Zwangsvollstreckung durchführen

MAggot · 01.05.14, 11:47

Hallo, ich habe vor etwa einem Jahr in einem Online-Shop etwas bestellt und per Lastschrift bezahlt. Die Bestellung wurde aber nicht wie angegeben geliefert. Nachdem ich mich mehrmals per E-Mail beschwert habe, wurde mir versichert das der Artikel durch Lieferschwierigkeiten des Großhändlers in der Woche XX lieferbar ist.

Doch leider war dies wohl wieder nur eine Herauszögerung des Shops um nicht gleich wieder mit einer Beschwerde zu rechnen. Also habe ich versucht dort anzurufen und es ging immer nur der AB hin. Einmal habe ich die besagte Chefin dort erreicht und die versicherte mir wiederum die Lieferung der Ware.

Auf Anfragen mir das Geld zurückzuüberweisen wurde dann nicht mehr geantwortet und auch sonst gab es auf Kontaktversuche von mir keine Antworten.

Habe dann etwa im März einen Online-Mahnantrag gegen das Unternehmen durchgeführt und daraufhin einen Vollstreckungscheid die beide zugestellt wurden. Von meinem Geld habe ich bisher immer noch nichts zurückerhalten. Im Vollstreckungsbescheid habe ich angekreuzt das die Zwangsvollstreckung durchzuführen ist was das auch jetzt heißt.
Den zugestellten Vollstreckungsbescheid habe ich von meinem Amtsgericht erhaltern mit dem Vermerk das ich die Zwangsvollstreckung selber einleiten müsste.

Eine Zwangsvollstreckung möchte ich nun auch durchführen lassen. Leider habe ich so etwas noch nie gemacht und im Internet finde ich auch wenig was mir weiter hilft, da alles doch sehr in Gesetzesdeutsch geschrieben ist und ich das nicht wirklich verstehe

Außerdem bin ich im Internet auf weitere Geschädigte gestoßen die vom selben Unternehmen keine Rückzahlungen erhalten. Dort wurde auch geraten einen Mahnantrag zu erstellen und die Vollstreckung durchzuführen.

Kann mir jemand helfen bzw. erklären wie ich die Zwangsvollstreckung durchführen lassen kann. Was ich dafür brauche und wieviel mich das dann wieder kosten würde.

Bin für jede Hilfe dankbar

MAggot

curry1967 · 01.05.14, 12:01

Einfach den Vollstreckungsbescheid an das Amtgericht - Gerichtsvollzieherverteilerstelle - schicken, bei dem der Firmensitz ist, mit einem Antrag auf Zwangsvollstreckung, den kann man als .pdf downloaden.
Diesen ausfüllen, die Abteilung verteilt die Anträge ann an den zuständigen Gerichstvollzieher.

Der Vollstreckungsversuch wird wohl so um die 45.-€ kosten, aber Hoffnung wird man Dir da wohl kaum machen können, dass etwas damit erreicht wird.

Ich würde vielleicht noch etwas mit dem Vollstreckungsversuch warten (Der Vollstreckungsbescheid ist ja 30 Jahre gültig) und schauen, wie sich die Vollstreckungsversuche der anderen Parteien entwickeln.

Dies hier stellt keine Rechtsberatung dar, es ist nur ein Hinweis, wie ich in einem solchen Fall vorgehen würde!

Viel Glück

vialukai · 01.05.14, 16:18

Ich würde nicht warten, denn umso schneller du eine Gerichtsvollzieher dahin schickst, desto schneller weißt du ob du dein Geld zurück bekommst. Das Unternehmen könnte bereits insolvent sein und dann ist es schwer überhaupt etwas zu bekommen. Also nicht lange fackeln, ein Jahr ist eh schon viel zu lang. Sollte das eine Privatperson sein, dann immer jedes Jahr einen versuch starten, die Kosten werden dadurch für den Schuldner immer höher. Natürlich muss der TE die Vorkosten erst mal tragen und auslegen. Am besten eignet es sich so im Dezember einen Gerichtsvollzieher tätig werden zu lassen. Geschenke sind manchmal wertvoll und pfändbar.
Vielleicht hilft auch mal ein Telefonat mit einem Gerichtsvollzieher in dem Ort wo die/der Schuldner lebt, um heraus zu bekommen wie groß die Chancen stehen. Ebenso könnte ein Einblick in das Schuldnerverzeichnis am dortigen Amtsgericht hilfreich sein um einen Überblick zu erhalten wie es um den/die Schulder/in steht.

