wurde schnell populär. Schon ein Jahr später erreichte es die Medienindustrie aber, dass die Polizei gegen die Seite vorging. Das Angebot wurde geschlossen und die Betreiber vorübergehend festgenommen und angeklagt.

Das Verfahren zog sich seitdem hin. Jetzt hat das Gericht den Fall geschlossen und auf Freispruch entschieden. Die Richter merkten an, dass auf den Servern der Betreiber selbst keine urheberrechtlich geschützten Werke zum Download vorgehalten wurden.

Zwar tauschten die Nutzer im Forum Verweise auf die Quellen von Filmen und anderen Inhalten in P2P-Netzen aus, wofür die Betreiber der Seite nach spanischem Recht aber nicht zur Verantwortung gezogen werden können. Dabei sei es auch unerheblich, ob sie mit der Einblendung von Werbung auf der Webseite Geld verdienten.

In ihrer Urteilsbegründung gingen die Richter sogar noch einen Schritt weiter. Sie betonten, dass schon seit sehr langer Zeit Bücher, Filme und anderes unter den Menschen getauscht werden. Lediglich das Medium habe sich verändert.

Früher hätte man Bücher weiter gegeben, später analoge Kopien. Heute findet der Austausch über das Internet in digitaler Form statt, was nichts an dem grundlegenden Prinzip geändert habe, dass es sich um Tauschvorgänge zwischen Einzelpersonen ohne finanzielles Interesse handle.

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Mal ein Richter der etwas nachgedacht hat!

[Mole23]

Weiß jemand wie da die Rechtslage in Deutschland ist?

[DarkDoozer]

was nichts an dem grundlegenden Prinzip geändert habe,

Naja, genau genommen haben beide nicht wirklich bis zu Ende gedacht, denn obwohl ich selbst zieh wie ein Bekloppter ist es für mich doch klar dass ein erheblicher Unterschied zwischen dem Tauschverhalten von vor 10-20 Jahren und heute besteht. Früher hat man die Dinger an vielleicht 15 Leute gegeben, heute macht man die Kopien einer Millionenanzahl zugänglich. Und das ist der Unterschied zwischen früher und heute. Allerdings stimmen die "statistischen" Zahlen der Medienindustrie auch nicht, die ständig von Millionenverlusten sprechen. Vielleicht sollten beide Parteien (die Hersteller und die "Räuber") mal eine echt faire Diskussion starten anstatt sich ständig nur dummer Vorwürfe zu machen in denen Wahrheiten verschwiegen oder ignoriert werden.

[Aerosoul]

also die anmerkung bzw. der vergleich mit dem tausch von büchern und filmen ist schon etwas arg unangebracht.. wenn man heute eine musik cd rippt und ins netz stellt wird sie schließlich tausend- oder sogar millionenfach vervielfältigt, während der 'tauschende' im besitz des originals bleibt. wie man das mit dem tauschen von einem buch gleichsetzen kann.. nunja!

edit: da hat der doozer wohl den gleichen gedankengang gehabt

[MyPulli]

Früher hat man Bücher weiter gegeben, doch wie wäre es gewesen wenn jemand tausend Kopien von dem Buch gemacht und die dann verteilt hätte? Genau so stimmt der Vergleich nämlich wieder.

Wenn man schon einbringt dass früher Bücher getauscht wurden dann könnte man, wenn man es in die heutige Zeit verlegt, den Vergleich anstellen dass jemand sein Originalspiel an jemanden anderes weiter gibt.

Wenn jemand Torrents anbietet um mit Werbung Geld zu machen dann wäre das vergleichend damit dass jemand sein Buch auf einen Fotokopierer legt und jeder der eine Kopie haben will muss bezahlen.


Jeder schreit rum wie böse die doch alle sind zumindest solange bis man selber Software entwickelt, Tage in Diagramme Planung aus Ausarbeitung sowie Programmierung und die Erprobung sowie Verwaltung steckt nur um zu sehen wie jemand anderes mit der eigenen Arbeit Geld verdient indem er es kostenlos anbietet und man selbst leer ausgeht.


Man kann das hier nicht mit der Musik und Filmindustrie vergleichen bei der ALLES bereits mehrfach bezahlt ist! Abgaben entstehen durch GEMA, GEZ, Rohlinganteil, Geräteanteil usw. Programmierer bekommen im Gegensatz zu der Film- und Musikindustrie keinen Anteil am Kuchen.

[Prince]

Interessant finde ich gerade die Tatsache dass dem Richter in einem Warez-Board, welches solch Urteile ja betrifft, eher widersprechen, als in anderen Foren, wo es immer heißt "böse böse Raubkopierer".

[MyPulli]

Nicht jeder der sich in einem Warez-Board herum treibt will Sachen downloaden oder anbieten sondern es gibt auch welche die sich nur "informieren" wollen.

