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myGully |
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24.01.22, 15:27
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#1
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Insane Noob
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 2.255
Bedankt: 5.462
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KfW-Programm für Effizienzhäuser gestoppt
Zitat:
Wirtschaftsminister Habeck hat die Förderung von sogenannten Effizienzhäusern und der energetischen Sanierung gestoppt. Die Nachfrage übersteige bei weitem die bereitgestellten Mittel. Die Förderung soll reformiert werden.
Angesichts einer Antragsflut hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die Förderung für energieeffiziente Gebäude vorläufig gestoppt. Wie das Wirtschafts- und Klimaschutzministerium mitteilte, werden Anträge von der staatlichen Förderbank KfW vorerst nicht mehr bewilligt. Die neue Bundesregierung plane zudem eine grundlegende Reform der Förderung.
Endgültig eingestellt wird die Neubauförderung des sogenannten Effizienzhauses 55 (EH55), die ohnehin zum Monatsende ausgelaufen wäre. Das Ministerium begründet den Stopp damit, dass EH55 ohnehin Standard am Markt sei. Nun führte das Auslaufen der Förderung zu einem Ansturm auf das Programm: Die Antragsflut im Januar habe nach Ministeriumsangaben die bereitgestellten Mittel über die staatliche KfW-Bank deutlich überstiegen: "Angesichts der vorläufigen Haushaltsführung musste die KfW das Programm daher heute mit sofortiger Wirkung stoppen."
[...]
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Hab mich mit dem Zitat mal auf die ersten drei Absätze beschränkt.
Im Weiteren geht es noch um
Zitat:
Energieeffiziente Sanierungen sollen weiterlaufen
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und
Zitat:
Förderung mit Treibhausgas-Ausstoß koppeln
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Auf der Seite der KfW heißt es:
Zitat:
Sofortiger Antrags- und Zusagestopp
1.
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) der KfW wurde heute (24.01.2022) mit sofortiger Wirkung mit einem vorläufigen Programm*stopp belegt. Das hat der Vorstand der KfW nach Rück*sprache mit dem Bundes*ministerium für Wirtschaft und Klima*schutz (BMWK) am vergangenen Wochen*ende gemeinsam beschlossen.
2.
Die enorme Antragsflut der letzten Wochen, die in den vergangenen Tagen noch einmal erhebliche zusätzliche Dynamik erlangt hat, führt zu einer Aus*schöpfung der vom Bund für die Bundes*förderung für effiziente Gebäude (BEG) bereit*gestellten Haushalts*mittel; das Programm musste daher auch und angesichts der Vorläufigkeit der Haushalts*führung gestoppt werden. Allein im Zeitraum November 2021 bis heute sind bei der KfW Anträge in Höhe von über 20 Mrd. Euro Förder*volumen eingegangen.
3.
Über die Behandlung der vor*liegenden, noch nicht zugesagten Anträge sowie mögliche alternative Förder*angebote werden das BMWK und die KfW zügig entscheiden.
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Nun dürfte in Sachen Neubau von Wohnraum wohl erstmal kräftig in die Bremse getreten werden.
Geändert von Shao-Kahn (24.01.22 um 15:33 Uhr)
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei Shao-Kahn bedankt:
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24.01.22, 16:45
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#2
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Banned
Registriert seit: Jul 2019
Beiträge: 2.617
Bedankt: 2.412
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Diese Entscheidung ist eine Katastrophe für den Wohnungsbau im unteren und mittleren Preissegment. Es ist ohnehin schwierig nach den ganzen neuen Klimavorgaben so zu bauen dass man auch sozial Schwache die Wohnungen vermitteln kann (sofern man dies möchte). Ein Verlustgeschäft möchte niemand machen.
