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08.05.12, 22:45
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#1
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.572
Bedankt: 34.773
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"Pink Slime" Firma sperrt Fabriken zu
Zitat:
Kampagne zwingt Firma in die Knie
Wochenlang hatte die US-Firma Beef Products Inc. (BIP) versucht, ihr „mageres, fein strukturiertes Rindfleisch“ den Kunden wieder schmackhaft zu machen. Doch gelungen ist es nicht. Denn seit für die mit Ammoniumhydroxid behandelten Schlachtabfälle das Schlagwort „Pink Slime“ in den Medien seine Kreise zog, wollten immer weniger Amerikaner das damit gestreckte Faschierte essen. Nun steht das Unternehmen vor dem Aus.
Die Werke in Amarillo in Texas, Garden City in Kansas und Waterloo in Iowa waren bereits im April vorübergehend stillgelegt worden, nur werden sie endgültig geschlossen, sagte Firmensprecher Rich Jochum. 650 Menschen verlieren ihre Jobs. Die drei Fabriken produzieren gemeinsam über 400 Tonnen Fleisch, hieß es in der „Washington Post“. Nur das Werk in South Sioux City in Nebraska bleibt vorerst offen, doch auch hier wird die Produktion zurückgefahren.
Vergebliche Politikerappelle
Man werde weiterhin die Vorteile des Produkts kommunizieren, doch es sei schwierig, gegen die Kampagne von verbreiteten Fehlinformationen anzukämpfen, sagte Jochum. „Das ist ein trauriger Tag für den Staat Iowa“, sagte der republikanische Gouverneur Terry Branstad: „Dass eine falsche und irreführende Schmutzkübelkampagne über Nacht den Ruf eines Unternehmens zerstören kann, sollte uns alle beunruhigen.“ Er machte Medien für den Verlust von 650 Arbeitsplätzen verantwortlich.
Auch der, ebenfalls republikanische, Gouverneur von Nebraska bedauerte die Schließung: BPI sei ein gutes Familienunternehmen, man werde ihm weiter helfen, sein „sicheres und gesundes Rindfleisch“ zu bewerben. Schon im April hatten die beiden Politiker gemeinsam mit den Gouverneuren der ebenfalls betroffen Bundesstaaten Texas und South Dakota eine Lanze für das Unternehmen gebrochen. Bei einem Fabriksbesuch ließen sie es sich nicht nehmen, demonstrativ einen Hamburger aus der dortigen Produktion zu essen.
Überzeugungsarbeit griff nicht
Dabei ist die Produktion zumindest irritierend: Die Fleischreste, darunter von den Knochen gelöstes Separatorenfleisch, werden zunächst in einer beheizten Zentrifuge geschleudert, so dass das Fett vom Fleisch getrennt wird. Die pastenartige Masse wird anschließend mit Ammoniumhydroxid, also in Wasser gelöstem Ammoniak, behandelt, um dadurch Salmonellen und E-coli-Bakterien abzutöten.
Auch das Unternehmen selbst hatte vergeblich versucht, die Öffentlichkeit zu überzeugen, dass das Produkt auch wirklich reines Rindfleisch ist - und das zu rund 97 Prozent. Ammoniumhydroxid werde seit Jahrzehnten in der Lebensmittelindustrie eingesetzt, heißt es auf einer extra eingerichteten Homepage. Doch auch sämtliche Experten und Studien, die die Gefahrlosigkeit des Produkts attestierten, halfen nicht.
Die falsche Strategie
Genau das sei die falsche Strategie gewesen, sagte Lebensmittelexpertin Marion Nestle von der New York University der Agentur AP. Das Unternehmen habe die Besorgnis der Kunden als Frage der Lebensmittelsicherheit missinterpretiert und dementsprechend die Aufklärungsstrategie darauf aufgebaut, dass das Produkt nicht gesundheitsgefährdend ist. In Wahrheit hätten sich die Konsumenten aber betrogen gefühlt, weil sie nicht wussten, was in ihrem Essen ist. Und darauf hätte das Unternehmen anders reagieren müssen.
Die ganze Angelegenheit sei eine wichtige Lektion für die Nahrungsmittelindustrie, so Nestle. Kontroverse Ernährungsthemen wie Transfette hätten früher Jahre gebraucht, bis sie eine breite Öffentlichkeit erreicht hätten. Mit Hilfe von Sozialen Netzwerken habe die „Pink Slime“-Debatte binnen kürzester Zeit breite Aufmerksamkeit erregt. Schließlich sei BPI mit einem „PR-Desaster von wirklich erstaunlichen Ausmaßen“ konfrontiert gewesen.
Keine Chance gegen Schlagwort „Pink Slime“
Andere Experten sprechen davon, dass vor allem das Schlagwort „Pink Slime“ das Schicksal des Unternehmens besiegelt habe. Dem etwas von Firmenseite entgegenzusetzen, sei mehr als schwierig. Der Name „Pink Slime“ stammt von Gerald Zirnstein, damals Mikrobiologe im US-Landwirtschaftsministerium, der 2002 an der Überprüfung des „mageren, fein strukturierten Rindfleischs“ gearbeitet hatte. In einem internen Mail schrieb er zwei Jahre später von „Pink Slime“, 2009 wurde dieses der „New York Times“ nach dem Informationsfreiheitsgesetz freigegeben. In einem Artikel über Lebensmittelsicherheit fand es am Rande Eingang.
