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myGully |
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22.02.23, 10:31
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#1
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Banned
Registriert seit: Nov 2020
Beiträge: 2.505
Bedankt: 13.840
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Ökonom Raffelhüschen fordert bis zu 2000 Euro Selbstbeteiligung für Kassenpatienten
Zitat:
Ökonom Raffelhüschen fordert bis zu 2000 Euro Selbstbeteiligung für Kassenpatienten
Zur Finanzierung des teuren Gesundheitssystems schlägt der Wirtschaftswissenschaftler Bernd Raffelhüschen vor, dass gesetzlich Krankenversicherte pro Jahr gestaffelt bis zu 2000 Euro Selbstbeteiligung zahlen. „Wir können uns das System nicht mehr leisten. Patienten müssen künftig mehr aus eigener Tasche dazu bezahlen“, sagte der Professor an der Universität Freiburg der „Bild“-Zeitung. Dazu müsse es aber einen Sozialausgleich geben.
„Die Zuschüsse zum Beispiel für Geringverdiener müssen aus dem Bundeshaushalt kommen.“ Raffelhüschen sprach sich auch dafür aus, dass Versicherte Verletzungen nach selbstgewählten Risiken – wie Skifahren – komplett selbst bezahlen sollten. „Auch Raucher müssen sich an den Folgekosten von Behandlungen stärker selbst beteiligen“, verlangte er.
Ohne ein Gegensteuern werde ansonsten der Beitragssatz bis 2035 auf bis zu 22 Prozent vom Bruttolohn steigen, warnte der Ökonom. Zurzeit liegt er – inklusive Zusatzbeitrag – im Schnitt bei knapp 16 Prozent, je nach Krankenkasse.
Für 2023 wird in der gesetzlichen Krankenversicherung ein Defizit von 17 Milliarden Euro erwartet – nach den Worten von Gesundheitsminister Karl Lauterbach ist das ein historisches Ausmaß. In Deutschland werden rund 73 Millionen Versicherte von einer der 96 gesetzlichen Krankenkassen versorgt – das entspricht etwa 90 Prozent der Bevölkerung.
Nach den Plänen Raffelhüschens sollen Patienten nach dem Arztbesuch künftig eine Rechnung erhalten und diese an die Krankenkasse weiterreichen, „die dann einen Großteil der Kosten übernimmt“. Für die Eigenbeteiligung der Patienten soll es mehrere Stufen geben. Sie soll „insgesamt bei 1500 oder 2000 Euro pro Jahr“ gedeckelt werden, sagte Raffelhüschen.
Der 65-Jährige ist renommierter Ökonom und Hochschullehrer. Seit 1995 ist er Professor für Finanzwissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit ist er Mitglied verschiedener Aufsichtsräte und tritt gegenüber der Öffentlichkeit unter anderem als Lobbyist für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und Politikberater auf.
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Diese Art der Selbstbeteiligung löst das generelle Problem unseres Gesundheitssystem nicht, es sorgt nur dafür das es noch ein paar weitere Jahre "Business as usual" wie bisher weiterlaufen kann.
Es gäbe deutlich wirksamere Maßnahmen zur Kostenreduktion und Verschlankung des Gesundheitsystems...das will aber Berlin mit Rücksicht auf Nutznießer innerhalb seines Wählerklientels und der Pharmawirtschaft nicht umsetzen.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei DokuQuelle bedankt:
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22.02.23, 11:37
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#2
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Registriert seit: Mar 2021
Beiträge: 196
Bedankt: 138
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Als "rennomierter Ökonom und Hochschullehrer" kann spürt man 2000 Euro im Jahr vermutlich gar nicht.
Für die Oma mit Altersarmut ist das ein Todesurteil.
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Die folgenden 6 Mitglieder haben sich bei SubFooWer bedankt:
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22.02.23, 12:30
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#3
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Ist öfter hier
Registriert seit: Aug 2020
Beiträge: 293
Bedankt: 423
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Zitat:
Zitat von SubFooWer
Als "rennomierter Ökonom und Hochschullehrer" kann spürt man 2000 Euro im Jahr vermutlich gar nicht.
Für die Oma mit Altersarmut ist das ein Todesurteil.