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24.01.22, 22:12
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#3
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Echter Freak
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 2.349
Bedankt: 3.172
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Wir haben die Förderung Mitte 2021 erhalten. Ich behaupte, für sozial Schwache baut niemand der nicht massiv vom Staat Unterstützung kriegt. Die Preise sind so unglaublich hoch, dass man das niemals über die Miete rein holt. So wie ich das verstehe ist aber nur DIESE Maßnahme abgelaufen und die nächste wird folgen.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei csesraven:
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25.01.22, 07:04
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#4
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Insane Noob
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 2.255
Bedankt: 5.462
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Hierbei geht es nicht um den sozialen Wohnungsbau, sondern um energieeffizientes bauen.
Für den sozialen Wohnungsbau gitbt es andere Förderprogramme.
Für die (zugegebenermaßen sehr hohen) Förderungen mussten bestimmte Standarts eingehalten oder übertroffen werden.
Da die Materialpreise derzeit weiter stark steigen, dürften sich die meisten Investoren wohl gut überlegen, ob nicht etwas weniger von der einfachen Dämmung anstatt die dicke Hochleistungsdämmung ausreicht. Anstatt der teuren Luft-Wärmetauscher könnte man die günstigeren Gas-Thermen einsetzen. Die PV-Anlage entfällt, da die Einspeisung nicht mehr so, wie vor 10 Jahren vergütet wird. Etc....
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Shao-Kahn:
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25.01.22, 07:19
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#5
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Banned
Registriert seit: Nov 2020
Beiträge: 2.501
Bedankt: 13.984
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Zitat:
Zitat von csesraven
Wir haben die Förderung Mitte 2021 erhalten. Ich behaupte, für sozial Schwache baut niemand der nicht massiv vom Staat Unterstützung kriegt. Die Preise sind so unglaublich hoch, dass man das niemals über die Miete rein holt. So wie ich das verstehe ist aber nur DIESE Maßnahme abgelaufen und die nächste wird folgen.
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Laut Finanzminister Lindner wird es generell keine neuen Fördermittel mehr bei Neubauten (Sozialbau aussen vor) geben. Das bedeutet im Umkehrschluss das viele Bauherren die Kosten nicht tragen und nur noch die Mindeststandards einhalten werden. Das weiß allerdings auch Berlin  Sprich auf Kurz oder Lang werden die gesetzlichen Mindeststandards angepasst und die nicht unerheblichen Mehrkosten bei EH-55 und insbesondere bei EH-40 komplett auf die Bauherren abgewälzt.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei DokuQuelle:
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25.01.22, 07:57
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#6
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Insane Noob
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 2.255
Bedankt: 5.462
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Zitat:
Zitat von DokuQuelle
[...] Das bedeutet im Umkehrschluss das viele Bauherren die Kosten nicht tragen und nur noch die Mindeststandards einhalten werden.[...]
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Hier wird es dann noch den Unterschie zwischen dem Eigenheim und der Mietswohnung (-Haus) geben. In sofern sich der Bauherr vernünftig beraten lässt, wird er bei "angemessener" Dämmung, Heizung, Fenster, etc. einen Mehrwert in Form von künftigen Energieersparnissen sehen. Das ist dann ein Zahlenschupsen - Stichwort Energiepreise -, ob und wie schnell sich die Investitionen den höheren Standart armortisieren.
Anders sieht das bei dem Mietsobjekt aus. Hier trägt der Mieter die Energiekosten. Da dürfte ein Bauherr leichtfertiger die Entscheidung gegen die Mehrkosten treffen.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Shao-Kahn:
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25.01.22, 08:16
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#7
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Banned
Registriert seit: Nov 2020
Beiträge: 2.501
Bedankt: 13.984
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Zitat:
Zitat von Shao-Kahn
Hier wird es dann noch den Unterschie zwischen dem Eigenheim und der Mietswohnung (-Haus) geben. In sofern sich der Bauherr vernünftig beraten lässt, wird er bei "angemessener" Dämmung, Heizung, Fenster, etc. einen Mehrwert in Form von künftigen Energieersparnissen sehen. Das ist dann ein Zahlenschupsen - Stichwort Energiepreise -, ob und wie schnell sich die Investitionen den höheren Standart armortisieren.
