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[Brisant] Nebenprodukt der Ölförderung

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Ungelesen 08.03.23, 16:49   #1
karfingo
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Standard Nebenprodukt der Ölförderung

Zitat:
Mehr als tausend Methanlecks heizen die Erderwärmung an
Neue Satellitendaten zeigen, dass aus Gas- und Erdölbohrungen auf der ganzen Welt haufenweise Methan in die Atmosphäre entweicht. Der Schaden für das Klima ist enorm. Dabei wäre das Problem relativ leicht zu beheben.
Von Philip Bethge
08.03.2023, 16.13 Uhr


Abfackeln von Gas bei der Ölförderung (Infrarotaufnahme, in den USA) Foto: David Goldman / AP

Das Gas strömt Tag und Nacht in die Atmosphäre, aus Bohrfeldern und Pipelines, aus Mülldeponien und Kohlebergwerken. Es ist farb- und geruchlos und brandgefährlich, weil es den Planeten aufheizt.

Methan ist – auf einen Zeitraum von 20 Jahren betrachtet – rund 80-mal klimaschädlicher als Kohlendioxid und gilt damit als bedeutender Treiber des Klimawandels. Eine Auswertung der französischen Datenanalyse-Firma Kayrros zeigt nun: Zahlreiche Öl- und Gasanlagen vor allem in den USA, in Russland und Turkmenistan setzen große Mengen des potenten Klimagases frei.

Mehr als 1000 »Super-Emittenten« konnten die Kayrros-Experten anhand von Satellitendaten identifizieren, berichtet die britische Zeitung »The Guardian«. Das größte einzelne Gasleck fand sich in Turkmenistan. Nahe des Kaspischen Meeres strömten dort im August 2022 zeitweise 427 Tonnen Methan pro Stunde in die Atmosphäre, mutmaßlich aus einer defekten Pipeline.

Klimakiller aus dem Permafrost
»Wir können auf zwanzig Meter genau bestimmen, wo auf der Erde Methan in die Atmosphäre entweicht«, sagt Antoine Rostand, Präsident und Mitgründer von Kayrros. Die Firma hat im Januar eine Kooperation mit der Unep (United Nations Environment Programme) vereinbart. Die aufbereiteten Satellitendaten sollen künftig für das neue Methan-Warn- und Reaktionsprogramm der Uno zur Verfügung stehen. Es wird erwartet, dass die Unep die Daten nutzt, um die Verursacher der Methan-Emissionen zu identifizieren und sie zu drängen, die Leckagen zu beseitigen.

»Solche Satellitendaten können ein guter Hebel sein, um dringend notwendige striktere Umweltstandards in der Öl- und Gasindustrie durchzusetzen«, sagt Stefan Lechtenböhmer vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH. »Die globalen Methanemissionen sind immer noch viel zu hoch; sie zu senken ist eine der einfachsten und billigsten Möglichkeiten, die Klimaziele zu erreichen.«

Methanemissionen machen nur etwa drei Prozent der anthropogenen Treibhausgas-Emissionen aus, sind aber für 0,5 Grad der bisherigen Erderwärmung von etwa 1,1 Grad Celsius verantwortlich. Seit 2007 beobachten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, dass die Menge des Gases in der Atmosphäre deutlich ansteigt. Sehr viel dieses Methans ist natürlichen Ursprungs und entweicht beispielsweise aus den auftauenden Permafrostböden der Nordhalbkugel. Auch die Aktivität von Methan-bildenden Mikroorganismen etwa im Boden von Feuchtgebieten nimmt weltweit aufgrund des Klimawandels zu.

Umso wichtiger erscheint es, die menschengemachten Methan-Emissionen einzudämmen. Mehr als 35 Prozent davon stammen aus Leckagen, die bei der Erkundung, beim Fördern und dem Transport fossiler Brennstoffe entstehen. Diese Emissionen haben zwischen 2000 und 2019 um fast 50 Prozent zugenommen. Gut 40 Prozent des Methan-Ausstoßes stammen aus der Landwirtschaft. Rinder rülpsen das Gas etwa in die Umwelt. Rund 20 Prozent entstehen wenn Müll verrottet.

Satellitendaten gegen den Klimawandel
Auf dem Uno-Klimagipfel in Glasgow im Jahr 2021 einigte sich die Staatengemeinschaft darauf, den Methan-Ausstoß zu verringern. Bis 2030 sollen demnach die vom Menschen verursachten Methan-Emissionen um 30 Prozent im Vergleich zu 2020 sinken. Die Erderwärmung könnte dadurch bis 2050 um 0,2 Grad Celsius geringer ausfallen, haben Klimaexperten errechnet. Die Internationale Energieagentur wiederum schätzt, dass die Methan-Leckagen bis 2030 um 75 Prozent reduziert werden müssten, damit das 1,5 Grad-Ziel erreichbar bleibt.