Fast-Food-Ketten stiegen aus
Aufgegriffen wurde das vom britischen Starkoch Jamie Oliver in seiner mittlerweile abgesetzten US-Kochshow „Jamie Oliver’s Food Revolution“. Vor einem Livepublikum zeigte er mit Hilfe eines Wäschetrockners und Hausputzmitteln eindringlich, wie „Pink Slime“ hergestellt wird.
Unterschiedlichen Schätzungen zufolge ist das billige „magere, fein strukturierte Rindfleisch“, wie es offiziell heißt, in 50 bis 70 Prozent des in den USA hergestellten Faschierten, um es zu strecken. Extra ausgewiesen werden muss es nicht. In den meisten europäischen Ländern ist Separatorenfleisch seit dem BSE-Skandal in Lebensmitteln verboten, in Österreich gilt das seit 2001.
McDonald’s erklärte im Winter in den USA, man habe den Fleischschleim schon im vergangenen Sommer aus der Produktionskette genommen. Die Fast-Food-Ketten Burger King und Taco Bell folgten.
Dynamik durch Soziale Netzwerke
In den vergangenen Wochen überschlugen sich die Ereignisse, weil das Thema - vor allem Jamie Olivers Video - in Sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter rasch verbreitet wurde. Die Bloggerin Bettina Siegel startete eine Onlinepetition, „Pink Slime“ in Schulkantinen nicht mehr zu verwenden. Binnen drei Wochen unterschrieben mehr als 250.000 Menschen. Und dann sprang auch noch der US-Sender ABC auf das Thema auf.
In der Folge nahm eine große Supermarktkette nach der anderen „gestrecktes“ Faschiertes aus ihrem Sortiment. Das US-Landwirtschaftsministerium erlaubte schließlich Schulen, für ihre Kantinen Fleisch ohne zugesetzten „Pink Slime“ zu beziehen. Man werde das Angebot für Schulen ausweiten, hieß es in einer Stellungnahme des Ministeriums.
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Dafür wird jetzt an der Herstellung von Burgern aus Stammzellen geforscht:
Zitat:
Sponsor will anonym bleiben
An der Universität Maastricht (Niederlande) arbeiten Biologen an einem Forschungsprojekt, bei dem es um den „Nachbau“ von Fleisch im Labor geht. Etappenziel ist vorerst ein ganzer Hamburger. Noch seien die Forschungen in der Anfangsphase, sagte Projektleiter Mark Post Ende Februar anlässlich einer Konferenz im kanadischen Vancouver. Aber schon im Herbst soll der Kunstburger auf den Griller.
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Mehr dazu hier: Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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08.05.12, 22:57
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#2
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Sep 2009
Ort: ♥♥BACHELOR's NIGHT♥♥
Beiträge: 6.920
Bedankt: 13.575
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...hm, "don't call it a Schnitzel" ... ^^
Da ist in den heimischen Läden mit Sicherheit Ähnliches drin.
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08.05.12, 23:45
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#3
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Auf den Punkt
Registriert seit: Feb 2011
Ort: Deutschland
Beiträge: 1.923
Bedankt: 2.107
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Da gehts nicht nur um Seperatorenfleisch, was allein schon eklig genug ist, sondern auch die Salmonellen und Coli-Bakterien in Schlachthäusern. Das ist der Grund, warum man Ammoniak braucht: Damit nach dem Essen nicht abkratzt.
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09.05.12, 11:12
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#4
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Auf den Punkt
Registriert seit: Feb 2011
Ort: Deutschland
Beiträge: 1.923
Bedankt: 2.107
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Na dann ist ja alles prima. Guten Appetit!
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09.05.12, 11:22
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#5
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ERROR 404
Registriert seit: Sep 2010
Ort: Duisburg
Beiträge: 849
Bedankt: 980
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Einfach nur schrecklich, wie Menschen sowas als Essen verkaufen können.
Zum Glück sind die jetzt insolvent!
Da sieht man dass man eben doch was gegen die Lebensmittelindustrie unternehmen kann!
Aber das mit den Stammzellen ist ja nichts neues, man nehme genug Stammzellen, stelle sie neben ein Burger-Restaurant und schon hat man in ein paar Tagen sein eigenes Burger-Restaurant
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09.05.12, 19:35
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#6
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Echter Freak
Registriert seit: Jun 2010
Beiträge: 2.229
Bedankt: 3.951
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Zitat:
Zitat von Cleber
Und wo ist das Problem? So lange das Fleisch die Produktion ohne die Erreger verlässt ist doch alles in Ordnung.
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Jetzt habe ich versehentlich auf danke gedrückt, na macht nichts.
Das Problem sind nicht die Erreger, das Problem besteht darin, dass zwar "Fleisch" draufsteht aber kein Fleisch drin ist.