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Das müsste schon sozialer umgesetzt werden und wird btw auch im Artikel erwähnt:
Zitat:
„Die Zuschüsse zum Beispiel für Geringverdiener müssen aus dem Bundeshaushalt kommen.“
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Denke dann würde es aber jene Verlierer geben, die zwar nicht ins zuschussberechtigte Raster fielen, denen eine derartige Reform aber dennoch richtig weh täte. Und dann fürchte ich, entwickelt sich schnell eine 2-Klassen-Struktur. Dann verzichten Geringverdiener ggf. auf Behandlungsmethoden, um die Selbstbeteiligung geringer zu halten.
Dass Freizeitsportler bei Unfällen die Behandlungskosten vollständig selbst übernehmen sollen, stößt mir außerdem bitter auf und hat mit einer Solidargemeinschaft für mein Verständnis null zu tun. Das Leben ist voller Risiken... Erhielte dann in Zukunft nur noch derjenige vollen Versicherungsschutz, der nichts mehr wagt und nur daheim in Sicherheit hockt (mal zugespitzt)?
__________________
Experte in schlechten Vergleichen
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22.02.23, 13:11
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#4
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Banned
Registriert seit: Nov 2020
Beiträge: 2.505
Bedankt: 13.840
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Zitat:
Zitat von Tassenkuchen
Das müsste schon sozialer umgesetzt werden und wird btw auch im Artikel erwähnt:
Denke dann würde es aber jene Verlierer geben, die zwar nicht ins zuschussberechtigte Raster fielen, denen eine derartige Reform aber dennoch richtig weh täte. Und dann fürchte ich, entwickelt sich schnell eine 2-Klassen-Struktur. Dann verzichten Geringverdiener ggf. auf Behandlungsmethoden, um die Selbstbeteiligung geringer zu halten.
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Wir haben im Endeffekt nur zwei Möglichkeiten. Entweder ein entschlacktes und modernisiertes Gesundheitssystem was durch seine Beitragszahler bestehen kann und in der Lage ist, Menschen die nicht in der Lage sind Beiträge zu zahlen, solidarisch mitzunehmen. Oder ein mehrstufiges Gesundheitssystem, wo man je nach Geldbeutel einen besseren/schlechteren Versorgungskatalog bekommt.
Wie wir sehen stösst Ersteres nun an seine Grenzen, weil der Solidargedanke in seiner heutigen Definition nicht mehr gegenfinanziert werden kann. Entweder wir entschlacken unser System und reduzieren Kosten, wo es viele Ansatzpunkte gäbe. Oder wir lassen alles so weiterlaufen wie es ist, schultern den Beitragszahlern noch höhere Beitragssätze auf und warten bis es zur Dreiklassen-Versorgung kommt, wo ohne Cash niemand mehr eine angemessene Versorgung erhält.
Und da ja bekannt ist wie gerne die Politik unangenehme Reformen beschließt...wird alles beim Alten bleiben und das Problem nicht dauerhaft gelöst.
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22.02.23, 13:34
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#5
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working behind bars
Registriert seit: Apr 2013
Beiträge: 2.928
Bedankt: 12.522
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Gähn, der Raffelhüschen.
"Botschafter" des ISNM, der dauernd bemüht ist, am Sozialsystem zu sägen.
Hat bei Springer einen Stammplatz.
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Die folgenden 10 Mitglieder haben sich bei Uwe Farz bedankt:
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22.02.23, 13:43
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#6
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Registriert seit: Nov 2020
Beiträge: 2.505
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Zitat:
Zitat von Uwe Farz
Gähn, der Raffelhüschen.
"Botschafter" des ISNM, der dauernd bemüht ist, am Sozialsystem zu sägen.
Hat bei Springer einen Stammplatz.
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Er sägt nicht am Sozialsystem. Er versucht es mit allen Mitteln in seinen jetzigen Auswüchsen zu erhalten, auf Kosten der paar Millionen verbliebenen Beitragszahler.
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22.02.23, 13:49
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#7
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working behind bars
Registriert seit: Apr 2013
Beiträge: 2.928
Bedankt: 12.522
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Du hast offensichtlich keine Ahnung, wie der unterwegs ist.
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Die folgenden 5 Mitglieder haben sich bei Uwe Farz bedankt:
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22.02.23, 13:57
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#8
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Banned
Registriert seit: Nov 2020
Beiträge: 2.505
Bedankt: 13.840
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Zitat:
Zitat von Uwe Farz
Du hast offensichtlich keine Ahnung, wie der unterwegs ist.