Satellitendaten könnten helfen, das zuletzt in die Ferne gerückte Klimaziel doch noch zu erreichen. Die Geräte sind in der Lage, Methan-Leckagen mithilfe von Infrarotsensoren weltweit und mit hoher Präzision auszumachen. Die Fachleute der Firma Kayrros nutzen dafür Daten des europäischen Copernicus-Erdbeobachtungssystems. Sie analysierten den Methan-Ausstoß über die Jahre 2021 bis 2022 hinweg und identifizierten dabei insgesamt 1.005 Superemitter-Ereignisse, die zwischen einigen Stunden und mehreren Monaten andauerten. 559 davon entfielen auf Öl- und Gasfelder, 105 auf Kohlebergwerke und 340 auf Mülldeponien (siehe Grafik unten).

Turkmenistan verzeichnete im vergangenen Jahr mit 184 Ereignissen die höchste Anzahl Superemissions-Ereignisse. Die kolossalen Lecks könnten das Ergebnis veralteter Anlagen aus der Sowjet-Ära sein, vermutet das Fachteam. In den USA habe es 154 solcher Ereignisse an Gas- oder Ölanlagen gegeben, in Russland waren es im Jahr 2022 120 große Leckagen. Auch in Algerien, China, Saudi-Arabien, Australien, Iran und im Irak strömten im Untersuchungszeitraum große Mengen an fossilem Methan in die Umwelt.

Die Verursacher lassen sich teilweise direkt benennen. Die meisten der australischen Emissionen stammten beispielsweise aus Kohlebergwerken im Bundesstaat Queensland. Im Irak ist aus einer einzelnen Ölraffinerie bei Basra besonders viel Methan entwichen.

»Methan ist ein Nebenprodukt der Ölförderung«, erläutert Lechtenböhmer, »eigentlich ist es gute fachliche Praxis, das Gas abzufackeln; wenn das jedoch nicht geschieht, gelangen große Mengen davon direkt in die Atmosphäre und tragen dort sehr schnell zur Erderwärmung bei.«



Abfackeln von Methan bei der Ölförderung (in den USA) Foto: Orjan F. Ellingvag / Corbis / Getty Images

Auch in der Gasindustrie gebe es immer wieder unentdeckte Methan-Leckagen, berichtet Lechtenböhmer. »Bei schlecht gewarteten Anlagen kann das schnell passieren«, sagt er. Besondere Vorsicht sei beim Fracking geboten. Bei der vor allem in den USA verbreiteten Fördertechnik wird gashaltiges Gestein durch hohen Druck gleichsam aufgesprengt. »In diesen Momenten entweicht sehr viel Methan auf einmal aus dem Bohrloch«, sagt Lechtenböhmer, »wird es nicht richtig aufgefangen, kann es zu gigantischen Emissionen kommen.«

Strafzahlungen für die Verursacher?
Lechtenböhmer fordert, weltweit hohe technische Standards bei der Förderung von Öl und Gas durchzusetzen. »Dann könnte das Problem eigentlich schnell gelöst werden«, sagt er. Auch die Kosten wären überschaubar. Einer Unep-Studie zufolge könnte sich das Stopfen der Methan-Leckagen bei bis zu 80 Prozent der Öl- und Gaslagerstätten und sogar 98 Prozent der Kohlebergwerke annähernd selbst finanzieren, und zwar durch den Verkauf des zusätzlich aufgefangenen Gases.

Für die Verursacher der Umweltverschmutzung jedenfalls wird es zunehmend eng. In den USA beispielsweise soll den Unternehmen ab dem Jahr 2024 900 Dollar pro Tonne austretendes Methan in Rechnung gestellt werden. 2026 sollen die Strafzahlungen auf 1.500 Dollar pro Tonne ansteigen. Auch die EU überlegt, das routinemäßige Ablassen und Abfackeln des Gases zu verbieten und Unternehmen künftig zu verpflichten, Methan-Leckagen schnell zu schließen.

»Dank europäischer Investitionen in das Copernicus-Satellitensystem ist es nun möglich, die Verursacher von Methan-Emissionen weltweit ausfindig zu machen«, sagt Kayrros-Chef Rostand. »Jetzt sollte die EU auch dafür sorgen, dass die Methan-Verschmutzer zur Verantwortung gezogen werden.« Schon die anhaltend hohen Energiepreise würden es verbieten, weiterhin Tonnen von Methan in Luft aufgehen zu lassen. Für den Klimaschutz sei es unumgänglich, den Methan-Ausstoß zu verhindern.

»Wir wissen jetzt, wo die großen Emittenten sitzen, wir wissen auch, dass die Emissionen vermeidbar sind«, sagt Rostand, »es gibt nun wirklich keinen Grund mehr, die Sache nicht möglichst schnell in den Griff zu bekommen.«
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Draalz (08.03.23), Fismo (09.03.23), Luke_Sky123 (08.03.23)
Ungelesen 09.03.23, 11:41   #2
Caplan
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Mal abwarten , wenn die Permafrostgebiet auftauen, da kommt noch viel brennbares dazu
Caplan ist offline   Mit Zitat antworten
Folgendes Mitglied bedankte sich bei Caplan:
Fismo (09.03.23)
Ungelesen 09.03.23, 11:57   #3
Fismo
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denke auch es wird eine Renaissance geben
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