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Wenn das Grundbudget für ein Haus nach EH-55 Standard fehlt und die Mehrkosten nicht durch einen staatlichen Zuschuss getragen werden, wird man den Häuslebauer wahrscheinlich nicht mit Vorrechnungen bzgl. der Armortisierung locken können. Mehrwert hin oder her. Dann wird nur noch so gebaut wie es das Budget zulässt.
Auf diese Art betrachtet natürlich ein Angriff gegen das private Einfamilienhaus-Eigenheim, was der Politik ja sowieso ein Dorn im Auge ist. Das ist eine Anpassung der gesetzlichen Mindeststandards natürlich ein ideales Mittel um auch dem letzten privaten Häuslebauer die Lust am Bauen endgültig zu nehmen.
PS: Ein Fall aus dem Kollegenkreis :
Mehrfamilienhaus nach EH-40 Norm geplant, bereits knapp 40 000 € für Planungskosten ausgegeben. Ca. 120 000 € Förderung waren bereits berechnet und einkalkuliert worden. Die sind nun abgelehnt. Er wird nun in Punkto Dämmung und Energiegewinnung/Heizung "umdenken" müssen, um dieses Finanzierungslücke zu verkleinern bzw. zu schließen.
Netter Nebeneffekt : Vertrauen in die Regierungsparteien dahin, Wahlverhalten nachhaltig geändert.
Geändert von DokuQuelle (26.01.22 um 08:51 Uhr)
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei DokuQuelle:
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26.01.22, 15:00
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#8
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Master of Desaster
Registriert seit: Dec 2014
Beiträge: 4.246
Bedankt: 3.333
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Ist eigentlich bedauerlich, wenn man feststellen darf , das eigentlich nicht genug Geld fuer fromme Wuensche in den Kassen ruht, jedenfalls nicht in diesen Groessenordnungen
Nun wird es in ausgesuchter Minister zu richten wissen.
Wenn ich mich recht entsinne, kommt er aus der Partei der frommen Wuensche..
Geändert von Caplan (27.01.22 um 05:15 Uhr)
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26.01.22, 15:15
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#9
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working behind bars
Registriert seit: Apr 2013
Beiträge: 3.116
Bedankt: 13.288
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Diese Angelegenheit mal aus einem anderen Blickwinkel betrachtet:
Zitat:
DEN: Förderungen und iSFP-Regelungen brauchen dringend Anpassungen
20.12.2021
Das deutsche Energieberater-Netzwerk (DEN) fordert die neue Bundesregierung auf, den Missbrauch bei der Zuschussförderung endlich zu stoppen.
Dringenden Korrekturbedarf sieht das Deutsche Energieberater Netzwerk DEN e. V. an den individuellen Sanierungsfahrplänen (iSFP) im Gebäudebereich und der damit verknüpften Förderungsmechanik.
Hier bestehe ein Missverhältnis zwischen fachlich seriösen Zielen der Energieeffizienz bei Gebäudesanierungen und den Möglichkeiten, hohe Fördersummen zu beziehen, selbst wenn die letztlich umgesetzten Sanierungsziele diese gar nicht rechtfertigten. So würden die geltenden Vorschriften zu Mitnahmeeffekten führen. Zudem weisen Mitglieder des Netzwerks nach immer wieder gemachten Erfahrungen daraufhin, dass Interessenkonflikte zwischen Fördergebern und Energieberatern entstehen, sobald diese nicht mehr wirtschaftlich unabhängig agieren, sondern Technologien und Produkte etwa auf Provisionsbasis vertreten.
System fördert unnötige Sanierungsfahrpläne
Mit der seit Anfang/Mitte 2021 geltenden „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) wurden alle Fördermaßnahmen für den Neubau und die Sanierung von Wohn- und Nichtwohngebäuden in einem Programm gebündelt. Die Zuständigkeiten wurden neu aufgeteilt zwischen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Wer als Immobilieneigentümer eine Vollsanierung nicht in einem Zug realisieren will, kann von einem Energieberater einen iSFP erarbeiten lassen. Dies bedeutet für den Kunden eine weitere Förderung in Höhe von fünf Prozent, wenn die Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden, zusätzlich zu den 80 Prozent der Beratungsleistung, welche der Fördergeber übernimmt.
