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12.11.12, 18:39
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#1
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Klaus Kinksi
Registriert seit: Oct 2009
Beiträge: 51.504
Bedankt: 55.361
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Apple Stores: Arbeitsbedingungen schlechter als sonst im Einzelhandel
Zitat:
Apple lässt seine Mitarbeiter hart dafür arbeiten und Entbehrungen in Kauf nehmen, dass sie Teil der innovativen Computerfirma sein dürfen. Kein Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Betriebsrat erst im Aufbau begriffen, „betteln müssen, etwas trinken zu dürfen“ – das sind die Aussichten für jene, die in einem der Apple-Stores Fuß fassen wollen.
„Erst die Ware, dann der Mensch“, so könnte man die Recherchen von Spiegel-Redakteurin Anna Kistner auf den Punkt bringen. Sie bietet einen Einblick in die Arbeitsbedingungen in den deutschen Apple-Stores. Die Reportage berichtet nicht nur über die zweiwöchige Schulung, die für Apple-Mitarbeiter den Einstieg bildet und über welche bereits Ende August das Magazin Gizmodo ausführlich informierte. Sie lässt auch ehemalige Mitarbeiter zu Wort kommen, die offen über die verschiedenen Aufgaben und Bereiche im Apple Store sprechen. Im Gesamtbild stellt sich heraus, dass nicht alles so rosig und leicht ist, wie es vom Computerproduzenten selbst immer vermittelt wird, dass die Bedingungen selbst in Anbetracht des allgemein nicht wirklich menschenfreundlichen Einzelhandels oft zu wünschen übrig lassen und dass vom Unternehmen mit der Ware besser umgegangen wird als mit den Menschen.
Als „Bootcamp für Genies“ bezeichnet Gizmodo das Trainingsprogramm, welches neue Store-Mitarbeiter absolvieren müssen. Zwei Wochen dauert es, und ein Manual in Katalogstärke trichtert den künftigen Mitarbeitern den Umgang mit Kunden und damit zusammenhängenden Situationen ein. Es gibt eine Liste mit nicht zugelassenen Wörtern, auf der sich Sachverhalte finden wie „ein Apple Gerät wird nicht heiß, sondern maximal warm“, „ein Apple Gerät stürzt nicht ab, es antwortet schlichtweg nicht mehr“ oder dass man einen Kunden so korrigieren muss, dass er es praktisch nicht registriert mit Worten wie „es stellt sich heraus, dass es doch anders ist“. Das Praxishandbuch arbeitet viel mit Begriffen wie Empathie und Feedback, was grundsätzlich nicht falsch ist. Es demonstriert jedoch das Verkaufsgespräch, bei dem Aufdringlichkeit abgelehnt wird, als ein Steuern des Kunden mittels psychologischer Handgriffe – man solle den Konsumenten glauben lassen, er habe selbst entschieden, während eigentlich der Store-Mitarbeiter die Fäden in der Hand hat. Freilich ist es auch in anderen Bereichen des Einzelhandels so, dass man sich als Verkäufer bemüht, den Kunden beratend zu lenken; ein Vokabular des Ausgeschlossenen gibt es dort jedoch normalerweise nicht. Es ist auch anderswo nicht üblich, dem Käufer zu versichern, dass „man ihm nachempfinden könne“, was er von einer Sache hält, um ihn dann doch davon zu überzeugen.
Im Umgang mit den Mitarbeitern, welche bei Apple nicht Verkäufer heißen, sondern als „Specialist“, „Expert“, „Creative“ oder „Genius“ bezeichnet werden, zeigt sich der Konzern als knallhart. Da werden Klopausen „mit der Stoppuhr gemessen“, jeder Mitarbeiter muss beim Verlassen des Stores die Seriennummern seiner Geräte am Eingang vorzeigen, und das Verwenden eines firmeneigenen Schraubenziehers zum Festziehen einer Schraube an einem privaten Handy hat bei einem Mitarbeiter zum Rauswurf geführt mit der Begründung „Privatreparaturen seien verboten“. Das Spalierstehen und der Beifall der blaugewandeten Mitarbeiter bei Filialeröffnung auf der einen Seite, die Arbeitsplätze im Lager ohne Belüftung („Back of House“ genannt) auf der anderen. Die Arbeitsanweisung, solange ein Gerät in Garantie sei, alles zu machen, was der Kunde verlange, und „die Wahrung des schönen Scheins“ beim Entdecken der Seriennummer gestohlener Geräte. Das Verschrotten von Unmengen an ausrangierten, jedoch nicht kaputten oder wirklich alten Geräten. All diese Faktoren zeigen wohl die zwei Gesichter der Firma, die den Computer lebensnah präsentieren möchte und die Menschen „lernen und erleben“ lassen will, „was sie mit einem Computer machen können“.
