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TinyTimm 01.08.22 06:08

Vater des Telefons. Vor 100 Jahren starb Alexander Graham Bell
 
Zitat:

Wenn er Elektrizität wirklich verstanden hätte, soll Alexander Graham Bell einmal gesagt haben, hätte er sich wohl nie ans Tüfteln gesetzt. So aber machte sich der Erfinder, der am 2. August vor 100 Jahren starb, ans Werk - und reichte am 14. Februar 1876 in den USA den Antrag auf das Patent mit der Nummer 174 465 ein, das Telefon.

https://i.ibb.co/fxDrcwQ/630x356-1.jpg
Bell führt 1892 das erste Ferngespräch von New York nach Chicago.

Vorarbeit hatte unter anderem der hessische Tüftler Johann Philipp Reis geleistet, der schon 1861 der Physikalischen Gesellschaft in Frankfurt einen Fernsprecher präsentierte. Der spontan ausgedachte Fantasie-Satz „Das Pferd frisst keinen Gurkensalat“ soll bei einer der ersten Vorstellungen durch den Apparat geschickt worden sein. Aber das Gerät funktionierte nur in eine Richtung - antworten ging nicht.

Bell und sein Mitarbeiter Thomas Watson versuchten einen anderen Weg: Mittels einer Membrane verwandelten sie Schallwellen in elektrische Spannungsschwankungen und schickten diese durch eine elektrische Leitung, an deren Ende sie wieder in Schall umgewandelt wurden. Am 2. Juni 1875 gelang es ihnen erstmals, einen Ton elektrisch zu übertragen. Fast ein Jahr später soll Watson dann in seinem Arbeitszimmer den ersten Satz gehört haben, der mittels eines Telefons übertragen wurde: „Watson, kommen Sie hierher, ich brauche Sie.“

The Machines That Built America: Alexander Graham Bell’s Revolutionary Invention
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Mit Sprache und Kommunikation hatte sich der am 3. März 1847 im schottischen Edinburgh geborene Bell schon zuvor viel beschäftigt. Sein Vater war Spracherzieher und Lehrer für Gehörlose, und auch der Sohn nahm schon als 16-Jähriger eine Stelle als Sprachlehrer an einem Internat an. Einige Jahre zuvor war die Familie in die USA ausgewandert. Zwei Brüder von Bell waren an Tuberkulose gestorben, und die Familie hoffte, auf der anderen Seite des Atlantiks ein gesünderes Klima vorzufinden. Bell eröffnete bald eine eigene Sprachschule und wurde dann Professor für Sprachphysiologie und Sprachlehre an der Universität Boston.

Telefon blieb auf Weltausstellung unbemerkt
Die bahnbrechende Erfindung für die „Methode und den Apparat für die telegrafische Übermittlung von gesprochenen und anderen Geräuschen, durch das Hervorrufen elektronischer Wellenbewegungen, ähnlich den Vibrationen geräuschbegleitender Luft“ fand erst mal wenig Beachtung. Selbst auf der Weltausstellung im gleichen Jahr in Philadelphia blieb der Apparat, den man abwechselnd an Mund und Ohr halten musste, weitgehend unbemerkt. Aber Bell arbeitete immer weiter an der Verbesserung seines Telefons. Mit Hilfe gemieteter Telegrafenleitungen konnte er Ende 1876 schon über eine Entfernung von mehr als 200 Kilometer mit seinem Assistenten Watson sprechen.

Es blieb aber zunächst auch ein Luxusgut - und stieß auf Skepsis. Das „Buch der Narren“ wurde das ganz frühe Telefonverzeichnis genannt, das 1881 in Berlin erschien. „Jetzt versuchen wir seit Ewigkeiten, unsere Nachbarn zum Schweigen zu bringen, und jetzt kommt ihr und macht alles noch viel schwieriger“, soll der US-Schriftsteller Mark Twain, einer der ersten Telefonbesitzer der Stadt Hartford, kommentiert haben.

Bell forschte, finanziert von den Erlösen seiner Telefon-Firma, unterdessen weiter - unter anderem an Flugzeugen. Er heiratete eine ehemalige Schülerin und zog mit ihr in die kanadische Atlantikprovinz Nova Scotia, wo er am 1. August 1922 im Alter von 75 Jahren starb. Ihm zu Ehren wurde in den USA damals eine Minute lang jeglicher Telefonbetrieb unterbrochen.
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eitch100 01.08.22 09:32

Ich finde es immer schade, dass speziell beim Telefon und der Glühbirne nur Bell und Edison genannt werden, weil die letztlich das entscheidende Patent angemeldet haben. Gerade beim Telefon war es schon ein wenig seltsam...
Zitat:

Antonio Meucci:
1860 hatte der Erfinder seinen Fernsprechapparat erstmals vorgeführt. Geschäfte mit windigen Spekulanten führten jedoch zum Verlust seines gesamten Vermögens und seiner wirtschaftlichen Unabhängigkeit. 1866 verbrannte sich Meucci bei der Explosion eines Dampfkessels so sehr, dass er drei Monate nicht arbeiten konnte. Er wurde entlassen und seine Frau war genötigt, seine Arbeitsmodelle, darunter die des Telefons, zu verkaufen. Doch Meucci gab nicht auf und verbesserte sein Telefon. 1871 wollte er es zum Patent anmelden. Da er die Summe zur endgültigen Anmeldung nicht aufbringen konnte, lief das vorläufige Patent 1873 aus. Auch eine Kontaktaufnahme mit der Western Union Telegraph Company, der er seine Gerätschaften und Unterlagen zur Ansicht übergab, brachte nichts. Als er 1874 diese Dinge zurückforderte, wurde ihm mitgeteilt, man habe sie verloren.

1876 meldete Alexander Graham Bell, damals bei Western Union angestellt, sein Telefon zum Patent an. Trotz jahrzehntelanger Streitigkeiten gelang es Antonio Meucci nicht, das Patent oder wenigstens finanzielle Entschädigungen von Bell zu erhalten. Er starb als verarmter Mann.

Am 11. Juni 2002 würdigte das amerikanische Repräsentantenhaus in einer Resolution Antonio Meuccis Erfindung und seine Arbeit bei der Einführung des Telefon


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