yahuo · 01.05.14, 16:53

Hallo -

also, einem Mahnbescheid zu widersprechen ist nur ein Kreuzchen machen und das Ding zurückschicken.

Eine Firma, die das nicht macht (obwohl es so einfach ist), gibt's vielleicht nicht mehr.

Wenn der Gerichtsvollzieher dorthin geht und nur einen Briefkasten findet, bezahlst Du auch dafür.

Du hast nicht ausgeführt, über welchen Betrag wir hier reden, aber vom ganzen Ablauf befürchte ich, dass Du schlechtem Geld gutes Geld hinterherwerfen willst: alle Aktivitäten, die Du jetzt auslöst, müssen von Dir bezahlt werden, selbst dann, wenn sie kein Ergebnis haben. Und ob eine Firma, die Mahnbescheide nicht beachtet, überhaupt noch zahlungsfähig ist, oder ob da überhaupt noch was zu holen ist, das wage ich zu bezweifeln.

Vielleicht rufst Du mal bei dem für Dich zuständigen Amtsgericht an und fragst nach einem Gerichtsvollzieher und bittest den um Rat. Manche davon sind echt umgänglich und helfen Dir auch mal mit einem Tipp weiter.

Gruss,

YaGru

MAggot · 01.05.14, 17:12

Ja das die Chancen nicht besonders stehen ist mir klar, und das es mich weiter kostet wenn ich was tue auch. Aber auch wenn ich nur etwa 60-70 Prozent meines Geldes wieder erhalte ist das etwas wert.

Außerdem sollte ich noch hinzufügen das die Webseite noch munter weiter verkauft und jeden Tag weitere Kunden verarscht. Und das immerhin schon seit einem Jahr mit dieser Masche. Das die Behörden bisher noch nicht eingegriffen haben wundert mich auch da schon einige Strafanzeigen vorliegen müssten.

Selbst wenn ich nur einen Teilbetrag zurückbekomme, würde ich mir wenigstens wünschen das diese Betreiberin bestraft und ihr Shop gesperrt wird. Und sie nie wieder gewerblich werden darf.

vialukai · 01.05.14, 17:30

Dann sag uns doch bitte um welche Webseite es sich handelt, damit wir nicht auch noch da einkaufen!

Auch wäre es wirklich hilfreich wenn du uns sagen kannst um welchen Betrag es sich bei dir handelt, wie YaGru bereits angefragt hat.

MAggot · 01.05.14, 18:17

Ja klar, sorry hab ich gerade vergessen.

Es handelt sich jetzt insgesamt also mit den Vollstreckungskosten um etwa 117€. Von den etwa 82€ sind 36€ für das Mahnverfahren und Portokosten vom Mahngericht bisher ausgerechnet und hinzugefügt worden zum Vollstreckungsbescheid.

Bei der Firma bzw. dem Online-Shop handelt es sich um den *MO-Creation Vertrieb* der in dem Bundesland Bayern seinen Sitz hat. Die Betreiberin heißt Manuela Odörfer. Diese Frau unterhält auch noch andere Online Shops welche gleich Verfahren seit einiger Zeit.

Ein weiterer ihrer Shops ist *outdoor4you.de*. Habe ich durch einen ebenfalls geschädigten erfahren.

vialukai · 01.05.14, 20:03

Okay 117 Euro sind schon nicht wenig. Kommt darauf an ob man wirklich den Weg bis zu Ende gehen möchte und erst mal wie gesagt in Vorleistung treten möchte.

