Moin,
ich frage mich, wie weit die in dem Artikel genannten Punkte für einen Weiterbetrieb der noch in Betrieb befindlichen Atomkraftwerke für zum Beispiel 6 Monate relevant sind.
Und ich frage mich, ob sie ein Alleinstellungsmerkmal der Atomenergie sind. Das Lithium für die Autoakkus wird mit großer Beeinträchtigung der Umwelt z.B. in Chile befördert und mit großem Energieeinsatz zu uns befördert. Wenn das also ein Grund ist aus der Atomenergie auszusteigen, dann sollten wir uns den Umstieg auf Akkuautos noch einmal gründlich überlegen.
Es gibt bis heute kein zukunftsfähiges Konzept für die Entsorgung ausgemusterter Windkrafträder. Was es aber, im Gegensatz zu der Behauptung des verlinkten Artikels gibt, ist das
Endlager Olkiluoto. Und, wenn ich nichts verpasst habe, ist Gorleben keineswegs grundsätzlich aus der Suche ausgeschieden.
Hier habe ich geschrieben, was ich vom Atomausstieg halte. Dazu stehe ich. Ich bin aber auch dafür einen zeitlich so eng wie möglich begrenzten Weiterbetrieb der noch laufenden Atomkraftwerke vorurteilsfrei zu prüfen. Ideologisch sicher einwandfreie aber journalistisch mehr als schwache Beiträge wie der verlinkte helfen nicht, eine auf Fakten basierte Diskussion zu führen. Ein Journalist, der diese Berufsbezeichnung zu Recht trägt, hätte das gewusst. Politikwissenschaftler offenbar nicht.