Personal wird wie überall im Handel eingespart, wieder freie Stellen werden nicht nachbesetzt. Der Konzern ist generell nicht gewillt, etwas „aus seinem Innenleben […] preiszugeben“. In der Apple-Filiale München gibt es bereits einen Betriebsrat, in Frankfurt soll im Dezember einer gewählt werden. Laut Ver.di könnte es dann zu der Einführung „eines Gesamtbetriebsrats für Apple Retail Germany“ kommen. Provision bekommt das Apple-Personal nicht, was für eine Lohnerhöhung beurteilt wird, ist die „Attachement Rate“, also der Anteil an Zusatzgarantien oder Einzelschulungen, die ein Verkäufer mit den Geräten verkaufen konnte. Der Stundenlohn beträgt aktuell zwischen 12 und 15 Euro; Urlaubs- und Weihnachtsgeld gibt es bei Apple nicht, 2011 gab es als Weihnachtsgeschenk „einen roten Fleecepullover“ mit Apple-Logo. Im Geschäft darf er nicht getragen werden, da er sich aus Qualitätsgründen ständig statisch auflädt und mit den Entladungen die Geräte schädigen könnte. Das ist wohl ein deutliches Beispiel für die Prioritäten von Apple.
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12.11.12, 18:57
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#2
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hate´s Retarded People
Registriert seit: May 2009
Ort: Ruhrpott
Beiträge: 549
Bedankt: 1.986
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Ganz ehrlich, wenn ich nen paar Idioten hätte die meine Marke anhimmeln...is doch klar das ich denen so wenig gebe wie möglich da es ja eine "Erfüllung" für sie ist dort zu arbeiten.
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Wenn man von 666 genau 578 subtrahiert,
erhält man als Ergebnis 88,
(666-578=88 ) woraus sich ein klarer Zusammenhang zwischen Nazis und Satan erkennen lässt.
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12.11.12, 19:40
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#3
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: Oct 2011
Beiträge: 567
Bedankt: 484
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Zitat:
und das Verwenden eines firmeneigenen Schraubenziehers zum Festziehen einer Schraube an einem privaten Handy hat bei einem Mitarbeiter zum Rauswurf geführt mit der Begründung „Privatreparaturen seien verboten“.
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ist sowas überhaupt zulässig?
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12.11.12, 21:22
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#4
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Banned
Registriert seit: Jan 2012
Ort: Deutschland
Beiträge: 1.383
Bedankt: 1.075
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In Zeiten wo man wegen Maultaschen Mund Raub seinen Job verliert ist alles möglich.....
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13.11.12, 16:32
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#5
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FUBAR!
Registriert seit: Oct 2011
Beiträge: 56
Bedankt: 50
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Ich bin der Meinung, dass die meisten Menschen gar nicht wissen woher genau und unter welchen Umständen hergestellt ihre Produkte eigentlich kommen, sei es im Bereich Lebensmittel oder Elektronik etc.
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13.11.12, 18:01
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#6
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Sep 2009
Ort: ♥♥BACHELOR's NIGHT♥♥
Beiträge: 6.934
Bedankt: 13.575
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Scheint, als wäre es schon eine Art Statussymbol, wenn man bei Apple arbeiten darf...