Ich habe dazu im Internet diesen Link gefunden: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] nach den Kommentaren zu urteilen, war die Frau am Anfang noch bereit zurück zu zahlen unter dem Druck von der Verbraucherzentrale, aber wenn man dann weiter liest scheint das nicht mehr der Fall zu sein. Es folgt wohl keine Reaktion mehr, aber du könntest da in den Kommentaren dein Fall in Kurzform mit der Bestellnummer schildern, vielleicht hast du Glück.

Der 2. Shop von der Betreiberin ist [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] und nicht wie oben angegeben outdoor4you.de! Über diesen Shop habe ich bis jetzt noch nichts negatives gefunden.

Wenn du magst kannst du alles hier noch mal schildern: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] das ist für dich erst mal anonym. Bitte klicke bei den Empfängern biguhu und Schützin an, das sind die die für solche Fälle kompetent sind. Schreibe den Sachverhalt mit allen Informationen dort nochmal rein. Geht hier im ersten Moment darum, weiteren Schaden von anderen fern zu halten.

Ansonsten kannst du versuchen per Gerichtsvollzieher das Geld zurück zu bekommen oder aber auch eine Strafanzeige bei der Polizei wegen Unterschlagung zu machen.

MAggot · 01.05.14, 22:55

Danke für die Informationen, habe meinen Fall auf Auktionshilfe.info geschildert und mich an die genannten Empfänger gewandt. Muss mir jetzt überlegen wie ich weiter verfahre.

Einerseits will ich auch kein Geld mehr ausgeben, jedenfalls im Moment nicht. Andererseits ärgert es mich dermaßen das diese Betrügerin weiterhin munter Artikel verkauft die es vielleicht gar nicht gibt und dafür auch noch Geld einkassiert. Und dagegen tun kann man auch nicht viel.

Tom511 · 03.05.14, 10:12

Hey,

bist du eventuell Rechtsschutz versichert?

Tom

fe258 · 04.05.14, 00:16

umd wieviel geld geht es denn bei dir wenn man mal fragen darf.. weil ich finde 117 € rein kosten für sowas schon recht hoch und würde sich ja eig nur lohnen wenn 500+ € sind min.

MAggot · 07.05.14, 18:40

Wie bereits oben erwähnt sind es 117€. Ist vielleicht jetzt nicht die Welt aber sind immerhin schon eine Summe. Ich weiß halt nicht ob es was bringt wenn ich den GV beauftrage, da dieser auch nochmal was kosten würde. Und wenn der Erfolg dabei nicht positiv garantiert ist, dann sind die Kosten für mich zu hoch. Aber werde jetzt erst einmal abwarten was geschieht. Meine Vollstreckung gilt ja 30 Jahre.

MAggot · 07.05.14, 18:44

Rechtsschutz habe ich keinen, bin nur Haftpflicht versichert. Und die hilft mir da ja nicht

ZEWEN · 07.05.14, 19:24

Nabend !

Offensichtlich (lt. Website) handelt es sich wohl um keine eingetragene Firma. Das heißt es wird mit dem Privatvermögen gehaftet. Bei Insolvenzbekanntmachungen kannst Du die Privatperson Vorname und Nachname usw. eingeben und schauen ob ein Insolvenzverfahren eröffnet worden ist.
Ansonsten würde ich auch mal den zuständigen Gerichtsvollzieher kontaktieren. Wahrscheinlich hat der schon fruchtlose Verläufe oder auch die Vermögensauskunft abgenommen so das nichts mehr zu holen ist und Dir die Zwangsvollstreckung erspart bleibt.

Viel Glück.

uhu20067 · 15.05.14, 05:55

mal im ernst...was kaufst du auch in so einem "assi" laden ein.....Amazon und die großen sind doch eh billiger und seriöser...