„Gut gemeint ist nicht gut gemacht“, sagt dazu die Vorständin des DEN, Dipl.-Ing. Marita Klempnow. „Dieses System lädt dazu ein, individuelle Sanierungsfahrpläne zu erstellen, auch wenn sie gar nicht nötig sind. Es ist völlig unverständlich, weshalb die frühere Bundesregierung trotz zahlreicher Warnungen, die unter anderem vonseiten des DEN kamen, ein solches System implementiert hat.“
Hohe Aufwände bei allen Energieberatern
Zahlreiche Energieberaterinnen und Energieberater des DEN beklagten aus ihrer Praxis die durch das Bonus-System gesetzten falschen Anreize. So würden oftmals ohne Not Sanierungsfahrpläne erstellt, nur um in den Genuss der zusätzlichen Förderung zu gelangen. Dies binde unnötig Beratungskapazitäten. Der dadurch ausgelöste bürokratische Aufwand bis hin zu geplanten Kontrollen erhöhe die Belastung der Büros zusätzlich, so Marita Klempnow.
Die Landesvorsitzende des DEN in Sachsen, Dipl.-Ing. Stefanie Koepsell, stimmt ihrer Kollegin zu: „Fast alle unsere Mitgliederbüros sind inzwischen statt mit ihrer eigentlichen Aufgabe der Energieberatung und Begleitung von energieeffizienten Neubauten und Sanierungen mit der bürokratischen Anwendung und Auslegung der neuen Förderrichtlinien beschäftigt. Die grundsätzlich sehr gute Idee einer kurzen und prägnanten Richtlinie zur Förderung von Energieeffizienz in Sanierung und Neubau führt durch kleinteilige, praxisferne Auslegungen und fehlende Vereinheitlichung und Bürokratisierung zu einem unnötig hohen Aufwand bei allen Energieberatern.“
"Missbrauch wird Tür und Tor geöffnet"
Ziel der individuellen Sanierungsfahrpläne sei es, gebäudespezifisch sinnvoll aufeinander abgestimmte Sanierungsvorschläge für ein Objekt zu erstellen. Durch die gegenwärtigen Bonusregelungen werde dieses ursprüngliche Ziel der Sanierungsfahrpläne jedoch konterkariert. Statt einer bauphysikalisch und energetisch sinnvollen Reihenfolge von Maßnahmen stehe stattdessen oftmals die Optimierung der Förderung im Vordergrund. Koepsell: „Dies muss dringend bald korrigiert werden.“
Für den DEN-Vorsitzenden Dipl.-Ing. Hermann Dannecker zeigt sich am Beispiel der individuellen Sanierungsfahrpläne und des möglichen Missbrauchs von Steuermitteln sehr deutlich, wie dringend es ist, die Energieberatung zu einem eigenen Berufsbild aufzuwerten und entsprechende Ausbildungen anzubieten: „Es kann nicht sein, dass Handwerker mit überschaubarem Weiterbildungsaufwand als Energieberater und Energieeffizienzexperten auftreten dürfen und ihre Leistungen gleichwertig zu unabhängigen Büros anbieten können. Hier wird möglichem Missbrauch Tür und Tor geöffnet.“
Der Vorstand des DEN plädiert deshalb dafür, die bisherigen Regelungen schnellstens zu überarbeiten. Dannecker: „Die neue Bundesregierung sollte frühere Fehlentscheidungen baldmöglichst korrigieren. Es wird hier ganz offensichtlich Steuergeld verpulvert, welches dem eigentlichen Ziel der Energieeffizienz und des Klimaschutzes dann nicht mehr zur Verfügung steht. Die gesamte Förderung gehört auf den Prüfstand gestellt und überarbeitet, nötigenfalls sogar gestoppt. Hier könnte ein Fachbeirat helfen, welcher die Förderregeln auf ihre Praxistauglichkeit prüft und den Gesetzgeber berät.“
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Quelle:
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei Uwe Farz:
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