Kitas in mehreren Ländern geschlossen: 20.000 Erzieher im Streik
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In fast allen Bundesländern haben sich rund 20.000 Erzieherinnen und Erzieher an den unbefristeten Streiks beteiligt.
Allein in Baden-Württemberg blieben 600 Kitas geschlossen. Und am Montag schließen sich Bayern und Brandenburg an.
Wohin mit den Kindern? Der unbefristete Kita-Streik hat schon an seinem ersten Tag Zehntausende Eltern und ihren Nachwuchs getroffen. Nach Angaben der Gewerkschaft ver.di beteiligten sich fast 20.000 Beschäftigte des Sozial- und Erziehungsdienstes in fast allen Bundesländern.
Allein in Baden-Württemberg blieben mehr als 600 Kitas geschlossen, in Rheinland-Pfalz und im Saarland etwa 150. Auch der Norden war betroffen. In Hamburg waren 70 von 220 Kindertagesstätten komplett dicht. Notdienste für die Kinderbetreuung wurden eingerichtet.
Ver.di-Chef Frank Bsirske sprach von einem "spürbaren und starken bundesweiten Signal" in dem Arbeitskampf. Zug um Zug würden nun weitere Kitas einbezogen.
Neben Erzieherinnen und Erziehern legten auch Sozialarbeiter und Sozialpädagogen etwa in Jugendzentren die Arbeit nieder. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie der Beamtenbund dbb hatten ebenfalls zu dem Streik aufgerufen.
Montag schließen sich Bayern und Brandenburg an
In Bayern, Brandenburg und in mehreren Großstädten Nordrhein-Westfalens fängt der Ausstand erst am kommenden Montag an. Nach Darstellung der kommunalen Arbeitgeber sind die Forderungen nicht bezahlbar.
In Urabstimmungen hatten sich die Mitglieder der Gewerkschaften in dieser Woche mit großer Mehrheit für den unbefristeten Ausstand ausgesprochen. Zuvor hatten die ver.di, GEW und Beamtenbund die Tarifverhandlungen nach fünf Runden für gescheitert erklärt. Sie fordern eine finanzielle Aufwertung der Berufe, die unter anderem durch eine höhere Eingruppierung erreicht werden soll. Die kommunalen Arbeitgeber zeigen sich bereit, Eingruppierungen zu ändern. Ein pauschales Plus von zehn Prozent sei aber unangemessen.