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2000 € Zuzahlung pro Jahr für Beitragszahler. Geringverdiener und Sozialhilfeempfänger werden von diesen Zuzahlungen durch den Steuerzahler gestützt bzw. befreit. Passt doch super, es ändert sich quasi nichts. Erst recht nicht an den bestehenden Strukturen unseres Gesundheitssystems.
Ich weiss nur noch nicht ob ich mich über die daraus resultierenden vergrößerten sozialen Spannungen freuen oder bestürzt sein soll.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei DokuQuelle:
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22.02.23, 16:10
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#9
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: Feb 2011
Beiträge: 525
Bedankt: 663
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Wer sein Geld mit seiner Hände Arbeit verdienen muss, der ist in diesem Land schon lange ein "Geringverdiener".
Das nächste Projekt, die Vernichtung der Sozialsysteme. Das ist nämlich dem US militärischen, industriellen Komplex schon lange ein Dorn im Auge.
Ich habe vieles nicht geglaubt, dass es möglich ist. Aber ich musste in meinen 60 Lebensjahren erkennen, dass die Verlachten und Verleumdeten zu oft recht hatten.
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei tronx bedankt:
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22.02.23, 16:45
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#10
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.245
Bedankt: 23.296
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Zitat:
Zitat von tronx
Das nächste Projekt, die Vernichtung der Sozialsysteme. Das ist nämlich dem US militärischen, industriellen Komplex schon lange ein Dorn im Auge.
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Ich kann Dir versichern dem "amerikanisch militärisch industriellen Komplex " ist das deutsche Sozialsystem relativ egal.
Zu Raffelhüschen, der steht dem privaten Versicherungswesen als Lobbyist vor und sitzt sogar im Aufsichtsrat.
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei MunichEast bedankt:
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22.02.23, 20:34
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#11
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Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 6.139
Bedankt: 7.787
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War klar, dass sowas über die Welt kommt.
Ich bin, leider, privat versichert. Wieso kriegt das meine Krankenkasse hin, dass ich unter 1000 Euro pro Jahr Selbstbeteiligung einfließen lassen muss, obgleich meine monatlichen Beiträge geringer sind, als bei einer gesetzlichen Krankenkasse?
Wieso lag mein Vater einst bei 38 Grad im Schatten mehrere Tage in einem Krankenhaus mit wenigsten 38 Graf Fieber in einem Krankenhaus. Da war er über 70. Die Ärzte konnten das Fieber nicht senken.
Er erwähnte dann mal, dass er neben der Knappschaft noch zusatzversichert sei. In der Folge wurde er vom Chefarzt persönlich untersucht. Der stellte eine besondere Form einer Lungenentzuündung fest und ließ ihn entsprechend behandeln.
Vier Stunden später saß er symptomfrei auf seiner Terrasse und genoss ein Glas Wein.
Meine Ex Frau bekam, vor unserer Zeit, einen Faustschlag verpasst. Dabei brach die Ecke eines Schneidzahns ab. Sie ließ das dann von einem Zahnarzt richten. Solche 'Korrekturen' sind nicht besonders stabil und die Ecke brach wieder ab. Darauf hin offerierte ihr der Zahnarzt, dass er nun den Zahn überkronen müsse.
Ich fuhr mit ihr in die Zahnklinik einer medizinischen Hochschule. Die dortigen Zahnärzte erklärten ihr, dass es völlig unnötig wäre, so einen Zahn zu überkronen und modelierten ihr eine neue Ecke.
Die Ursache dieser Schieflage begann in den 70er Jahren, als unredliche Ärzte den Krankenkassen Rechnungen zukommen ließen, für die sie nichts gemacht hatten. Die Götter in Weiß galten damals als unantastbar. Irgendwann kam's trotzdem raus und die Krankenkassen kamen in die Pflicht genauer zu überprüfen. Das war quasi der Beginn einer Eskalationskette. Ärzte müssen sich für jede Behandlung rechtfertigen, Versicherungen wägen dann ab, ob das rechtens war.
Die Auswüchse sind erschreckend. Da wirst Du wegen eines Fingergliedes aufgrund eines Arbeitsunfalls behandelt und der Arzt sagt, das wird einige Zeit dauern, die Krankenversicherung stimmt zu, aber die Berufsgenossenschaft sagt amputieren.
