Zitat:
Zitat von Trachius
Und das einzige was den Erneuerbaren im Weg steht sind die Kraftwerke, von wegen übergangslösung 
Atomstrom ist mit am teuersten, wenn ihr nicht Morgen mit einem Knall aufwachen oder mit dem Abfall vor der Nase eure Kinder aufziehen wollt.
Wer mit dem Argument kommt das der Strom dann nicht ausreicht sollte wissen das nur knapp 20 Prozent aus den Kraftwerken kommen und in Deutschland Überproduziert wird.
Es wäre viel billiger die paar % Strom aus dem Ausland zu kaufen, wenn es denn mal nicht reicht, als die Kraftwerke von unseren Steuergeldern weiter zu betreiben( falls einer mit dem Argument kommt das man dann Strom vom Ausland herschaffen muss).
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Mal kurz zur Klarstellung.
Atomstrom ist am teuersten: Auf dem ersten Blick ist das natürlich Unsinn. Atomstrom ist in der Herstellung am günstigsten. Wenn man die Subventionen vergangener Jahrzehnte (inbesondere 50er-70er) hinzurechnet sieht das natürlich anders aus. Hinzu kommen die unbekannten Kosten eines Endlagers, die nur Greenpeace kennt (?). Summa Summarum sind dies in der Tat gewaltige Kosten die die Allgemeinheit trägt. Warum ist dies kein Argument gegen Atomstrom ist ist folgendes: Wir haben bereits Atommüll um den wir uns kümmern müssen, und auch ohne Atomkraftwerke wird es ständig neuen Atommüll geben. Dazu muss man wissen das der kleinste Teil des Atommülls aus ausgebrannten Uranbrennstäben besteht. Der grösste Teil besteht aus kontaminierten Abfall, der lediglich verstrahlt ist. Man nehme da zB die Nuklearmedizin oder andere Forschungen mit radioaktiven Isotopen, die man nicht einfach "abschaffen" wird.
Währenddessen wird jede Energiequelle massiv subventioniert. Auch die regenerativen Energien bilden da keine Ausnahme (siehe [
Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]). Insbesondere Photovoltaik verschlang 2009 3 Mrd Euro Subventionen bei einem Bruttoanteil von 1%. Man muss kein Rechenkünstler sein um zu verstehen das solche Summen bei wachsenden Anteilen niemand bezahlen kann. Steuern für Subventionen plus Energiepreis plus Marge für die Hersteller. Kurz gesagt, zur Zeit "leisten" wir uns regenerative Energien und es kümmert uns nicht das zB Wind auf einem freien Markt locker aussticht. In einem gewissen Rahmen ist das auch in Ordnung, aber es hilft nicht das die saubere und sichere Energie die große Kernfrage des 21. Jhd ist.
Atomstrom ist unsicher: Man muss sagen das unsere alten Meiler in der Tat langsam unter Materialermüdung leiden, und schon allein deswegen ein Aufschub unverantwortlich. Trotzdem muss man das Verhältnis sehen. Zur Zeit ist Atomstrom nicht die grösste Bedrohung sondern der Klimawandel. Und die CO² Bilanz von Atomstrom ist nunmal sehr gut. Wenn man diverse Umweltkatastrophen, Grubenunglücke und andere Unfälle nur zum Teil mitzählen sieht die Gefährlichkeit von Atomstrom schon anders aus.
Wir produzieren mehr Strom als wir brauchen: Auch das ist richtig, aber das ist auch in Ordnung. Die Grundlast tragen aber die alten Energieträger weil sie dauerhaft kompromisslosen Strom liefern. Alle anderen Energieträger sind mit Mängeln behaftet, so das sie nur zusätzlich Strom liefern können. Ein Kraftwerkstechniker meinte mal zu mir das 30% ein guter Richtwert ist. Alles was darüber hinaus geht ist Träumerei.
Warum ich trotzdem gegen den Atomstrom bin: Deutschland und der Atomstrom ist eine Geschichte voller (Parteien-)Filz. Wir sind nicht in der Lage mit dieser Energiequelle mit dem nötigen Respekt umzugehen. Auf der anderen Seite sind wir auch nicht gut beraten mit der Gegenseite, die fast genauso ideologisch verbohrt ist. Letztlich geht es nur um die Bedienung der jeweiligen Günstlinge.
Ob eine Energiequelle wirklich nachhaltig ist interessiert niemanden. Es geht darum womit man Geld machen kann. Zum Beispiel wird die Fusionsenergie, trotz des großen Potentials, stiefmütterlich behandelt. Warum? Sie steckt in den Kinderschuhen und man kann damit kein Geld verdienen. Solar, Biomasse und Wind, die niemals unseren Energiehunger stillen können, wird weit mehr Geld gepumpt, weil dafür ein Markt verfügbar ist.
Anhand dessen kann man ungefähr abschätzen wie unfähig unsere Gesellschaften sind auf die sich verschärfende Energiefrage zu reagieren. Irgendwo zwischen Ideologie und Marktfundamentalismus gefangen.