Papierlose Behörde: Bundesregierung verbrauchte 740 Millionen Blatt Papier
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Papierlose Behörde: Bundesregierung verbrauchte 740 Millionen Blatt Papier
In Behörden ist 2022 weiterhin viel ausgedruckt worden – auch wenn die Digitalisierung scheinbar erste Wirkung zeigt.
Dass Regierungsbehörden noch weit von einer papierlosen Arbeit entfernt sind, dürfte niemanden überraschen. Nun gibt es neue Zahlen: Die Bundesregierung und Einrichtungen der Bundesverwaltung haben im Jahr 2022 fast 740 Millionen Blatt Papier verbraucht. Und das sind nur die Zahlen für das Format DIN A4, dazu kommen weitere 13 Millionen Blatt in DIN A3.
Diese Zahlen gehen aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Unions-Fraktion im Bundestag hervor. "Nachhaltigkeitsaufgaben stellen sich in allen Lebens- und Arbeitsbereichen", schreiben die Fragesteller, "auch in der täglichen Arbeit der Bundesregierung".
Die Unions-Fraktion bezieht sich dabei auch auf eine ähnliche Anfrage der FDP aus der vorherigen Legislaturperiode. Die damalige Regierung unter Führung der CDU antwortete, man habe im Jahr 2017 rund 1.255 Millionen Blatt Papier verbraucht – also noch deutlich mehr als 2022. Lediglich 148 Millionen Blatt würden dabei auf die Bundesministerien entfallen.
In ihrer Antwort sieht sich die aktuelle Bundesregierung durch "die fortschreitende Digitalisierung der Verwaltung" in der Lage, "weitgehend elektronisch und damit papierarm zu arbeiten". In einem Kabinettsbeschluss sei bereits 2019 festgelegt worden, dass Bundesbehörden womöglich ausschließlich elektronisch kommunizierten, insofern die Papierform nicht rechtlich erforderlich sei. Eine Aufschlüsselung des Papierverbrauchs nach den einzelnen Ministerien liege statistisch abrufbar nicht vor.
Auch im Bundestag wurden vielfach noch Faxgeräte genutzt. Diese sollen im Jahr 2024 vollständig ausgemustert und durch digitale Kommunikationswege ersetzt werden. Die Bundesnetzagentur suchte derweil noch im vergangenen Jahr einen neuen Faxanbieter.