Hierzulande wurden einst zivilisatorische Errungenschaften erreicht, die ich voll Befürworte. Z.B die Familienversicherung. Dass das Gesundheitssystem nicht kostendeckend arbeiten kann, sollte jedem klar sein. Und jeder sollte dafür seinen Beitrag leisten, allerdings nicht mit 2000 Euro Selbstbeteiligung. Stellt Euch dieses Loch vor, in einem mehrköpfigen Haushalt, in dem ein Alleinverdiener keine 2000 Euro Netto/Monat verdient.
Aber wir sind mittlerweile so weit, dass man in einem Krankenhaus arabisch, indisch, russisch, oder was weis ich beherrschen muss, um sich mit einem Arzt verständigen zu können. Stichwort Dumping Gehälter.
Es gibt immer noch unredliche Ärzte, die nicht begriffen haben, dass sie mit ihrer Unredlichkeit an dem Ast sägen, auf dem sie sitzen.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Draalz bedankt:
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22.02.23, 23:59
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#12
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Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.742
Bedankt: 5.703
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Zitat:
Zitat von Uwe Farz
Hat bei Springer einen Stammplatz.
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Zitat:
Zitat von Draalz
War klar, dass sowas über die Welt kommt.
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Für solche Befindlichkeiten ist es 20 Jahre zu spät. Als Raffelhüschen im Gewand des "Renten-Experten" für die private Versicherungswirtschaft in den Gazetten und Talksendungen trommelte, hat niemand seine Verbindungen erwähnt. Man muss dem WELT Artikel wenigstens (heute) zugute halten, dass er erwähnt welche wesentliche Verbindungen Herr Professor hat. Als die öffentliche Vorsorge teilweise den Privaten zum Fraß vorgeworfen hat, hat kein namenhaftes Blatt den Interessenkonflikt auch nur eräwhnt.
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23.02.23, 00:20
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#13
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Are YOU a people person?
Registriert seit: Apr 2015
Beiträge: 2.578
Bedankt: 4.386
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Zitat:
Zitat von SubFooWer
Für die Oma mit Altersarmut ist das ein Todesurteil.
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Es gibt keine Altersarmut in Deutschland. Sie ist quasi irrelevant.
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23.02.23, 00:36
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#14
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Echter Freak
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 2.233
Bedankt: 2.979
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Was helfen würde, wäre die private KV abzuschaffen.
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23.02.23, 01:35
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#15
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Super Moderatorin
Registriert seit: Mar 2009
Ort: South Bronx
Beiträge: 23.835
Bedankt: 61.520
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Komisch, dass man sich immer wieder darüber aufregt, was ein einziger Hansel so möchte.
Lauterbach hat doch längst getwittert, das wird nicht kommen, weil das nur er oder der Raffehüschen und deren Gehaltsgruppe zahlen könnten.
Solchen Schlagzeilen schimpfen sich Clickbait.
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Die folgenden 5 Mitglieder haben sich bei Avantasia bedankt:
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23.02.23, 02:31
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#16
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Are YOU a people person?
Registriert seit: Apr 2015
Beiträge: 2.578
Bedankt: 4.386
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Zitat:
Zitat von Avantasia
Komisch, dass man sich immer wieder darüber aufregt, was ein einziger Hansel so möchte.
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Liegt vielleicht daran, das der Hansel ein Lobbyist mit guten Connections ist. Die von seinem Outfit in der Springer-Presse geschalteten Hetzkampagnen finden ja auch hier ihre Anhänger. Und genau diese Anhänger wundern sich dann, wenn ihre Champions die gemachten Wahlversprechen auch umsetzen und ihnen und ihren Großmüttern das Gesicht wegfressen.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei muavenet bedankt:
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23.02.23, 04:51
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#17
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.245
Bedankt: 23.296
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Zitat:
Zitat von csesraven
Was helfen würde, wäre die private KV abzuschaffen.
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Weiß nicht ob das eine langfristige Lösung wäre. Die Ursachen für die Unterfinanzierung sind vielfältig. Größtes Problem ist die Altersstruktur, die Zunahme der Rentner*innen mit weniger gegenübergestellten erwerbstätigen Beitragszahlern und damit verbundenen Ungleichgewicht der höheren altersbedingten Kosten vergleichbar mit der Rentenversicherung.
Andere Fehlentscheidungen wie privatisierung der kommunalen Krankenhäuser oder 96 gesetzliche konkurrierende Krankenkassen mit Vorständen, die Liste ist lang....
