[Exelsius]

Hey, ich bin seit 10 Monaten mit meiner Freundin zusammen, die ich über alles liebe, aber in ruhigen Momenten bereiten mir meine Gedanken an ihre finanzielle/ berufliche Situation Bauchschmerzen.

Zur Situation:

Ich bin 24 Jahre alt, war nach dem Abi zwei Jahre beim Bund und mache derzeit eine handwerkliche Ausbildung im mittelständischem Familienbetrieb. Ich komme aus einer Akademikerfamilie.

Meine Freundin ebenfalls 24 und hat sehr unter der Trennung ihrer Eltern gelitten. Sie hat die mittlere Reife (vorher Hauptschul-Abschluss) und arbeitet schon seit X Jahren für einen Sub- Unternehmer, der für eine Drogeriekette arbeitet. (Materialeinräumung)

Dort arbeitet ebenfalls ihre Mutter, gelernte Bürokauffrau, mindestens 50 Jahre alt.

Beide arbeiten in Teilzeit und die Arbeit ist körperlich recht fordernd.
Beide bekommen Unterstützung vom Staat.


Meine Freundin ist bei mir eingezogen, sie unterstützt ihre Mutter aber immernoch finanziell und kümmert sich auch sonst viel um Papierkram, z.B Anwalt/ Ärger mit dem Amt etc.

Sie bemüht sich immer ganz fleißig um eine Ausbildungsstelle, ich habe aber Angst, dass das nichts mehr wird. Sie macht auch keine Praktika, vermutlich wegen den finanziellen Einbußen/ Unterstützung vom Amt.

Ich möchte später noch richtig durchstarten, meinen Meister und meinen Betriebswirt machen, sie kann sich nicht vorstellen ihr Abi nachzuholen und möchte nicht erst mit 30 Kinder haben.

Alles was wir so an Kosten haben trage ich/ indirekt meien Eltern -> Ausbildungsgehalt, Unterstützung meiner Eltern, Ersparnisse.


Wir kommen aus zwei vollkommen verschiedenen Welten, aber wir lieben uns. Vielleicht könnt ihr mir ja einen Tipp oder Rat oder eure Meinung zur Situation geben, vlt. hat schonmal Jemand etwas ähnliches durchgemacht.

[Kneter33]

Und wo ist jetzt Dein Problem????

[Exelsius]

Dass die Mutter von ihr finanziell abhängig ist.
Das es finanziell bei den beiden zum Leben zu wenig und zum sterben zu viel ist.

Beide können so eine Arbeit nicht bis zur Rente machen.

[MCLight]

Tja, leider geht es einem großteil unserer Bevölkerung so. Durchziehen oder sein lassen.

[Nordika]

So traurig es klingt, aber sie muss sich entscheiden, ob sie mit dir eine Familie gründen
oder sich für ihre Mutter aufopfern möchte.
Meine erste Freundin war so, ihre Mutter kam immer zuerst(also auch vor mir) und das
ist es, was meiner Meinung nach, nicht sein darf.
Familie ist etwas Wichtiges, keine Frage, aber wenn man mal einen Partner oder Partnerin
hat, dann sollte diese(r) an erster Stelle kommen.

Bei mir ging es damals schief, fast ihr ganzes Geld und natürlich auch meines, hat sie
ihrer Mutter gegeben und letztendlich haben wir ihre ganze Familie erhalten(Vater und
Bruder waren Arbeitslos).

Ist bei dir ja nicht so schlimm, aber die Entscheidung muss trotzdem getroffen werden,
damit man als Partner weiß, wo man steht.

*

[TinyTimm]

Du willst durchstarten, und sie will nicht erst mit 30 Kinder haben. Da sind Konflikte vorprogrammiert, denn bei deinem beruflichen Werdegang tickt keine biologische Uhr im Hintergrund.
Du solltest herausfinden wie ernst es ihr mit ihrem Kinderwunsch ist. Lässt sie es dafür in ein paar Jahren vielleicht auf eine Schwangerschaft ankommen, und du bist der alleinige Ernährer der Familie?
Willst du Kinder? Und wenn ja, wann, und kannst du dir deine derzeitige Freundin als deren Mutter vorstellen?
Du erwähnst das du aus einer akademischen Familie kommst, wie steht deine Familie zu deiner Freundin? Akzeptiert man sie so wie sie ist, oder rümpft man leicht die Nase über sie und ihre Familie?
Eine Lösung kann dir hier niemand bieten, aber vielleicht Denkanstöße.