[Prince]

Informieren? Über was denn bitte? Über was kann man sich hier informieren, was man in NICHT-Warez-Boards nicht auch kann?

[Chris Nunez]

Ich finde den Vergleich nicht weit hergeholt und alle die sagen dass man es ja nun einem Millionenpublikum
zur Verfügung stellt denke nicht daran dass sich nicht nur das Medium sondern auch die Art und Weise der
Kopie verändert hat. Nichts anderes hat der Richter gemeint.

Ich hoffe das diese Urteilsbegründung in einem EU Land ein kleiner Teil dazu ist dass eines Tages das ganze
Urheberrecht neu überdacht und neu ausgearbeitet wird.

Wie sagte schon Joe Rogan (Tv Announcer SPIKE TV / USA) : "You cant fight the internet!"

[DarkDoozer]

Nein, der Richter hat gesagt, dass sich die Art der Übergabe (das Medium mittels dessen es verbreitet wird) verändert hat und nicht die Art der Kopie. Früher war es eine VHS- oder Audio-Kassette oder eine Fotokopie aus der Bücherei und heute sind es Bits und Bytes. Das Drumherumgerede und Ausredensuchen ändert aber nichts an der Tatsache dass die neue Weitergabeart dazu geführt hat dass man es mit weniger Aufwand einer größeren Anzahl von Menschen zur Verfügung stellen kann. Früher mußte man dem Menschen die CD oder das Buch noch in die Hand drücken. Heute genügt ein Klick und das Teil ist bei 300 Leuten. Und das ist auch der Grund warum man das damals noch tolerieren konnte und heute eben nicht mehr. Geh mal zu einem Menschen hin und sag ihm, er soll eine 45er in der Stadt verticken und sage ihm dann er soll die 45er anonym über irgendein Schwarzmarkt-Waffenblog an den Mann bringen. Es ist das selbe mit Pornos... es ist eine Sache im Netz auf ein Video zu klicken oder in einen Sexshop zu gehen und das neue Sektfrühstück 17 zu verlangen. Es ist eine Sache jemandem eine CD in die Hand zu drücken oder ein MP3 oder PDF. Die Leute unterliegen dem Irrglauben, es wäre keine Sache... Bytes sind ja nicht "echt". Aber all das täuscht nicht wirklich über die Tatsache hinweg dass man etwas falsch macht. Wenn ich einkaufen gehe, dann bezahle ich lieber mit Geld als mit Karte weil ich auf die Art und Weise eine physikalische Beziehung zum Geld bekomme und dann weiß ich auch ob ich viel Geld ausgegeben habe. Und eine ähnliche Logik ist es mit den digitalen Sicherheitskopien... nur weil man keine CD in der Hand hatte heißt das noch lange nicht, dass man das Lied nicht weitegegeben hat.
Ich hab schon mehrfach gesagt dass beim Herunterladen eine Art Jagdinstinkt geweckt wird und ein heruntergeladenes Buch oder Lied wäre nicht zwangsläufig auch ein gekauftes (also entgangener Gewinn) gewesen wäre.
Aber all dies ändert nichts an der Tatsache dass es nicht richtig ist Raubkopien zu verbreiten.

[Aerosoul]

edit: wer lesen kann ist klar im vorteil *kopf auf tischplatte knall*

ich sehe raubkopien definitiv nicht als kavaliersdelikt oder gar als legitime sache wie das weitergeben/tauschen von büchern (oder eben damals videos). egal, jetzt geh ich mir erstmal das neue dutch-album anhören.. download is gleich fertig..

[Chris Nunez]

Ich glaube der Richter hat gesagt "Die Zeiten haben sich geändert".

[Tricho]

Kann mich erinnern daß ich in den 70ern Mitglied in der Sadtbibliothek war und dort konnte man umsonst LPs ausleihen, was ich auch sehr oft tat.
Rechne das jetzt mal hoch auf alle Städte mit einer öffentlichen Leihbibliothek, da kommt einiges zusammen. Und die Mitglidschaft war umsonst.
Ok, nicht Millionen, aber einige zigtausend Kopien dürften gemacht worden sein.
Und ach die arme gebeutelte Musikindustrie, Milliardenverluste durch die bösen, bösen Raubkopierer, vielleicht kann sich der Eine oder Andere noch an die Umstellung von LP auf CD erinnern?
Worauf ich hinaus will ist, eine LP kostete damals zwischen 14,95 DM und 19,95 DM. Eine CD kostete 29,95 DM. Großspurig behauptete die Musikindustrie, wenn wir genug CDs pressen, was nachder Umstellung Realität wird, erreicht das Preisniveau einer CD das einer LP.
Welch eine Lüge!
Nichts, überhaupt nichts hat sich an dem Preisniveau geändert.
Egal wie das Kind (Money) heißt, alles ist ein "material thing"