Der Fleecepulli haut's allerdings raus
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14.11.12, 03:59
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#7
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Movement Gamer
Registriert seit: Feb 2010
Ort: from Hell
Beiträge: 1.005
Bedankt: 1.196
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Zitat:
auf der sich Sachverhalte finden wie „ein Apple Gerät wird nicht heiß, sondern maximal warm“, „ein Apple Gerät stürzt nicht ab, es antwortet schlichtweg nicht mehr
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Ich lach mich weg, genial ....Ist aber nichts neues überall werden die Verkäufer und Supporter darauf getrimmt.
Kenne noch den Slogan von einer alten Firma wo ich mal war "Wir Verkaufen dem Kunden wovon er nicht einmal Geträumt hat das er es braucht"
Zitat:
Zitat von silberruecken1000
kinderarbeit, abzocke, etc.....und dies ist nur dadurch möglich, dass es millionen vollpfosten gibt, die apfel-schrott kaufen weil der müll "in" ist und gut vermarktet wird....da fällt mir spontan ein anderer thread hier ein:
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Da ist Apple bei weiten nicht der einzige Hersteller, ich würde sogar sagen das wird langsam zur Normalität. Der Kunde kann es sich größtenteils nicht mal selbst aussuchen da es keine Transparenz gibt. Und auch "Teure Edelmarken" wo die Kunden denken es sei bessere Qualität und gute Arbeitsbedingungen werden doch letztlich nur beim China Mann zusammengeschraubt.
Hab vor einer weile mal eine Interessante Doku gesehen wo es um die Herstellung von Kleidung ging, daraus folgte das auch viele bekannte Markenhersteller ihre Produkte schlussendlich im Dritte Welt Gebiet in einer Wellblechhütte nähen lassen wo man halt für 20€ im Monat einen Sklaven...öhm eine Arbeitskraft kaufen kann, die keine Ansprüche stellt, im Akkord arbeitet und die Kosten gering hält.
Und dabei war es völlig egal ob man nun ne 10€ Hose vom Grabbeltisch oder KiK gekauft hat oder ein 120€ Model vom Markenhersteller. Entstanden ist es in der gleichen Blechhütte^^
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Haltet die Welt an ich steig aus.
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14.11.12, 16:34
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#8
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Sep 2009
Ort: ♥♥BACHELOR's NIGHT♥♥
Beiträge: 6.934
Bedankt: 13.575
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Zitat:
firmen trifft man nur über den gewinn
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Ja, aber ...
Was passiert dann bei einem Global Player wie Apple?
Dann wird optimiert, auf Teufel komm raus. Ohne weitere Rücksicht, nur um dem Kunden dann ein günstigeres Produkt anbieten zu können, da die Herstellungsbedingungen durch den Preis wieder verschleiert werden.
Optimiert heisst in diesem Fall, dass alles; angefangen vom Rohstoffeinkauf, über Fertigung, Marketing und Vertrieb; zu Lasten anderere oder weiterer Beteiligten geht.
Solche Giganten können nur durch andere Giganten in die Knie' gewzungen werden. Und ob die Konkurrenz mit Weihwasser wäscht ist sicher auch in Frage zu stellen.
Und dann lieber silberruecken, glaube ich kaum, dass Du ohne Weiteres der Firma Nokia den Rücken gekehrt hast.
Da spielten sicherlich andere Begehrlichkeiten, wie besseres Handy oder neuere Innovationen (smartphone) eine entscheidende Rolle.
Um mal von Apple ein wenig abzulenken:
Was bleibt noch übrig, wenn man nur politisch korrekte Waren kauft, an denen alle Beteiligten ausschliesslich profitieren? --> Ziemlich wenig.
Da glaube ich kaum, gemessen an Deinen bisherigen Beiträgen, dass Du die nötigen Mittel hast, um 100% fair zu konsumieren.
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14.11.12, 16:47
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#9
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Erfahrenes Mitglied
Registriert seit: Oct 2011
Beiträge: 567
Bedankt: 484
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Zitat:
Zitat von gentleman-smart
Was bleibt noch übrig, wenn man nur politisch korrekte Waren kauft, an denen alle Beteiligten ausschliesslich profitieren? --> Ziemlich wenig.