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei MunichEast bedankt:
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23.02.23, 10:35
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#18
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Insane Noob
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 2.246
Bedankt: 5.361
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Zitat:
Zitat von csesraven
Was helfen würde, wäre die private KV abzuschaffen.
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In wiefern würde das helfen?
Genau das Gegenteil dürfte der Fall sein. Ohne einen bestimmten Anteil an Privatpatienen könnten sich viele Arzt-Praxen keine Ausrüstung leisten.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Shao-Kahn bedankt:
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23.02.23, 10:51
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#19
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.245
Bedankt: 23.296
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Viel bringt das nicht, den 90 Prozent der Bevölkerung sin in den gesetzlichen Kassen. Die Anzahl der zahlenden Mitglieder lag bei über 57 Millionen. Natürlich hat die private Krankenversicherung eine höhere Anzahl an jünger Versicherten, aber es würde nur kurzfristig eine Stabilisierung der gesetzlichen Kassen bringen.
Eine wirkliche Reform und Neuüberlegung der Finanzierung wäre sinnvoller.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei MunichEast:
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23.02.23, 11:38
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#20
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Chuck Norris
Registriert seit: Sep 2009
Beiträge: 3.742
Bedankt: 5.703
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Zitat:
Zitat von Shao-Kahn
In wiefern würde das helfen?
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Das würde zunächst einmal den Versicherten der PKV helfen, da sie sich aufgrund demografischer und finanzpolitischer Verhältnisse in einem Schneeballsystem befinden.
Der Allgemeinheit entzieht die Mittel dem Gesundheitssystem um Gewinnerwartungen zu erfüllen. Das ist der wesentliche Unterschied innerhalb des [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Wieso notwendige Mittel + Gewinnerwartungen unbeteiligter Dritter bedienen, wenn es doch einfach reicht die notwendigen Mittel bereit zu stellen? Dein Einwand ist insofern nicht richtig, weil die Mittel dann eben aus den Umfeld der öffentlichen Vorsorge kämen. Es gibt genug Möglichkeiten sich zusätzlich zu versichern.
@MunichEast
Keine der genannten Maßnahmen allein reicht aus um das Gesundheitssystem fit zu machen. Es muss ein Maßnahmepaket sein, was aber ein Umdenken erfordert welches nicht existiert bei den Verantwortlichen. Deswegen finde ich es bezeichnend, dass mehr Argumente für den Erhalt des totgeweihten Gauls PKV gebracht wurden, aber noch nicht einmal das Wort "Bürgerversicherung" fiel.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Nana12 bedankt:
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23.02.23, 15:27
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#21
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.245
Bedankt: 23.296
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Zitat:
Zitat von Nana12
@MunichEast
Keine der genannten Maßnahmen allein reicht aus um das Gesundheitssystem fit zu machen. Es muss ein Maßnahmepaket sein, was aber ein Umdenken erfordert welches nicht existiert bei den Verantwortlichen. Deswegen finde ich es bezeichnend, dass mehr Argumente für den Erhalt des totgeweihten Gauls PKV gebracht wurden, aber noch nicht einmal das Wort "Bürgerversicherung" fiel.
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Das stimmt, obwohl ich eine gesetzliche Krankenversicherung für alle favorisiere und dann die Option der zusätzlich privaten Zusatzversicherung, wer Zweibett , Einzelzimmer oder Chefarzt, edlere Zahnarztmaterialien usw. möchte.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei MunichEast:
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24.02.23, 23:42
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#22
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sauger
Registriert seit: Apr 2010
Beiträge: 353
Bedankt: 634
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Wir müssen ja unsere Gelder anderen Ländern in den Rachen werfen.
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei sauger2008 bedankt:
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25.02.23, 08:45
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#23
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Banned
Registriert seit: Nov 2020
Beiträge: 2.505
Bedankt: 13.840
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Zitat:
Zitat von MunichEast
Das stimmt, obwohl ich eine gesetzliche Krankenversicherung für alle favorisiere und dann die Option der zusätzlich privaten Zusatzversicherung, wer Zweibett , Einzelzimmer oder Chefarzt, edlere Zahnarztmaterialien usw. möchte.
