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19.08.21, 10:59
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#1
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Silent Running
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BGH: Mordurteil gegen NSU-Terroristin Zschäpe ist rechtskräftig
Zitat:
Terrorismus NSU Prozesse
BGH: Mordurteil gegen NSU-Terroristin Zschäpe ist rechtskräftig
• Der Bundesgerichtshof hat die Revision von NSU-Terroristin Beate Zschäpe verworfen.
• Damit ist sie rechtskräftig verurteilt.
• Das Oberlandesgericht München hatte sie 2018 zu lebenslanger Haft verurteilt.
19.08.2021, 10:57 Uhr
Karlsruhe. Beate Zschäpe ist rechtskräftig als Mittäterin der Neonazi-Terrorzelle “Nationalsozialistischer Untergrund” (NSU) verurteilt. Der Bundesgerichtshof (BGH) verwarf ihre Revision mit schriftlichem Beschluss und strich nur eine Einzelstrafe, wie das Karlsruher Gericht am Donnerstag mitteilte.
“Die lebenslange Gesamtfreiheitsstrafe und die festgestellte besondere Schuldschwere sind hiervon jedoch unberührt geblieben.” Auch die Urteile gegen die NSU-Unterstützer Ralf Wohlleben und Holger G. seien rechtskräftig.
Zschäpe hatte fast 14 Jahre mit ihren Freunden Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt im Untergrund gelebt. In dieser Zeit ermordeten die Männer acht türkischstämmige und einen griechischstämmigen Kleinunternehmer sowie eine Polizistin. 2011 nahmen sie sich das Leben, um der drohenden Festnahme zu entgehen. Zschäpe zündete die gemeinsame Wohnung an, verschickte ein Bekennervideo und stellte sich.
Zschäpe zu lebenslanger Haft verurteilt
Das Mammutverfahren um die Morde und Anschläge der Neonazi-Terrorzelle NSU war am 11. Juli 2018 nach mehr als fünf Jahren und über 400 Verhandlungstagen zu Ende gegangen. Das Oberlandesgericht (OLG) München verurteilte Zschäpe, die einzige Überlebende des Trios, als Mittäterin zu lebenslanger Haft - auch wenn es keinen Beweis gibt, dass sie selbst an einem der Tatorte war. Außerdem stellten die Richter die besondere Schwere der Schuld fest.
Ralf Wohlleben wurde als Waffenbeschaffer wegen Beihilfe zum Mord zu zehn Jahren Haft verurteilt, Holger G. wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung zu drei Jahren Haft.
Das schriftliche Urteil liegt seit Ende April 2020 vor, es ist 3025 Seiten lang.
Der BGH prüft Urteile ausschließlich auf Rechtsfehler. Er hört also keine Zeugen mehr. Hält das Urteil der Überprüfung stand, wird es rechtskräftig. Haben die Revisionen Erfolg, heben die Richter es ganz oder teilweise auf.
Eine Hauptverhandlung gibt es nur in etwa fünf Prozent aller Revisionen. Unter bestimmten Bedingungen können die Richterinnen und Richter auch schriftlich per Beschluss entscheiden - nämlich dann, wenn sie eine Revision für unzulässig oder offensichtlich unbegründet halten. Gleiches gilt, wenn der Senat die Revision zugunsten eines Angeklagten einstimmig für begründet hält.
BGH will im Dezember Urteil gegen André E. verhandeln
Außerdem will der BGH noch in diesem Jahr über das Urteil gegen den Mitangeklagten André E. im NSU-Prozess verhandeln. Vor dem 3. Strafsenat solle am 2. Dezember verhandelt werden, kündigte das Gericht am Donnerstag in Karlsruhe an. „Als Termin zur Verkündung einer Entscheidung ist der 15. Dezember 2021 in Aussicht genommen”, teilte der BGH weiter mit. (Az.: 3 StR 441/20)
Das Oberlandesgericht (OLG) München hatte E. am 11. Juli 2018 wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Er habe dem NSU-Trio mehrere Bahncards verschafft, die auf ihn und seine Ehefrau ausgestellt waren - aber mit Fotos von Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe versehen waren.
Mit dem Urteil blieb das OLG weit unter der Forderung der Anklage, die auf Beihilfe zum versuchten Mord plädiert hatte. Hintergrund ist, dass E. unter anderem auch ein Wohnmobil angemietet haben soll, mit dem die Täter für einen Bombenanschlag nach Köln fuhren.
Weil bei E. im einzigen Fall auch die Bundesanwaltschaft begründet Revision beantragt hat, musste der BGH eine Hauptverhandlung ansetzen. Bei den Mitangeklagten hatten nur deren Verteidiger Rechtsmittel eingelegt, nicht aber die Anklageseite.
