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21.07.15, 15:01
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Legende
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Bilanzskandal kostet Toshiba-Chef Job
Zitat:
Systematischer Druck auf Mitarbeiter
Ein Bilanzskandal in Milliardenhöhe erschüttert den japanischen Technologiekonzern Toshiba. Laut einem Gutachten sollen seit 2008 mit Wissen des Managements die Gewinne zu hoch ausgewiesen worden sein. Dabei gehe es in Summe um mindestens 1,1 Mrd. Euro. Am Dienstag nahm Konzernchef Hisao Tanaka mit weiteren Führungskräften den Hut. Die Gutachter sahen den systematischen Druck der Führung auf die Mitarbeiter, unrealistische Gewinnziele erreichen zu müssen, als eine Ursache der Fälschungen.
Führungsebene wusste Bescheid
Der Bilanzskandal beim japanischen Technologiekonzern Toshiba sorgt nun für ein Beben in der obersten Führungsriege. Konzernchef und Präsident Hisao Tanaka werde zurücktreten, teilt das Unternehmen am Dienstag mit. Ein Gutachten hatte belegt, dass Tanaka über die jahrelang geschönten Zahlen Bescheid wusste.
„Wir haben eine gravierende Verantwortung“, sagte Tanaka am Dienstag vor Journalisten. Das Unternehmen werde „eine neue Struktur bauen“ müssen, um sich zu reformieren. Der frühere Präsident Norio Sasaki tritt als Vizevorsitzender aus dem Vorstand zurück. Auch werde er seine Ämter in Regierungsausschüssen niederlegen, wie der Minister für Wirtschafts- und Fiskalpolitik, Akira Amari, bekanntgab. Tanakas Berater Atsutoshi Nishida wird ebenfalls gehen. Sie sollen nach Angaben des Unternehmens ebenfalls eine Rolle in dem Bilanzskandal gespielt haben.
1,1 Mrd. Euro zu hoch ausgewiesen
Die Fälschungen kamen bereits im April ans Licht, als Toshiba erklärte, möglicherweise Kosten für einige Projekte zu niedrig angesetzt zu haben. Ein Gutachten zeigt nun, dass mit Wissen der Firmenspitze Toshiba systematisch zu hohe Gewinne angegeben und dabei vorsätzlich gehandelt haben soll. Es sei daher für die Wirtschaftsprüfer schwierig gewesen, die überhöhten Zahlen zu finden. Es gehe um eine Summe von operativ mindestens 152 Mrd. Yen (1,1 Mrd. Euro), die seit 2008 zu hoch ausgewiesen worden seien. Toshiba hatte zunächst nur von 50 Mrd. Yen gesprochen.
Als eine der Ursachen sehen die Gutachter die Führungskultur bei dem 140 Jahre alten Unternehmen. Widerspruch gegen Entscheidungen des Managements werde nicht geduldet. Die Angestellten seien systematisch unter Druck gesetzt worden, so das Gutachten. Um die von der Konzernspitze vorgegebenen unrealistisch hohen Gewinnziele zu erreichen, hätten die Toshiba-Mitarbeiter die Bilanzen frisiert, kritisierten die Experten. Der Bilanzskandal gilt als der größte in Japan seit 2011. Damals hatte der Kamerahersteller Olympus Bilanzen aufgebläht und zugegeben, knapp 118 Mrd. Yen an Verlusten verschwiegen zu haben.
„Vertrauen der Märkte verlieren“
Die Position von Konzernchef Tanaka übernimmt nun vorübergehend Verwaltungsratschef Masashi Muromachi. Überlegt wird zudem, bei der Hauptversammlung im September mehr als die Hälfte des Direktoriums mit externen Managern zu besetzen. Der Skandal macht aber auch die Rolle der japanischen Politik deutlich.
Die Regierung unterstützt Bemühungen, das Management japanischer Unternehmen zu verbessern, um weltweit Investoren anzulocken. Entsprechend bezeichnete Finanzminister Taro Aso die Bilanzfälschung als „sehr bedauerlich“: „Wenn es Japan nicht gelingt, angemessene Grundsätze der Unternehmensführung umzusetzen, dann kann es das Vertrauen der Märkte verlieren.“
Offen bleibt, ob Toshiba nun finanzielle Strafen erwarten. Insidern zufolge fragte das Unternehmen offenbar bereits Anfang Juli wegen eines möglichen Milliardenkredits an. Der Elektronikkonzern soll bei drei Geldhäusern wegen eines Kreditrahmens zwischen umgerechnet 3,7 und 4,4 Milliarden Euro angefragt haben. Damit habe sich das Unternehmen wappnen wollen, falls die Ermittlungen wegen Unregelmäßigkeiten in der Buchführung die Kreditwürdigkeit belasten. Toshiba wies allerdings bereits Anfang Juli die Kontaktaufnahme bei Banken zurück: „Wir sehen keine Verschlechterung bei der kurzfristigen Finanzierung.“
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