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Selbst die gesetzliche KV kann man noch in unterschiedliche Tarifgruppen aufteilen. Eine Grundversorgung die jegliche ambulante und stationäre Behandlungen in Form von Operationen, damit verbundene Vor- und Nachuntersuchungen. inkl. genereller Vorsorgeruntersuchungen absichert, allerdings keinen Wartezimmer-Tourismus. Wer wegen jedem Schnupfen meint zum Arzt rennen zu müssen zahlt das komplett (!) aus eigener Tasche. Das ist das Basismodell wo alle erstmal drin sind und man ohne private Zuzahlung auch nicht rauskommt.
Eine erweiterte GKV wo durch separate Tarife auch Besuche beim Arzt bis zu einer gewissen Jahreshöhe versichert sind kann durch Zuzahlung zugebucht werden. Und wer das volle Premium-Programm will soll sich privat versichern, dann ist die GKV sowieso komplett raus.
Das einzige wo ich eine vollumfängliche Versorgung und kein Materialschrott befürworte sind Zahnbehandlungen. Zahnprobleme strahlen auch auf andere Zonen des Körpers aus (Kopf, Herz etc.) und sollten möglichst effektiv und sauber ohne Kostendruck durchgeführt werden. Sprich Fokus Nr. 1 : Zahnerhalt (und nicht wie aktuell bei den GKV der Fokus aufs Zähne ziehen) und hochwertiger Zahnersatz aus Vollkeramik etc.
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01.03.23, 02:35
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#24
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working behind bars
Registriert seit: Apr 2013
Beiträge: 2.928
Bedankt: 12.522
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So, dann schauen wir doch mal, wie der BILDblog diesen Raffelhüschen Mumpitz von den BILD Panikern auflöst:
Zitat:
Kranke Debatte
Was braucht die “Bild”-Redaktion alles, um eine angeblich große, bedeutende “Debatte” zu konstruieren und Millionen von Menschen Sorgen um ihr Geld und ihre Gesundheit zu bereiten?
Sie braucht 1) einen Professor, der gern mit steilen Thesen zu allerlei sozialpolitischen Themen von Medien zitiert wird, und, ja, das wär’s dann eigentlich auch schon.
Am vergangenen Mittwoch schrieb Jan W. Schäfer, Politik-Ressortleiter bei “Bild” und Mitglied der Chefredaktion, über einen “brisanten Vorstoß”:
Es geht um die die gesetzliche Krankenversicherung. “Kassen-Patienten (und Arbeitgeber) überweisen vom Gehalt heute so viel wie nie an Krankenkassen. Im Schnitt 16,2 Prozent”, schreibt Schäfer:
Bis 2035 könnte der Beitrag sogar auf 22 Prozent hochschnellen, warnt Gesundheitsexperte Prof. Bernd Raffelhüschen (65, Uni Freiburg): “Wir können uns das System nicht mehr leisten.”
Raffelhüschen hat daher einen brisanten Reformplan entwickelt: Kassen-Patienten sollen künftig einen Teil der Arzt- und Klinikkosten aus eigener Tasche bezahlen. Das Ziel: die Kosten-Explosion dämpfen.
Konkret sollen gesetzlich Versicherte gestaffelt zunächst bis zu 50 Prozent ihrer Arztkosten (maximal 500 Euro), dann bis zu 20 Prozent der Kosten (maximal 500 Euro) selbst zahlen. Insgesamt maximal 1500 bis 2000 Euro im Jahr. Geringverdiener soll der Staat mit Zuschüssen unterstützen.
Zum “brisanten Plan gegen die Kosten-Explosion” zählen noch weitere Ideen Raffelhüschens: Raucher an möglichen Folgekosten extra beteiligen, höhere Selbstbeteiligung für Übergewichtige, die Behandlungskosten für einen Beinbruch beim Skifahren soll der Skifahrer komplett selbst tragen, 30 bis 40 Prozent der Kliniken sollen dicht gemacht werden.