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für uns ist es selbstverständlich sich "luxusartikel" wie markenklamotten oder elektronik zu kaufen. viele leute wissen zwar dass es billig in china von schlecht bezahlten arbeitern produziert wird, trotzdem denkt niemand darüber nach weil man von den zuständen nichts mitkriegt. und wie soll sich der durchschnittsarbeiter die in deutschland maßgeschneiderte hose für 300€ leisten?
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14.11.12, 17:08
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#10
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Sep 2009
Ort: ♥♥BACHELOR's NIGHT♥♥
Beiträge: 6.934
Bedankt: 13.575
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@jpjmjoöö3
Vermutlich missverstanden.
Es ging mir im Allgemeinen, Apple nur der Aufhänger zur obigen Meldung, um die Bezahlbarkeit von Waren des täglichen Bedarfs, beim "politisch korrekten" Kauf.
In sich ist die obige Situation auch ein Widerspruch, aber man kann nich allen gerecht werden. Dazu fehlt die passende Wirtschaftsform.
Man könnte ja auch in den Raum werfen, dass man dort halt nicht arbeiten soll ... In diesen Zeiten? Wohl kaum; deswegen ein Widerspruch in sich.
Und bei "diesen Zeiten" ist man auch schon wieder bei der "Fairness" angelangt.
silberruecken:
Bei einem Grossteil der Bevölkerung (vermutlich weit mehr als 3/4; und dies, man höre und staune, auch in der "vergoldeten" Schweiz), liegt es ausschliesslich am Preis, dass man zwischen Fairness und Machbarkeit abwägen muss.
Ob dies nun so gewollt ist oder nicht, sei mal dahin gestellt. Ich vermute eher nicht.
Ebenso ist ein Grossteil der Konsumenten mit einem eher durchschnittlichen bis niedrigerem Gehalt "gesegnet". Wenn man dann mal die absolut notwendigen Lebenshaltungskosten dem Einkommen gegenüberstellt, bleibt einfach zu selten ein Freiraum für markt-regulierendes Verhalten.
Nochmal zurück zu Apple, weil die gerade (bedingt auch durch zahlreiche Patentstreitigkeiten) in aller Munde sind: Stellt sich die Masse dagegen? Nein, weil sie selbst genug Probleme haben. Wer sich kein Apple-Produkt kaufen kann, tut dies auch nicht, wenn die Angestellten ordentlich entlohnt werden.
Und da gibt es noch zahlreiche weitere Firmen, die dann alle boykottiert werden müssten.
Aber: Laber, sülz, grütz ...
Verkauft alle Statussymbole, kauft nur fair ein und die Quittung bekommt wieder der unterbezahlte Angestellte.
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15.11.12, 19:06
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#11
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Mitglied
Registriert seit: Jan 2010
Beiträge: 387
Bedankt: 433
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Wenigstens hat Apple in den Richtlinien stehen alles mögliche für den Kunden zu machen solange das Garät Garantie hat, andere Hersteller tun sich immer noch schwer damit
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15.11.12, 19:43
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#12
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Alleine
Registriert seit: Feb 2011
Beiträge: 303
Bedankt: 103
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Hätte ich nie gedacht das solche Bedingungen in den Apple Stores herrschen. Aber immer noch bessere Bedingungen und Gehalt als bei McDonalds....
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18.11.12, 14:25
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#13
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Sechzig München
Registriert seit: Nov 2010
Beiträge: 1.332
Bedankt: 2.051
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bei Apple ist es doch kein Einzelfall. Möchte mal nicht wissen was in anderen Firmen los ist, hinter den Kulissen. Was nicht rauskommt.
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Sollte einer meiner Uploads offline sein. Bitte eine PN. Danke
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18.11.12, 21:06
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#14
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Alleine
Registriert seit: Feb 2011
Beiträge: 303
Bedankt: 103
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Zitat:
Zitat von Loewe1860
bei Apple ist es doch kein Einzelfall. Möchte mal nicht wissen was in anderen Firmen los ist, hinter den Kulissen. Was nicht rauskommt.
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Das interessiert nur keinen. Solange der Name nicht Apple ist, will das niemand wissen.
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