RND/dpa
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Quelle:
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Die folgenden 3 Mitglieder haben sich bei pauli8 bedankt:
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19.08.21, 13:27
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#2
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.245
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Der Prozess ist endlich zu Ende. Ein wichtiger Schritt aber viele Unterstützer kamen ungeschoren davon, die braune Basis existiert weiter.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei MunichEast bedankt:
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21.08.21, 20:07
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#3
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viel-leserin
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 1.763
Bedankt: 4.684
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ich bin immer wieder verblüfft, wie lange sich sowas hinziehen kann .. und ich glaube, ich will nicht wissen, was das gekostet hat...die gute frau zschäpe muss von ihrem knastverdienst da sicher nix zugeben...
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„Spunk!“, sagte Pippi triumphierend. „Spunk?“, fragte Tommy. „Was bedeutet das?“ „Wenn ich das bloß wüsste“, sagte Pippi. „Das Einzige, was ich weiß, ist, dass es nicht Staubsauger bedeutet.“
Astrid Lindgren
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21.08.21, 20:15
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#4
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
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Beiträge: 11.245
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Das ist eine gute Frage in diesem Fall. Grundsätzlich trägt ein*e Verurteilte*r die Kosten des Verfahrens nach § 465 StPO. Die Summe des NSU Prozess beträgt rund 30 Millionen Euro.
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21.08.21, 20:17
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#5
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viel-leserin
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 1.763
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Zitat:
Zitat von MunichEast
Das ist eine gute Frage in diesem Fall. Grundsätzlich trägt ein*e Verurteilte*r die Kosten des Verfahrens nach § 465 StPO. Die Summe des NSU Prozess beträgt rund 30 Millionen Euro.
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*schnappatmung*
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„Spunk!“, sagte Pippi triumphierend. „Spunk?“, fragte Tommy. „Was bedeutet das?“ „Wenn ich das bloß wüsste“, sagte Pippi. „Das Einzige, was ich weiß, ist, dass es nicht Staubsauger bedeutet.“
Astrid Lindgren
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21.08.21, 20:52
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#6
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WarRock Idiot
Registriert seit: Sep 2011
Beiträge: 2.402
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Zitat:
Zitat von elise
ich bin immer wieder verblüfft, wie lange sich sowas hinziehen kann
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Stimmt schon aber wir haben Gott sei Dank keine Standgerichte mehr und solange man nicht verurteilt ist hat man halt gewisse Rechte.
Bei dem Fall kam ja leider erschwerend dazu das sehr viele Beweise unter Verschluss gestellt worden sind.
Wenn man das Spektakel verfolgt hat kann man schon so einige Schlüsse ziehen inwiefern unsere Geheimdienste/Polizei da involviert waren.
Über die Kosten will ich nicht nachdenken denn wäre die Frau im Schnellverfahren inhaftiert worden wäre so manches mehr unter den Teppich gekehrt worden und nie ans Licht gekommen.
Trotz allem ist der Prozess ein Trauerspiel gewesen.
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21.08.21, 21:58
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#7
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Silent Running
Registriert seit: Feb 2010
Beiträge: 7.244
Bedankt: 22.254
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Warum der NSU-Prozess so lange dauert - und so viel kostet
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21.08.21, 21:59
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#8
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.095
Bedankt: 13.104
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Zitat:
Zitat von MunichEast
Die Summe des NSU Prozess beträgt rund 30 Millionen Euro.
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Wenn sie ihre „lebenslange“ Strafe abgesessen hat. Kommt sie wieder in rein, als Schuldhäftling?
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22.08.21, 15:29
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#9
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
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Beiträge: 11.245
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Das ist die Frage, muss sie wirklich abzahlen oder wird ihr das meiste erlassen ? Privatinsolvenz geht übrigens nicht bei verlorenen Strafprozessn-Schulden.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei MunichEast bedankt:
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23.08.21, 16:58
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#10
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Streuner
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.095
Bedankt: 13.104
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Dann setzt sie sich zu den Bettlern am Straßenrand.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei karfingo:
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08.09.21, 12:09
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#11
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.245
Bedankt: 23.296
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Zitat:
Zitat von HaraldReinl
Nachmeinem juristischen Kenntnissen ist die Realität an sich bisher immer so gewesen, das Strafgelder sich nach dem Einkommen von Verurteilten richten, nur daran ist sich dann zu halten.
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Du bringst da etwas durcheinander. Prozesskosten und Geldstrafen sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Geldstrafen orientieren sich am Einkommen, deshalb die Tagessätze. In einem Strafprozess zahlt immer der Verurteilte die Verfahrenskosten, außer es kommt ein Freispruch.
Gerade das Anmeldedatum gesehen .....
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