Da hat also ein Professor eine mehr oder weniger grobe Bierdeckel-Rechnung aufgemacht. Neben Bernd Raffelhüschen kommt in dem Artikel niemand zu Wort. Aber einen Tag später, “Bild”-Titelseite:
Raffelhüschen habe mit seinen Reform-Vorschlägen “in ein Wespennest gestochen!” Und es ist laut “Bild” auch nicht nur eine “Debatte”, sondern eine:
Diese von “Bild” aufgestöberte “Riesen-Debatte” sieht so aus: Bernd Raffelhüschen sagt etwas, alle anderen sagen: “Nein”, Ende der Debatte. Ausnahmslos alle Personen, die neben Raffelhüschen in dem “Bild”-Artikel zitiert werden, halten dessen Vorschlag für gar keine gute Idee: CDU-Politiker Dennis Radtke nicht (“Es ist Konsens, dass jedem die bestmögliche medizinische Versorgung ermöglicht wird”), Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nicht (“Für die große Mehrheit der Bevölkerung nicht” bezahlbar), Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der Krankenkasse DAK-Gesundheit, nicht (“Die Vorschläge sind unsolidarisch und völlig inakzeptabel”), CSU-Politikerin Emmi Zeulner nicht (“Ein solches Bestrafungssystem verschärft die soziale Ungleichheit”) und auch CDU-Politiker Peter Liese nicht (“Skifahren z. B. ist in der Regel gesünder als auf dem Sofa sitzen und Chips essen”). Nach diesem Schema lässt sich zu wirklich jedem Thema eine “Debatte” inszenieren: Man muss nur eine Person finden, die beispielsweise meint, Delfine sollten aufgrund ihres IQ berechtigt sein, bei der Bundestagswahl zu kandidieren, alle anderen sagen: “Auf gar keinen Fall!”, “Wespennest” und “Riesen-Debatte” drüberschreiben – fertig ist die nächste Seite 1.
Gewinner dieser Journalismus- und Debattensimulation sind Bernd Raffelhüschen, der Publicity bekam, und die “Bild”-Redaktion, die zwei Tage lang Zeilen und eine Titelseite füllen konnte. Verlierer sind all jene, die “Bild” glauben und sich auf dieser Grundlage um ihre gesundheitliche und finanzielle Zukunft sorgen.
Quelle:[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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Ein Haufen heisse Luft mit null Substanz von den Spezialisten für überflüssige Panik Schlagzeilen.
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Die folgenden 6 Mitglieder haben sich bei Uwe Farz bedankt:
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01.03.23, 15:57
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#25
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Banned
Registriert seit: Nov 2020
Beiträge: 2.505
Bedankt: 13.840
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Zitat:
Zitat von Uwe Farz
Ein Haufen heisse Luft mit null Substanz von den Spezialisten für überflüssige Panik Schlagzeilen.
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Ändert allerdings ja nichts an den Prognosen, das für den dt. Steuerzahler das Gesundheitssystem immer teurer wird und ein Beitragsanstieg auf bis zu 22 % durchaus möglich ist. Aber kein Grund zu Panik, der Staat wirds schon richten und die Gesundheitsbazooka rausholen..mit dem nächsten "Wumms"-Strich auf dem Bierdeckel, den "die Anderen" irgendwann beim Wirt begleichen müssen.
Geändert von DokuQuelle (01.03.23 um 19:42 Uhr)
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06.03.23, 13:27
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#26
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.095
Bedankt: 13.104
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Zitat:
Zitat von Uwe Farz
überflüssige Panik Schlagzeilen.
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Da der Zusatz per anno fehlt, wird pro Arztbesuch suggeriert.
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06.03.23, 19:52
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#27
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Mitglied
Registriert seit: Feb 2022
Beiträge: 492
Bedankt: 541
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Selbst wenn die bis zu 2.000 Euro Selbstbeteiligung (sofern es denn so kommt) per anno sein (also jährlich) werden sich viele Menschen in unserem Land dies nicht mehr leisten können. Da helfen auch keine Hilfen für Geringverdiener, denn die Mittelschicht trifft es genauso.
Zitat:
Zum “brisanten Plan gegen die Kosten-Explosion” zählen noch weitere Ideen Raffelhüschens: Raucher an möglichen Folgekosten extra beteiligen, höhere Selbstbeteiligung für Übergewichtige, die Behandlungskosten für einen Beinbruch beim Skifahren soll der Skifahrer komplett selbst tragen, 30 bis 40 Prozent der Kliniken sollen dicht gemacht werden.
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Noch mehr Kliniken schließen? Die Kliniken sind doch jetzt schon proppevoll mit Patienten. Viele OPs müssen verschoben werden, weil keine Betten frei.
Diese ganzen Ideen sind so an der Realität vorbei und hannebüchen. Wenn es allerdings so kommen sollte, wird es keine 2 Klassen Medizin mehr geben, sondern eine 3 Klassen Medizin.
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