Diese rosa Schlange die aussieht wie aus der Eismaschine - richtiges Fleisch sieht anders aus. Die Leute fühlen sich zu recht verarscht.
Dann muss man eben auf die Verpackung schreiben:
"Fleischsurrogat aus zusammengemanschtem Allerlei".
Oder richtiges Fleisch verkaufen das den Namen verdient.
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09.05.12, 19:40
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#7
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: Sep 2011
Ort: =)
Beiträge: 679
Bedankt: 607
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Das sieht ja aus wie rosa Kaugummi...
Fleisch und diese rosa Masse in einem Satz zuschreiben, das ist irrwitzig :-D
Ich wäre schlauer gewesen und hätte es Barbiebrei genannt & verkauft ^.^
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09.05.12, 20:50
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#8
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I can't sleep.
Registriert seit: Nov 2009
Beiträge: 1.955
Bedankt: 2.671
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Zitat:
Zitat von Cleber
Fleisch bleibt Fleisch. Tierisches Protein bleibt tierisches Protein. Egal ob ich´s vorher durch den Mixer jage (=rosa Paste) und zum McDoof-Burger-Patty presse oder als Steak auf dem Teller habe.
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Echt? Fleisch bleibt Fleisch? Also machst du keinen Unterschied zwischen einem Steak und einer Dose Hundefutter? Glaube ich dir nicht. Und lies dir den Artikel nochmal durch, hier wird über Zeug geredet welches mit Ammonium gespült werden muss um dich nicht an den Salmonellen und Bakterien verrecken zu lassen. Da sollte man schon unterscheiden, würde ich mal behaupten.
Zitat:
Zitat von Cleber
Wie gesagt ... schlimmer finde ich, wie das Tier von dem das Fleisch stammt herangezüchtet wurde. Hormone bekommst du durch Mixen nämlich nicht aus den Zellen.
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Das ist unschön, stimmt. Sogar sehr unschön. Und nachdem das Tier unter unwürdigen Bedingungen aufgezogen wurde, wird es am Ende sogar noch getötet. Auch unschön.
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The things you own end up owning you.
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09.05.12, 21:00
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#9
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Auf den Punkt
Registriert seit: Feb 2011
Ort: Deutschland
Beiträge: 1.923
Bedankt: 2.107
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Zitat:
Zitat von Cleber
Fleisch bleibt Fleisch.
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Nein, das nennt man [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]: Vom Knochen gekratzte Schlachtabfälle, die gemahlen und mit Enzymen zusammengeklebt werden, damit man ein fleischähnliches Ersatzprodukt erhält. Mit natürlich gewachsenem Fleisch wie z.B. einem Steak hat das nichts zu tun.
Wenn du da keinen Unterschied siehst, ist dir leider nicht zu helfen.
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09.05.12, 23:12
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#10
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Mitglied
Registriert seit: Jun 2010
Ort: Swaziland
Beiträge: 264
Bedankt: 105
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Erinnert mich an das Video in dem Jamie Oliver Kindern zeigt wie Chicken Nuggets gemacht werden.
Nur die waren danach immer noch geil auf Chicken Nuggets
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10.05.12, 01:59
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#11
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Banned
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 1.186
Bedankt: 1.376
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Ich versteh das Problem nich...
das Fleisch ist Rindfleisch mit extrem geringem Fettanteil und vermutlich gesünder als unsere Antibiotika äähh Hähnchenschnitzel
Übrigens Corned Beef ist auch nix anderes... nur etwas gröber  und das erfreut sich nicht nur in den USA großer Beliebtheit, zurecht wie ich finde..
Übrigens... wusstet ihr dass in Deutschland nur rund 65% eines geschlachteten Tieres überhaupt verwendet werden? Alles andere wird Hundefutter oder landet sogar auf dem Müll... denkt da mal drüber nach...
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10.05.12, 11:22
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#12
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Auf den Punkt
Registriert seit: Feb 2011
Ort: Deutschland
Beiträge: 1.923
Bedankt: 2.107
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Lies mal nach, was Seperatorenfleisch ist: Die vom Knochen gekratzen Reste, inkl. Sehnen, Knorpel, Knochenhaut etc.
Es gibt auch Verfahren, bei dem die Knochen zerkleinert und durch Siebe gepresst werden.
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Zur weiteren Lektüre empfehle ich [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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10.05.12, 16:48
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#13
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Auf den Punkt
Registriert seit: Feb 2011
Ort: Deutschland
Beiträge: 1.923
Bedankt: 2.107
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Ich habs gelesen und da steht noch weit mehr drin. Aber offensichtlich haben wir verschiedene Ansichten, was "Fleisch" ist.
P.S. Dass foodaktuell zur Lebensmittelbranche gehört, sollte auch bewusst sein.
Vielleicht liest du auch mal das Buch von Eric Schlosser. Das gibt es bei [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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11.05.12, 00:03
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#14
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Banned
Registriert seit: Jan 2012
Ort: Deutschland
Beiträge: 1.382
Bedankt: 1.075
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Verstehe das Problem nicht. Solange man es essen kann ist es doch ok. Unser Körper schafft das schon denn der ist schlimmeres gewöhnt XD
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