[ziesell]

Hackerangriff: Medizinischer Dienst Niedersachsen vorerst nicht erreichbar

Der Angriff ist zwar inzwischen eingedämmt, doch andauernde Untersuchungen schränken die IT-Systeme derzeit massiv ein.



Der Medizinische Dienst Niedersachsen, ein unabhängiger Gutachterdienst, der Kranken- und Pflegekassen in medizinischen und pflegerischen Fragen berät, informiert derzeit auf seiner Webseite über einen erfolgten Hackerangriff auf seine IT-Systeme. Ein Zugriff auf die Daten der Organisation habe jedoch nach aktuellem Kenntnisstand nicht stattgefunden. Die internen Sicherungssysteme seien demnach in der Lage gewesen, den Angriff zu erkennen und ihn zu stoppen.

Dennoch seien die Kommunikationskanäle des MD Niedersachsen derzeit aus Sicherheitsgründen nicht verfügbar, so dass Anrufe, Faxe und E-Mails vorerst ins Leere laufen. Auch die interne Auftragsbearbeitung liege aktuell auf Eis. Folglich ist in den kommenden Tagen mit entsprechenden Verzögerungen bei der Bearbeitung von medizinischen Gutachten zu rechnen.

Grund dafür seien die andauernden Arbeiten der Forensiker, die die betroffenen Systeme derzeit untersuchen, um weitere Erkenntnisse über das genaue Ausmaß des Angriffs zu erlangen. "Sobald einzelne Kommunikationswege wieder zur Verfügung stehen, informieren wir Sie an dieser Stelle", erklärt der MD Niedersachsen auf seiner Webseite. Einen konkreten Termin für den Abschluss der Untersuchungen nennt der Dienst jedoch noch nicht.

MD Bremen ebenfalls betroffen

Auch der Medizinische Dienst Bremen ist von dem Cyberangriff betroffen, da dieser eine Verwaltungsgemeinschaft mit dem MD Niedersachsen bildet. Letzterer stellt demzufolge die IT-Systeme beider Dienste bereit. Der MD Bremen ist für Notfälle aber immerhin noch telefonisch erreichbar. Die Rufnummer dafür ist der Meldung zu dem Sicherheitsvorfall auf der Webseite des Dienstes zu entnehmen.

Erst im April hatten Hacker den IT-Dienstleister Bitmarck angegriffen, der sich um die IT etlicher deutscher Krankenkassen kümmert. Dabei handelte es sich in diesem Jahr sogar schon um den zweiten Sicherheitsvorfall des Unternehmens. Der nun erfolgte Angriff auf den MD Niedersachsen verdeutlicht einmal mehr, dass Einrichtungen mit medizinischem Hintergrund ein beliebtes Ziel für Cyberkriminelle sind.

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