Dieser Bericht ist schon eine Dreistigkeit am Vorabend einer historischen Rezession.
Die Produktivität steigt jedes Jahr um 1-3%. Rechnet man das auf die jetzigen Jahre um, kommen wir sogar auf Rentensteigerung und einer Beibehaltung des Renteneintrittsalters. Wir stellen nämlich mit immer weniger Mitteln immer mehr her. Wir essen auch Lebensmittel, wohnen in Häusern, benutzen Autos etc pp. Alles reale Güter.
Rechnet man also in echten Gütern wird man feststellen, dass man ohne weiteres eine Bevölkerung ernähren kann. Also mangelt es nicht an den Mitteln die Alten zu versorgen. Es mangelt an den Mitteln, die diesen Gütern gegenüber stehen: Geld.
Zitat:
"Ein späterer Renteneintritt und besserer Zugang zu privaten Renten könnte der Schlüssel sein, um diese Versorgungslücke zu schließen", heißt es im OECD-Rentenbericht.
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Hierbei ist zu sagen, dass die kapitalgedeckte Altersversorgung, genauso erwirtschaftet werden muss, wie die Umlagenfinanzierte. Es kommt nichts aus dem Märchenland, so wie hier suggeriert wird.
Und ja die kapitalgedeckte Altersvorsorge bringt mehr ein, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
1. Man verdient genug, sodass man genug in den Rentenfond stecken kann (hier merkt man schon: Keine Solidarität mit Niedriglöhnern = mehr für mich).
2. Die eingezahlten Summen werden nicht durch horrende Krisen vernichtet. In diesem Fall einfach mal Die Großeltern ansehen:
1914-1918: Altersvorsorge weg
1923: Altersvorsorge weg
1929: Altersvorsorge weg
1939-1945: Altersvorsorge weg
Möchte ein heutiger Berufsanfänger (20) darauf wetten, dass es 47 Jahre keine Krise dieser Art seine Ersparnisse vernichtet? Viel Glück dabei.
Deswegen führte Adenauer 1957 die umalgenfinanzierte Rente ein, die so genial wie einfach war: Wer viele Versicherungsjahre einbezahlt hat, bekommt eine entsprechend hohe Rente, die dem aktuellen Niveau entspricht. Vor allem: Sie ist weitaus resistenter gegenüber Krisen.
Diese Rente hat leider einen Schwachpunkt: Sie ist gekoppelt an einem ausreichenden Lohnniveau, dass es in den OECD Ländern so immer weniger gibt. Die Ersten, die das sinkende Lohnniveau zu spüren kriegen, sind die Rentner.
Aber im Grunde ist es das gleiche wie bei der kapitalgedeckten Altersvorsorge: Wer sie sich nicht leisten kann, guckt in die Röhre.
Fazit: Das ganze hat weniger mit Demographie zu tun, sondern vielmehr mit sinkenden Lohnniveau und einem Auseinanderdriften von arm und reich.